Aktuelle Infomationen zum Stadtteil Betzenhausen

Vier Entwürfe für die Kugel

Update: vom 3. Aug. bis 15. Okt. 2020 war die unten beschriebende Ausstellung im Stadtteiltreff geöffnet. Siehe auch www.gaskugel-freiburg.de

Auch Baden-TV berichtete darüber (der Beitrag vom 7.8.2020 ist auch online abrufbar).


Ausstellung “Dark Side of the Moon”: Vier Entwürfe für die Kugel, Kurator: Prof. Harald Roser, HfT Hochschule für Technik, Stuttgart

Die Gedanken sind frei – und studentische Entwürfe sowieso. Das zeigt eine sehr sehenswerte kleine Ausstellung, die gemeinsam mit Prof. Harald Roser von der Hochschule für Technik (HfT) in Stuttgart konzipiert wurde und ab dem 3. August im Stadtteiltreff Betzenhausen-Bischofslinde zu sehen ist. Vier Architekturstudenten haben sich in den vergangenen Monaten überlegt, wie man die stillgelegte Freiburger Gaskugel als Planetarium und Ausstellungshaus umnutzen und baulich erweitern könnte. Das war das Thema ihrer Masterarbeit, mit der sie ihr fünfjähriges Architekturstudium abschließen.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ziel war nicht, eine Architektur für eine sanfte Nutzung des Industriedenkmals zu entwerfen, wie sie der Bürgerverein entwickelt hat (siehe www.betzenhausen-bischofslinde.de/gaskugel).

Schon aus didaktischen Gründen heraus hat Prof. Harald Roser die Aufgabe beträchtlich erweitert: Ein Planetarium mit 200 Sitzplätzen und einer Sternwarte sollte geplant werden, ein Café, ein Bürotrakt sowie Seminar-, Technik- und Lagerräume, außerdem ein ausgedehnter Ausstellungsraum mit einer Fläche von 1.000 m2. Es ist eine Aufgabenstellung, die es in sich hat und die zu vier unterschiedlichen Lösungen führte. Was allen gemeinsam ist: Alle vier Entwürfe lassen die Außenhaut des imposanten Industriedenkmals weitgehend unangetastet, wollen einen Eindruck von der Dimension des Kugelbauches vermitteln und beziehen den umgebenden Park mit ein.


Wie eine größere Zwillingskugel

Julian Kessler setzt neben die Gaskugel ein Gewölbe, das flach aus dem Boden ragt, als wäre dort eine zweite, viel größere Kugel vergraben. Entstanden ist ein weitläufiger Kuppelraum, der durch eine Aufzugsröhre mit der Gaskugel verbunden ist.

Ein anderer, direkter Zugang in die Gaskugel erfolgt von unten, von wo aus spiralförmig eine freihängende Treppe durch den freien Raum führt, begleitet von großen Projektionen, die auf die Innenwände der Gaskugel geworfen werden. Der Kugelbauch beherbergt zudem eine kleinere, dritte Kugel, in der sich ein Veranstaltungsraum und das Planetarium befinden. Ganz oben ist auf einer frei hängenden Plattform die Sternwarte untergebracht.


Drei ineinandergreifende Ringe

Markus Kienzler legt drei ineinandergreifende ringförmige Anbauten um den Fuß der Kugel, mit markanten Fassaden aus Stahl- und Glasbändern, die sich leicht schräg der Erde zuneigen. Der größte schiebt sich in leicht asymmetrischer Position direkt unter die Kugel, hier befindet sich der Ausstellungsbereich.

Im zweiten, kleineren Ring sind die Büros- und Nebenräume untergebracht, im dritten das Café. Das Foyer liegt ebenerdig unter der Kugel, ein heller Raum, umschlossen von einer Glasmanschette. Im Inneren der Kugel ist ein Veranstaltungsraum vorgesehen. Darüber befindet sich das Planetarium, das von einem breiten Gang umfasst wird, von dem aus man einen freien Blick auf das Gewölbe hat.


Ein Zylinder um die Kugel

Lukas Tritschler hat ein zylindrisches Außenskelett konstruiert, an dem sich Treppen um die Kugel herum nach oben schrauben, hin und wieder den Blick durch Fenster ins Innere der Kugel ermöglichen und schließlich zu einem über der Kugel „schwebenden“ Panorama-Ring führen.

Dort oben befinden sich eine Bar, die Sternwarte und ein exponierter Büroraum. Ebenerdig führen Treppen direkt in den Kugelbauch und zu den großen Ausstellungsflächen, die sich als Galerien über vier Etagen erstrecken. Sie sind nach innen offen, so dass man über die Brüstung in den freien Raum blicken kann. Das Planetarium ist in der obersten Ebene untergebracht. Das ebenerdige Gartencafé öffnet sich zum Park und zur Dreisam hin.


Ein Treppenturm wie ein Schornstein

Ronny Alber hat der Gaskugel einen vertikalen und einen horizontalen Baukörper zur Seite gestellt. Der schornsteinartig aufragende Aufzugsturm, der von einer Sternwarte bekrönt wird, betont den industriellen Charakter des Bauwerks. In dem langgestreckten Gebäuderiegel sind die Büros und das Café, das über eine breite Fensterfront und einen Balkon verfügt.

Unterhalb der Kugel erstreckt sich ein großer unterirdischer Ausstellungsbereich. Auf diese Weise konnte die Kugel selbst weitgehend leer bleiben: Hier befinden sich das Planetarium und darüber eine Plattform, die den unverstellten Blick in das imposante Bauwerk freigibt. Den Fuß der Kugel umschließt eine Glasrotunde, die einen hellen Innenraum unter der Kugel schafft.


Ein reizvolles Thema für Architekten

„Dark Side of the Moon“ ist der Titel dieses ambitionierten Studienprojektes, eine Hommage an das gleichnamige Album der Rockgruppe Pink Floyd von 1973, das gegenwärtig von der Tribute Band Omma Gomma in verschiedenen Planetarien mit bildgewaltigen 360°-Visualisierungen aufgeführt wird. Dass sich an dem Projekt nur männliche Studenten beteiligt haben, ist Zufall, wie Professor Roser erläutert, denn im Architekturstudium hat der Frauenanteil über die letzten Jahrzehnte stark zugenommen und liegt jetzt bei fast 60 Prozent. „Der Umgang mit Bestandsbauten, insbesondere mit brachliegenden Industrie- und Infrastrukturbauten, ist ein wichtiges und reizvolles Thema für uns Architekten“, erklärt der Architekturprofessor, der schon über 40 Jahre in Freiburg lebt. „Ich kenne und schätze die an der Dreisam und dem Zubringer Mitte liegende markante Gaskugel und sehe im Erhalt ein riesiges Potential für die Stadt.“ Das komplexe Raumprogramm für die Masterarbeiten war den Studienanforderungen geschuldet, aber als Kunstfreund möchte er jede überzeugende künstlerische Konzeption unterstützen und hofft als Freiburger, eines Tages selbst den einmaligen Raum in der Kugel erleben zu dürfen. Wir auch!

Abbildungen: HfT Stuttgart

Dr. Heike Piehler

Ausstellung „Dark Side of the Moon“: Vier Entwürfe für die Kugel
Kurator: Prof. Harald Roser, HfT Hochschule für Technik, Stuttgart
Eine Veranstaltung des Bürgervereins Betzenhausen-Bischofslinde e.V.
Stadtteiltreff Betzenhausen-Bischofslinde, Am Bischofskreuz 4, Freiburg
Ausstellung 03.08. – 15.10.2020
geöffnet Mo. 10 – 13 Uhr, Di. 14 – 18 Uhr, Do. 9 – 12 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel. 0761 / 89758315
(geschlossen 24.08. – 31.08. und 07.09.2020)

Weitere Informationen: siehe www.betzenhausen-bischofslinde.de/gaskugel


Quelle: Beitrag aus Bürgerblättle 262, Aug./Sept. 2020 (in Teilen hier erweitert).

VAG Sommerbaustelle 2020 für Linie 3 und 1

Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) nutzt die Zeit der Sommerferien, um Gleise und Weichen im Abschnitt „Runzmattenweg“ – „Bissierstraße“ zu erneuern (denn die sind inzwischen über 25 Jahre alt, teilweise sogar verlegt im Jahr 1985). Gleichzeitig werden die Haltestellen „Bissierstraße“, „Rohrgraben“ und „Bugginger Straße“ barrierefrei ausgebaut. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Vorgesehen ist ein Zeitraum zwischen 25. Juli und 13. September 2020 für die zentralen Umbauten.

Aus diesem Grunde wird vermutlich bis zum 5. September die Stadtbahnlinie 3 nicht ins Gewerbegebiet Haid fahren, sondern zur Paduaallee (also über die Strecke der Linie 1). Vom Runzmattenweg bis zur Munzinger Straße ist in dieser Zeit ein Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen eingerichtet (teilweise mit allen üblichen Haltestellen, teilweise auch Eilbusse, die dann die Haltestellen „Rohrgraben“, „Bugginger Straße“ und „Am Lindenwäldle“ auslassen.

Da in dieser Zeit die Buswendeschleife an der Bissierstraße nicht zur Verfügung steht, fahren die Buslinien 10 und 22 stattdssen zum Runzmattenweg. Die Linie 36 fährt dann nur zwischen Hochdorf und Landwasser (gleichzeitig wird Fahrplantakt der Linie 10 erhöht für den Mooswald).

In einer zweiten Bauphase zwischen 5. bis zum 13. September wird dann auch die Stadtbahnlinie 1 unterbrochen für Erneuerungsarbeiten am Abzweig zwischen Linie 1 und 3. Ab dann enden beide Linien 1 und 3  an der Haltestelle „Runzmattenweg“ (aus der Stadt kommend). In dieser Zeit gibt es für Linie 1 ein Schienenersatzverkehr zwischen Runzmattenweg und Moosweiher und auch der SEV für die Stadtbahnlinie 3 bleibt wie für die erste Bauphase beschrieben.

Die Haltestelle Bissierstrasse dürfte erst wieder Anfang Oktober vollständig zur Verfügung stehen (vorher provisorischer Ein-/Ausstieg.


Für mehr Details – auch Fahrplan zum SEV – siehe Hinweise auf der Homepage der VAG.

Einen Bericht „Runderneuerung mit Recycling“ und Fotos über die Bauarbeiten gab es auch im der BZ am 28. Aug 2020 (ggf. mit eingeschränktem Zugriff).

Bänke streichen in Betzenhausen

Rundbank neu gestrichen

Der erste Versuch im August wurde noch vom Regen verhindert, aber am Freitag, den 10. Sept. konnten fleißige Hände aus dem BV-Vorstand endlich loslegen: die Rundbank vor der St. Thomas Kirche wurde über mehrere Stunden abgeschliffen und dann komplett neu gestrichen. Am Ende wurde es auch noch ein fröhlicher Abend.

Vielleicht gibt es ja auch in Ihrer Straße Bänke, die wieder etwas Farbe gebrauchen könnten? Die Aktion „Freiburg packt an“ stellt gern Farbe und sonstiges Material zur Verfügung. Und ein kleines nachbarschaftliches Fest kann auch daraus werden.

Die Redaktion

Entnommen aus Bürgerblättle 269, Okt./Nov. 2021


Hintergründe

Schleifen und Pinseln nach dem Motto „Schöne Bänke in Freiburg“

Das Garten- und Tiefbauamt stellt Mal-Utensilien bereit.

Das Team von „Freiburg packt an“ lädt Hobbymaler und Hobbymalerinnen dazu ein, die Sitzbänke auf öffentlichen Flächen mit einer neuen Lasur zu verschönern. Malutensilien wie Pinsel, Farbe oder Schleifpapier stellt das Garten- und Tiefbauamt (GuT) bereit.

Wenn Bretter an den Bänken fehlen oder marode sind, tauscht das Amt diese vor der Streichaktion aus. Die Lasur ist farbneutral und umweltverträglich.

Weitere Informationen zu dieser oder zu vielen anderen Aktionen unter Freiburg packt an gibt es beim Garten- und Tiefbauamt:

Telefonnummer 0761/201-4712 oder per Mail an fpa@stadt.freiburg.de


Der Bürgerverein möchte Bürger*Innen im Stadtteil gern aufrufen, an dieser Aktion teilnehmen. Für eine größere Gemeinschaftsaktion ist das Malen in Zeiten von Corona sicher nicht geeignet, aber wenn zum Schluss einige Bänke eine Auffrischung erhalten, können sich später alle daran erfreuen.

Die Redaktion

Parkplatz für Schwerbehinderte

Beitrag „Zugeparkt“ aus Bürgerblättle 262, Aug./Sept. 2020 (Ring der Körperbehinderten)


„Wenn Sie mir schon den Parkplatz für Schwerbehinderte wegnehmen, dann nehmen Sie bitte auch meine Behinderung.“

Es ist für Betroffene schwierig und ärgerlich, wenn Behindertenpark­plätze durch nicht berechtigte Verkehrsteilnehmer belegt sind, sei es aus Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit oder Dreistigkeit. Wir wollen hier nicht gleich nach den härtesten Mitteln Anzeigen oder Abschleppen greifen lassen, sondern ein entsprechendes Bewusstsein schaffen. Dafür haben wir eine Karte entwickelt, die mit einem Cartoon von Phil Hubbe und entsprechenden Informationen auf die Problema­tik aufmerksam macht. Diese Karte kann man einem Falschparker hinter den Scheibenwischer klemmen.

Parkkarte Vorderseite

Parkkarte Rückseite

 

Wer einen Schwerbehindertenausweis hat, darf damit nicht automatisch auf ausgewiesenen Behindertenparkplätzen parken. Um hier parken zu dürfen, benötigt man einen besonderen blauen Parkausweis, der durch die örtlichen Gemeinden und Städte ausgestellt wird. Grundsätzliche Voraussetzung zum Erhalt dieses blauen Parkausweises ist ein Schwerbehindertenausweis mit den Merkzeichen aG (außergewöhnlich gehbehindert) oder Bl (blind).

Von nichtbehinderten Verwandten oder Bekannten darf der Parkausweis nur benutzt werden, wenn die berechtigte Person als Beifahrer dabei ist, bzw. ein- oder ausgeladen wird.

Mehr Informationen erhalten Sie beim Ring der Körperbehinderten e.V., Meckelhof 1, 79110 Freiburg, Tel. 0761/88186-0, info@ring-freiburg.de.

Rainer Bernhard, Klemens Winter

Notfallbox vom Stadtseniorenrat

Beitrag aus Bürgerblättle 262, Aug./Sept. 2020 (Notfalldose)


Der Stadtseniorenrat informiert, dass ab sofort das Büro des Stadtseniorenrates in der Schusterstraße 19 wieder geöffnet ist.

Öffnungszeiten: Di, Mi, und Do jeweils von 9 – 12 Uhr

Der Stadtseniorenrat Freiburg e.V. ist ein von der Stadt Freiburg unterstützter, ehrenamtlich geführter Verein zur Stärkung des Wohlergehens und der Interessen älterer Menschen in unserer Stadt. Seine Mitglieder sind nahezu alle wichtigen Organisationen, die sich um soziale Probleme, Gesundheit, Kultur und Bildung, Politik, Religion, aber auch stadtteilspezifische Interessen für Seniorinnen und Senioren kümmern.

Nicht nur für allein lebende ältere Menschen ist es wichtig, im Notfall dem Helfenden schnell Auskunft/Information zu den medizinischen Sachverhalten geben zu können, oder auch, welche Personen kontaktiert werden sollten. Aus diesem Grund hat sich der Stadtseniorenrat entschlossen, gegen eine kleine Spende die „NOTFALLBOX“ zur Verfügung zu stellen.

In der Notfallbox, einem kleinen, auffälligen Kunststoffbehälter, werden alle medizinisch relevanten Informationen der Betroffenen, wie Vorerkrankungen, Allergien, erforderliche Medikamente usw. gesammelt und stehen somit im Ernstfall schnell zur Verfügung.

Diese Notfallbox sollte in der für jeden am schnellsten und einfachsten erreichbaren Stelle der Wohnung, nämlich im Kühlschrank, aufbewahrt werden. Ein spezieller Aufkleber an der Wohnungstür und am Kühlschrank macht den Notarzt/Helfenden auf die Notfallbox aufmerksam und ermöglicht so eine schnelle, fallgerechte Hilfe.

Die Notfallbox ist ab sofort außer in der Schusterstraße 19 auch bei uns im Stadtteiltreff Betzenhausen-Bischofslinde erhältlich (wünschenswert ist eine kleine Spende von 2,50 Euro je Stück).

Beate Diezemann

 

Regierungspräsidium Freiburg

Blick aus Richtung Straßenbahn

Die Straßenbahnlinie 1 oder 3 hält an der Haltestelle Runzmattenweg: aus Richtung Innenstadt kommend ist es jeweils die erste Haltestelle in Betzenhausen. Dort ist das Gebäude des Regierungspräsidiums Freiburg nicht zu übersehen. Und es ist auch noch recht neu: Grundsteinlegung war im Jahr 2001, Eröffnung 2004.

Hintergrund: das Regierungspräsidium ist letztes Glied in einer Reihe von Gebäuden, die dem „Behördenzentrum“ von Betzenhausen-Bischofslinde zuzuordnen sind (Bereich zwischen Bissierstr. und Berliner Allee). Die Idee stammt aus der Erschliessungszeit für den Bezirk Bischofslinde in den 1960er Jahren: begonnen hatte man 1966 mit dem Flurbereinigungsamt, es folgte das Landespolizeipräsidium (1973/74), die Oberpostdirektion (1975) und das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt (1990).

Das Gebäude des Regierungspräsidiums ging aus einem Architektenwettbewerb hervor, denn schon 1994 das Waldkircher Büro Harter und Kanzler gewonnen hatte. Die Realisierung verzögerte sich noch um ein paar Jahre, aber am Ende gab es dann die „Hugo-Häring-Auszeichnung 2005“ vom Bund Deutscher Architekten. Wir zitieren einfach die Einschätzung der Fachleute: „Mit dem Neubau des Regierungspräsidiums Freiburg ist es gelungen, ein seiner Funktion entsprechendes Gebäude vorbildlich zu gestalten. Die einfache Grundform führt in der Eingangsebene durch eine geschickte und übersichtliche Wegeführung zu abwechslungsreichen Raumerlebnissen, die sich auch in den Obergeschossen in selbstverständlicher Weise fortsetzt. Die in seiner Grundstruktur reduziert und zurückhaltend ausgeprägte Architektur der Gesamtanlage setzt sich in der Ausbildung der Details sowie in der Farb- und Materialwahl in hervorragender Weise fort. In der bestehenden Struktur des Behördenzentrums bildet das Regierungspräsidium einen neuen selbstverständlichen Mittelpunkt.“

Schirm-Skulptur im Innenhof

Was man nicht sieht: auf dem Dach befindet sich eine Vielzahl an Sonnenkollektoren.

Im Haus ist auch Kunst zu erleben, das gilt insbesondere für den japanisch angehauchten Innenhof: wer ihn betritt, steht unmittelbar vor den metallisch glitzernden Schirmen des Merzhausener Bildhauers Stephan Hasslinger. Eine kleines Ballet scheinen die „Drei Schirme“ dort im viereckigen Teich des Innenhofs aufzuführen; im Wasser scheinen sie zu schwimmen (1. Preis im Wettbewerb „Kunst am Bau“ 2003). Wie hatten die Skulpturen auch als Titelbild unseres Stadtteil-Magazins im März 2005. Ohnehin ist der von allen vier Seiten „abgeschirmte“ Innenhof mit angrenzender Kantine ein richtiges Refugium mit Zügen einer Gartenlandschaft, in dem sich Mitarbeitende und Besucher gern aufhalten.

Nicht fehlen sollen ein paar Worte zu den Aufgaben eines Regierungspräsidiums, was am besten natürlich die Behörde selbst erläutern kann: siehe Webseite bzw. die Flyer und Jahresberichte dort. Die Behörde ist ein Bindeglied zwischen Landesregierung und den Kommunen: es geht einerseits um die Umsetzung gesetzlicher Aufgaben und landespolitischer Ziele in der Region, aber andererseits auch darum, Themen der Regionen in die Landeshauptstadt zu tragen. Arbeitsbereiche sind Bauwesen, Schule, Forst- und Landwirtschaft, Umweltschutz, Polizei uvm. Man könnte auch von einer „beschirmenden“ und begleitenden Führung des Gemeinwesens sprechen: und wieder hat man die Skulpturen im Innenhof vor Augen.

Rund 400 Mitarbeiter*innen arbeiten im Gebäude in der Bissierstrasse; das ist aber nur ein kleiner Teil der Gesamtbehörde, denn die ist weiterhin auf mehrere Standorte verteilt (z.B. im Basler Hof in Freiburg’s Innenstadt, wo seit 2012 Präsidentin Bärbel Schäfer ihren Amtssitz hat).


Hintergrund: der Text gehört zu einer Beitrags-Serie über Markante Gebäude in Freiburg-Betzenhausen.

Hochhäuser mit Solarfassade

Punkthäuser Wilmersdorfer Straße

Ob man über den Autobahnzubringer und die Berliner Allee in Richtung Bischofslinde fährt, oder mit der Straßenbahn an der Haltestelle Bissierstrasse steht: man kann sie nicht übersehen, die beiden achtgeschossigen Mehrfamilien-Punkthäuser zur linken Hand der Berliner Allee (deren Adresse aber die Wilmersdorfer Straße ist). Auffällig vor allem wegen der großen, blau schimmernden Solarzellen an der Frontseite. Diese markanten Solarzellenflächen mit ihrem stadtteilprägenden Gesicht kamen aber erst 30 Jahre nach Errichtung der Gebäude hinzu.

Bauphase 1970

Die Gebäude selbst stammen aus dem Jahr 1970: damals noch sehr grau und primär zweckorientiert errichtet (siehe Abbildung weiter unten). Sie standen anfangs auch noch etwas „einsam“ an der Berliner Allee, denn auf der gegenüberliegenden Seite der Berliner Allee (Bissierstr.) wurde erst später gebaut (z.B. Straßenbahn mit Wendeschleife erst Mitte der 1980er-Jahre).

Hintergrund: schon in den 1970er Jahren ging es aufgrund allgemeiner Wohnungsknappheit in Freiburg um die Realisierung neuer städtebaulicher Konzepte (wie heute ja immer noch). In diese Zeit fiel auch die Erschließung des Bezirks Bischofslinde, an deren Umsetzung auch die Wohnungsbaugesellschaft „Familienheim Freiburg“ in großem Maße beteiligt war. Auch die Häuser in der Wilmersdorfer Straße gehörten dazu: heute betreut Familienheim Freiburg über 500 Wohnung in Betzenhausen-Bischofslinde.


Modernisierung 2000

Gestaltung 1970

Nach Umgestaltung 2000

Die Fassage war Teil eines ersten ökologischen Modernisierungsprojektes von Familienheim Freiburg im Jahr 2000, zusammen mit dem Freiburger Büro „Rolf + Hotz Architekten“. Weitere zentrale Punkte in diesem Projekt:

  • Eine umfassende energetische Sanierung mit Wärmeschutz entsprechend Niedrigenergiehaus-Verordnung der Stadt Freiburg. Dafür erhielten die Gebäude z.B. eine sog „Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)“ mit dem Ziel einer individuell abgestimmten Wärme- und Schalldämmung.
  • Die vorhandenen Balkone erhielten einen Glas-Aufbau, der insbesondere dem Lärmschutz dient: auch dies heute charakteristisch für das Gesamtbild.
  • Ebenfalls neu hinzugekommen sind die Attikawohnungen mit dem gut sichtbaren Dachüberstand; auf deren Flachdach sind Kollektoren zur Warmwasser-Vorerwärmung installiert.

Solarfassade und solarthermische Anlage erzeugen jährlich etwa 180.000 Kilowattstunden Energie und reduzieren damit den CO2-Ausstoß um 76 Tonnen im Jahr (Angaben aus den ersten Betriebsjahren).

Für die gelungene Fassadengestaltung und die erzielte gute Energiebilanz wurden die Gebäude beim Wettbewerb um den Deutschen Fassadenpreis 2002 (pdf) mit einem Sonderpreis Fotovoltaik ausgezeichnet. Kurz darauf folgte der Hugo-Häring-Preis 2002 des Bundes Deutscher Architekten Baden-Württemberg (alle drei Jahre verliehen für vorbildliche Bauwerke). Schon im Jahr zuvor war im Wettbewerb um den „Deutschen Bauherrenpreis Modernisierung 2001 (pdf)“ eine „Besondere Anerkennung“ ausgesprochen worden.

Die heutige Fassade ist so spektakulär, dass sich vor allem in den Anfangsjahren nach 2000 regelmäßig Besuchergruppen aus dem In- und Ausland zu Besichtigungen einfanden.


In Richtung Weingarten

Bei Betrachtung der Gebäude direkt an der Berliner Allee liegt es nahe, auch den Verlauf dieser zweispurig ausgebauten Straße anzusprechen, deren zentrale Aufgabe natürlich die Anbindung an die B31 ist (als Autobahnzubringer). Wohl jedem, der nach Überquerung der B31 erstmals am Ende der Straße in Richtung Weingarten unterwegs war, wird das abrupte Ende dort auffallen sein, bzw. der Übergang in eine weit schmalere Strasse mit Umlenkung in einer 270 Grad Kurve. Dies war eigentlich nur eine „Übergangslösung“, denn die ursprüngliche, Auto-orientierte Planung hatte eine Weiterführung der Berliner Allevo durch den Dietenbachpark bis zu Besanconallee vorgesehen: vorbei am Dietenbachsee in Richtung Opfingen. Glücklicherweise ist es bei der heutigen Lösung geblieben.


Hintergrund: der Text gehört zu einer Beitrags-Serie über Markante Gebäude in Freiburg-Betzenhausen.

Mensch und Tier am See

Im Seepark mit dem Flückiger haben viele Tiere ihre Heimat gefunden (was uns allen ja auch gefällt). Da kann es – speziell in der Brutzeit – natürlich auch zu Konflikten kommen, auch zwischen Mensch und Tier.

Aus diesem Grunde möchten wir eine aktuelle Mitteilung der Stadt Freiburg aufgreifen und zitieren, bei der es insbesondere um den Schutz der Schwäne an Badeseen geht.

Reviere respektieren, Abstand halten

Zur Freude vieler Naturliebhaber ziehen Schwäne an den größeren Seen und Weihern im Stadtgebiet majestätisch ihre Bahnen. So auch am Flückigersee, am Dietenbachsee und am Opfinger Baggersee, wo sie sich ihr Revier mit zahlreichen Bade- und Picknickgästen teilen. Damit dieses Zusammenleben harmonisch bleibt, bitten das Forstamt und das Garten- und Tiefbauamt darum, sich an folgende Verhaltensregeln zum Schutz der großen Vögel zu halten:

Wie alle heimischen Vogelarten brüten Schwäne im Frühjahr und behüten sorgfältig und gewissenhaft die Eier in ihrem Nest, das sich meist in Ufernähe befindet. Wenn Menschen dem Nest zu nahe kommen, verteidigen die männlichen Vögel ihr Revier und ihren Brutplatz mit Drohgebärden wie Fauchen und Flügelschlagen. Zeigt dies keine Wirkung, können sich Schwäne auch aggressiv verhalten und zum Angriff übergehen. Aufgrund ihrer Größe kann das für Passanten durchaus unangenehm werden.

Vollkommen falsch wäre es, zum Gegenangriff über zu gehen und zu versuchen, den Schwan zu vertreiben. Aufgrund seines angeborenen Schutzinstinkts wird sich der Schwan nicht vertreiben lassen und sich zum Kampf stellen. Nach dem Motto „Der Klügere gibt nach“ ist es ratsam, einen großen Bogen um den Schwan zu machen oder einen Umweg in Kauf zu nehmen. Hunde sind, wie es die Polizeiverordnung vorschreibt, unbedingt an der kurzen Leine zu halten.

Das Forstamt und das Garten- und Tiefbauamt bitten alle Bürgerinnen und Bürger, das Revierverhalten der Schwäne zu akzeptieren und diesen auszuweichen, wo es erforderlich ist. Die Schwäne verteidigen lediglich ihren Nachwuchs, an dem sich bei Spaziergängen und Wanderungen alle erfreuen. Auch das Naturschutzgesetz verbietet es, die Tiere beim Brüten zu stören und zu beeinträchtigen.

Weitere Informationen zum Umgang mit Wildtieren in der Stadt gibt es in der Broschüre des Forstamtes „Wilde Tiere in der Stadt“ und unter www.wildtiere-stadt.wildtiere-bw.de.

Markante Bauwerke in Betzenhausen

Hintergrund

Bauwerke / Gebäude prägen einen wichtigen Teil unseres täglichen Lebens, sind quasi ein fixer Teil unserer Umwelt. Wie wir diesen Teil unserer Umwelt gestalten ist durchaus ein Ausdruck menschlicher Kreativität, der sich im Oberbegriff „Architektur“ wiederfindet. Früher sagte man wohl, dass die Menschen so werden, wie die Landschaft, in der sie leben. Da immer mehr Menschen in Städten legen, läßt sich die Annahme wohl dorthin übertragen.

Bauwerke / Gebäude haben Einfluss auf das Leben derjenigen, die dort arbeiten, leben, zuhause sind. Menschen prägen Architektur und Architektur prägt das Leben der Menschen: spätestens bei dieser Betrachtung hat Architektur auch eine soziale Komponente. Darüber hinaus prägt Architektur auch ein Stadtbild bzw. das Bild eines Stadtteils: wichtig auch für den Eindruck, den Besucher gewinnen. So wie man beim Eintritt in ein Haus über die Fassade auch automatisch schon eine Vermutung hat, wie es drinnen aussehen mag.

Mit diesen Grundgedanken möchten wir im Folgenden einzelne, besonders markante Gebäude oder Gruppen bei uns in Freiburg-Betzenhausen hervorheben: etwas zur Architektur sagen, zur Geschichte der Entstehung, zur aktuellen Nutzung und gelegentlich auch mal Geschichten zum Leben darin aufgreifen.


Die St. Thomas Kirche

„Natürlich“ muss man beginnen mit dem wohl ältesten Gebäude in Betzenhausen; in früheren Zeiten klar der Dorfmittelpunkt. Seit 1768 hat die Kirche ihre heute bekannte Gestalt und Größe: eine Arbeit von Johann Baptist Häring.

Die schöne Barockkirche St. Thomas mit ihrem kleinen Friedhof gehört zu den etwas versteckten, aber doch bemerkenswerten Kostbarkeiten von Freiburg. Im Inneren ein wunderschöner Altar aus Stuckmamor mit Skagliola-Arbeiten. Die kleine Orgel ist eine der ältesten in Freiburg.

In den 1970er bis 1990er Jahren nutzte man den Platz vor der Kirche für einen großen und äußerst beliebten Hock; veranstaltet von den Betzenhausener Vereinen. So wurde der Platz auch zeitweilig zu einem geselliges Zentrum. Mehr dazu...


Das Bürgerhaus

Das heutige Bürgerhaus war zur Landesgartenschau 1986 zum großen Teil eine Blumenhalle bzw. wurde genutzt als zentrale Infostelle. Für die Zeit danach hatte die Stadt Freiburg eine dezentrales Konzept entwickelt, um ergänzend zum Konzerthaus Freiburg auch für Veranstaltungen mittlere Größe den passenden Platz zu bieten: “Räume schaffen für bürgerschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Begegnungen” schrieb OB Böhme in seinen Grußwort zu Eröffnung.

Auch heute – über 30 Jahre nach der Eröffnung – wirkt die Architektur des Hauses locker und keinesfalls veraltet: das hat sicher auch mit der gelungenen Konstruktion aus Holz im Inneren und viel Glas nach außen zu tun. Und es ist wirklich ein Ort für vielfälltige gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen geworden (z.B. Neujahrsempfang, Gesundheitstage, Varieté, Hobbybasar…). Mehr dazu…


Die Gaskugel

Die Gaskugel gehört zum Stadtbild von Freiburg; es ist ein Wahrzeichen von Betzenhausen bzw. des gesamten Freiburger Westens. Zitat Joachim Röderer (BZ): „Wenn man nach Urlaubsreisen und langer Rückfahrt heimkehrt, ist man gefühlt erst dann wirklich wieder zurück in Freiburg, wenn man die Gaskugel passiert hat.“

Ab Anfang der 1960-er Jahre begann die Stadt Freiburg, Gas als Energie-Träger aus überregionale Erdgasnetzen zu beziehen. Um Schwankungen in der Versorung auszugleichen, wollte man parallel lokale Gasreserven vorhalten. So entstand die Idee zur Gaskugel Freiburg, die in Betzenhausen steht, weil dort auch das Gasnetz verläuft: eingeweiht wurde sie im Okt. 1964 durch den damaligen Oberbürgermeister Dr. Eugen Keidel.

Im Juli 2019 dann das Betriebsende: die Bedeutung als Reservespeicher für Freiburg war im Laufe der Jahre immer weiter zurück gegangen, da Erdgasnetze heute so miteinander verbunden sind und darüber auch Spitzen abgefangen werden. Gleich nach Betriebsende hat sich in Betzenhausen eine Initiative gegründet, die sich für den Erhalt der Gaskugel einsetzt mit kultureller Nutzung. Mehr dazu…


St. Albert Kirche

Die Kirche wurde 1969 eingeweiht und feierte damit 2019 ihr 50 jähriges Jubiläum: gebaut wurde nach einem Entwurf von Erwin Heine (Städtisches Hochbauamt Freiburg) in Form einer überdimensionalen Krone aus Betonfertigteilen und Buntglasfenstern. Eine Kirche ohne Kirchturm.

Der Bau selbst war schon etwas besonderes; das 50-jährige Jubiläum erst recht: die St. Albert Kirche wurde ausgewählt für die Wander-Ausstellung „ZWÖLF – Kirchenbauten der Nachkriegsmoderne in Baden-Württemberg“ und sie steht seither unter Denkmalschutz. Zitat: „Alle zwölf Kirchen zeugen von einer theologischen und architekturgeschichtlichen Umbruchszeit, aber auch von Fortentwicklung: Liturgische Neuordnungen, ein ästhetischer Wandel und ingenieurtechnische Leistungen führten zu virtuosen Raumschöpfungen aus raffinierten Formen und geschickt eingesetzten Materialien.“

Aus den zugehörigen Unterlagen zur St. Albert Kirche: „Ein eher selten umgesetzter Lösungsvorschlag war der Zentralbau. Bei St. Albert hat ihn Erwin Heine als sternförmiges, kronenartiges Faltwerk über einem kreisrunden Raum auf quadratischer Basis verwirklicht – die Quadratur des Kreises. St. Albert ist eine Neuinterpretation gotischer Strukturen, konstruktiv und materialtechnisch ganz auf der Höhe der Zeit, denn man arbeitete mit vorproduzierten und auf der Baustelle montierten Beton-Fertigteilen.“ Mehr dazu…


Der Idinger Hof

Der Idinger Hof ist Ergebnis eines Architekturwettbewerbs im Jahr 1971. Sieger wurde die Freiburger Architektengruppe F 70 mit dem heutigen Gebäudekomplex; Spatenstich war am 1. April 1973. Der Bauverein realisierte das Projekt; gut drei Jahre später war der Idinger Hof fertiggestellt.

Eine Besonderheit dieser fünf- bis siebengeschossigen Anlage mit über 200 Wohnungen ist sicher die Klinker-Aussenfassade, eine für Freiburger Verhältnisse eher ungewöhnliche Ausstattung. Und doch zeigt sich nur wenige hundert Meter entfernt an der Ecke Berliner Allee / Sundgauallee die ehemaligen OPD (Oberpostdirektion) ebenfalls als imposanter Klinkerbau. Ein weiteres Highlight am Idinger Hof ist der park-ähnlichen Innenhof. Inzwischen wird im Keller ein modernes Blockheizkraftwerk betrieben. Mehr dazu …


Die Ökostation am Seepark

Was es schon eine „ökologische Utopie“ auf der Landesgartenschau 1986, die sich in diesem Gebäude widerspiegelte? Denn eine Woche nach Eröffnung der Ausstellung kam es in Tschernobyl zur Kernschmelze: der Supergau mit verstrahlten Menschen und verstrahler Natur.

Und dabei hatte gerade diese Landesgartenschau schon mit dem Thema Ökologie punkten wollen. Eine der Hauptattraktionen: das urige Holzhaus, das sich Ökostation nannte. Mit mit Lehmwänden, einem Grasdach, einer Solaranlage und einem Bio-Garten zur Selbstversorgung. Die Leitung für dieses ökologische Modelprojektes hatte der Landesverband des BUND.

Während der Ausstellung lief ein buntes Veranstaltungsprogramm um ökologisches Leben erfahrbar zu machen. Mit Themen, die auch das Angebot der Ökostation in den Jahrzehnten danach prägen sollten (bis heute). Ohnehin waren es die positiven Rückmeldungen von den Besuchern der Ausstellung, die das Überleben dieses Experiments erst ermöglichten: die Resonanz veranlasste den BUND Landesverband, die Ökostation als Bildungsstätte weiter zu betreiben. Mehr dazu …


Die Gerhart-Hauptmann-Schule

Geschichte 03Im Grunde ist diese Schule ein Spiegelbild für den Zeitraum, in dem Betzenhausen ein Stadtteil von Freiburg ist (die Eingemeindung war 1908): ein „Zeichen der Zeit“ also im wahrsten Sinne des Wortes. War doch der Wunsch nach einer eigenen Volksschule ein wichtiger Punkt im Eingemeindungsvertrag, denn zuvor gingen die Kinder aus Betzenhausen und Lehen gemeinsam ins dortige, kleine Schulhaus (mit zwei Klassenzimmern von der ersten bis zur achten Klasse).

Gebaut wurde sie als „Volksschule“ vom Hochbauamt Freiburg in „Rekordzeit“: schon 20 Monate nach der Eingemeindung (im Aug. 1909) war die Volkschule fertig. Es war ein zweistöckiges Schulhaus mit vier Klassenzimmern und einzelnen Zusatzräumen (z.B. Lehrerzimmer) und mit viel Platz um die Schule herum: der Ort sollte einen weiteren Ausbau ermöglichen

Ein Erweiterung erfolgte ab 1961 nach oben (Aufbau dritter Stock). Gleichzeitig fiel auch die Entscheidung für den heutigen Namen „Gerhart-Hauptmann- Schule” (ab 1963). Mehr dazu …


Oberpostdirektion (OPD)

Gebaut wurde das imposante Gebäude an der Kreuzung Berliner Allee und Sundgauallee in den frühen 1970er Jahren vom Münchener Architekten Freiherr von Branca. Es ist ein mächtiger Bau; auffallend vor allem auch die durchgängige Backstein-Fassade.

Eine Oberpostdirektion ist hier schon lange nicht mehr zuhause: die zugehörige Verwaltungseinheit für den Regierungsbezierk Südbaden wurde Anfang der 1990er Jahre mit  Privatisierung der Bundespost aufgelöst. Doch der Name für das Gebäude ist bis heute geblieben!

Zitat Hans Hertle, ehem. Präsident der Oberpostdirektion: „Ein wichtiges Ziel … war von Anfang an, kein Büro-Silo zu erstellen, sondern in dem um seine Gestaltung ringenden Freiburger Westen eine Beitrag für die städtebauliche Entwicklung zu leisten. Das Gebäude setzt einen architektonisch eindruckvollen Akzent in diesem Stadtteil.

Bei heutiger Betrachtung wirkt das Gebäude aber eher trist: das gilt auch für den zugehörigen „Wolfgang-Hoffmann-Platz“, benannt nach dem Freiburger Oberbürgermeister von 1945–1956. Vielen Radfahrern werden den Platz wohl nur vom „verbeifahren“ kennen, denn darüber verläuft auch die Verbindung mehrer Unterführungen an der Sundgauallee bzw. Berliner Allee: auch das Konzept solcher Unterführungen ist ja etwas aus der Zeit gekommen.  Mehr dazu …


Hochhäuser Wilmersdorfer Straße

Wer über den Autobahnzubringer und die Berliner Allee in Richtung Bischofslinde fährt, kann sie nicht übersehen: die zwei Hochhäuser zur linken Hand der Berliner Allee, deren Adresse aber die Wilmersdorfer Straße ist. Auffällig vor allem wegen der großen, blau schimmernden Solarzellen an der Frontseite. Errichtet wurden die beiden achtgeschossigen Gebäude bereits Anfang der 1970er-Jahre. Die markanten Solarzellenflächen kamen aber erst 30 Jahre später hinzu und gaben den Häusern dann auch erst das stadtteilprägende Gesicht.

Die Fassage war Teil eines ersten ökologischen Modernisierungsprojektes der Familienheim Freiburg im Jahr 2000. Darin enthalten war auch eine umfassende energetische Sanierung der Häuser entsprechend Niedrigenergiehaus-Verordnung der Stadt Freiburg. Auf dem Flachdach der Attikawohnungen gibt es Kollektoren zur Warmwasser-Vorerwärmung. Auch eine Glasverkleidung für die bereits vorhandenden Balkone kam hinzu: in diesem Fall vor allem als Lärmschutz.

Für die gelungene Fassandengestaltung und die erzielte gute Energiebilanz erhielten die Gebäude mehrere Preise. Die Fassade ist so spektakulär, dass sich vor allem in den Anfangsjahren regelmäßig Besuchergruppen aus dem In- und Ausland zu Besichtigungen einfanden. Mehr dazu …


Seniorenwohnanlage Freytagsstr.

Das Gebäude mit fast 70 Wohneinheiten ist Ergebnis eines Architekturwettbewerbs im Jahr 1986, den das Freiburger Architekten-Ehepaar Bernd Thoma und Gabriele Henninger-Thoma für sich entscheiden konnte. „Ein schlichter und zurückhaltender Baukörper im Gartenhausstil“ so war zur Eröffnung im Jahr 1989 zu lesen. Damit waren sicher auch die Laubengänge zwischen den einzelnen Gebäudeteilen gemeint. Weiter im Text der BZ: „In der unterschiedlich hohen Bebauung wirkt das nur dreigeschossige Gebäude vermittelnd und neutralisierend. Die Gestaltung der Wohnanlage, Material und Farbauswahl sind so abgestimmt, dass das Erscheinungsbild Bewohner und Nachbarschaft heiter und fröhlich stimmt“.

Es sollte von Anfang an eine offene Begegnungsstätte werden und kein „Altenheim“ früherer Prägung: es sollte älteren Menschen ein betreutes Wohnen ermöglichen, ohne die Selbständigkeit einzuschränken. Die Achitekten wollten die Offenheit der Anlage mit der Selbständigkeit der Bewohner in Verbindung bringen. Das gesamte Konzept zeigt sich im barrierefreien Innenausbau mit diversen Gemeinschaftsräumen (z.B. mit Werkhof bzw. Werkstatt, Clubraum, Cafeteria), aber auch in der Gestaltung ausserhalb des Gebäudes. Mit einbezogen wurde von anfang an ein Kindergarten: auch mit dem Ziel der Begegnung über Generationen hinweg. Dem ganzen Konzept förderlich ist sicher auch die Lage: Einkaufsmöglichkeiten an der Sundgauallee direkt in der Nachbarschaft, Haltestelle Betzenhauser Torplatz und natürlich der kurze Weg zum Seepark.


Die StudentenSiedlung am Seepark (StuSie)

Die Studentensiedlung am Seepark (StuSie) ist das größte Wohnanlage für Studierende in Freiburg und bietet Platz für rund 1.500 Studierenden. Die Universität in der Innenstadt ist in gut zehn Minuten erreichbar über Straßenbahn oder per Rad.

Aber wie ein “Stadtteil im Stadtteil” kennen viele Bürger die StuSie nur vom Vorbeifahren entlang der Sundgauallee oder aus einem Spaziergang durch die Außenanlagen der Siedlung. In den 21 Häusern gibt es Apartments, kleine Wohngemeinschaften mit 2 bis 6 Studierenden und Stockwerksgemeinschaften mit bis zu 12 Studierenden (jeweils mit gemeinschaftlich genutze Küche und sanitären Einrichtungen). Für Familien mit Wohnberechtigungsschein stehen einige 2- und 3-Zimmer-Wohnungen zur Verfügung. Für Kinder studierender Eltern gibt es eine kleine Kita.

Zwischen 2018 und 2023 erfährt die Studensiedlung ihre bisher größer Erweiterung, wobei auch die aktuellen Architekten den Ideen aus den 1960er-Jahren mit Punkt-Häusern in einer Parklandschaft  treu geblieben sind. Auch die Bautechnik als „Plattenbauten“ wurde fortgesetzt: nur moderner und vor allem höher als zuvor.  Mehr dazu …


Regierungspräsidium Freiburg

Die Straßenbahnlinie 1 oder 3 hält an der Haltestelle Runzmattenweg: aus Richtung Innenstadt die erste Haltestelle in Betzenhausen. Hier ist das Gebäude des Regierungspräsidiums Freiburg nicht zu übersehen. Und es ist noch recht neu: Eröffnung war 2004. Das Regierungspräsidium ist letztes Glied in einer Reihe von Gebäuden, die dem „Behörden-Viertel“ im Betzenhausen-Bischofslinde zuzuordnen sind.

Das Gebäude des Regierungspräsidiums ging aus einem Architektenwettbewerb hervor, den schon 1994 das Waldkircher Büro Harter und Kanzler gewonnen hatte, im Jahr 2005 gab es für die vorbildliche Gestaltung die „Hugo-Häring-Auszeichnung“ vom Bund Deutscher Architekten. Im ganzen Haus ist Kunst zu erleben; insbesondere auch im Innenhof.   Mehr dazu …


Eisstadion/Eishalle

In dieser Liste darf natürlich das Eisstadion nicht fehlen, an Ensisheimer Strasse im Übergang zum Stadtteil Mooswald. Gebaut wurde sie Ende 1960-er Jahre, wobei es anfangs nur eine offene Eisfläche war, denn das Dach und damit die Umgestaltung zur Halle folgte erst in den 1970-er Jahren. Zusammen mit Seepark, Westbad und Weststation ist die Eishalle ein Teil der “Sportmeile” im Freiburger Westen.

Seit 2009 beurteilen Statiker den Zustand der Halle kritisch, insbesondere für den Fall, dass Schneemassen auf dem Dach liegen. Schon 2013 sprach sich Gemeinderat für einen kompletten Neubau aus.  Über temporäre Sanierungsmassnahmen konnte als Übergangslösung zumindest eine Betriebsgenehmigung bis Mitte 2024 erreicht werden; seither laufen die Diskussionen, wie es mit dem Eissport weiter gehen kann. Mehr dazu …


Hochhaus Platz am Bischofskreuz

Anfang der 1970er Jahre war der neue Bezirk Bischofslinde in großen Teilen gebaut; insbesondere auch die Gebäude, die sich um das Geschäftszentrum am heutigen Platz am Bischofskreuz gruppieren: das „Herdern des Westens“ sollte es ja werden. Auch die ersten Gebäude der Studentensiedlung waren schon in den Jahren davor entstanden.

Nur das Eckhaus am heutigen Platz am Bischofskreuz fehlte noch; aber es wurde ab 1970 intensiv darüber nachgedacht, denn es sollte noch etwas Großes entstehen. Gleichzeitig hatte man Befürchtungen, dass dadurch am Ende die eindrucksvolle St. Albert Kirche etwas von ihrer Ausstrahlung verliert (sozusagen in den Schatten gestellt wird). Nach den Vorstellung des städtischen Planungsamtes ein „markanter Mittelpunkt des Wohngebietes“ Bischofskreuz werden. Sieger eines Wettbewerbs wurde der Freiburger Architekt Griesbaum und sein Entwurf für ein recht schlankes Wohn- und Geschäftshaus mit 13 Stockwerken. Manche fanden den Spitznamen „Spargel“ passend: zum einen wegen der blassen Farben, aber auch weil das Gebäude je nach Blickrichtung durchaus schlank wirkt (fertig erstellt 1975).

Das Gebäude entstand unter der Regie der Baugenossenschaft Wohnstättenbau Freiburg (inzwischen fusioniert mit Bauverein Breisgau). Auffällig neben der Fassade ist auch eine weitläufige Plattform im ersten OG: es sollte eigentlich die Ausgangsbasis sein für eine spätere Fußgänger-Brücke über die Sundgauallee (aber so weit kam es dann doch nicht mehr). Auf dem Platz vor dem Gebäude steht der weiter oben bereits erwähne Brunnen von Wernet.


Wird fortgesetzt …

Gasthaus Bären

Bereits ab 1570 läßt sich in Betzenhausen ein Gasthaus nachweisen; siehe unseren Beitrag zur Geschichte von Betzenhausen: „Die Gemeinde und ihre Einrichtungen„. ln der Beschreibung des Dorfes von 1683 wird der ,,Beren” erstmals schriftlich erwähnt. In der Feuerversicherung von 1855 wurden zwei Gasthäuser beschrieben: Ein „Gasthaus zur Krone“ und „Gasthaus zum Bären“ (damals wohl bewirtschaftet von Dominikus Weber). Der Bären bestand demnach aus einem zweistöckigen Gebäude mit Gewölbekeller und kleineren Anbauten für Abort, Schweinestall und Metzgerei. Dieser Gasthof zum Bären wurde wohl um 1840 erbaut.

Die Abbildung hier stammt vermutlich aus dem Jahr 1910. Damals hatte der Bären die Adresse Lehener Straße 385: Das entspricht etwa der heutigen Ecke Sundgauallee und Hofackerstraße. Dort ist heute ein kleiner Platz mit einem größem Gebäude dahinter und da findet sich ja auch wieder Gasthof/Hotel „Bären“: was zwischen damals und heute passiert ist , wollen wir hier kurz ansprechen.

Die frühere Lage war äußerst verkehrsgünstig an der Kreuzung von zwei damals wichtigen Durchgangsstraßen: der Lehener Straße als Ost-West-Verbindung zwischen Freiburg und Umkirch und die Hofacker- bzw. Dietenbachstraße als Nord-Süd-Verbindung in Richtung St. Georgen.

Im Jahre 1806 war Betzenhausen eine selbständige Gemeinde geworden: besaß aber erst 1853 ein eigenes Rathaus. Also fanden die Sitzungen von Bürgerausschuss und Gemeinderat vorher im Gasthaus Bären statt.

Eigentümer und Wirte des Bären wechselten mehrfach. Mit dabei war ab 1879 auch Markus Kuhner, der über lange Jahre auch Bürgermeister von Betzenhausen war. Am Ende wollte er aber wohl doch lieber Wirt sein. Um  1909 hieß der Wirt Otto Klein und er installiert im Bären sogar eine Kegelbahn.

Beim Bombenangriff auf Freiburg im Nov. 1944 wurde auch Betzenhausen schwer getroffen, insbesondere den damals zentralen Kreuzungsbereich Hofackerstraße, Dietenbachstraße mit Lehener Straße (heutige Sundgauallee). Dabei wurde auch der „Bären“ zerstört bzw. ist komplett ausgebrannt. Geblieben waren wohl nur zentrale Wände und Keller. Von den Nebengebäuden blieben nur Trümmer.

Die Stadt hatte nach dem Krieg eigene Vorstellung, wie ein Wiederaufbau von Betzenhausen aussehen sollte: vor allem die Auto-orientierten Verkehrswege hatten Priorität. Aber diese Neuplanung brauchte auch Zeit: Deshalb gab es für das Gebiet um den alten „Bären“ im ersten Schritt eine Bebauungssperre. Ab 1948 wurde eine neue Gastwirtschaft gebaut, etwas abseits vom alten Standort und unter dem dem Namen „Zum Bären“ (Betrieb über Frieda Meier). Wieder war eine Metzgerei dabei.

Ab den 1960 Jahren wurde Betzenhausen großzügig ausgebaut: die StuSie kam hinzu, ebenso Bischofslinde. In den 1970-er Jahren folgte der Aus- und Umbau der Lehener Straße zur breiten Sundgauallee: also stand der Gasthof „Zum Bären“ nach gut 20 Jahren wieder im Weg und wurde abgerissen. Gleichzeitig entstand mit weiterem Abstand zur Kreuzung ein Gebäudekomplex, in dem das heutige Hotel und die Gaststätte „Bären“ einziehen konnten (siehe www.baeren-freiburg.de). Glücklicherweise ist dort einiges an rustikaler Athmosphäre wieder zu finden.