Aktuelle Infomationen zum Stadtteil Betzenhausen

Pressemitteilung Aussenbecken Westbad

Aus gegebenem Anlass nachfolgend eine Presse-Mitteilung des Bürgervereins zum Projekt “Aussenbecken Westbad” vom 22. Jan. 2021.


Mit großer Enttäuschung reagiert der Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde darauf, dass die Verwaltung die Wiederherstellung des Außenbeckens im Freiburger Westbad aus dem Entwurf des Doppelhaushalts 2021/2022 gestrichen hat.

„Wenn es dabei bleibt, dass das Freibecken im Westbad nicht in den neuen Haushalt kommt, dann verschiebt sich der Bau des Beckens auf Jahre hinaus“, befürchtet die Bürgervereinsvorsitzende Beate Diezemann.

„Damit werden Familien und Kinder benachteiligt – genau die, die sowieso von der Corona-Pandemie am stärksten betroffen sind“, ärgert sich Beate Diezemann.

Gerade in Corona-Zeiten wäre ein Freibecken im Westbad im Sommer ein wichtiger Beitrag, um gut durch die Krise zu kommen. Wenn man diesen Sommer noch kein Freibad haben könne, dann sei es umso wichtiger, jetzt alle Schritte zu unternehmen, um den Neubau möglichst bald verwirklichen zu können.

Kritisiert wird vom Bürgerverein auch, dass die Verwaltung schon im März 2020 an sich vorgesehene Maßnahmen zur Vorbereitung still und leise gestoppt habe, obwohl hier sicherlich einiges an Kosten schon entstanden sei.

„Es fällt leider immer schwerer, der Verwaltung zu glauben, dass sie die Verwirklichung des Freibads wirklich will“, meint Beate Diezemann.

Der Bürgerverein hat eine klare Botschaft an die Verantwortlichen: „Wir fordern von der Stadt Freiburg und vom Gemeinderat, alles zu tun, um eine schnellstmögliche Umsetzung des dringend benötigten Freibadbaus zu schaffen. Noch eine Verschiebung um Jahre hinaus ist dem Freiburger Westen nicht zuzumuten.“

Beate Diezemann bringt die Forderung des Bürgervereins Betzenhausen-Bischofslinde auf den Punkt: „Das Freibad muss im Haushalt 2021/2022 bleiben und der Bau ab diesem Jahr umgesetzt werden!“

Ralf Ullrich, Arbeitskreis Bauen und Wohnen.


Ergänzung 1.Febr. 2021:

Die Vorsitzenden der Bürgervereine Betzenhausen-Bischofslinde, Brühl- Beurbarung, Landwasser, Stühlinger und Mooswald wenden sich in einem gemeinsamen Brief an Herrn Oberbürgermeister Horn und die Stadträtinnen und Stadträte des Freiburger Gemeinderates. Nachzulesen auf Mooswald.org.

Vorher hatte sich auch schon die Dachorganisation der Freiburger Bürgervereine (AFB) für das Projekt ausgesprochen.


Für Hintergründe siehe Beitrag Ausssenbecken Westbad. Hier auch ein Beitrag vom Freundeskreis Freibad West im Bürgerblättle 265 Febr./März 2021:

Kein Baustopp beim Westbad-Freibecken 

Aus der Tagespresse mussten wir erfahren, dass die Stadtverwaltung vorschlägt, das neue Freibecken beim Westbad vorerst nicht zu bauen.

Zu den Fakten: Das alte Außenbecken beim Westbad wurde vor über 17 Jahren stillgelegt. Grund war, dass wegen Mittelknappheit die notwendige Sanierung unterblieb. Aus den Bürgervereinen, der Stadtpolitik und über unseren Verein  gab es seitdem viele Vorstöße, eine Wiedereröffnung des Freibads zu erreichen. Auf Antrag mehrerer Fraktionen des Gemeinderats wurde dann endlich vor zwei Jahren der Neubau des Freibads beschlossen und die notwendigen Gelder im Haushalt eingestellt. Vorangegangen waren jahrelange Diskussionen auf allen Ebenen. Unterschiedliche Betriebsmodelle und die Variante „Naturbad“ wurden untersucht, eine Machbarkeitsstudie gefertigt und die Planung des Freibads ausgeschrieben. Alle Argumente und Meinungen sind dabei vielfach gehört und ausgetauscht worden- vermutlich wird es im Freiburger Raum kein Vorhaben  dieser Größenordnung geben, dass derart intensiv erörtert und von allen Seiten durchleuchtet worden ist. Sowohl OB Horn wie auch BM Breiter haben schließlich noch Anfang des Jahres 2020 öffentlich versichert, dass die Massnahme planmäßig vorangeht, in diesem Jahr rd. 1 Mio EUR für die Planung eingesetzt werden und das Bad im Sommer 2022 geöffnet sein wird.

Offensichtlich ist aber nichts vorangegangen. Den lang überfälligen und vom Gemeinderat beauftragten Bau des Freibads jetzt noch kippen zu wollen – mit genau dem gleichen „Kein Geld da“ -Argument wie vor über 17 Jahren – das versteht niemand mehr. Denn: Noch nie war das Freibad so wichtig wie jetzt – das haben wir doch alle spätestens in diesem Sommer lernen dürfen. Weil die Menschen Luft und Licht suchen. Und keinen Platz in den Bädern finden können. Damit Kinder schwimmen lernen. Und Familien wenigstens eine Art von Ersatzurlaub machen können. Und die vermeintliche Alternative Baggersee lebensgefährlich sein kann. Die so vielfach anerkannten und dringenden Bedürfnisse der Menschen müssen jetzt endlich Priorität haben und dürfen nicht wieder unter die Räder kommen. Das Bad nur als Kostenfaktor zu betrachten – das ist komplett verkehrt. In anderen Orten hat man die Bedeutung erkannt: z.B. in Breisach oder in Vogtsburg; dort werden die Freibäder saniert.

Es wird wohl leider keinen anderen Weg geben: Der Gemeinderat muss diesen Einsparvorschlag nochmals korrigieren. Damit die Forderung nach dem Freibad eine breite Basis hat, brauchen wir Ihre Unterstützung: Geben Sie Ihre Stimme oder Meinung unserem gemeinsamen Anliegen. Schreiben Sie einen Leserbrief. Sprechen Sie Mitglieder des Gemeinderats an. Bitte helfen Sie mit, damit wir unser gemeinsames Ziel endlich erreichen.

Joachim Kerrmann, Freundeskreis Freibad West e.V.

 

 

 

 

Das Gebäude der Oberpostdirektion (OPD)

Wer mit der Straßenbahnlinie 3 an der Bissierstrasse vorbei kommt, kann es nicht übersehen: das “OPD-Gebäude” auf der gegenüberliegenden Seite der Berliner Allee. Für manche ist es auch einfach das “Telekom-Gebäude”, entsprechend dem späteren Nutzer. Gleiches gilt für Reisende, die mit Linie 1 aus Freiburgs Innenstadt in Richtung Betzenhausen unterwegs sind und die Berliner Allee in einigen Metern Höhe überqueren: der markante Backsteinbau auf der linken Seite fällt ins Auge. Vielleicht ist es sogar das erste, was diese Besucher von Betzenhausen  wahrnehmen.  Wenige Sekunden später und mit der Straßenbahn 1 wieder zurück in Bodennähe folgen die mächtigen Türme der Studentensiedlung (StuSie) rechts der Sundgauallee: nicht weniger markant für den Stadtteil.

Es sollte ein Aufbruch in den Westen sein, als für das zugehörige Gelände im Jahr 1968 ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben wurde. Das Preisgericht entschied sich für einen Entwurf des Münchener Architekten Alexander von Branca. Dann ging es zügig voran: nach Baugenehmigung vom Bundespostministerium war schon im Juni 1971 die Grundsteinlegung; zwei Jahre später – im Mai 1973 – dann Richtfest. Offensichtlich wurde auch ganz neue Technik beim Entwurf des Gebäudes eingesetzt, denn laut Badischen Zeitung von damals war es der “erste Bau in Freiburg, der aufgrund von Ausrechnungen eines Computers geplant worden ist“.

Im anfänglichen Bebauungsplan war das Areal sogar nur für die Nutzung durch Post- und Kommunikationsdienste vorgesehen. Zitat Hans Hertle, ehem. Präsident der Oberpostdirektion in seinem Grußwort zum Jubiläum 25-Jahre Betzenhausen-Bischofslinde: “Ein wichtiges Ziel … war von Anfang an, kein Büro-Silo zu erstellen, sondern in dem um seine Gestaltung ringenden Freiburger Westen einen Beitrag für die städtebauliche Entwicklung zu leisten. Das Gebäude setzt einen architektonisch eindruckvollen Akzent in diesem Stadtteil.”

Ähnlich begeistert war auch schon OB Eugen Keidel in der Festschrift zur Eröffnung des Gebäudes 1975: “Die Oberpostdirektion kann für sich in Anspruch nehmen, als erst große Behörde ihr Hauptgebäude im neuen Freiburg jenseits der alten Innenstadtgrenzen errichtet zu haben. Darüber hinaus ist es gelungen, mit dem architektonisch eindrucksvollen Gebäude einen kräftigen städtebaulichen Akzent im Westen der Stadt zu setzen”.

Es ist ein mächtiger Bau geworden und auffallend ist vor allem durch die Backstein-Fassade: ungewöhnlich insbesondere für süddeutsche Verhältnisse. Allerdings gibt es wenige 100 Meter weiter sogar einen weiteren Komplex mit Backstein-Architektur (siehe Idinger Hof). Getragen wird das Gebäude mit seinen max. 8 Etagen durch ein Stahlbetonskelett; die Fassade besteht aus vorgehängten Betonfertigteilelementen, auf denen eine Sichtmauerverblendung aus holländischen (!) Handstrichklinkern auf gemauert ist. Der Farbton wurde bewusst gewählt und sollte etwa dem Rot des in Freiburg häufig verbauten Sandsteins entsprechen. Aus heutiger Sicht wirkt das OPD-Gebäude eher etwas trist.

Etwas trist wirkt auch der “Wolfgang-Hoffmann-Platz” vor dem Gebäude, benannt nach dem Freiburger Oberbürgermeister von 1945–1956. Viele Radfahrer werden den abgesenkten Platz wohl nur vom “vorbeifahren” kennen, denn hier treffen sich die Verbindungen mehrerer Unterführungen zu Sundgauallee bzw. Berliner Allee. Insbesondere wer mit dem Rad aus der Innenstadt bzw. dem Bahnhofsbereich kommt und nach Betzenhausen oder Lehen möchte, muss hier unten durch. Auch das Konzept solcher Unterführungen ist ja etwas in die Jahre gekommen. In der Baubeschreibung (1975) war man noch optimisch zu diesem abgesenkten Innenhof: “… entstand ein verkehrsberuhigter, stark bepflanzter fußgängergerechter Vorraum, der, außerdem noch mit einem Brunnen ausgestattet, die Fußgänger zum Verweilen einlädt.” Ebenerdig war übrigens anfangs noch ein Postamt zu finden und weiter nördlich ein Einkaufsbereich.

Auch wenn sich die Oberpostdirektion im Namen des Gebäudes noch gehalten hat: die Zeit dieser Behörde ist lang vorbei. Die zugehörige Verwaltungseinheit für den Regierungsbezirk Südbaden wurde Anfang der 1990er Jahre bei Privatisierung der Bundespost aufgelöst. Es folgte über viele Jahre die Telekom. Seither gab es auch mehrere, temporäre Nutzer, die nur übergangsweise einen Bedarf an großen Büroflächen hatten (z.B. die Angell-Schule, aber auch die Stadt Freiburg vor ihrem Umzug ins Neue Rathaus im Stühlinger).

Zur weiteren Info hier Auszüge aus der bereits zitierten Festschrift zur Einweihung 1975 (PDF).


Hintergrund: der Text gehört zu einer Beitrags-Serie über Markante Gebäude in Freiburg-Betzenhausen.

Eintracht Sportzentrum Tränkestrasse

Im Jahr 2020 konnten wir auf 100 Jahre Fußball in Betzenhausen zurückblicken. Über Beiträge in unserem Stadtteil-Magazin “Bürgerblättle” haben wir Einzelthemen aus dieser Zeit aufgegriffen. Hier ein Rückblick auf das Sportzentrum Tränkestrasse im Bürgerblättle 264 (Dez. 2020).


Seit 100 Jahren rollt der Fussball in Betzenhausen!

Als im April 1911 ein Verein Namens „Hertha Freiburg“ gegründet wurde, war damit der Grundstein für Vereinsfussball im Freiburger Westen gelegt. Danach zog sich die Fussballgeschichte im Freiburger Westen über Nachfolgevereine, Neugründungen und Zusammenschlüsse bis zu dem hin, was wir heute kennen, nämlich den 2004 neu entstandenen Sportfreunden Eintracht Freiburg, die mit Blick auf ihre Uroma Hertha 2011 die „100 Jahre Sport im Freiburger Westen“ gebührend feiern konnten.

Wir vom Bürgerblättle möchten daran anknüpfen, die Geschichte aber mit dem Jahr 1920 beginnen lassen, als fußballbegeisterte Betzenhausener zur Gründung des „FC Betzenhausen“ zusammenkamen. Doch wo sollte man das tun, wofür man den Verein gegründet hatte, wo konnte auf der Betzenhäuser Gemarkung der Ball rollen? Zunächst nirgendwo, so dass man sich zum Kicken „auswärts“ treffen musste, nämlich auf dem Gelände des Flugplatzes.

Erinnerungen an das Sportzentrum Tränkestrasse

So weit weg von Betzenhausen, dass konnte jedoch keine Dauerlösung sein und so fand sich eine Wiese an der Tränkestrasse, wo ab 1928 Torschreie zu hören waren.

Durch die Wirren des zweiten Weltkriegs war 19 Jahre später erst mal Schluss mit Fußball. Bis 1955 – also ein Jahr nach dem “Wunder von Bern” – die Neugründung als “SV Lehen-Betzenhausen” mit einer Herren- und einer Jugend-Mannschaft begann. Zunächst weiterhin ohne echte „Platzheimat“, denn gekickt wurde zwar teilweise auch an der Tränkestrasse, das Vereinslokal mit Umkleidemöglichkeiten war jedoch das Gasthaus Schützen in Lehen (immerhin 10 Minuten Fußweg, die Paduaallee gab es ja noch nicht).

Eine Jugendmannschaft auf dem Platz an der Tränkestrasse, das Vereinsheim im Hintergrund (vermutlich 1969, damals noch ein Rasenplatz)

In den 1960-ger Jahren entstand dann an der Tränkestrasse ein modernes Fussballgelände einschließlich eines schmucken Vereinsheims mit integrierter Gaststätte. Modern war dies auch deswegen, weil der Platz in den 1970-ger Jahren zu einem exakt planierten Hartplatz aufgerüstet wurde, was aus damaliger Sicht ein echter Fortschritt gegenüber den bisherigen „Buckelmatten“ war.

Mit der Inbetriebnahme erhielt der Fußball in Betzenhausen einen beispiellosen Aufstieg. Insbesondere mit ihrer Vielzahl an Fußball-Jugendmannschaften wurde der fortan in  „Eintracht Freiburg “  umbenannte Verein führend in Freiburg und der ganzen südbadischen Region. Also auch kein Zufall, dass unser Bundestrainer Jogi Löw in Betzenhausen seine Karriere als Jugendspieler begann und in der  Saison 1977/78 mit der A-Jugend Vizemeister in Südbaden wurde.

Vieles weitere gäbe es noch zu erzählen: z.B. über das Spiel der Eintracht im Jahr 1970 (da waren es 50 Jahre Fußball in Betzenhausen), als an der Tränkestrasse gegen die Bundesligamannschaft von Schalke 04 mit dem legendären Trainer Rudi Gutendorf gekämpft wurde. Zum Schluss stand es 2:5 für Schalke: die Eintracht hat sich also wacker geschlagen.

Aber nicht nur dem Vereinsfussball diente das Sportzentrum an der Tränkestrasse. Vielmehr war dies auch sozialer Treffpunkt für Jung und Alt. So tummelten sich auf dem Hartplatz Kinder und Jugendliche zu jeder Tageszeit, wohlwollend beobachtet von den älteren Semestern, die es sich auf der Außenterrasse der Vereinsgaststätte bei Weizenbier oder Weinschorle gemütlich gemacht hatten. Insofern auch verständlich und symbolisch, dass dieses Gebäude über zwei Jahrzehnte als Titelbild der Eintracht-Nachrichten zu sehen war (bis 1989).

Die Geschichte des Sportzentrums endete 2005: jetzt befinden sich auf dem Gelände schmucke Reihenhäuser, die sich um einen grünen Innenhof reihen. Eine Veränderung, die mit einem weinenden und einem lachenden Auge zu kommentieren ist. Einerseits ging mit der Neubebauung ein Stück Fußball- und Freizeitkultur unter, andererseits wurde so der Betzenhauser Fussballgeschichte eine  Zukunft gegeben. Mit dem Verkauf des Geländes an der Tränkestrasse war die Fusion der beiden Westvereine Eintracht und Sportfreunde verbunden. Das in die  Jahre gekommene Weststadion an der Grenzstrasse konnte auf Vordermann gebracht und somit gesichert werden, dass auch nach hundert Jahren in Betzenhausen weiterhin der „Ball rollt“.

Wir möchten an dieser Stelle Respekt und Dank den Personen aussprechen, die sich in der hundertjährigen Geschichte rund um den Fußball und seiner Infrastruktur ehrenamtlich engagiert haben. Insbesondere auch dafür, dass sie  Generationen von fußballbegeisterten jungen Menschen begleitet haben.

Nicht nur die Tränkestrasse, sondern auch das idyllisch gelegene Fußball Areal an der Gaskugel ist eng mit der Fußball Geschichte von Betzenhausen verbunden. Wie es dazu kam und was das Gelände heute noch für den Betzenhauser Fußball bedeutet, dazu möchten wir in der nächsten Ausgabe noch etwas schreiben.

(Beitrag aus Bürgerblättle 264, Dez. 2020).

 

100 Jahre Vereinsfußball in Betzenhausen

Seit 100 Jahren rollt der Fussball in Betzenhausen!

Als im April 1911 ein Verein Namens „Hertha Freiburg“ gegründet wurde, war damit der Grundstein für Vereinsfussball im Freiburger Westen gelegt. Danach zog sich die Fussballgeschichte im Freiburger Westen über Nachfolgevereine, Neugründungen und Zusammenschlüsse bis zu dem hin, was wir heute kennen, nämlich den 2004 neu entstandenen Sportfreunden Eintracht Freiburg, die mit Blick auf ihre Uroma Hertha 2011 die „100 Jahre Sport im Freiburger Westen“ gebührend feiern konnten.

Wir an dieser Stelle daran anknüpfen, dass aus Betzenhauser-Sicht die Geschichte eigentlich mit dem Jahr 1920 begann, als fußballbegeisterte junge Leute zur Gründung des „FC Betzenhausen“ zusammenkamen. Die bewegte Geschichte des Fussballs in Betzenhausen findet sich auch in verschiedenen Vereinsnamen wieder, die sich im Laufe der Jahre jeweils bildeten. Hier vorab und in aller Kürze eine Zusammenfassung:

  • 1920 die Gründung als “FC Betzenhausen” wie schon oben erwähnt; von Beginn an unterstützt durch den Lokalverein, der z.B. mit den Antrag zum Übungsplatz bei der Stadt Freiburg stellte.
  • Nach dem Krieg erfolgte die Neugründung im Jahr 1955 unter dem Namen “SV Lehen-Betzenhausen” und zeigt die damalige Verbindung zwischen beiden Stadtteilen. Eine Paduaallee (Westrandstrasse) gab es noch nicht, geübt wurde sogar teilweise neben der damaligen Vereinsgaststätte, dem Gasthaus “Zum Schützen”.
  • Ab 1961 folge der “Sportverein Eintracht Freiburg” mit dem neuen Gelände an der Tränkestrasse und Vereinsheim dort.
  • Eine temporäre Fusion mit dem Sportverein DJK führte 1972 zu “Eintracht DJK Freiburg“. Doch die Verbindung hielt kaum sieben Jahre. In dieser Zeit kam das neue Gelände an der Gaskugel hinzu. Ab 1984 dann auch mit den anliegenden Tennisplätzen und ihrer Tennisklause.
  • Die Fusion mit den “Sportfreunden Freiburg” führte dann 2003 zu “Sportfreunde Eintracht Freiburg (SFE)”, wie wir sie heute kennen. Das bedeutete Trennung von der Tränkestrasse aber verbesserte Trainingsbedingungen über das Gelände am Weststadion.

Beiträge im Bürgerblättle

Über Beiträge in unserem Stadtteil-Magazin “Bürgerblättle” haben wir Einzelthemen aus den 100 Jahren aufgegriffen, siehe:


Die erste Phase (1920 bis 1939)

Natürlich wurde auch vor 1920 schon Fußball gespielt von jungen Menschen damals: z.B. auf verschiedenen Wiesen, von denen es zu jener Zeit noch viele gab. Der Ortspolizist war wenig begeistert. Also nahm sich der damalige Lokalverein der Sache an und beantragte bei der Stadt Freiburg, einen Platz zu Verfügung zu stellen. Leider ohne Erfolg. Gefunden wurde aber ein Platz auf dem heutigen Flughafen Gelände (damals ein Exerzierplatz). Torstangen und etwas Sägemehl für die Begrenzungen: dann konnte es losgehen. Gespielt wurde zum Spaß, aber auch im Wettbewerb: Anreise zu den gegnerischen Manschaften im Grunde immer per Rad (also durchaus entsprechend dem allgemeinen Trend von heute).

Anekdoten aus der ersten Phase: Zwei Fußbälle standen zur Verfügung: sorgsam gepflegt und händisch repariert. Im Wettbewerb gespielt wurde sonntags; freitags war Training. Als erstes “Vereinslokal” diente das Bierhäusle in Lehen.

1928 klappte es dann doch mit einem Gelände im Ortsteil: es gelang, die Wiesen an der heutigen Tränkestrasse zu pachten, die später zum zentralen Vereinsgelände werden sollten. Leider fehlte es 1936 am Geld; der Pachtvertrag wurde gekündigt und der Verein stand wieder ohne Gelände da. Die erneute Suche begann: kurze Zeit konnte man auf den Sportplatz vom damaligen Arbeitsdienst im Mooswald ausweichen. Dann kam der 2. Weltkrieg, die jungen Fußballer wurden eingezogen, so dass bald nur noch eine Restmannschaft bestand: Schon deshalb gab es keine Zukunft; 1939 musste sich der Verein auflösen.

Die Neugründung

Fast 10 Jahre brauchte es nach dem Krieg, bis in Betzenhausen und Lehen wieder genügend Fußball-begeisterte zusammenfanden. Selbst der Bürgermeister von Lehen unterstützte das Ansinnen und so wurde im Juni 1955 mit dem “SV Lehen-Betzenhausen” wieder ein Fußball-Verein im Stadtteil gegründet. Natürlich brauchte man Ball, Trikots, Aufnahme in den Südbadischen Fußballverband u.a. Recht kurzfristig konnte man den Platz an der Tränkestraße pachten; ein Jahr später nach einer großen Spendenaktion sogar teilweise kaufen: eine kluge Entscheidung, den viele Jahre später sollte der gesteigerte Wert des Geländes dem Verein aus finaziellen Problemen helfen. Mit dem Sportplatz war es möglich, dass der Verein schon zweieinhalb Monate nach der Gründung wieder an Rundenspielen teilnehmen konnte. Erster Gegner in einem Freundschaftsspiel war übrigens der VfR Merzhausen, im Punktspiel war es der SC Neuershausen und ein motivierender Sieg mit 5:2.

Zum provisorischen Vereinslokal wurde das Gasthaus “Zum Schützen” in Lehen, dort gab es auch Umkleidekabinen, wichtig vor allem für Gästemannschaften (aber weder Waschmöglichkeiten noch Duschen). Auch wenn es die Westrandstrasse (Paduaallee) noch nicht gab: der Schützen war über 1 km vom Spielplatz entfernt und auch anreisende Mannschaften mussten diesen Fuß-Weg in Kauf nehmen (auch nach dem Spiel: naß und verschwitzt). Schon nach wenigen Jahren war klar: das musste sich verbessern lassen,

So entschloss man sich im Jahr 1961, das neue Vereinsheim dierekt am Sportplatz an der Tränkestrasse zu bauen:  gebaut wurde in hohem Maße in Eigenleistung der Vereinsmitglieder; Baumaterial wurde zum großen Teil gespendet. Aber natürlich war alles so zu stemmen: ein Antrag auf Zuschuss bei der Stadt hatte nur Chancen, wenn der Verein auch als städtischer Verein zu erkennen war: so entstand mit dem Vereinsheim auch gleichzeitig der neue Name “SV Eintrcht Freiburg”. Und glücklicherweise wurde dann auch ein Zuschuss gewähnt. Anfang 1962 war Richtfest; aber bis alles stand, dauerte es doch noch einwenig: die offizielle Einweihung folgte im Febr. 1965. Jetzt war vieles besser: zur Verfügung standen Dusch- und Umkleidekabinen, Sanitärräume und auch ein Raum für Schiedsrichter. Von Bedeutung im “Sportheim Eintracht” wurde insbesondere auch der bewirtschaftete Gastraum mit ca. 70 Sitzplätzen;  dort konnte in den Folgejahren auch der Bürgerverein seine Versammlungen abhalten. Dass die ersten 10 Jahre nach Neugründung so erfolgreich und zielorientiert gestaltet werden konnten, war ganz besonders dem damaligen Vorsitzenden zu verdanken: Anton Dilger.

Die Eintracht entwickelt sich

Im Jahr 1972 fusionierte die Eintracht zeitweilig mit der DJK Freiburg, die ihr bisherige Sportgelände an der Schwarzwaldstraße abgeben musste. Es folgten einige aufregende Jahre, insbesondere weil der Verein gleichzeitig ausserst reiselustig wurde und von sagenhaften Auslandsreisen zu berichten ist. Weltweit unterwegs war man u.a. in den Tropen Afrikas, Mittelamerika und Asien. Zur Jahreswende 1073/74 wird z.B. von einer Reise in die Dominikanische Republick und Haiti berichtet. Überall wurde die Mannschaft aus Freiburg begeistert begrüsst. In Santo Domingo verlor man leider 2:1 gegen eine einheimische Auswahl. Der nachfolgende offizieller Empfang hat aber die Niederlage wohl schnell vergessen lassen. Die Weiterfahrt nach Haiti wurde zu einem echten Abenteuer, denn dort herrschte noch Diktator Duvalier und das Land war entsprechend abgeschottet. Doch der Aufwand hatte sich gelohnt, denn es folgte ein Spiel gegen den damaligen haitianischen Meister Athletique Violet Port au Prince vor 23.000(!) begeisterten Zuschauern. Es war ein Spiel Amateure gegen Profis, denn in der Mannschaft von Port au Prince spielten diverse Nationalspieler (sechs von ihnen waren im Folgejahr sogar bei der Weltmeisterschaft dabei). Auch hier schlug sich die Eintracht bestens und verlor nur 1:3. Die nächste Reise ging dann übrigens in den Fernen Osten (u.a. nach Saudi-Arabien).

Ab Beginn der 1970er-Jahre bemühte sich die Eintracht auch intensiv um ein zweites Sportfeld: es waren viele zähe Verhandlungen mit der Stadt Freiburg bis im August 1974 dann endlich das Gelände bei der Gaskugel für den Sportbetrieb zur Verfügung stand. Zur Einweihungsfeier war der FV Offenburg zu Gast, damals ein echtes “Schwergewicht” im Amateurfußball, so sprach man schon vom Spiel des Jahres.

Mit dem Wachstum von Betzenhausen in den 1960/1970er Jahren (z.B. komplett neuer Bezirk Bischofslinde) wuchs auch der Bedarf an weiteren Sportarten: so wurde aus dem Fußball-Club ein Sportverein mit weiteren Abteilungen für Handball, Ski und Wandern, Volleyball und vor allem auch Tennis. Aber wir bleiben hier beim Fußball…

Die Jugendarbeit

Die über viele hervorragende Jugendarbeit bei Eintracht Freiburg wurde zweimal mit dem “Sepp Herberger Preis” des DFB gewürdigt: im Jahr 1986 und dann nochmals 1998. Es gibt nur wenige Vereine, die diese Auszeichnung mehrfach erhalten haben. Eine Reihe von Spielern hat es nahc der Fußball-Schule der Eintracht in Profi-Klasse geschafft, insbesondere zum SC Freiburg (Jogi Löw ist dabei sicher das prominenteste Beispiel).

100 Jahre Gartenfreunde Freiburg-West

Es ist wohl eine der ältesten Kleingartenvereine in Freiburg: gegründet im Jahre 1920 haben die Gartenfreunde Freiburg-West jetzt im Jahre 2020 das stolze Alter von 100 Jahren erreicht. Eigentlich war die damalige Zeit noch geprägt von Not und Elend: umso erstaunlicher, dass sich einige Idealisten fanden, um einen solchen Verein zu gründen (vielleicht war es aber auch gerade die Not, die einen eigenen Garten sinnvoll erscheinen ließ).

Im Dezember soll vereins-intern auch noch etwas gefeiert werden: hoffen wir mal, dass Corona dem nicht wieder in die Quere kommt.

Der Verein der Gartenfreunde Freiburg-West hat heute fast 700 Mitglieder und betreut ca. 450 Kleingärten. In Betzenhausen sind es in erster Linie die Kleingartenanlagen in der Nähe der VAG Haltestelle Bissierstrasse: das Gebiet “Untermetzgergrün” erstreckt sich von Berliner Allee bis zur Güterbahnlinie. Um in den Stühlinger zu radeln, ist der Weg quer durch das Gelände ideal (und viele Leser werden es kennen). Von der Berliner Allee gut zu sehen ist auch das Vereinsheim, das man Jahrzehnte als “Vogelnest” kannte und in dem heute die Gaststätte “Küchenschelle” ihre Heimat hat (mit schönem Garten!). Eine zweite, aber kleinere Kleingartenanlage ist “Obergrün” hinter der Anne-Frank-Schule (entlang Autobahnzubringer Mitte).

Gartenfreunde West Kleingartenanlage Untermetzgergrün

 

Zum Jubiläum darf natürlich ein kleiner Rückblick auf die Geschichte nicht fehlen, wobei über die ersten Jahrzehnte wohl nicht viel dokumentiert ist. Alles begann 1920 mit wenigen Gartenfreunden, die zunächst ein Gelände im Freiburger Westen bewirtschaften durften, auf dem  sich vorher vor allem Schutthalden angesammelt hatten (Lage nicht ganz klar). Eingetragen wurde ihr Verein als “Kleingartenverein Freiburg-West”. Schon 1931 gestaltete man eine erste Kleingartenordnung, die z.B. den Anbau von Gemüse festlegte und auch die Haltung von Kleintieren regelte.

Kriegsbedingt kam es 1946 zur Neugründung und in den 1970-ger Jahren entschied man sich dann für den heutigen Namen “Verein der Gartenfreunde Freiburg West e.V.”. Anfangs erstreckten sich die Gärten im Untermetzgergrün bis in den Stühlinger, die aber 1976 mit Bau des Berufsschulzentrums aufgegeben werden mussten. Ein Dauerthema: diese Verdrängung durch Bautätigkeiten begleitet unsere Gartenvereine ja bis heute. Ende der 1970-ger Jahre wurde das Vereinsheim an der Bissierstrasse gebaut, in dem heute auch das Vereinslager untergebracht ist. Nebenbei sind alle Mitglieder verpflichtet, sich mehrere Stunden im Jahr an Gemeinschaftsarbeiten zu beteiligen.

Gefeiert wurde natürlich auch immer mal wieder; z.B. im Jahr 1980 das 60-jährige Jubiläum, als gleichzeitig die Wasserversorgung im Gewann Obergrün eingeweiht werden konnte. Auch damals hat das Bürgerblättle schon berichten können.

Die Bedeutung des Vereins für den Stadtteil zeigt sich schon in der Zahl der Kleingärten, die betreut werden; die Bedeutung spiegelt sich aber auch in den Aufgaben wieder, denen sich der Verein stellt. Hier einige Punkte aus der Satzung:

  • Zusammenschluss aller am Kleingartenwesen interessierten Bürgern.
  • Förderung und Erhaltung von Kleingartenanlagen und ihre Ausgestaltung als Bestandteil der Allgemeinheit zugänglichen öffentlichen Grüns ein.
  • Förderung der Kinder und Jugendlichen, insbesondere durch Erziehung zur Naturverbundenheit.
  • Förderung des Natur,-Umwelt-und Landschaftsschutzes

Kleingärten sind beliebt und wer Interesse hat neu einzusteigen, muss auch Geduld mitbringen; es gibt eine Warteliste mit Bewerbern.

Der Bürgerverein möchte an dieser Stelle ganz herzlich zum Jubiläum gratulieren!

Kontakt: 1. Vorsitzender Herr Wolfgang Fögele
Gartenfreunde Freiburg West e.V., Bissierstr. 2a, 79114 Freiburg,  Tel. (07 61) 8 35 55
www.gartenfreunde-freiburg-west.de


Bericht aus Bürgerblättle 264, Dez. 2020 / Jan. 2021

90 Jahre Familienheim Freiburg

Die Genossenschaft “Familienheim Freiburg” wurde im Jahr 1930 gegründet. Die Gründung basierte auf Beschlüssen des 68. Deutschen Kirchentages, der im Jahr zuvor mit der allgemein schlechten Wohnraumversorgung ein zentralem Thema in Freiburg stattgefunden hatte. Es wurde zum erklärten Ziel, der damals herrschenden Wohnungsnot über einen gemeinnützigen Wohnungsbau zu begegnen und dabei Wohnungen insbesondere für kinderreiche Familien zu schaffen. Schon im Gründungsjahr wurde mit dem Bau eines ersten Gebäudes mit 45 Wohnungen begonnen.

Heute zählt die Genossenschaft 8.679 Mitglieder und besitzt 2.710 Wohnungen, rund 90 Prozent davon befinden sich in Freiburg und davon wieder über 600 Wohnungen in Betzenhausen-Bischofslinde.

Firmensitz ist seit 1968 in der Gaußstraße 5 im Stadtteil Betzenhausen. Siehe auch www.familienheim-freiburg.de


Gebäude Charlottenburger Straße

Beitrag im Bürgerblätte 264 (Dez.2020/Jan.2021):

Baugenossenschaften wie Familienheim Freiburg sind Garanten für sicheren und bezahlbaren Wohnraum. In diesem Jahr feiert das Unternehmen sein 90-jähriges Jubiläum. Auch 90 Jahre nach der Gründung ist die wichtigste Aufgabe der Genossenschaft, ihre Mitglieder mit Wohnraum zu fairen Mietpreisen zu versorgen. Über das Dauernutzungsrecht sind Eigenbedarfskündigungen ausgeschlossen, was den Mieterinnen und Mietern zusätzliche Sicherheit verleiht.

Im Stadtteil Betzenhausen-Bischofslinde besitzt Familienheim Freiburg 615 Wohnungen, in deren Erhalt sie seit 2013 kontinuierlich investiert. Zuletzt hat die Baugenossenschaft die drei Punkthäuser in der Charlottenburger Straße 1-5 mit insgesamt 108 Wohnungen modernisiert. Dadurch hat sich der Wohnkomfort der Mieterinnen und Mieter deutlich erhöht; und auch von außen wirken die Häuser wie neu.

Mit der Photovoltaikfassade in der Wilmersdorfer Straße 3 und 5 aus dem Jahr 2000 und der energiesparenden Ziegelbauweise ohne Wärmedämmverbundsystem im Meckelhof 13 aus dem Jahr 2016 stehen zudem zwei ökologische Vorzeigeprojekte der Familienheim Freiburg im Stadtteil.

Text und Bild: Ursula Ellenberger

Kontakt: Familienheim Freiburg Baugenossenschaft eG, Gaußstraße 5, 79114 Freiburg (Ecke Sundgauallee)
Telefon: 07 61 / 88 88 7-0, E-Mail: info@familienheim-freiburg.de , www.familienheim-freiburg.de


Ergänzungen: die Ausgabe 11/20 (PDF) des Mitglieder-Magazins “Familienheim aktuell” enthält mehrere Sonderseiten zu Betzenhausen-Bischofsline (u.a. auch ein Interview mit Beate Diezemann). Für die oben erwähnte Photovoltaikfassade erhielt Familienheim Freiburg im Jahr 2002 den Sonderpreis Photovoltaik des Deutschen Fassadenpreises und 2003 den Hugo-Häring Preis des Bunds Deutscher Architekten Baden-Württemberg.

 

Das Bürgerblättle vor 40 Jahren (1980)

Im Jahr 2020 haben wir in einer kleinen Beitragsserie 40 Jahr zurück geschaut, also ins Jahr 1980: Damals erschien das Bürgerblättle noch monatlich und hatte meistens 8 Seiten (siehe Details zur Geschichte des Bürgerblättle hier, im Januar 1976 gabe es die Erstausgabe). Nachfolgend also die wichtigsten Themen des Jahres 1980 in Stichworten zusammengefasst (denn PDF gab es zu der Zeit ja wirklich noch nicht).


Es gab also auch zwei Ausgaben an der Jahreswende 1979/1980.

Der Bürgerverein hatte einen langjährigen Vorsitzenden: er hieß Willy Kapp und war schon damals für die einleitenden Worte im Bürgerblättle verantwortlich. Seine zeitlosen Wünsche zum Jahreswechsel möchten wir direkt an unsere heutigen Leser weitergeben (siehe Abdruck der damaligen Titelseite). Spannend sind aber auch die weiteren Themen, die angesprochen wurden. Hier eine Auswahl:

Es gab kurzzeitig die Idee für einen Wochenmarkt im Bezirk Bischofslinde. In der Ausgabe zuvor hatte es schon eine Umfrage im Bürgerblättle gegeben. Ergebnis: „Die Resonanz war sehr gering. Der Vorstand des Bürgervereins hat deshalb … beschlossen, das Projekt nicht weiter zu verfolgen“. Ein paar Monate später kam das Thema dann doch wieder auf und es wurde sogar ein Antrag bei der Stadt gestellt. Das fand aber dort erst recht keinen Gefallen, weil es ja auch in Weingarten nicht funktionieren würde…

Auch Gewann Obergrün war ein Thema: „Im Zusammenhang mit einer öffentlichen Fraktionssitzung der CDU… hatte auch der Bürgerverein … Gelegenheit, sich zu der Absicht zu äußern, inwieweit das Gewann Obergrün bebaut werden soll. Der Bürgerverein hat keine Einwendungen dagegen, daß das Obergrün nicht voll verbaut wird, damit auch ausreichende Grünflächen erhalten bleiben“. Kaum zu glauben, dass es grad heute wieder aktuell ist.

Aus den Neujahrswünschen in der Ausgabe zum Januar 1980: „… den allumfassenden Frieden zu erstreben: diesen Frieden, der noch nie so notwendig war wie in dieser durch die heutigen Vernichtungswaffen gefährdeten Zeit. Wir müssen auch an die Zukunft der nach uns kommenden Generationen denken und ihnen einen lebenswerten Lebensraum überlassen.“ Den Worten von Herrn Kapp ist wohl kaum etwas hinzuzufügen.

Zum Abschluss aber doch noch etwa aus dem Humor-Kästchen. Überschrift „So etwas…“: „Vorhin hat ein Bettler bei uns geklingelt. Ich habe ihm einen Teller Suppe und eine Mark gegeben. – Hat er die Suppe gegessen? – Natürlich! – Dann hat er sich die Mark auch verdient!


Themen der Ausgabe Febr. und März 1980

Schon zu diesem Zeitpunkt gab es erste Sitzungen zur Idee einer Landesgartenschau: „Die Chancen sind … günstig, daß Freiburg 1986 bzw. innerhalb des Zeitraums von 1986 bis 1990 von der Landesregierung den Zuschlag erhält“ – „Das Gelände der LGS soll als Gebrauchs- und Volkspark konzipiert werden und überwiegend der Erholung, des Sports und der Freizeitgestaltung des Bürgers dienen“.
Es folgte eine äußerst detaillierte Beschreibung von Ideen, die zum großen Teil später auch realisiert wurden. Und es hat auch geklappt mit dem Jahr 1986: die LGS wurde Grundlage für den Seepark, wie wir ihn heute kennen.

Die Padua-Allee war in Bau, aber eine Fußgängerunterführung an der Brücke über die Dreisam war anfangs nicht vorgesehen: „Der Bürgerverein setze sich für eine Fußgängerunterführung im Bereich Padua-Allee/Zinklern ein. Der Bauausschuß des Stadtrats stimmte diesem Wunsch zu, wie die Stadt mit Schreiben vom 4.12.79 mitteilte“. Ausdrückliches Ziel dahinter: „… dass die Padua-Allee Betzenhausen und das Gewann Zinklern nach Fertigstellung des Ausbaus nicht zu stark abtrennt.“

Mit Bezug auf das Gründungsdatum 20. April 1910 wurde an 70 Jahre Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde erinnert: „Im Stadtarchiv Freiburg befindet sich nämlich unter der Nummer C 4 VII/3412 die offizielle Mitteilung der Gründung als Lokalverein, wie der Bürgerverein ursprünglich hieß“. Es folgte der Text des Briefes, den man heute auch auf unserer Homepage nachlesen kann. Die 70 Jahre von damals erinnern auch daran, dass der Bürgerverein heute bei 110 Jahren angekommen ist.

Zum Abschluss wieder etwas aus dem damaligen Humor-Kästchen; Überschrift So etwas…: Was ist der Unterschied zwischen Geiz und Sparsamkeit? fragt der Sohn den Vater.„Wenn ich meinen Wintermantel schone, um ihn nächstes Jahr noch tragen zu können, dann bin ich sparsam, aber wenn ich deine Mutter bitte, ihren Wintermantel noch ein weiteres Jahr zu tragen, dann bin ich geizig.“


Themen der Ausgabe April und Mai 1980

Der Titel lässt es schon anklingen: im Zentrum der April Ausgabe stand ein Rückblick auf die Jahreshauptversammlung 1980 des Bürgervereins; damals abgehalten in der Gaststätte der „Eintracht“ (gibt es heute nicht mehr). Erwähnt wurde ein “zügig vorgetragener Rückblick” und (schon damals) ein “Vortrag zur Energieeinsparung”.

Dann im Mai ging es wieder um den Verkehr in der Dietenbachstrasse: Sperrschilder für Lkw und Omnibusse waren auf Drängen des Bürgervereins aufgestellt worden, aber das Fahrverbot wurde nicht ausreichend eingehalten. Zur Erinnerung: die Westrandstrasse war noch im Bau und die Dietenbachstr. fungierte als Durchgangs-Strasse (1970 wurden 4.700 Fahrzeuge am Tag gezählt, 1980 dann schon unglaubliche 12.300).

Dann direkt danach die zeitlose Überschrift Radfahren ist „in mit dem Hinweis: “Die Stadtverwaltung ist an die Bürgervereine herangetreten, Vorschläge zu machen, wo Radwege ausgebaut werden sollten”. Enttäuscht zeigte man sich aber an anderer Stelle darüber, dass es “bei den innerstädtischen Verkehrsstraßen keine Hinweisschilder auf Betzenhausen  gäbe”.

Mit den Ausgaben im Frühjahr 1980 begann eine Serie von Beiträgen zur Entwicklung der „Stadtbahn in den Westen“, die wir heute als Linie 1 kennen (eingeweiht 1983). Enthalten ist einiges, was heute skurril wirkt, insbesondere wenn es um die Querung des Bahnhofs geht: Favorit war für einige Zeit eine Lösung in Hochlage („Stelzenlösung“) über den Bahnhof und auch gleich über die Escholzstraße bis zur Fehrenbachallee. Dieses Vorhaben stieß aber im Stühlinger auf wenig Gegenliebe. So kam die Idee auf, den Bahnhof auf einer Länge von ca. 1 km zu untertunneln (von der Universitätskirche bis Escholzstrasse). Letztendlich waren es dann vor allem finanzielle Gründe, die zum Kompromiß in Form der heutigen Stadtbahnbrücke geführt haben (zum Glück möchte man sagen). Wer mehr wissen möchte: die Beitrags-Serie zur Stadtbahn in den Westen im Bürgerblättle 1980 ist zum Nachlesen hier abgelegt.


Themen der Ausgabe Juni bis Sept. 1980

Auf dem Titelbild der Juli Ausgabe findet man ein Bild von Störchen auf dem Turm der St. Thomas Kirche. Also absolut passend zu unserem heutigen Bericht an anderer Stelle. Bemerkenswert aber auch der Text dazu: „Nach vielen Jahren nisten wieder einmal Störche auf dem Betzenhauser Kirchturm. Hoffentlich fühlen sie sich auf dem Hock als „Ehrengäste“ und überstehen ihn, wie sie das Unwetter am 21. Juni überstanden haben.“ Gleichzeitig im Heft natürlich die Einladung zum jährlichen Hock, der von diversen Vereinen aus dem Stadtteil organisiert wurde (später auf dem Betzenhauser Torplatz).

In der Sept. Ausgabe dann der Bericht über den Hock, der gelungen und besonders gut besucht war, aber leider nicht mit bestem Wetter gesegnet. Ob die Störche es ertragen haben, ist leider nicht dokumentiert. Aber dass es überhaupt in diesem Jahr Störche gab, war Initial-Zündung für weitere Aktivitäten und letztendlich Basis für die erfolgreiche Rückkehr.

Auch bemerkenswert: der Sportpark Sonnland erhielt in diesem Jahr 1980 erstmalig einen Sonderpreis beim Landeswettbewerb „Vorbildliche Campingplätze in der Landschaft“.

Hinweis: diese Zusammenfassung haben wir in Ausgabe 262 von Aug./Sept. 2020 gedruckt und passende dazu ein Titelbild mit St. Thomas Turm erstellt, das aus der gleichen Position wir vor 40 aufgenommen wurde.


Themen der Ausgabe Okt. bis Dez. 1980

Ein letztes Mal schauen wir zurück.

Zentrales Thema im Okt. 1980 waren aufkommende Zweifel, ob die Westrandstrasse wirklich fertiggestellt wird (z.B. fehlte überhaupt noch die Anbindung an den Zubringer). Es gab Kompetenzstreitigkeiten zur weiteren Finanzierung und die Bedenken beim waren so stark, dass man sich zusammen mit anderen Bürgervereinen aus dem Westen über eine Resolution an die zuständigen Stellen wandte, um dem Weiterbau Nachdruck zu verleihen (Landesministerium Verkehr, Regierungspräsidium und Stadt Freiburg).

Parallel wurde endlich die Sperrung der Dietenbachstrasse für LKWs von der Stadt bestätigt. Dafür hatte sich der Bürgerverein längere Zeit eingesetzt. Man erinnere sich: diese schmale Strasse wurde genutzt, um über die Dreisam zu kommen (und das waren dann teilweise über 12.000 Kfz am Tag).

Berichtet wurde auch vom Fortschritt bei Renovierungsarbeiten in der St. Thomas Kirche, wobei u.a. Verzierungen aus der Barockzeit freigelegt wurden. Die Orgel wurde abgebaut und in die Werkstatt eines Orgelbaumeisters gebracht.

Im November berichtete die SV Eintracht von der Übergabe des neuen Hartplatzes in der Tränkestrasse an den Verein (heute gibt es den Platz ja nicht mehr). Gleichzeitig wurde der Rasenplatz an der Gaskugel in das Rekultivierungsprogramm 1981 aufgenommen. Mit Dank wurde registriert, dass die Stadt “ein offenes Ohr für die Probleme des Vereins” zeigte.

Das Titelbild der Dez. Ausgabe des Bürgerblättle zierte “Der neue Barockaltar aus der St. Thomas-Kirche” als ein “künstlerisches Kleinod Betzenhausens“: das ist glücklicherweise auch heute noch so.

 

Sie leben gern in Betzenhausen?

Sie leben gern in Freiburg-Betzenhausen?

Dann haben Sie vielleicht auch Lust, sich für Ihren Stadtteil einzusetzen. Das tut der Bürgerverein seit über 110 Jahren, denn schon 2 Jahre nach der Eingemeindungsfeier mit Freiburg hatten die Bürger erkannt, wie wichtig eine solche Vertretung ist. So kam es 1910 zur Gründung des Lokalvereins von Betzenhausen (übrigens einer der ersten in Freiburg).

Also ein ordentliches Alter des Bürgervereins, kann man sagen. Und doch sind es junge (= aktuelle) Themen, um die wir uns heute kümmern: im Stadtteil-Magazin “Bürgerblättle” finde Sie regelmässig Berichte, auf unserer Homepage sind die Themen häufig noch aktueller und ausführlicher.

Es gibt schöne, wiederkehrende Ereignisse für uns, wie z.B. die Organisation der Weihnachsbäume, Sektausschank beim Aufstellen Narrenbaum oder der jährliche Neujahrsempfang (der in der Corona-Zeit natürlich auch ausgefallen ist). Wiederkehrend ist auch die Erstellung des Bürgerblättle, wo wir uns auch immer über Beiträge von Bewohnern freuen; die Betreuung von Storchennest und -kamera; die Kontaktpflege zu Vereinen und Institutionen im Stadtteil u.v.m.

Oder es sind einmalige Projekte, wobei wir die kleinen Themen hier gar nicht aufführen wollen. Grosse gibt es aber auch: Im gesamten letzten Jahrzehnt war es das Zentren-Aktivierungs-Konzept ZAK (wobei mit Umgestaltung vom Betzenhauser Torplatz der dritte, große Schritt passiert ist). Ein Dauerthema ist leider auch die unser Freibad, das seit vielen Jahren stillgelegt ist, und parallel dazu die immer noch wachsende Dichte der Bebauung. Spannend ist sicher die Weiterentwicklung der Gaskugel, die seit 1999 unter Denkmalschutz steht: in gewissem Rahmen ein Wahrzeichen von Betzenhausen bzw. ganz Freiburg,

Im Intro unserer Homepage schreiben wir seit vielen Jahren: “Ein Stadtteil lebt vom Engagement seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger. Aus diesem Grund freuen wir uns über Anregungen und Ideen zu allen Lebensbereichen.” Das möchte wir mit dem Beitrag hier unterstreichen.

Wenn Sie sich jetzt angesprochen fühlen und es reizvoll finden, ehrenamtlich an der weiteren Entwicklung von Betzenhausen mitzuwirken, dann freuen wir uns sehr auf den Kontakt mit Ihnen. Schreiben Sie uns doch einfach mal eine email an bv@betzenhausen-bischofslinde.de.

Nebenbei: diese “Arbeit” im Bürgerverein kann auch Freude machen!

Mitglied zu werden im Bürgerverein ist übrigens auch immer eine gute Idee!

1. Tauchclub Freiburg

In unregelmäßigen Abständen stellen wir in unserem Stadtteil-Magazin Bürgerblättle auch Vereine aus unserem Stadtteil vor.

Nachfolgende ein Beitrag mit Vorstellung des 1. Tauchclub Freiburg in Bürgerblättle 262, Aug./Sept. 2020.


Abtauchen in Freiburgs Westen

Wer sich für eine Welt interessiert, die 70% unseres Planeten ausmacht, kann gerne bei uns, im Ersten Tauchclub Freiburg, 1.TCF, vorbeischnuppern. Tauchen verbindet!

Beim Einstieg

Viele haben im 1.Tauchclub Freiburg ihre ersten Atemzüge unter Wasser gemacht und genießen jetzt überall die schöne Welt des Tauchens. Wir sind ein Verein, keine kommerzielle Tauchschule. Zur Zeit haben wir über 160 Mitglieder.

Unser Tauchclub besteht seit 1957. Das Clubheim befindet sich auf dem Gelände des Seeparks. Bei uns kann man nicht nur tauchen lernen: Es gibt die Ressorts Gerätetauchen, Apnoe (Tauchen ohne Gerät), Kinder/ Jugend, Unterwasser-Fotografie und Unterwasser-Rugby. Vom Kinderbrevet über den Sporttaucher bis zum Tauchlehrer werden verschiedene Ausbildungsstufen angeboten.

Ein Wels im Versteck

Eine gute Ausbildung mit Erziehung zur Sorgfalt und Verantwortung führt zu einem verlässlichen Tauchteam, denn getaucht wird immer mindestens zu zweit. Dies ist kein Selbstzweck, sondern gehört mit Sicherheit zum Spaß am Tauchen. Auch dies wird durch unsere Ausbilder und das Vereinsleben gefördert. Denn die „Teamplayer“ sind heute wichtiger denn je. Damit kann man dann im Süßwasser und in allen7 Weltmeeren abtauchen. Wichtig ist uns auch, den Umweltschutz zu fördern, speziell in den Gewässern.

Wer dass Schweben unter Wasser und die faszinierende UW-Welt kennen lernte, möchte dies immer wieder erleben!

Stöbert gerne einmal auf unserer Website

www.tauchclub-freiburg.de


Weitere Hintergründe

Tauchen zählt wohl mit zu den faszinierensten Sportarten überhaupt: vergleichbar mit der Schwerelosigkeit im All schwebt der Taucher im Wasser und erkundet die Welt unter Wasser. Wo sonst hat man die Möglichkeit, derart hautnah die Fauna und Flora in freier Wildbahn zu beobachten.

Den “1. Tauchclub Freiburg” gibt es seit 1962 und hat über 150 Mitglieder: das Clubheim befindet sich an der Schlettstadter Straße 43.

Der Tauchclub bietet Ausbildungen von Anfängern und Fortgeschrittenen nach VDST/CMAS in allen Leistungsstufen, Verleih von Geräten, Fülldienst, ein sehr erfolgreiches und engagiertes UW-Rugby-Team, Clubreisen sowie regelmäßiges Training im Haslacher Hallenbad und Westbad mit anschließendem Stammtisch. Und die Taucher sind auch immer mal auf Tauchgängen wieder zu Gast im Flückiger See.

Alles Weitere siehe www.tauchclub-freiburg.de

 

Jubiläumsspielplatz ‚Seekrater‘ im Seepark

In Anwesenheit der Bürgermeister Ulrich von Kirchbach und Martin Haag wurde am 20. Aug. 2020 der neue Mehrgenerationen-Spielplatz mit Wasserspielplatz und Kletterparcour eröffnet. Auch wenn aktuell verschiedene Bäume und Sträucher noch fehlen: die kommen ab Herbst, also außerhalb der Vegetationszeit. Aber darauf wollte man nicht warten, denn so ergibt sich schon jetzt ein vielfältiges Angebot für Familien, die z.B. wegen Corona ihren Urlaub zu Hause verbringen.

Das Ergebnis des Umbaus kann sich sicher sehen lassen: um den Spielplatz wieder stärker mit dem Park zu verbinden, wurde der ehemals tiefe Krater zum Park hin geöffnet (barrierefrei). Der Aufbau hat Züge eines Amphitheaters mit Natursteinblöcken für Aufenthaltsbereiche und mit Holzdecks (z.B. für Picknick). Es gibt Sitzmauern und Stufen, und natürlich mehrere Spielbereiche wie Wasserspielplatz, Balancierhölzer, Naschgarten oder Kletterparcour. Als besonderes Inklusions-Element zählt eine Nestschaukel mit Fallschutz.

Der Kletterparcour soll in der Silhouette einige markante Freiburger Gebäude nachstellen und dürfte schon bald zum Erkennungsmerkmal des neuen Spielplatzes werden. Ein Highlight ist sicher der Wasserspielplatz mit einer Kombination aus Pumpen und Wasserleitrinnen. Auch früher gab es schon einen Bachlauf, der durch den angrenzenden Rhododendron-Busch verläuft: er konnte mit neuer Technik und Zuleitungen reaktiviert werden.

Bei der Eröffnungsveranstaltung anwesend war auch Renate Sick-Glaser als Vertreterin der “Renate und Waltraut Sick Stiftung“, die den Umbau des Spielplatzes mit einer großzügigen Spende von 100.000 Euro unterstützt hatte. Ihre Worte: “Mit meiner Jubiläumsspende für die Spielplätze im Dietenbachpark und Seepark möchte ich ganz im Sinne meiner Renate und Waltraut Sick Stiftung ein Zeichen für mehr Inklusion in Freiburg setzen. Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten können sich hier begegnen und sich entsprechend ihren Möglichkeiten bewegen. Ich wünsche uns allen, dass dieser inklusive Spielplatz hier im Seepark von Jung und Alt rege angenommen wird. Mein Jubiläumsgeschenk soll vielen Menschen hier in Freiburg viel Spaß und Freude an der Bewegung bringen”. Einen herzlichen Dank dafür auch von Seiten des Bürgervereins.

Nach den Erfahrungen des aktuellen Sommers müssen wir hier allerdings auch Befürchtungen von Anwohnern erwähnen, die den Seepark insbesondere in diesem Sommer häufig als Event-Location erlebt haben. Mit allen Begleiterscheinungen wie viel Unrat und Lärm bis tief in die Nacht. Es gibt Befürchtungen, dass der neue Platz auch dieses Nachtleben anzieht: darauf wird der Ordnungsdienst sehr achten müssen.

Und unserer weiterer Wunsch: grundsätzlich notwendig wäre auch eine öffentliche Toiletten-Anlage am östlichen Ufer des Sees. Das nächste WC befindet sich hinter der Ökostation und ist so manchem Besucher wohl unbekannt oder zu weit weg (und der Weg ins nächste Gebüsch leider näher).

Siehe auch Bericht in der Bad. Zeitung vom 21.Aug.2020 (evtl. mit eingeschränktem Zugriff).


Rückblick auf die Sanierung „Spielkrater“ im Seepark

Im Jahr 2020 feiert die Stadt Freiburg ihr 900 jähriges Stadtjubiläum. Aus diesem Anlass entstand im Frühjahr 2019 der Plan, drei Spielplätze neu zu gestalten (zusätzlich zu den ohnehin vorgesehenen Sanierungen). Die Fertigstellung des Umbaus soll Mitte 2020 abgeschlossen sein. Das Garten- und Tiefbauamt, das für den Unterhalt von Spielplätzen zuständig ist, hat aus der Prioritätenliste die Spielplätze ausgewählt, die dafür in Frage kommen. Einer davon ist der Spielplatz „Spielkrater“ im Seepark (und auch der Spielplatz am Dietenbachpark).

Dieser Spielplatz liegt recht versteckt zwischen der östlichen Spitze des Sees und dem Schongauerweg und dürfte manchem Stadtteil-Bewochner deshalb gar nicht bekannt sein. Der Spielkrater ist darüber hinaus in die Jahre gekommen und soll im Rahmen des Sanierungsprojektes zu einem Mehrgenerationenplatz werden.

Mai 2019: erstes Bürgerbeteiligungsverfahren

Das GuT möchte alle Interessierten mit ihren Wünschen und Vorstellungen einbeziehen. Zu einem ersten Beteiligungs-Treffen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hatte das GuT am Freitag, den 3. Mai 2019 eingeladen, siehe auch Details in Einladung_Seepark_Spielkrater.


Juli 2019: Bei herrlichem Wetter fand am 10. Juli 2019 ein 2. Beteilungsverfahren vor Ort statt.

Leider war die Beteilung sowohl von Kindern wie auch von Jugendlichen und Erwachsenen nicht sehr gut. Doch die Anwesenden waren von der Ausarbeitung des Entwurfs begeistert und können deren Umsetzung kaum erwarten. Es wird für jede Altersgruppe etwas dabei sein, um so einen Mehrgenerationenspielraum zu bieten. Die Öffnung des Spielkraters zur großen Liegewiese am Seepark, wird die jetzige versteckte unsichere Lage entschärfen und den Benutzern noch mehr Bewegungspielraum geben.

Beginn der Bauarbeiten ist für Beginn 2020 angedacht. Fertigstellung wird zum Sommer 2020 zugesagt. Das Garten- und Tiefbauamt (GuT) hat gemeinsam mit Herrn Braun vom Büro Ramboll Studio Dreiseitl aus Überlingen eine sehr innovative und schöne Lösung erarbeitet, die auch Kindern mit Behinderung Spielmöglichkeiten bieten wird.

Wenn jetzt die Stadt Freiburg sich noch überlegen würde, ob sie nicht doch eine Toilette in dem Bereich einrichten könnte, wäre vielen Anliegern und freizeitgenießenden Menschen geholfen. Schließlich muss für die Wasserspiele eine Trinkwasserleitung neu verlegt werden. Die nächsten öffentlichen Toiletten sind bei der Öko-Station und dem Bürgerhaus! Es wäre nett, wenn die Verwaltung darüber nachdenken würde. Die „Buschtoiletten“ der Seeparkbenutzer sind eine Zumutung.


Juli 2020: wie fast täglich zu sehen ist, herrscht inzwischen rege Bautätigkeit auf dem Gelände.

Aus dem bisher etwas versteckten Spielplatz wird eine Mehrgenerationenanlage entstehen. Wenn es so weiter geht, dürfte auch die Eröffnung noch im Sommer möglich sein.

Mit der Planung wurde das Ramboll Studio Dreiseitl aus Überlingen beauftragt. Die Ausführung übernahm das Team Grün Furtner GmbH aus Buchenbach bei Freiburg. Die Gesamtfläche umfasst eine Größe von etwa 1.500 Quadratmetern.