Geschichtliches zum Bürgerblättle

Stadtteil-Magazin des Bürgervereins Betzenhausen-Bischofslinde

Vorgeschichte: Mitglieder des Bürgervereins (bzw. des vorherigen Ortsvereins) konnten in früheren Zeiten nur durch Rundschreiben vom Vorstand informiert werden. Ergänzend gab es seit Mitte der 1950er-Jahre die “Lokalnachrichten  aus Freiburg-West und Betzenhausen“: diese Hefte erschienen dreimal im Jahr (Ostern, Sommer, Weihnachten) im DIN-A5-Format und hatten bis zu 32 Seiten. Herausgegeben wurden die Nachrichten vom Lokalverein Freiburg-West, dem späteren Bürgerverein Mooswald. Dort konnte auch der Ortsverein Betzenhausen regelmäßig seine Themen angesprochen.

Viele Ausgaben der Lokalnachrichten sind im Archiv der Bürgervereins zu finden. Sie geben heute einen spannenden Einblick in die Themen, die in den ersten Jahren nach der Neugründung des Vereins im Stadtteil relevant waren. Dazu gehören Bauvorhaben wie die Entstehung vom neuen Bezirk Bischofslinde und die große Erweiterung von Alt-Betzenhausen auf Höhe Betzenhauser Torplatz, der Ausbau der Sundgauallee als Nachfolger von Teilen der Lehener Straße, die Westrandstrasse (heute Paduaallee) und natürlich auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.


Ein eigenes Stadtteil-Magazin entsteht …

In den 1960er und 1970er-Jahren ist Betzenhausen in großem Maße gewachsen; insbesondere durch den komplett neuen Bezirk Bischofslinde. So enstanden im Jahr 1975 Überlegungen, ob nicht ein eigenes Stadtteil-Magazin den wachsenden Erfordernissen besser gerecht wird. Die Umsetzung dieser Idee in die Tat ging dann auch recht schnell, denn die Druckerei Peter Lange in Landwasser war schon vorher mit einem reinen Anzeigenblatt gestartet. So kam es zu einer Kooperation, die 17 Jahre halten sollte: Der Bürgerverein zeichnete verantwortlich für die Inhalte, die Druckerei übernahm die Finanzierung über Anzeigen, Verteilung und Druck (ein Modell, wie es heute auch wieder realisiert ist).

So konnte der damalige Vorsitzende Willy Kapp zum Neujahrsempfang Januar 1976 das erste Exemplar des “Bürgerblättle” für Betzenhausen-Bischofslinde vorstellen (siehe Abbildung). Zitat aus seinem Einleitungstext:

“Ziel und Zweck eines solchen Blattes soll es sein, die beiden Ortsteile enger miteinander zu verbinden, daß sie mit der Zeit zusammenwachsen mögen und so die Zusammenhörigkeit vertieft wird. Da das Gebiet Betzenhausen-Bischofslinde heute ca. 2400 Wohnungen umfaßt, wäre es nach Ansicht des Bürgervereins an der Zeit, unseren Mitbürgern mit zeitnahen Beiträgen aus dem Ortsgeschehen und aus den Vereinen und kirchlichen Institutionen, die in unserem Gebiet ansässig sind, zu informieren.

Die Herausgabe des Bürgerblättle ist nur mit Unterstützung der Betriebe und Firmen möglich, die durch ihre Inserate die Kosten finanzieren. Wir bitten Sie daher, liebe Mitbürger, diesen Geschäften Ihre Aufmerksamkeit zu schenken und sie bei Ihren Einkäufen zu berücksichtigen.”

Zur vierten Ausgabe gab es dann schon ein kleines ‘Resümee’ von Bernhard Wolk, der zunächst die Redaktion übernommen hatte:

“Die ersten drei Ausgaben fanden vielfach freundliche Zustimmung, wofür gedankt wird. Es gibt, wenn auch wenige, kritische Äußerungen, vor allem dreierlei:
(1) Das “Bürgerblättle” enthalte zu viele Annoncen.
(2) Das “Bürgerblättle” enthalte zu wenig Berichte aus dem Stadtteil Bischofslinde.
(3) Auf ein gelegentliches süffiziantes Lächeln über den Titel “Bürgerblättle” braucht wohl nicht näher eingegangen zu werden.”

Vor allem der letzte Punkt hat uns wohl die ganzen Jahres begleitet.

Technischer Hinweis, denn das Computer-Zeitalter war ja noch nicht angebrochen: Von Beginn an wurden redaktionelle Texte in zwei Spalten mit Blocksatz geschrieben. Dafür hatte man laut Bernhard Wolk eine äußerst moderne Schreibmaschine mit Display in der Redaktion zur Verfügung. Die so erstellten Texte wurden in der Druckerei “geschnitten”, auf Seiten verteilt und mit den Anzeigen kombiniert.

Das Bürgerblättle erschien in den ersten Jahren monatlich und hatte meistens 8 Seiten. Im Jahr 2020 haben wir dann in einer Serie mal 40 Jahre zurück geschaut, und die wichtigsten Themen des Jahres 1980 in Stichworten zusammengefasst (denn PDF gab es zu der Zeit ja wirklich noch nicht).


Kontinuierliche Entwicklung

Nach den ersten sechs Jahren dann eine kritische Phase und Pause: das Echo innerhalb der Bevölkerung am Stadtteil-Magazin erschien geringer als erwartet und es habe zu viele Beschwerden über Erscheinungsdaten und Verteilung gegeben (so die Einschätzung Ende 1981). Doch dann das Comeback im September 1983: “Aus verschiedenen Gründen ist das Bürgerblättle seit Januar 1982 nicht mehr erschienen, was vielfach als Mangel empfunden wurde.” schrieb Willy Kapp aus Anlass des Wiedererscheinens. “Dem Bürgerblättle wünscht der Vorstand viel Erfolg”. Diese guten Wünsche haben geholfen, wie wir heute wissen.

Bernhard Wolk steuerte die Aufgaben in der Redaktion über viele Jahre (bis andere berufliche Verpflichtungen dies nicht mehr zuließen). Ihm folgte ab 1985 Elisabeth Schumann, die diese anspruchsvolle Aufgabe auch wieder ehrenamtlich übernahm (wie auch alle Nachfolgenden). In den 1990-Jahren wurde das Bürgerblättle umfangreicher: ab 1994 erstmals mit Ausgaben für 2 Monate wie heute. Dann ein längerer Versuch mit einer Ausgabe im Quartal (1996 bis 2006).

Ab 1995 übernahme Nico Bischler die Redaktions-Aufgaben: das Bürgerblättle war noch “schwarz/weiss“ und das Layout wurde geklebt.  Aber Rolf Abendschein als damaliger Vorsitzender gab „grünes Licht“ für eine Erneuerung und zeitgemäße Gestaltung. Gleichzeitig wurde der Computer zum zentralen Werkzeug der Redaktion. Im Juni 1995 war das Titelblatt erstmal farbig; ab 2009 dann das komplette Bürgerblättle .

In letzten beiden Jahrzehnten haben verschiedene  engagierte Bürger redaktionell verantwortlich für das Bürgerblättle gearbeitet, z.B. Roland Kreutner, Harald Albiker, Matthias Wölke (heute verantwortlich für die VAG Facetten), Dr. Thomas Hammerich und viele Jahre später auch wieder Nico Bischler. Auf der Seite des Layouts z.B. Christian Albiker, Nico Schulze und Cathrin Caspari. Sie alle haben das Bürgerblättle geprägt und weiterentwickelt. Seit 2018 vertritt Werner Hertleif die Redaktion seitens Bürgerverein, Markus Hanser ist verantwortlich für das Layout.


Heutige Ausgaben

Das Bürgerblättle hat heute durchschnittlich 32 Seiten, eine Auflage von über 6.500 Exemplaren und eine durchgängig farbiger Gestaltung. Es erscheint alle zwei Monate. Im Sommer 2018 erschien die 250-te Ausgabe (wobei die Ausgaben der ersten sechs Jahren bei der Zählung wohl übersehen wurden).

Herausgeber des Bürgerblättle ist bis heute der Bürgerverein: von dessen Arbeit zu berichten ist nach wie vor ein zentrales Anliegen. Das Bürgerblättle bietet aber darüber hinaus auch anderen Vereinen, Institutionen und Kirchen im Stadtteil die Möglichkeit, ihre Anliegen zu beschreiben und z.B. über Termine und Veranstaltungen zu informieren. Trotz Internet scheint diese Form der Kommunikation immer noch wichtig zu sein.

Redaktionelle Aufgaben und die Betreuung der Anzeige-Kunden sowie Werbegestaltung sind heute in getrennten Händen, als so wie in den ersten Jahren des Magazins (Werbe-Kunden wenden sich bitte an die Agentur Klaus Faist www.werbeagentur-klausfaist.de).

Seit über 10 Jahren steht neben der gedruckten Ausgabe des Bürgerblättle auch eine PDF-Version zur Verfügung. In unserem Online-Archiv sind diese Ausgaben abrufbar. Die jeweils aktuelle Ausgabe kann man auch direkt online lesen.

 


Sonderausgaben

In Laufe der Zeit gab es mehrmals Anlass für Sonderausgaben und Beilagen, die teilweise auch viele Informationen zur Geschichte des Stadtteils enthalten. Interessierte Leser wenden sich bitte an den Bürgerverein bzw.  Kultur- und Geschichtskreis (teilweise auch hier als PDF verfügbar). Beispiele für diese Sonderausgaben (teilweise als PDF):