Eishalle / Eisstadion

Aktueller Stand März 2022:

Jetzt gibt es Ideen, wie die Zukunft des Eislaufsports in Freiburg gesichert werden könnte. Dabei soll der Betrieb in der „Echte-Helden-Arena“ nach Vorstellungen der Stadt noch bis Ende des Jahrzehnts verlängert werden. Gutachter haben eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, damit dies möglich wird. Dazu werden z.B. Teile der Holzkonstruktion am Dach erneuert, auch zusätzliche Messtechnik für ein Monitoring der Statik gehört dazu. Optional kommen noch Arbeiten bei Heizung, Lüftung und Elektroanlagen hinzu. Wie bisher wird es einmal jährlich eine gründliche technische Prüfung geben. Das Alles bedeutet natürlich erhöhte Kosten für die bisherige Arena. Auch für den EHC wird eine erweiterte Unterstützung vorgeschlagen, denn der hatte den bisherigen Vertrag wegen der hohen laufenden Kosten im letzten Herbst gekündigt.

Parallel gehen Planungen weiter, damit der Eislauf ab den 2030-er Jahren eine neue Heimat finden kann und die dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Nähe vom Messegelände liegen. Zwei Modelle stehen im Raum:

  • Eine kleinere Lösung primär für den Breitensport verzichtet auf nennenswerte Zuschauerränge und berücksichtigt die Tatsache, dass auch die heute Halle schon zu 90% der Zeit für die Allgemeinheit genutzt wird. Hier stehen Kosten ab 20 Millionen im Raum.
  • Model „Profi-Liga-Sport“ würde eine Halle mit mindestens 4.000 Zuschauer-Plätzen bedeuten und dann sicher über 50 Millionen Euro kosten. Das will die Stadt nur angehen, wenn sich der EHC mit einem Viertel der Kosten beteiligt.

Die beiden Modelle spiegeln unterschiedliche Prioritäten wieder und damit auch den Diskussionsbedarf der nächsten Zeit: bei den politischen Vertretern und natürlich auch beim EHC. Im Gemeinderat wird man vermutlich schon im April über die Ideen sprechen: dort hatte man Lösungsvorschläge ja auch angemahnt.


Betrieb der Eishalle

Die Eishalle trägt heute (seit 2019) den offiziellen Namen „Echte-Helden-Arena“ in Anlehnung an die bekannte Initiative zur Unterstützung der Kinder- und Jugendklinik Freiburg.

Es ist die Heimspielstätte des EHC Freiburg (den „Freiburger Wölfen“, siehe Spielplan), steht aber auch Breitensport also öffentliches Eislaufen zur Verfügung (seit 2019 sogar ganzjährig). Die Halle war anfangs eine der größten Hallen in Baden-Württemberg, ist aber aktuell nur noch für 3500 Zuschauer zugelassen. Auch Wikipedia widmet der Sporthalle einen eigenen Beitrag.

Zusammen mit Seepark, Westbad und Weststation ist die Eishalle ein Teil der „Sportmeile“ im Freiburger Westen.

Zur Geschichte der Eishalle

Die Eishalle an der Ensisheimer Strasse wurde Ende 1960-er Jahre vom ERC gebaut, dem Vorläufer des heutigen EHC. Vorsitzenden des ERC war damals Franz Siegel, dessen Namen die Halle auch bis 2018 trug. Anfangs war es eine offene Eisfläche, denn das Dach und damit die Umgestaltung zur Halle folgte erst in den 1970-er Jahren. Wegen finanzieller Probleme des ERC gelangte die Halle 1982 in die Hände der Stadt, die später Nutzungsrechte an den EHC vergab.

In den ersten Jahren nach dem Bau gab es zunächst kein Dach über dem Kopf: Es war ein Eisstadion und keine Eishalle. Im Landesarchiv gibt es ein paar schöne Bilder von Willy Pragher als Beleg, der glücklicherweise zu jener Zeit viel in Betzenhausen-Bischofslinde protokolliert hat. Im Bild hier von 1968 wurde wohl gerade eine neue Eisfläche aufgetragen: fast „lausbübisch“ betrachtet wie mit einem Blick durch ein Fernrohr.

Nebenbei: Etwa zeitgleich mit dem Eisstadion wurde auch das Freibad West gebaut; man hat also an Sommer- und Winterfreuden gedacht. Das heute geschlossene Aussenbecken des Westbades ist ja schon länger ein Trauerspiel  (siehe Beitrag hier).

Seit 2009 beurteilen Statiker den Zustand der Halle kritisch, insbesondere für den Fall, dass Schneemassen auf dem Dach liegen. Schon 2013 sprach sich Gemeinderat für einen kompletten Neubau aus (siehe Diskussion hier).  Über temporäre Sanierungsmassnahmen konnte als Übergangslösung zumindest eine Betriebsgenehmigung bis Mitte 2024 erreicht werden.

Der geplante Neubau

Für die Zukunft angedacht ist ein Neubau mit 2 Eisflächen. Eine Machbarkeitsstudie ist Arbeit, der Ort für einen solchen Neubau scheint aber noch sehr unklar, oft priorisiert wird Nähe zum neuen SC-Stadion (also beim Messplatz). Das bisherige Gelände wäre damit frei z.B. für Wohnungsbau.

In unmittelbarer Nähe des bisherigen Eisstadions liegt das Weststadion der Sport-Freunde-Eintracht (SFE): nach Ansicht des Bürgervereins sollte Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit auch bei geänderter Bebauung die Nutzung des Stadions gesichert bleibt, insbesondere auch der notwendige Fussball-Trainingsbetrieb.

Laut Bericht der Zeitschrift „Chili“ im Aug. 2020 ist inzwischen eine Machbarkeitsstudie fertig, die einen Standort auf dem Messplatz priorisiert (konzipiert als Multifunktionshalle).

Stand Okt. 2020

Insbesondere aufgrund der Corona-Auswirkungen geht die Stadt Freiburg inzwischen davon aus, dass ein Neubau einer Eishalle bis Ende der Betriebsgenehmigung (30. Juni 2024) nicht finanzierbar ist. Die bsiherige Kostenschätzung geht von 45 Millionen Euro aus. Zitat OB Horn: „Es tut uns allen wirklich weh. Aber angesichts der Kosten und der aktuell sehr angespannten Haushaltssituation ist ein Neubau im nächsten Doppelhaushalt nicht darstellbar. Doch wir wollen und werden nicht aufgeben, um den Eissport in Freiburg zu retten.“ Siehe Details auf der Seite der Stadt Freiburg.

Als Alternative steht inzwischen ein Projekt mit Investoren im Raum: Ziel wäre dabei eine Multifunktionshalle, die auch für Veranstaltungen geöffnet werden könnte (wobei Eissport weiterhin Hauptnutzung bleiben soll). Nach wie vor erscheint das Messe-Gelände beste Standort.

Stand Juli 2021

In der letzten Sitzung des Gemeinderates vor der Sommerpause war auch das Eistadion wieder Thema. Eine Mehrheit der Vertreter wünscht sich eine baldige Lösung; die bisherigen Vorschläge von Investoren stossen aber bisher aus unterschiedlichen Gründen auf Kritik. Gleichzeitig ist wohl auch der Eindruck aufgekommen, dass sich im Projekt kaum etwas bewegt, die Uhr zum endgültigen Aus für die heutige Halle tickt (Betriebsgenehmigung nur bis Mitte 2024). Aktuell ist eine Entscheidung für Mitte 2022 geplant; eine überwiegende Mehrheit der Mitglieder im Gemeinderat fordert aber in einem gemeinsamen Antrag eine Enscheidung bis Ende 2021. Es bleibt also ein spannendes Thema. Hier geht es zur Informations-Vorlage auf Freiburg.de.

Stand März 2022

Jetzt gibt es Ideen, wie die Zukunft des Eislaufsports in Freiburg gesichert werden könnte. Dabei soll der Betrieb in der „Echte-Helden-Arena“ nach Vorstellungen der Stadt noch bis Ende des Jahrzehnts verlängert werden. Gutachter haben eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen: Dazu werden z.B. Teile der Holzkonstruktion am Dach erneuert, auch zusätzliche Messtechnik für ein Monitoring der Statik gehört dazu. Optional kommen noch Arbeiten bei Heizung, Lüftung und Elektroanlagen hinzu. Wie bisher wird es einmal jährlich eine gründliche technische Prüfung geben. Das Alles bedeutet natürlich erhöhte Kosten für die bisherige Arena. Auch für den EHC wird eine erweiterte Unterstützung vorgeschlagen, denn der hatte den bisherigen Vertrag wegen der hohen laufenden Kosten im letzten Herbst gekündigt.

Parallel gehen Planungen weiter, damit der Eislauf ab den 2030-er Jahren eine neue Heimat finden kann und die dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Nähe vom Messegelände liegen. Zwei Modelle stehen im Raum:

  • Eine kleinere Lösung primär für den Breitensport verzichtet auf nennenswerte Zuschauerränge und berücksichtigt die Tatsache, dass auch die heute Halle schon zu 90% der Zeit für die Allgemeinheit genutzt wird. Hier stehen Kosten ab 20 Millionen im Raum.
  • Model „Profi-Liga-Sport“ würde eine Halle mit mindestens 4.000 Zuschauer-Plätzen bedeuten und dann sicher über 50 Millionen Euro kosten. Das will die Stadt nur angehen, wenn sich der EHC mit einem Viertel der Kosten beteiligt.

Die beiden Modelle spiegeln unterschiedliche Prioritäten wieder und damit auch den Diskussionsbedarf der nächsten Zeit: bei den politischen Vertretern und natürlich auch beim EHC.