Das Jahr der Störche

Auch wenn die Überschrift so klingen mag: wir wollen dem traditionellen chinesischen Mondkalender kein weiteres Tierzeichen hinzufügen (dort sind es bisher zwölf Tiere, z.B. Pferd, Schaf, Hund und Schwein, aber nicht der Storch).

Hier soll es um den Ablauf innerhalb eines Weißstorch-Lebensjahres gehen. Davon kann der Weißstorch durchaus mehr als 30 Jahre haben, soweit ihm natürliche Gefahren oder auch Hochspannungsleitungen nicht in die Quere kommen. Wir wollen hier insbesondere auch auf die Gewohnheiten unserer Gäste auf dem Turm der St. Thomas Kirche in Betzenhausen eingehen: ein Storchennest mit langer Geschichte. Die Störche sind bei ihrer Anwesenheit in den Frühjahr/Sommer-Monaten auch live zu erleben über unsere Storchenkamera/WebCam.


Sommerquartier in Betzenhausen

Rückkehr aus dem Süden

Beginnen wir mit dem Februar: dann verlassen die Störche normalerweise ihr Winterquartier für den Flug zu uns, wobei sie das immer früher tun. Ein Beispiel: unser Brutstorch des Jahres 2021 traf Anfang Febr. schon bei uns ein; im Jahr 2017 war er erst Ende des Monats da (es war das gleiche Tier). Störche kommen gern zurück zu ihrem Horst aus dem Vorjahr: wenn es schon besetzt ist, führt das zu Streit und gelegentlich auch heftigen Kämpfen. Aber auch ganz andere Feinde können in Erscheinung treten: in Betzenhausen zählen Krähen dazu und haben in mehreren Jahren dafür gesorgt, dass Störche nicht einziehen mochten (z.B. 2012). Es waren Ideen gefragt, um dieses Problem zu lösen (siehe unsere Impressionen aus vergangenen Jahren). Wenn dann am Ende doch alles gut gegangen ist, wartet der Brutstorch nicht nur auf (s)ein Weibchen; er macht sich auch gleich mal nützlich mit Haushaltspflege, sprich Ausbesserungsarbeiten am Nest.

Üblicherweise folgen die weiblichen Störche ca. 2 Wochen später. Meistens finden dann auch die gleiche Paare zusammen; insbesondere dann, wenn sie im Vorjahr erfolgreich gebrütet hatten. Störche pflegen also eine andauernde Partnerschaft. Manchmal erkennt der wartende Storch sein Weibchen in enorm großer Entfernung; die Freude darüber ist dann auch sichtbar und beeindruckend. Zur Begrüssung wird natürlich ordentlich „geklappert“. Der Familien-Zusammenhalt gilt allerdings nur für die Brut-Saison bei uns: im Winterquartier geht/fliegt man üblicherweise getrennte Wege (gilt also auch für Hin- und Rückflug). Schwierig wird es gelegentlich, wenn das Weibchen sich „verspätet“ und dann ein Konkurrentin versucht den vermeintlich leeren Platz einzunehmen: auch das kann wieder zu länger anhaltenden Auseinandersetzungen und Kämpfen führen.

Die Brutzeit

Wenn alles gut geht, liegen irgendwann im März bis zu 5 Eier im Nest. Beide Elternteile wechseln sich beim Brüten ab, wobei das Weibchen nach Beobachtungen aber wohl größerer Zeitanteile investiert: die Brutablösung ist jedes Mal ein freudiges Ereignis und schön zu beobachten per Storchenkamera. Immer wieder wird zwischenzeitlich auch das Nest mit frischem Heu verschönert und ausgepolstert. Die Brutdauer beträgt gut 30 Tage: folglich sind Mitte April bis Anfang Mai die Jungstörche geschlüpft.

Dann beginnt eine kritische Phase: die Eltern müssen über die kommenden 2 Monate genügend Nahrung herbei schaffen. Störche sind nahezu „Allesfresser“ beliebt sind Kleintiere wie Regenwürmer, Insekten, kleine Fische, Frösche, später auch Mäuse, Entenküken und Jungvögeln, Schlangen und auch Aas. Aber es gibt auch andere Luftbewohner, die wiederum den Nachwuchs der Störche als Beute betrachten. Deshalb bleibt in den ersten Wochen immer ein Elternteil bei den Jungen. Feindlich gesinnt kann natürlich auch das Wetter sein: insbesondere Kälteeinbrüche mit Hagel oder tagelanger Regen waren in den vergangenen Jahren kritisch. Bei zu viel Wasser von oben kann ein Nest verstopfen und einen See bilden. Je jünger die Tiere sind, desto größer die Gefahr zu ertrinken (siehe auch Impressionen aus den vergangenen Jahren).

Aufzucht und Beringung

Im Alter von 4 bis 6 Wochen erhalten die Jungstörche einen Kunststoffring am Bein, der mit einer individuellen Nummer versehen ist. Der Ring stört die Tiere in keiner Weise, sie können aber mit einem Blick durchs Fernrohr oder Teleobjektiv identifiziert werden. Das hilft bei Forschungsarbeiten: so lässt sich z.B. nachvollziehen wo und mit welchem Partner die Störche brüten, wohin ihre Reise in den Süden geht und wie sie zurückkommen. Alle relevanten Beobachtungsdaten werden in Deutschland vom Max-Planck-Institut (MPI) für Verhaltensbiologie in Radolfzell gesammelt (Weitergabe von Daten zur Beringung oder aus Beobachtungen ist z.B. eine Aufgabe von Storchen-Betreuern). Um den Ring in luftiger Höhe anzubringen sollte man schwindelfrei sein. Seit Jahren übernimmt Gustav Bickel bei uns diese Aufgabe: er ist Vorsitzender des Vereins Weissstorch Breisgau e.V. und langjähriger Betreuer zahlreicher Storchenpaare am Tuniberg und in der March. Die Eltern geraten übrigens bei diesem Besuch nicht in Unruhe und warten einfach ausserhalb des Nestes (siehe auch Beitrag zur Störche Beringung 2022).

Wenn irgendwann im Juni der Nachwuchs kräftig genug erscheint und auch immer mehr Futter anfordert, gehen (fliegen) beide Elternteile gleichzeitig auf die Nahrungssuche. Natürlich wird es zu dieser Zeit auch immer enger im Nest: trotzdem schön zu sehen, wie die Familie am Abend zusammenrückt und jeder im wahrsten Sinne des Wortes „sein Plätzchen findet“. Parallel wird der Platz aber auch aus einem anderem Grund knapp: die Jungstörche starten mit Flugversuchen, wobei die ersten (Trocken-)Übungen primär zur Kräftigung der Arm-Muskulatur dienen, also Flügelschlagen.

Flügge werden

Im Juli wird das Übungsprogramm dann konkreter: die Jungen breiten ihre Flügel aus, hüpfen im Nest hoch und gleiten bald automatisch darüber („vom Winde verweht“).  Immer höher, immer weiter; manchmal ist der Mut oder Leichtsinn auch etwas zu groß und so folgt am Ende eine Notlandung auf dem Boden der Tatsachen. Wenn es der Nachwuchs dann nicht wieder zurück ins Nest schafft, hilft die Aufzuchtstation von Vereins Weissstorch Breisgau e.V. in Reute. Nebenbei: Storcheneltern hier in Betzenhausen landen auch gern mal auf der Gaskugel, wenn es ihnen zu eng und zu bunt wird im Nest und sie ihren Nachwuchs lieber mit etwas Abstand betrachten möchten.

Kontinuierlich steigt im Juli bei den Jungstörchen der Drang, das Nest zu verlassen und rauszufliegen in die Welt: allerdings bleibt diese Welt zunächst noch recht übersichtlich und nennt sich z.B. Dreisam mit umliegenden Flächen oder anderen landwirtschaftlich wenig genutzten Bereichen in der Nähe Freiburg. Es sind gemeinsame Wochen der Futtersuche, denn auch das will erst mal gelernt sein. Letztendlich sollen die „jungen Leute“ es am Ende ja bis nach Afrika schaffen. Und zwar allein! Bis zur weiten Reise bleibt die Familie also erstmal zusammen.


Winterquartier der Westzieher

Der August hat ein klares Ziel: Abflug ins Winterquartier

Weißstörche aus dem Breisgau gehören zu den Westziehern, d.h. sie fliegen südwärts über Frankreich nach Spanien und Portugal. Sie fliegen immer in Gruppen: trotzdem ist es nicht die reine „Gruppendynamik“, die den Weg bestimmt. Es scheint den Störchen angeboren, dass sie aufbrechen und dass sie den westlichen Weg wählen. Die Zahl der Störche, die über Gibraltar weiter nach Westafrika fliegt, hat in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich abgenommen, aber manche wagen es trotz allem sogar noch bis zum Nigerdelta. Unsere Störche haben sich wohl in den letzen Jahren westlich von Madrid aufgehalten (belegt durch Sichtung über die Ringe).

Video: Die Weisheit des Schwarms – die globale Reise der Störche (knapp 4 min)

Egal wie weit die Reise auch geht: es ist eine Meisterleistung, eine solche Strecke mit so wenigen Flugstunden zu überstehen. Das gilt vor allem für die Jungstörche und leider sind dort die Verluste auch besonders hoch. Aber wie so häufig: die Technik macht’s möglich! In diesem Fall heisst die Flugtechnik „Ausnutzung der Thermik“ um in die Höhe zu gelangen und dort kräftesparend zu gleiten. Um solche Aufwinde zu erkennen, braucht es wiederum Erfahrung. Wer sie hat, wird auch schnell zum Anführer der jeweiligen Reisegruppe: eine Erkenntnis aus dem Jahr 2018, die Störche mit Sendern dem Max-Planck-Institut geliefert haben (ein Video vom dortigen Institut für Verhaltensbiologie zeigt sehr schön dieses Flugverhalten von Gruppen bei Aufwinden). Störche mit diesen Fähigkeiten sind dann auch häufiger als Weitflieger unterwegs nach Westafrika, die Route führt über die Meerenge von Gibraltar (gerade für dieses Teilstück gilt: non-stop). Etwa 100 bis 150 km werden im Durchschnitt pro Tag zurückgelegt: von Betzenhausen nach Madrid dürften unsere Störche also etwa 10 Tage unterwegs sein (ca. 1250 km von hier).

Orientierung

Zugvögel: wohin es Vögel im Winter zieht, wie sie sich orientieren und wie sie auch wieder zurückfinden, das hat die Menschen immer fasziniert (neben dem Fliegen selbst natürlich auch). Bei Interesse an den Flugrouten der Störche: einige Tiere aus dem Breisgau tragen inzwischen kleine Sender. Über die App “Animal Tracker” lässt sich erkennen, wohin deren Reise in den Süden geht.  Einen Sender haben insbesondere diejenigen Störche erhalten, die in der Aufzuchtstation in Reute betreut werden mussten: so möchte man u.a. erkennen, ob sie andere Routen wählen als die frei fliegenden Störche.

Im Winterquartier

Angekommen: das Leben der Störche bei uns können wir beobachten; also müssen hier auch noch ein paar Sätze folgen, wie es denn im Winterquartier aussieht. Das Zusammensein als Paar und in der Familie gilt ja nur für die Zeit der Brut-Saison. Die Anwort ist wohl ein „Leben in der WG“: Gruppen von Störchen besetzen ganze Bäume als Schlafstelle, oder sie haben Astgeflechte als Nester, die eng aneinander gebaut sind (z.B. in Bäumen, auf Dächern alter Häuser oder auf Mauern). Sie sind auch gemeinsam unterwegs zur Nahrungssuche. Natürlich bevorzugt der Storch auch im Winterquartier Gegenden mit Flussniederungen, Teichen und feuchten Wiesen um die passende Nahrung zu finden; auch Reisfelder mit Krebsen und afrikanische Gegenden mit Heuschrecken. Häufig waren es in vergangenen Jahren auch offene Mülldeponien, die Störche in Spanien angezogen haben, eine Art „Feuchtgebiet unserer Zivilisation“, in dem es neben Essensresten auch Kleintiere gibt, die zum Speiseplan des Storchs passen (siehe auch Arte-Dokumentation weiter hinten). Doch auch diese Mülldeponien werden eher weniger; unklar, wie es weiter geht.

Auch wenn unser Storchenpaar der letzten Jahre wohl seinen Winter in Spanien verbracht hat: immer noch beachtlich viele Störche zieht es weiter nach Afrika, über die Sahara bis in die nachfolgenden Feuchtgebiete z.B. von Tansania. Die Überlebenden befinden sich danach ggf. in Gesellschaft von Giraffen und Elefanten. Eine beeindruckende Dokumentation von Arte beschreibt diesen Flug und auch die Strapazen, denen insbesondere Jungstörche dort ausgesetzt sind (siehe Hinweise zur Doku weiter unten).

Daheim geblieben

Inzwischen gibt es auch Störche, denen die Strapaze der Reise in Süden nicht gefällt und deshalb gleich hier bleiben. Wer auch immer zuerst auf diese Idee gekommen ist: vielleicht war es ein Versehen oder einfach ein Ausprobieren. Es funktioniert, solange Würmer, Mäuse, Schnecken oder Fische zu finden sind. Grundsätzlich können Störche ihre Wärme gut speichern (besser als z.B. kleine Singvögel) und kühlen deshalb auch nicht so leicht aus. Und da vergangene Winter auch nicht mehr so streng waren wie früher, hat es einfach geklappt. Häufig wird dieser Erfolg auch an die nächste Generation weitergegeben; inzwischen ist betrachtet auf das ganze Land ein merklicher Anteil, der das Daheimbleiben gelernt hat.

Zum Schluss: Das Leben der Störche ist gefährlich; ganz besonders im ersten Lebensjahr und damit auch beim ersten Flug ins Winterquartier. Geschätzt nur 20% dieser Jungtiere überleben das erste Jahr: Hochspannungsleitung sind nach aktuellem Stand die größte Gefahr, natürlich auch ander Raubtiere zu Lande und zur Luft. In manchen Regionen wird der Stoch gejagt.


Arte-Dokumentation „Zugvögel“

Wer sich für das Leben der Störche und ihre Flugrouten interessiert, sollte sich auch etwas Zeit nehmen für die Arte-Dokumentation „Zugvögel“, in der erstmals die Reise von Zugvögeln mit Helikopter-Kameras begleitet wurde. Die komplette Dokumentation besteht aus 4 Folgen, die gelegentlich auf den bekannten Doku-Kanälen als Wiederholung gezeigt wird. Aktuell geplant für April 2021, siehe ARD-Programmhinweis (dann sicher auch in der Mediathek).

Arte-Video: Zugvogel Storch (knapp 30 min)

Auszüge dieser Doku mit Bezug auf die Reise und den Flug der Störche sind in einem Zusammenschnitt auch auf Youtube zu sehen, Titel  ARTE – Zugvogel Storch. Der Kamera-Helikopter begleitet im Film die Störche auf der Westroute bis nach Tansania. Beschrieben und gezeigt wird auch hier das Flugverhalten mit Ausnutzen von Aufwinden. Begleitet werden Jungstörche aus einem Ort in Rheinland-Pfalz, die sich Ende August auf den Weg in den Süden machen: vorbei an Freiburg (!), über Genfer See, Südfrankreich nach Spanien. Auch das Leben auf spanische Müllkippen ist dokumentiert. Warum sich welches Tier für den Weiterflug entscheidet bleibt auch hier eine offene Frage. An der Meer-Enge von Gibraltar sammelt sich eine große Gruppe mit mehreren Hundert von Störchen: Konzentration vor dem Not-Stop Flug über Wasser (Störche fliegen normalerweise nur über Land um besagte Aufwinde zu nutzen und sie sind Nichtschwimmer). Auch bei diesem anstrengenden 20km Teilstück ist erstmals ein Kamera-Helikopter dabei. Noch größer wird die Gefahr mit Überquerung der Sahara: bis zu einem Drittel der beteiligen Jungstörche verliert das Leben. Einige der Störche tragen Sender und sie alle haben als Ziel die Feuchtgebieter südlich der Wüste (vor allem in Tansania).

Hier die ursprüngliche Beschreibung zur Komplett-Dokumentation Zugvögel:

Warum nehmen Zugvögel Jahr für Jahr die Strapazen eines langen Fluges auf sich? Die Dokumentation begleitet Zugvögel mit atemberaubenden Luftbildern von ihren Reisen aus der Vogelperspektive – im Dienste der Wissenschaft. Der Kamera-Helikopter überquert mit Störchen gemeinsam die gefährliche Straße von Gibraltar und begleitet sie in der Luft bis nach Tansania und Kenia.

Diese Dokumentation begleitet Jungstorch Borni auf seiner ersten langen Reise nach Afrika. Allein – lange vor seinen Eltern – zieht Borni mit seinen drei Geschwistern Richtung Süden, eine gefährliche Reise mit zahlreichen abenteuerlichen Etappen.

Der Flug mit Tausenden anderer Störche über die Camargue und die Straße von Gibraltar wird dabei erstmals von einer gyrostabilisierten Helikopter-Kamera begleitet. Um herauszufinden, wo die Zugvögel den Winter verbringen, zeichnen möglichst kleine und leichte Hightech-Sender jede Flugbewegung eines Vogels als GPS-Koordinaten auf und melden dazu Flughöhe und -geschwindigkeit, Luftwiderstand sowie Energieverbrauch. Damit wird man in Zukunft Erstaunliches per Vogelzug erfassen und vorhersagen können – von lokalen Windverhältnissen bis zu Unwettern, drohenden Erdbeben oder Riesenheuschreckenplagen. Denn Änderungen der Routen haben immer einen Grund. Nur wenn es sich lohnt, lernen Tiere im Laufe der Evolution zu wandern, meist auf der Suche nach Nahrung oder besseren Brutrevieren.

Doch Zugvögel leben gefährlich, der Vogelzug war schon immer eine Frage des Überlebens. Von 20 Milliarden Singvögeln weltweit sterben inzwischen jedes Jahr 10 Milliarden. Die meisten Vögel, die wir aus unseren Gärten kennen, ziehen über unsere Köpfe hinweg, wenn wir schlafen. Welche Gefahren ihnen im Schutz der Dunkelheit dennoch drohen, macht eine Animation der nächtlichen Massenwanderung sichtbar. Peter Berthold, Deutschlands Guru unter den Vogelforschern: „Meine persönliche Prognose ist, dass wir, wenn die Klimaerwärmung so weitergeht wie jetzt, in hundert Jahren bei uns keine Zugvögel mehr haben.“

Dokumentarfilm Deutschland 2016 | arte


Weitere Fundstellen zur allgemeinen Info

Die hier genannten Videos (und weitere) haben wir auch auf dem Youtube-Kanal des Bürgervereins von Betzenhausen vermerkt: siehe dortige die Playlist „Störche“ .

Natürlich ist der Weißstorch auf Wikipedia beschrieben. Der Storch ist Wappen des Nabu, er war Vogel des Jahres 1984 und 1994, folglich gibt es beim Nabu auch viel zu lesen über den Weißstorch selbst und das Flugverhalten in Richtung Süden.

Die Forschungsergebnisse beim Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie bringen z.B. Erkenntnisse darüber, wie die Flugkünste selbst über das Flugziel der Störche mitentscheiden. Zum Flugverhalten in Gruppen: ein Video vom Max-Planck-Institut zeigt, wie eine Gruppe von 27 Störchen gemeinsam den Aufwind nutzen, und wie wenige Flügelschläge sie dabei brauchen (2 Minuten Video).

Als erste Wahl bei Fragen zum Weißstorch im Breisgau hier noch ein Hinweis auf den Verein Weissstorch Breisgau e.V. mit seiner Aufzugstation in Reute; der Verein führt auch eine Statistik zur Entwicklung des Bestandes im Breisgau.

Wenn es um eine schöne Darstellung für Kinder geht, möchten wir die nachfolgende Doku (Youtube-Video) empfehlen: „Wo klappert der Storch? | Reportage für Kinder |Anna und die wilden Tiere“.

Vor ca. 50 Jahren war der Weißstorch bei uns fast komplett verschwunden; so wurde er zum Wappentier des Nabu. Der Bestand hat sich aber inzwischen sehr gut erholt. Dazu hat das Nest auf dem Turm der St. Thomas Kirche ja auch seinen Beitrag geleistet: im Mai 2009 erhielt die Kirche St. Thomas dafür die Nabu-Plakette “Lebensraum Kirchturm” (siehe Geschichte der Störche in Betzenhausen ).

Zum Abschluss jetzt muss es noch ein Tip her, falls Sie doch gern mal ein Buch zur Hand nehmen und etwas über die Zeit wissen möchte, wie der Storch in Europa wieder heimisch wurde und wie man mit ersten Sendern und auf abenteuerliche Weise seine Flugrouten und Winterquartiere feststellte.  Storchen-Experte und Biologe Holger Schulz ist dafür genau der Richtige; wir empfehlen also gern sein Buch „Boten des Wandels: Den Störchen auf der Spur„.