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Wochenmarkt Betzenhauser Torplatz

Aktuelles (Sept. 2022): Bürgerverein und der Betzenhausener Wochenmarkt möchten das Angebot auf dem neugestalteten Platz attraktiver machen. Deshalb haben wir in das Bürgerblättle vom Okt. 2022 eine Umfrage aufgenommen, um herauszufinden, was fehlt, was es zu verbessern gäbe oder auch welche Öffnungszeiten vielleicht besser wären.

Über rege Teilnahme würden wir uns freuen. Schon jetzt: Herzlichen Dank.


Aktueller Stand

Zweimal in der Woche haben wir auf dem Betzenhauser Torplatz einen kleinen Bauernmarkt / Wochenmarkt: jeweils Dienstags und Freitags 8:00 bis 13:00 Uhr.

Den Wochenmarkt gibt es seit Mai 1997. Er ist entstanden nach Gesprächen zwischen dem Bürgerverein, interessierten Geschäftsleuten und Händlern mit dem Ziel, den bereits vorher bestehenden Händlermarkt in der Sundgaupassage auszuweiten und vor allem die andere Straßenseite mit dem Betzenhausener Torplatz durch einen Markt zu beleben und für die Kundschaft interessanter zu gestalten.

Natürlich hoffen wir auch, dass der Umbau des Platzes im März 2021 sich auch positiv auf den Markt auswirkt.


Treffpunkt Wochenmarkt.

Beitrag aus Bürgerblättle April/Mai 2021:

Der Wochenmarkt ist eine der ältesten Handelsformen überhaupt. Das gilt ganz besonders auch für Freiburg, wo man im Jahr 1120 das Marktrecht erhielt als eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung in den nachfolgenden 900 Jahren (deren Feier ja eigentlich im Mittelpunkt des letzten Jahres stehen sollte). Heute haben wir in Freiburg sogar ein bewusst gefördertes Märktekonzept, was sicher auch dazu beigetragen hat, das die Attraktivität der Wochenmärkte in Freiburg nochmal zugenommen hat.

Da kann man sich schon mal fragen, was heute den Reiz eigentlich ausmacht. Hier also ein paar Stichworte:

  • Aus der Region – für die Region! Wir schätzen frische, hochwertige Produkte, engagiert und kompetent angeboten. Ein Einkauf, auch getragen vom persönlichen Kontakt zu den Marktbeschickern; nicht selten Familienunternehmen, die seit Generationen auf Märkten vertreten sind.
  • Der Bauernmarkt bietet ein gelungenes Miteinander von Freizeit und Konsum. Denn hier geht es nicht nur um den Versorgungs-Aspekt, nicht nur um den Pflichteinkauf. Ein „Einkaufserlebnis“ im sehr positiven Sinne.
  • Der Wochenmarkt, ein Ort mit besonderer Aufenthaltsqualität und damit auch als sozialer Treffpunkt. Man begegnet immer wieder Bekannten, schon deshalb, weil ein Wochenmarkt an festgelegen Wochentagen stattfindet. Passendes Wetter vorausgesetzt, bleibt man auch gern mal länger, kann sich „treiben lassen“. Vielleicht sogar noch Straßenmusikern zuhören.
  • Menschen prägen den Markt; Besucher und Anbieter. Vom lebendigen Wochenmarkt profitiert auch das Umfeld; dann prägt der Markt als Treffpunkt auch den Stadtteil. Märkte können sogar wie Magneten wirken (als „Institution des urbanen Lebens“ würde wohl die Fachwelt sagen).

In den genannten Punkten spiegelt sich eine Atmosphäre wider, mit der sich die allgemein große Wertschätzung für Wochenmärkte erklären lässt. Vielfalt ist dabei wichtig: bei den Waren, den Anbietern, aber auch bei den einkaufenden Menschen. Hinzu kommt die Nähe zur Natur unter freiem Himmel und mit besonderem Flair.

Natürlich ist diese Atmosphäre ein gewisses Ideal, das nur wirklich gelungene Märkte erfüllen: der traditionelle Freiburger Markt auf dem Münsterplatz gehört sicher dazu. Aber gelungene Märkte gibt es auch in einzelnen Stadtteilen. Hier in Betzenhausen haben wir es mit unserem kleinen Markt nur teilweise geschafft. Aber was nicht ist, kann ja noch werden!

Die Öffnungszeiten sind wie bisher: Dienstag und Freitag 8:00 bis 13:00 Uhr.

Für viele Jahrhunderte in der Geschichte von Betzenhausen war es der Markt in Freiburg, auf dem die Bauern und Handwerker ihre Waren anbieten konnten. Es war also dieser Markt, der ihnen Teile vom Lebensunterhalt sicherte. Ein weiter, beschwerlicher Weg führte dorthin: zu Fuß oder mit dem Pferdekarren;  nicht zu vergleichen mit zehn Minuten Straßenbahn heute. In der vorletzten Ausgabe des Bürgerblättle hatten wir einen Beitrag vom Kultur- und Geschichtskreis über einen Handkarren, der noch recht lange ins Zentrum von Freiburg gezogen wurde.

Betzenhausen hat also eine lange Markt-Tradition: früher als Marktbeschicker, das ist sicher ein großer Unterschied zu heute. Aber es gehört zur Geschichte. Lassen Sie uns daran arbeiten, dass aus unserem Wochenmarkt eine Institution mit vielen der Wohlfühl-Eigenschaften wird, die wir oben genannt haben. Wir wissen, das braucht Zeit und sicher auch Geduld: aber jetzt nach der Neugestaltung des Betzenhauser Torplatzes ist es die richtige Zeit. Heute hat Betzenhausen fast 15 Tausend Einwohner; also genug Potential bei Jung und Alt. Nebenbei hat Corona manche Werte wieder stärker in den Vordergrund gerückt und z.B. auch Zuspruch bei Freiburgs Wochenmärkten nochmal verstärkt (wobei jetzt natürlich noch die Abstand-Regeln u.a. einzuhalten sind).

Marktverein und Bürgerverein sind aktiv, um weitere Anbieter zu motivieren, nach Betzenhausen zu kommen. Natürlich geht es nicht nur um das Angebot, sondern auch um die Nachfrage. Sagen Sie uns, was Ihnen im Angebot noch gefallen würde, was Sie besonders vermissen.

Die Redaktion


Gundelfinger Metzgermeister Uwe Rückert jetzt auf dem Markt in Freiburg-Betzenhausen

Bericht der Badischen Zeitung vom 10. April 2019

Der Gundelfinger Uwe Rückert stammt aus einer Metzgerfamilie. Obwohl es schwer sei, qualifiziertes Personal zu finden, geht er mit einem neuen Verkaufswagen in Betzenhausen an den Start. Der Traditionsbetrieb mit mehr als 100 Jahren Firmengeschichte hat seit 1977 sein Hauptgeschäft in Gundelfingen. Uwe Rückert folgt damit auf Kurt Binder, der zuvor viele Jahre auf dem Markt präsent war.

BZ Beitrag weiterlesen (evtl. eingeschänkter Zugriff), siehe auch BZ Beitrag in der Serie „Baden essen trinken leben geniessen“ (pdf).


Bei Ukulele-Klängen Gemüse in Betzenhausen kaufen

Bericht der Badischen Zeitung am Sa, 23. September 2017 : „Märkte in Freiburg“

Hinter dem Tor-Kunstgebilde am Betzenhauser Torplatz sind dienstags und freitags immer Marktstände.

BETZENHAUSEN. Es ist Herbst – das ist auf dem „Betzenhausener Wochenmarkt“ nicht zu übersehen: Neben Kürbissen zum Essen und als Schmuck gibt’s Trauben, Äpfel und Birnen. Besser wahrzunehmen wären die leuchtenden Herbstfrüchte und alles andere, wenn die Stände nicht hinter dem Tor-Kunstwerk am Betzenhauser Torplatz verborgen wären. Die Marktleute hoffen, dass sich das bei der Neugestaltung des Platzes ändert. Ansonsten mögen sie den Platz, den sie seit Anfang 2016 nutzen, davor war der Markt rund um die Passage an der Sundgauallee 55.

BZ Beitrag weiterlesen (evtl. eingeschänkter Zugriff).


Auf dem Wochenmarkt 1997

Wochenmarkt seit 1997 auf dem Torplatz.

Der Markt war entstanden nach Gesprächen zwischen dem Bürgerverein, interessierten Geschäftsleuten und Händlern mit dem Ziel, den bereits vorher bestehenden Händlermarkt in der Sundgaupassage auszuweiten und vor allem die andere Straßenseite mit dem Betzenhausener Torplatz durch einen Markt zu beleben und für die Kundschaft interessanter zu gestalten.

Hier ein Beitrag über die Eröffung im Bürgerblättle 141 (PDF) im Jahr 1997 .



Tag des offenen Denkmals

Am Sonntag, den 11. September, war der landesweite „Tag des offenen Denkmals„, den die Deutsche Stiftung Denkmalschutz alljährlich organisiert. Erstmals war auch das Gaskugel-Projekt dabei mit einem Info-Tag und Hock an der Gaskugel. Dort gibt es auch einen ausführlichen Rückblick. Siehe (www.gaskugel-freiburg.de)

Viele Besucher sind gekommen und glücklicherweise hatten wir am Sonntag auch passendes, sommerliches Wetter: so wurde es fast schon ein kleines Gaskugel-Fest (Programm und Beteiligte siehe unten). Auch die BZ berichtete ausführlich darüber unter der Überschrift Die Gaskugel hat viele Fans (ggf. mit eingeschränktem Zugriff). Die Deutschen Stiftung Denkmalschutz hatte die Veranstaltung bei der Gaskugel schon vorher zum „Highlight“ gekürt (als eines von nur 9 in BW).

Der Arbeitskreis Gaskugel informierte über das noch junge Denkmal: über seine frühere Funktion, die Hintergründe seiner Stilllegung, seine städtebauliche Bedeutung und die Möglichkeiten einer neuen, zivilen und denkmalverträglichen Nutzung. Denn mit ihrer einmaligen Lage, ihrer markanten Form, ihrer Größe und ihrer Geschichte ist die Kugel für ein Ausflugsziel geradezu prädestiniert.

Ergänzend dazu hatten wir am Abend davor (Sa. 10. Sept.) zu einem gemütlicher Hock an der Gaskugel eingeladen: nicht eingeladen war Regen, aber der kam trotzdem pünktlich im 17:00 Uhr für eine halbe Stunde. Es wurde trotzdem ein schöner Abend, denn auch die Musiker hatten richtig Spaß daran, zu spielen.

Gefeiert wurde direkt neben der Kugel bei den Tennisanlagen, Fischermatte 3A. Wir danken der Tennis-Abteilung Sportfreunde Eintracht Freiburg für die Unterstützung an beiden Tagen!

Mit Hock und Info-Tag direkt am Gelände wollen die Veranstalter zugleich bewusst machen, dass das Grundstück auch drei Jahre nach der Stilllegung des Gasbehälters noch nicht zugänglich ist (auch nicht zum „Tag des offenen Denkmals“). Wir hoffen, das lässt sich im nächsten Jahr wiederholen und wir hoffen auch, dass wir dann Unterstützung der Badenova haben, damit ggf. auch Grundstück bzw. die Gaskugel offen ist (danach haben jetzt schon viele Besucher:innen gefragt). Damit wäre es ein „Tag des offenen Denkmals“ im eigentlichen Sinne des Wortes.

Hock an der Gaskugel: Samstag, 10. Sept., 17 – 21 Uhr.

Gemütlicher Hock und stimmungsvoller musikalischer Abend für die Anwohner*innen, Netzwerker*innen und Partner*innen – offen für alle Interessierte und Neugierige!

17:00 Uhr Eröffnung durch Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde e.V. und Stiftung BauKulturerbe gGmbH / AK Gaskugel.
17:30 – 19:00 Uhr
Easy Listening – Skyline Smallband, Jazz Combo mit Christine Wienand (Vocals), Herbert Kustermann (Saxophon), Patrick Obergföll (Gitarre) und Andreas Wolf (Bass).
19:15 – 21:00 Uhr Sonny Erixxon; Betzenhausens Local Hero der Musik spielt „Cover Pop from Heaven“.

Kultur und Infos: Sonntag, 11. Sept., 11 – 17 Uhr

Wir wollen da rein! Das Team des AK Gaskugel ist vor Ort, informiert über das neue Nutzungskonzept für DIE KUGEL mit einer Vielzahl an Programmpunkten, diskutiert mit den Gästen und beantwortet Fragen.

11:00 Uhr Wie geht’s, altes Haus? Beratungen zu historischer Bausubstanz (Dauer 60 min.) mit Klaus Grundmann, Stiftung BauKulturerbe gGmbH

Die gemeinnützige Stiftung BauKulturerbe gGmbH engagiert sich für historische Bauten, die als Einzelgebäude oder im Ensemble über Generationen unsere Geschichte verkörpern und regionale Identität stiften. Ihr Erhalt trägt entscheidend zur Nachhaltigkeit und der Erreichung der Klimaschutzziele bei, denn die Wiederverwendung von Ressourcen ist eine einfache Art Energie einzusparen.

12:00, 14:00 Uhr Führung: Freiburger Gasgeschichte(n); Stadtgas – Erdgas – Grüne Gase (Dauer 30 min.) mit Bernward Janzing, Energiejournalist
13:00, 15:00, 16:00 Uhr Führung: DIE KUGEL – gestern und heute (Dauer 30 min.) mit Klaus Grundmann und Dr. Heike Piehler, AK Gaskugel

Die Gaskugel – Zeuge einer vergangenen Zeit und stolzes Kulturdenkmal, das auf seine neue, zivile Nutzung wartet. Noch ist der Bauch der Kugel nicht zugänglich, aber es ist ein kathedralischer Raum mit einer spektakulären Echoakustik. Was ist geplant? Hier erhalten Sie einen Überblick.

15:00 – 16:00 Uhr Signierstunde mit Peter Gaymann. Der Cartoonist ist ein begeisterter Gaskugel-Fan und unterstützt das Bürgerprojekt DIE KUGEL mit einer Serie von Cartoons.

Der Cartoonist, Graphiker und Schriftsteller Peter Gaymann (P. GAY) kommt aus Freiburg. Sein Elternhaus stand in Betzenhausen, bis zur Gaskugel war es nicht weit. Den Bau des Gasbehälters hat er als Teenager miterlebt. Heute ist er ein begeisterter Gaskugel-Fan und unterstützt das Bürgerprojekt DIE KUGEL mit einer Serie von Cartoons, die er eigens hierfür gezeichnet hat – natürlich mit seinen beliebten Hühnern, unterwegs im Freiburger Westen!

12:00, 13:00, 14:00, 15:00, 16:00 Uhr Eine Wort-Ton-Komposition an der Dreisam von Nan Zhang, freie Komponistin, an der Dreisambrücke gegenüber der Gaskugel (Dauer 35 min.).

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts Freiburg.

14:30, 15:30, 16:30 Uhr Theater Karawane – Erzähltheater mit Bildern (Dauer 15 min.) mit Rosa Müller-Gantert. Für Kinder ab 5 Jahren. Wie der Fuchs beinahe um seinen Fuchsschwanz gekommen wäre. Ein Märchen aus der Toscana.
11:00 – 17:00 Uhr Mit 2,5 m/h um die Sonne – Dokumentation zu einem Kunstprojekt von Elisa Peyker (Kunststudentin) und Marco Schuler (Dozent und Künstler).

© AK Gaskugel / Peter Gaymann

Radtour zur Gaskugel (Sonntag 11. Sept., 14:00 Uhr)

Von der Wiehre zur Gaskugel: Radtour auf den Spuren der Freiburger Gasversorgung (Dauer 2 Stunden) mit Joachim Scheck von der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild, www.arge-stadtbild.de .
Startpunkt um 14:00 Uhr: Johanneskirche, Günterstalstraße 2, 79102 Freiburg. Ziel: Gaskugel. Für Kinder geeignet.

Veranstalter: Stiftung BauKulturerbe gGmbH in Kooperation mit dem AK Gaskugel und der Abteilung Tennis der SF Eintracht Freiburg e.V.

Kuchenstand: Am Info-Tag möchten wir vom Bürgerverein zusammen mit dem Kultur- und Geschichtskreis (KuGe) eine Kuchentheke aufbauen. Dafür ist Unterstützung willkommen, in diesem Fall natürlich vor allem in Form von Kuchenspenden. Wir freuen uns auf eine kurze e-mail zur weiteren Koordination an: bv@betzenhausen-bischofslinde.de

Der AK Gaskugel ist eine gemeinsame Initiative von: Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde e.V., Kultur- und Geschichtskreis Betzenhausen-Bischofslinde e.V., Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild e.V. und Stiftung BauKulturerbe gGmbH.

Der Tag des offenen Denkmals wird bundesweit von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz organisiert und gilt als größtes Kultur-Event in Deutschland. Siehe auch bundesweites Programm auf Website zum Tag des offenen Denkmals.

Gasthaus Schützen (Lehen/Betzenhausen)

Seit dem Jahr 2021 ist das Gasthaus Schützen in Lehen geschlossen und damit Geschichte: In nächster Zeit dürfte es zu einer anderen Bebauung kommen. Wenn eine solche „Institution“ für Lehen und auch Betzenhausen verloren geht, ist das schon einen Rückblick wert.

Das heutige Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut. In früheren Jahren stand der Gasthof noch auf der Gemarkung von Betzenhausen, zeitweise sogar direkt auf der Grenze beider Orte: schon das war etwas Besonderes und damit auch ein Symbol die gemeinsame Geschichte der beiden früheren Bauern-Dörfer. Seit der letzten Änderung der Gemarkungsgrenzen im Jahr 1966 (bei Bau der Westrandstrasse, Paduaallee) gehörte der Schützen zu Lehen.

Historische Postkarte aus Sammlung Hans-Jürgen Oehler

Lange vor unserer Zeit

Der Schützen war ein Symbol für die langjährige gute Verbundenheit von Betzenhausen und Lehen und es war für die Bewohner beiden Dörfer ein wichtiger Treffpunkt. Die historische Betzenhausen-Postkarte zeigt unten links auch den Gasthof.

Hinzu kommt: Wer in längst vergangenen Jahrhunderten von Freiburg in Richtung Breisach reiste (oder umgekehrt), für den führte der Weg mit hoher Sicherheit über die damalige Lehener Straße und durch die Bauerndörfer Betzenhausen und Lehen. Folglich war der Gasthaus Schützen auch ein willkommener Rastpunkt.

Das letzte Jahrhundert

Zur 850 Jahr Feier von Lehen im Jahr 1989 hatte Stadträtin Sigrun Löwisch umfangreich recherchiert um herauszufinden, welche Familien bzw. Wirte der Schützen in den letzten Jahrzehnten betrieben hatten. Detail sind auch in einem Beitrag der Badischen Zeitung nachzulesen (ggf. mit eingeschränktem Zugriff).

Mit dem Luftangriff auf Freiburg während des ZweitenWeltkrieges (November 1944) wurde das Areal um den Schützen durch Spreng- und Brandbomben zerstört. Erst im Jan. 1950 wurde mit einem Neubau begonnen, Einweihung ein Jahr später. Mangels andere Räume in Betzenhausen nach dem Krieg wurde der neue Schützen über Jahre auch zum Ort, an dem sich der Ortsverein Betzenhausen regelmäßig traf (heute Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde).

1966 verschob sich die Grenze zwischen den Ortschaften, so dass ein Teil des Schützen-Areals nun Lehen zugeordnet wurde: Die Grenze war sogar direkt eine Wand des Hauptgebäudes; ein Anbau stand sogar schon auf Lehener Gelände. Nette Anekdote: Die Sperrstunde in Betzenhausen als einem Stadtteil von Freiburg begann in dieser Zeit früher als in Lehen. Also ist man wohl für die letzte Runde Wein gelegentlich einfach ins westliche Nebenzimmer vom Anbau gewechselt.

Heimat auch für den Fußball

Auch für den Fußball in Betzenhausen wurde der Schützen für einige Jahre zum Vereinslokal: Die Neugründung der späteren Eintracht nach dem Krieg erfolgte Jahr 1955 unter dem Namen “SV Lehen-Betzenhausen” (auch das ein Zeichen für die Verbindung beider Ortschaften). Die Paduaallee (Westrandstrasse) gab es noch nicht, dafür viel freies Gelände: so fand auch das Training teilweise auf dem Gelände in der Nähe des Schützen statt.

Im Schützen selbst gab es sogar Umkleidekabinen, wichtig natürlich auch für Gästemannschaften (allerdings ohne Waschmöglichkeiten oder Duschen). Nachteil: Der eigentliche Spielplatz war schon damals in der Tränkestrasse, also über 1 km entfernt. Auch ohne trennende Paduaallee: für anreisende Gäste-Mannschaften war es ein ordentlicher Fuß-Weg. Also wurde schon nach wenigen Jahren klar, dass die Eintracht ein Vereinsheim direkt am Spielplatz in der Tränkestrasse benötigt. Das wurde Anfang der 1960er Jahr auch gebaut; siehe unser Beitrag zu 100 Jahre Vereinsfußball in Betzenhausen.

Auswirkungen der Paduaallee (Westrandstrasse)

Mit dem Bau der Westrandstraße (heute Paduaallee) in den 1960/1970-Jahren wurden auch die Grenzen neu geordnet; den Übergang bildet heute die Mitte der Paduaallee. Siehe auch Beitrag zur Verkehrsanbindung Betzenhausen – Freiburg.


Sonstige Verweise

Wie Text erwähnt: Löwitsch, Albiker, Lehner Geschichte und Geschichten 1139-1989, Ortsverwaltung Freiburg-Lehen

 

Termine Veranstaltungen Teningen

Aktuelles: Einladung zur Heimbacher Kilwi 2022

Zur Kilwi 2022 im Teninger Stadtteil Heimbach möchte der Hambacher Ortschaftsamt zusammen mit den beteiligten Vereine ganz herzlich einladen (Sa. 15. – Mo. 17. Oktober). Insbesondere auch Gäste der Stadt-Landpartnerschaft sind willkommen.

Der festlich geschmückte Kilwiwagen

Kurz zum Hintergrund: Das Fest geht zurück auf die Kirchweih und wird schon seit 470 Jahren veranstaltet (seit 1552 urkundlich belegt); heute zusammen mit dem Gallusmarkt. Damit ist die Heimbacher Kilwi auch eine der ältesten in unserer Gegend.

Eröffnung mit Fassanstich ist am Samstagabend um 18 Uhr. Im Anschluss haben die Vereinsstraußen offen, in denen es das ganze Fest über leckere Gerichte zu genießen gibt (dazu natürlich auch musikalischer Unterhaltung).

Der Kilwi-Sonntag beginnt mit einem Kirchweih-Gottesdienst zu Ehren des Heiligen Gallus in der Pfarrkirche (10:30 Uhr). Danach öffnet die Handwerkerstraße des Geschichts- und Bürgervereins. Hier werden traditionelle Handwerkstechniken sowie alte Fahrzeuge und Maschinen gezeigt, in diesem Jahr u.a. das Dreschen von Getreide, die Herstellung von Bürsten, Besen und Pinseln, das Behauen von Sandstein und vieles mehr.

Für Kinder gibt es am Sonntag ab 12:00 Uhr eine Lesehöhle, Jahrmarktbuden, ein nostalgisches Märchenkarussell, das Spielemobil der Gemeinde ist da. Ein besonderes Ereignis für Groß und insbesondere auch für Klein ist der traditionelle Hammellauf am 15.00 Uhr. Das Gemeinschaftsspiel ist benannt nach dem ersten Preis, denn das ist traditionell ein Hammel!

Der Kilwi-Montag steht ab 9 Uhr im Zeichen des traditionellen Gallusmarktes: hier werden u.a. Gewürze, Kleidung, Haushalts- und Spielwaren, Schmuck und Pflegeprodukte angeboten.


Aktuelle Informationen zu unserer Partner-Gemeinde sind auf der Homepage zu finden, siehe www.teningen.de .

Dort zu finden sind auch aktuelle Termine / Veranstaltungen in unserer Partnergemeinde.

Im Bürgerblättle haben regelmäßig Berichte aus unserer Partner Gemeinde, sowie aktuelle Veranstaltungstermine. Auf eine extra Auflistung hier haben wir seit Corona-Zeit verzichtet.


Bespiele für größere Veranstaltungen, die regelmäßig stattfindend in unserer Partnergemeinde stattfinden :

Das Teninger Gassenfest

Alle zwei Jahre heisst es Anfang September: „In Däninge isch Gassefescht“. Im Jahr 2020 war das Gassenfest allerdings wegen Corona ausgefallen. Es wurde 1972 erstmals ins Leben gerufen zur 1000-Jahr-Feier von Teningen. Bei der Gelegenheit: Teningen ist in der gleichen Urkunde aus dem Jahr 972 erstmals erwähnt wie auch Betzenhausen. Eine schöne Gemeinsamkeit mit unserer Partnergemeinde.

Was anfangs als eine einmalige Aktion gedacht war, kam so gut an, dass es nicht bei einem Fest bleiben sollte. So wurde es zum ältesten Straßenfest im Landkreis. In Betzenhausen gab es zur 1000-Jahr-Feier einen großen Hock: auch der sollte über viele Jahrzehnte zu einer Institution werden.

In Teningen feiert man in Gassen, Höfen und Zelten. Diverse lokale Musikvereine sorgen für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für jedes Alter. Dazu natürlich diverse Stände mit kulinarischem Angebot. Das Gassenfest ist ein guter Anlass, um unsere Partnergemeinde mal wieder zu besuchen.


Heimbacher Kilwi

Üblicherweise Mitte Oktober gibt es im Teninger Stadtteil Heimbach das Kilwi-Fest, üblicherweise zusammen mit dem sog. Gallusmarkt. Veranstalter ist das Ortschaftsamt zusammen mit vielen beteiligten Vereinen.

Der festlich geschmückte Kilwiwagen

Das Fest geht zurück auf die Kirchweih und wird schon seit Jahrhunderten veranstaltet (seit 1552 urkundlich belegt); heute zusammen mit dem Gallusmarkt. Damit ist die Heimbacher Kilwi auch eine der ältesten in unserer Gegend.

Eröffnung ist üblicherweise mit einem Fassanstich am Samstagabend. Im Anschluss haben die Vereinsstraußen offen: für Essen und Trinken ist also gesorgt (dazu natürlich auch musikalischer Unterhaltung).

Der Kilwi-Sonntag beginnt mit einem Kirchweih-Gottesdienst zu Ehren des Heiligen Gallus in der Pfarrkirche. Danach öffnet die Handwerkerstraße des Geschichts- und Bürgervereins, auf dem traditionelle Handwerkstechniken gezeigt werden inkl. alter Fahrzeuge und Maschinen. Üblicherweise zu sehen Dreschen von Getreide, die Herstellung von Bürsten, Besen und Pinseln, das Behauen von Sandstein und vieles mehr.

Für Kinder gibt es Jahrmarktbuden, nostalgisches Märchenkarussell und Spielegeräte der Gemeinde. Höhepunkt an diesem Tag ist üblicherweise der traditionelle Hammellauf: Das Gemeinschaftsspiel ist benannt nach dem ersten Preis, denn das ist traditionell ein Hammel!

Am Kilwi-Montag gibt es den schon erwähnten traditionellen Gallusmarkt mit vielfälltigem Angebot, z.B. Gewürze, Kleidung, Haushalts- und Spielwaren, Schmuck und Pflegeprodukte.

Die französische Fliesensonnenuhr im Seepark von Freiburg-Betzenhausen

Aktuelles (Sept. 2022): Leider ist die Sonnenuhr inzwischen in einem so schlechten Zustand, dass man im Garten und Tiefbauamt (GuT) keine Möglichkeit mehr sieht zur Instandsetzung.  Viele Kacheln sind gebrochen oder auch gar nicht mehr vorhanden: Das Bild unten ist schon einiges älter und steht damit für bessere Zeiten.

Natürlich haben wir gehofft, dass gelegentlich eine Instandsetzung möglich wird: schließlich haben wir ja z.B. eine Steinmetz-Schule hier in Freiburg. Eine schöne Geste an unsere Partnerschaft Besançon wäre es ja vielleicht auch gewesen. Offensichtlich ist der schlechte Zustand der Uhr auch schon länger bei der Stadt bekannt. Es ist geplant, die Reste in nächster Zeit zu entfernen. Ein Baum soll stattdessen gepflanzt werden.

Der Aufbau der Sonnenuhr im Jahr 1986 war offensichtlich auch nur temporär gedacht und ist wohl auch deshalb nur mit wenig Fundament unterlegt. Am Ende können wir uns also darüber freuen, dass sie überhaupt so lange gehalten hat.

Zwischenzeitlich hat auch die Badische Zeitung über die Sonnenuhr berichtet; siehe BZ-Beitrag hier (ggf. mit eingeschränktem Zugriff). Auch der Fachkreis Sonnenuhren innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie (DGC) bedauert das Ende sehr und hat im Dez. 2022 dazu eine Sonder-Dokumentation (PDF) erstellt im eigenen Mitteilungsblatt.


Hintergründe zur Fliesensonnenuhr im Seepark

Wer im Seepark von Freiburg-Betzenhausen am Ufer vor dem Westbad schlendert, sieht eine Fliesensonnenuhr, die früher mal sehr schön war: ein Geschenk von Freiburgs Partnerstadt Besançon, dem Zentrum der französischen Uhren-Industrie. Eine solche Uhr nennt man fachgerecht „Analemmatische Bodensonnenuhr (siehe Wikipedia). Historische Gebäude aus Besançon bilden die Markierungen der Stunden. Der Innenbereich der Uhr (Zifferblatt) zeigt einen Stadtplan von Besançon aus dem 18. Jahrhundert: dort wird die Altstadt von einer Schleife des Doubs umflossen, darüber ragt die Zitadelle.

Freiburg und Besançon haben u.a. eine große historische Gemeinsamkeit, denn Vauban, der Militärarchitekt Ludwig XIV, hatte beide Städte Ende des 17. Jahrhunderts zu Festungen ausgebaut. Die Festungsanlagen in Besançon sind auch heute noch erhalten und auch wirklich eine Reise wert (seit 2008 gehören sie zum UNESCO‐Weltkulturerbe).

Leider ist dieses Geschenk aus Besançon heute in einem sehr schlechten Zustand (die Bilder hier im Beitrag sind schon etwas älter). Eine Instandsetzung durch die Stadt Freiburg wäre absolut wünschenswert und vor allem wäre es ja auch eine schöne Geste in dieser Partnerschaft (siehe auch unserem Beitrag zu Markt der Partnerstädte).


Vorstellung in „Sonnenuhren, die Geschichte(n) erzählen“

Nachfolgend einige Passagen aus dem Buch „Sonnenuhren, die Geschichte(n) erzählen“ von Renate Frank, die wir hier mit freundlicher Genehmigung der Autorin verwenden dürfen (siehe auch Hinweise zur Autorin weiter unten):

Seit 1959 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Besançon im französischen Département Doubs und Freiburg im Breisgau (48°0‘, 7°51‘). Beiden Städten ist gemeinsam, daß sie Ende des 17. Jahrhunderts von Vauban, dem Militärarchitekten Ludwigs XIV., zu Festungen ausgebaut wurden. Anläßlich der Landesgartenschau 1986 schenkten die französischen Partner Freiburg eine kostbare Fliesensonnenuhr, sie ist im Seeparkgelände im Westen der Stadt zu bewundern.

Es ist eine analemmatische Bodensonnenuhr, bei der ein Mensch als beweglicher Zeiger fungiert. Stellt man sich je nach Jahreszeit auf das entsprechende Tierkreiszeichen der Skala, so weist der Körperschatten die Zeit.

Die Stundenpunkte auf der Ellipse reichen von 6 Uhr morgens bis 18 Uhr abends, das entspricht der möglichen Dauer des Sonneneinfalls. Ansichten historischer Gebäude bilden die Stundenmarkierungen, die entsprechenden Ziffern sind im Stadtplan als Standorte dieser Monumente angegeben.

Das Zifferblatt der Uhr zeigt einen stilisierten Stadtplan von Besançon aus dem 18. Jahrhundert. Die Altstadt wird von einer Schleife des Doubs umflossen und von der Zitadelle überragt.

Im Laufe der Jahre sind die Farben auf den Fliesen verblasst und durch ein paar Risse in den Keramikplatten wachsen Grasbüschel. Aber immer noch erinnert die Anlage im Freiburger Seepark an die Hauptstadt der Franche – Comté am Rande des Jura. Die Sonnenuhr ist eine Anregung, das sehenswerte Besançon aufzusuchen, das eine Universität und ein reiches kulturelles Angebot aufzuweisen hat.

Daneben ist Besançon Zentrum der französischen Uhrenindustrie. Während der Französischen Revolution wurde durch Einwanderer aus dem Schweizer Jura die Uhrenindustrie in der Stadt begründet. In der Tradition dieser Industrie haben sich hier zahlreiche Firmen aus den Bereichen Mikropräzisionstechnik angesiedelt.

Die Stadt ist Geburtsort des Schriftstellers Victor Hugo (1802 – 1885) und der Brüder Lumière, der Erfinder des Kinos (August 1862 – 1954, Louis Jean 1864 – 1948). Die Festungsanlagen von Besançon gehören seit 2008 zum UNESCOWeltkulturerbe.

Nachfolgend die historische Gebäude auf den Stundenmarkierugen und deren Bedeutung:


6:00 Maison de Vigneron

7:00 Galerie du St Esprit, 16. J., ehemaliges Hôpital

8:00 Quai Vauban aus dem 16. Jh.

9:00 Église Ste Madeleine 18. Jh.

10:00 Préfecture (18. Jh.)

11:00 Hôpital St Jacques aus dem 17. Jh., beherbergt heute eine alte Apotheke

12:00 Palais de Justice (Renaissance)

13:00 Èglise St Pierre 18. Jh.

14:00 Das Palais Granvelle ließ Nicolas Perrenot de Granvelle, Minister Karls V., zwischen 1534 und 1542 erbauen. Es besitzt eine prächtige Renaissancefassade und einen schönen Arkadenhof. Seit 2002 ist in dem Palais das Musée du Temps untergebracht, das der Zeitmessung gewidmet ist.

15:00 Théâtre

16:00 Porte Noire et Cathédrale St Jean Die Kathedrale geht aufs 12./13. Jh. zurück, der Ostchor wurde in der Barockzeit wieder aufgebaut. Die Porte Noire stammt aus der gallo – römischen Epoche der Stadt, wurde als Triumphbogen im 2. Jh. errichtet und Marc Aurel gewidmet

17´:00 Die Porte Rivotte ist Teil der Stadtbefestigung und trägt das Wappen Ludwigs XIV.

18:00 Die Citadelle, die Vauban zwischen 1674 und 1711 errichten ließ


Hintergründe zum Buch

Fachkreis Sonnenuhren 2011, Jahrestagung

Renate Frank ist seit 1996 Mitglied im Fachkreis Sonnenuhren innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie. Im Jahr 2011 organisierte sie eine dreitägige Jahrestagung des Fachkreises in Freiburg, die zum Teil im Seepark stattfand.

Das Buch „Sonnenuhren, die Geschichte(n) erzählen“ von Renate Frank ist erhältlich im Buchhandel (Mai 2020, 160 Seiten, Gmeiner Verlag, 18,- Euro ). Aus der Beschreibung dort:

„Sonnenuhren haben die Aufgabe, Schatten sichtbar und für Zeitangaben nutzbar zu machen. Bestanden sie anfangs nur aus Schattenwerfer und Zifferblatt, wurden sie später mit Sinnsprüchen und Darstellungen ausgeschmückt. Während zu Konstruktion und Funktion der Uhren zahlreiche Literatur existiert, fanden deren Aussehen und Aussagen kaum Beachtung. Im vorliegenden Band erzählen Malereien, Wappen, Symbole, Namen oder Orte Geschichte und Geschichten. Ein ungewohnter, neuer Blick auf Sonnenuhren!

Renate Frank wurde in Schlesien geboren und fand in Freiburg i.Br. eine zweite Heimat. Nach Abitur, Heirat und Familienzeit hat sie als Gästeführerin für die Stadt Freiburg sowie für FREIBURGKULTOUR gearbeitet. Als Mitglied im Bundesverband der Gästeführer in Deutschland e.V. gab sie Stadtführungen, Münsterführungen, Fahrten und kunsthistorische Führungen. Die Angebote in den Sprachen Deutsch und Englisch brachten ihr Kontakte zu Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt. Reisen und Kunstgeschichtsvorlesungen haben ihren Blick für ungewöhnliche und interessante Dinge geschärft – Sonnenuhren gehören dazu!“


Weitere Infos

Viele weitere Dokumente zum Thema Sonnenuhren gibt es bei www.helios-sonnenuhren.de (auch dort ein Auszug aus dem Buch “Sonnenuhren, die Geschichte(n) erzählen”).

Der Fachkreis Sonnenuhren innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie (DGC) sei hier noch einmal erwähnt. Vorsitzender des Fachkreises war über viele Jahre (1976 bis 1985) Prof. Heinz Schumacher, der viele Jahre auch die Meisterschule für Steinmetze und Steinbildhauer in Freiburg leitete: von ihm stammt auch die Boden-Sonnenuhr in der Nähe des Bürgerhauses im Seepark (siehe unser Beitrag Kunstwerke im öffentlichen Raum).

Wer sich für weitere Sonnenuhren interessiert, für den ist Bernau im Schwarzwald eine gute Adresse: Dort gibt es eine Vielzahl an Uhren mit unterschiedlichen Ausführungen und sie werden auch explizit von der Stadt Bernau beworben. Eine Beschreibung der Bernauer Sonnenuhren ist auch im Buch von Renate Frank zu finden. Schon im Jahr 1985 hatte Prof. Heinz Schumacher eine Broschüre herausgegeben, in der fünfzehn Bernauer Sonnenuhren aufgelistet waren (hier eine verkürzte Doku(pdf) ).

Bei der Gelegenheit auch noch ein Hinweis auf unseren Beitrag Kunstwerke im öffentlichen Raum mit einer Reihe von anderen Dingen, die im Seepark zu finden sind.

Zum Abschluss noch die Zusammenstellung von Freiburgs Partnerstädten und aktuellen Veranstaltungen in dem Zusammenhang. Speziell für die Städtepartnerschaft mit Besançon möchten wir auch noch auf die Arbeit der „Deutsch-Französischen Gesellschaft Freiburg im Breisgau e.V.“ hinweisen: www.dfg-freiburg.de .

Die Straßen von Betzenhausen

Auszug FreiGIS mit Stadtteilgrenzen

Der Titel erinnert ein wenig an die Krimi-Fernsehserie „Die Straßen von San Francisco“, die in den 1970er-Jahren einen gewissen Kult-Status erreichte. Einer der Hauptdarsteller war Michael Kirk Douglas, dessen Karriere damit im Grunde begann. Spätestens seit der Serie wusste man als ZDF-Zuschauer, dass die Polizei-Sirenen in den USA anders klingen als hierzulande.

So spannend geht es auf den Straßen von Betzenhausen natürlich nicht zu; aber es gibt doch immer wieder kleine „Geheimnisse“ zu entdecken: das beginnt in vielen Fällen schon beim Namen einer Straße, über den man sich in den wenigsten Fällen mal Gedanken gemacht hat. Es können aber auch Ereignisse in der Geschichte sein oder versteckte Kunstwerke: Darauf wollen wir hier eingehen.

Der Stadtteil Freiburg-Betzenhausen ist heute begrenzt durch die Güterbahnlinie im Südosten, die Dreisam im Südwesten, die Paduaallee im Nordwesten in Richtung Lehen und in Richtung Mooswald über das nordöstliche Ufer des Flückigersees bzw. der Ensisheimer Strasse. In diesem Bereich haben wir also nach Strassennamen gesucht; nachfolgend als Liste und mit Dingen, die wir bemerkenswert finden.

Hinweis: Auf einen Link zur jeweilige Lage z.B. in google-maps haben wir bewusst verzichtet (bitte ggf. in Ihrem Kartentool eingeben).

Die Grafik rechts oben führt direkt zu FreiGIS, dem Geo-Informationssystem der Stadt Freiburg mit vielen Möglichkeiten der Auswertung inkl. der Stadtteil-Grenzen.

Eine solche Aufstellung bzw. die zugehörigen Anmerkungen sind sicher nie vollständig; aber aber wir arbeiten dran… Und natürlich freuen wir uns auch über Anregungen z.B. von denjenigen Menschen, die in unseren Strassen wohnen. Schreiben Sie einfach an bv@betzenhausen-bischofslinde.de .

Am Bischofskreuz Nach dem sog. Bischofskreuz, dass als Sühnekreuz für den Straßburger Bischof Conrad von Lichtenberg errichtet wurde, der 1299 in einer Schlacht bei Betzenhausen schwer verletzt wurde und an den Folgen starb. Dieses Ende machte für Freiburgs Bürger den Weg frei zu mehr Eigenständigkeit (siehe Beitrag Kriegerische Zeiten).
Am Mühlbach Nach dem gleichnamigen Bach, der in vergangenen Zeiten weit größer war und die Basis für allerlei Gewerbe bildete in Betzenhausen (z.B. mehrere Mühlen, siehe Beitrag Der Mühlbach).
Angelus-Silesius-Straße Benannt nach dem Dichter Angelus Silesius (1624-1677), dessen tiefreligiösen, der Mystik nahestehenden Epigramme zu den bedeutendsten lyrischen Werken der Barockliteratur zählen (mehr bei Wikipedia).
Aschenbrennerstraße Benannt nach Dr. Thomas Aschenbrenner (1885 – 1963). Domdekan und Begründer badischer Baugenossenschaften, u.a. Mitbegründer der gemeinnützigen Baugenossenschaft Familienheim. Aschenbrenner erhielt 1958 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Berliner Allee Nach der Bundeshauptstadt.
Betzenhauser Torplatz Ein Platz, der als Eingangsbereich zur Landesgartenschau 1986 entstand; auf dem gleichnamigen Platz standen über viele Jahrzehnte Holz-Skulpturen, die als Eingangstor zur Ausstellung gedacht waren.
Betzenhauser Steg
Die Überquerung des „Autobahnzubringers Mitte“ auf Höhe der Gaskugel in Richtung Weingarten; heute ist es nur noch ein Rad- und Fußgängerweg. Eröffung war am 3. Mai 1986 mit viel Prominenz wie z.B. Oberbürgermeister Rolf Böhme. Dabei hatte auch der “Musikverein Betzenhausen-Bischofslinde e.V.” seinen ersten Auftritt: der war erst im März des gleichen Jahres gegründet worden (heute eher bekannt unter dem Projektnamen der Orchestergemeinschaft).
Bissierstraße Julius Heinrich Bissier (1893 – 1965) war ein deutscher Maler und ist geboren in Freiburg: Er war Mitglied der Akademie der Künste Berlin und hatte weltweite Ausstellungen wie z.B. in New York, Brüssel, Jerusalem und Chicago. Zahlreiche Werke von Bissier sind heute im Museum für Neue Kunst hier in Freiburg zu sehen (mehr bei Wikipedia).

Wer nicht gleich ins Museum will: sein (flächenmäßig) größtes Werk ist an einer Wand im Innenhof der alten Universität zu sehen (Bertoldstrasse, früher der Gasthof „Erzherzog Albrecht“, seit 2021 „Schwarzwald erleben“).

Brandensteinstraße Der Name erinnert an die Herren zu Brandenstein, die im 17. und 18. Jahrhundert in Betzenhausen ansässig waren. Sie wohnten im ehemaligen Beyerschlössle, einem der beiden damaligen Freihöfe von Betzenhausen. Ein solcher Freihof hatte besondere Rechte beim Weidgang und war von Steuern und Abgaben befreit. Von beiden Höfen ist heutige nichts mehr erhalten: nur noch das Wappen des Beyer-Schlössle ist zu finden am Eckhaus Sundgauallee/Dietenbachstraße.

Für weitere historische Hintergründe zur Straße siehe Beitrag im Bürgerblättle Ausgabe 204.

Charlottenburger Straße Nach einem Bezirk in Berlin. Siehe auch Charlottenburger Straße und Wilmersdorfer Straße, die zur gleichen Zeit so benannt wurden (wohl auch, weil sie von der Berliner Allee abgehen).
Dietenbachstraße Nach dem alten Gewann „Dietenbach“.
Edith-Stein-Straße Edith Stein (1891 – 1942) war Philosophin und Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft. Ab 1918 war sie für ein paar Jahre in Freiburg als Assistentin des Philosophen Edmund Husserl. In späteren Jahren besuchte sie häufiger das Kloster St. Lioba in Günterstal. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie „als Jüdin und Christin“ zum Opfer des Holocaust: Sie starb im KZ Auschwitz-Birkenau und gilt heute als Brückenbauerin zwischen Christen und Juden (mehr bei Wikipedia). Auch die BZ hat ihr einen Beitrag unter Bedeutende Freiburger gewidmet.

Den Namen von Edith Stein trägt auch die Katholische Hochschulgemeinde in Freiburg (KHG Edith Stein) in der Lorettostr. Und natürlich wird ihr Leben auch dort gewürdigt.

Einsiedelnweg Nach Schweizer Klostergemeinschaft Einsiedeln“. Hintergrund: Im Jahr 972 wurde das Dorf „Bezenhusa“ in einer Schenkungsurkunde von Otto II. an dieses Kloster erwähnt. Diese Kaiserurkunde ist somit das erste noch erhaltene Dokument über das Bestehen von Betzenhausen. Betzenhausen bieb für ca. 250 Jahre in den Händen des Klosters und wurde regional über ein königliches Kammergut zu Riegel verwaltet. Die gleiche Urkunde enthielt auch die heutige Partnergemeinde Tenigen als „Deninga“ (siehe auch Blick in die Geschichte von Betzenhausen).
Elisabeth-Hettich-Straße Elisabeth Hettich lebte in Betzenhausen und wurde im Jahr 1670 Opfer des Hexenwahns, der im 16. und 17. Jahrhundert vielen Frauen das Leben kostete: vermutlich allein schon 41 Frauen in Freiburg. Elisabeth Hettich war die letzte vermeintliche Hexe, die vor Gericht stand. Die gerichtliche Untersuchung gegen sie im Jahr 1670 gilt als der am besten dokumentierte Fall. Sie wurde aber glücklicherweise nicht zum Tode verurteilt (mehr im Beitrag der Badischen Zeitung vom Aug. 2020).
Elisabeth-Selbert-Straße Elisabeth Selbert (1896 – 1986) war eine deutsche Politikerin und Juristin. Als SPD-Abgeordnete im Parlamentarischen Rat 1948/49 war sie eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“. Die Aufnahme der Gleichberechtigung in die Grundrechte der bundesdeutschen Verfassung ist zum großen Teil ihr Verdienst (mehr bei Wikipedia).
Elisabeth-Walter-Straße Elisabeth Walter (1897 – 1956) war eine badische Lehrerin und sozial engagierte Schriftstellerin, zeitweise war sie auch Lehrerin in Betzenhausen (mehr bei Wikipedia).
Else-Lasker-Schüler-Weg Elisabeth „Else“ Lasker-Schüler (1869 – 1945) war eine deutsche Dichterin und gilt als Vertreterin der avantgardistischen Moderne und des Expressionismus in der Literatur (mehr bei Wikipedia).
Emma-Herwegh-Straße Emma Charlotte Herwegh (1817 – 1904) war eine deutsche Revolutionärin und eine frühe Vorkämpferin der Frauenrechtsbewegung, sie kämpfte u.a. in der Revolution 1848/49 für demokratische Rechte (mehr bei Wikipedia).
Ensisheimer Straße Ensisheim (elsässisch Anze) ist eine französische Gemeinde an der Ill, etwa 15 Kilometer nördlich von Mülhausen. Sie war lange Regierungssitz von Vorderösterreich (Anbindung an die Residenz in Innsbruck, Erzherzogtum Österreich) .
Falkenbergerstraße Nach dem einstigen Zunfthaus „Haus zum Falkenberg“ der Krämer zuerst am Münsterplatz, später in der Kaiser-Joseph-Straße.

Hintergrund ist, dass die Entwicklung / Beurbarung des Umlandes von Freiburg im 18. Jh. zunächst durch die Zünfte vorangetrieben wurde, deren Namen von den jeweiligen Zunfthäusern herrühren und dann zu Gewannamen wurden (im Stadtteil Mooswald gibt es weitere Straßen mit diesem Hintergrund, z.B. Aufdingerweg, Drachenweg, Elefantenweg).

Fischermatte Nach dem Gewann „Fischermatte“ (nahe der Dreisam). An dieser kleinen Straße liegt auch die Gaskugel.
Flurstraße
Nach der Lage in der früheren Feldflur (Mittelhochdeutsch „vluor“, althochdeutsch „fluor“, mittelniederdeutsch „flor“ bedeutet „Boden“ bzw. „Feldflur“)
Freytagstraße Dr. Gustav Freytag (1816 – 1895) war einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts (mehr bei Wikipedia)..
Gaußstraße Nach Carl Friedrich Gauß, der z.B. den elektromagnetischen Telegrafen erfunden hat (mehr bei Wikipedia).
Gerhart-Hauptmann-Straße Nach dem Dichter Gerhart Hauptmann (1862-1946), an der Straße liegt auch die gleichnamige Schule (auch hier wieder mehr zum Dichter bei Wikipedia).
Gruberhof Dr. Karl Gruber (1885 – 1966) war Architekt, Stadtplaner, Architekturhistoriker. Von 1919-1925 war er Stadtbaumeister von Freiburg und leitete u.a. den Umbau des Augustinermuseum, das vormals ein Kloster und auch vom Theater Freiburg genutzt wurde (mehr bei Wikipedia). Danach folgten Lehraufträge z.B. in Danzig und Darmstadt. In den Jahren des Wiederaufbaus nach dem Krieg machte er sich stark für Entwürfe mit historischen Bezügen, aber auch Korrekturen der Bebauung zugunsten der Funktionalität.

Gruber war wohl auch in hohem Maße Mentor von Joseph Schlippe, der ihm im Amt des Stadtbaumeister von Freiburg folgte (siehe auch Schlippehof).

Grenzstraße
Nach ihrer Lage an der früheren Gemarkungsgrenze zwischen Freiburg und Betzenhausen. Über Jahrhunderte brachten Betzenhauser Bauern/Bäuerinnen ihre Waren, wie z.B. Gemüse, mit Handkarren zum Münstermarkt. Ein solcher Handkarren ist heute im Bestand des Augustiner Museums. Der Weg der Betzenhauser Markleute führte üblicherweise über die Lehener Str.: Bis zur Eingemeindung von Betzenhausen im Jahr 1908 mussten sie an der Stadtgrenze im „Oktroyhaus“ eine Art Wegezoll bezahlen (dieses alte „Zoll“-Haus steht auch heute noch).
Hofackerstraße
Nach dem früheren Flur-/Gewann-Namen „Hofacker“
Hauriweg Im Bereich des heutigen Bezirks Bischofslinde fand 1299 ein bemerkenswertes Gefecht statt, beim der kriegerische Bischof von Straßburg (Konrad von Lichtenberg) in einer Schlacht um Freiburg durch einen Freiburger Metzger names Hauri verletzt wurde und später daran verstarb. Zur Erinnerung dient das Bischofskreuz (siehe Beitrag Kriegerische Zeiten).
Husserlstraße Benannt nach dem Philosophen und Mathematiker Edmund Husserl (1859-1938), der als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts gilt. Ab 1916 war er Dozent an der Uni Freiburg; zu seinen Schülern gehörten u.a. Edith Stein und Martin Heidegger. Ab 1933 wurde er verfolgt; er verstarb in Freiburg (mehr bei Wikipedia).
Idingerstraße
Nach dem früheren Gewann „Idinger“
Johann-Fraider-Weg Johann Fraider war der letzte Bürgermeister von Betzenhausen vor Eingemeindung in Freiburg im Jahr 1908.
Kußmaulstraße Benannt nach dem Mediziner Prof. Dr. Adolf Kußmaul (1822-1902), der zeitweise in Freiburg lebte und arbeitete. Zur Tagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie wird seit 1991 jährlich der Adolf-Kußmaul-Preis speziell an junge Wissenschaftler verliehen (mehr bei Wikipedia).
Lehener Straße
Nach dem Ort „Lehen“, zu dem die Straße früher führte (heute teilweise ersetzt durch die Sundgauallee). In früheren Zeiten ein zentraler Teil der Verbindung zwischen Freiburg und Breisach.

Die Lehener Straße war auch über lange Zeit der Weg der Betzenhauser Bauern zum Markt in Freiburg. Bis zur Eingemeindung von Betzenhausen im Jahr 1908 mussten sie dabei einen Wegezoll an der Stadtgrenze zahlen (im sog. Oktroyhaus). Das alte „Zoll“-Häuschen ist heute noch an der Lehener Straße zu sehen. Siehe Beitrag beim Kultur&Geschichtskreis.

Lichtenbergstraße Nach dem Straßburger Bischof Conrad von Lichtenberg, der an der Stelle des Bischofskreuzes in der Schlacht bei Betzenhausen 1299 gefallen ist; siehe unser Blick in die Geschichte von Betzenhausen.
Linnéstraße
Carl von Linné (1707 – 1778), schwedischer Naturforscher. Carl Nilsson Linnaeus nach seiner Erhebung in den Adelsstand.
Max-Rieple-Weg Max Rieple (1902-1981) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer aus dem Französischen ins Deutsche (mehr bei Wikipedia).
Meckelhof Carl Anton Meckel (1875 – 1938) war Architekt und seine Entwürfe in gewisser Weise sogar prägend sogar für das Bild Freiburgs vor dem Zweiten Weltkrieg. Auch die die ehemalige Kassenhalle im Gebäude der Sparkasse Freiburg gehört zu seinen Entwürfen; heute heist sie Meckelhalle und wird für Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen genutzt (mehr bei Wikipedia).
Opitzstraße Nach dem Dichter Martin Opitz (1597-1639), einem bedeutenden Theoretiker des Barock und des Späthumanismus (mehr bei Wikipedia)
Paduaallee Nach der Stadt Padua in Italien, einer Partnerstadt von Freiburg.
Platz am Bischofskreuz In der Nähe des Platzes steht das Bischofskreuz in Erinnerung an Kampf der Freiburger Bürger gegen den Straßburger Bischof Conrad von Lichtenberg, der an der Stelle des Bischofskreuzes 1299 gefallen ist (siehe Beitrag Kriegerische Zeiten).
Ricarda-Huch-Straße Ricarda Octavia Huch (1864 – 1947) war eine deutsche Schriftstellerin, Philosophin und Historikerin. Sie hat als eine der ersten Frauen im deutschsprachigen Raum promovieren können (Fach Geschichte). Sie schrieb Romane und historische Werke (mehr bei Wikipedia).
Runzmattenweg Nach dem Namen des alten Gewann „Runzmatten“. Bis 1956 wurde die Straße „Im Kanzler“ genannt.
Schlettstadter Straße
Nach der elsässischen Stadt Séléstat (deutscher Name Schlettstadt)
Schlippehof Dr. Joseph Schlippe (1885 – 1970) war Architekt, Stadtplaner, Baubeamter und über viele Jahr Oberbaudirektor der Stadt Freiburg. Für die durch Bombardierung 1944 beschädigte Altstadt entwickelte Schlippe einen Wiederaufbauplan, der im Wesentlichen die Beibehaltung alter/mittelalterlicher Straßenzüge vorsah. Die offene Laubengänge in den Häuserfassaden der Kaiser-Joseph-Straße gehen auf seine Ideen zurück und sollten anfangs wohl vor allem Raum für Autoverkehr schaffen. Es sprach sich klar gegen moderne Stahl- und Glasarchitektur in der Innenstadt aus, andererseits aber auch gegen manche Gründerzeitarchitektur und sorgte so z.B. für den Abriss der neogotischen Giebelaufsätze am Schwabentor (mehr bei Wikipedia).

Siehe auch „Heimatschutzarchitektur vor Ort“ als Veröffentlichung aus dem Stadtarchiv Freiburg von Ralf Müller: Joseph Schlippe als Leiter des Freiburger Hochbauamtes und Wiederaufbaubüros 1925-1951, unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Entwicklung in Basel“.

Der ehemaliger BZ-Redakteur Wulf Rüskamp hat das Wirken von Joseph Schlippe in einem Buch kritsch beleuchtet; siehe „Fassaden für die Volksgemeinschaft – Stadtbild und Ideologie: Das Beispiel des Freiburger Stadtplaners Joseph Schlippe 1925 bis 1951“, Rombach Verlag, Freiburg 2022.

Schongauerweg Benannt nach dem Maler und Kupferstecher Martin Schongauer (ca. 1450 – 1491), der in Colmar geboren wurde und dort auch lange Zeit lebte. Schongauer gilt als einer der bedeutendsten Graphiker vor Albrecht Dürer, den er auch entscheidend beeinflusste. Von ihm stammen u.a. Wandmalereien im Münster von Breisach (mehr bei Wikipedia).
Sigsteinstraße Im 14. Jahrhundert war Betzenhausen zeitweise im Besitz des Freiburger Patrieziergeschlecht der Geben-Sigstein. Von dort kaufte die Stadt Freiburg im Jahre 1381 das Bauerndorf als erste Erweiterung ihres Territoriums. Ganze 425 Jahre dauerte die Grund- und Ortsherrschaft der Stadt Freiburg über Betzenhausen: keine angenehme Zeit für die Menschen in Betzenhausen, wie sich z.B. am Bundschuh-Aufstand von 1513 zeigte (gemeinsam mit den Bauern von Lehen, siehe auch unser Blick in die Geschichte von Betzenhausen).
St.-Thomas-Platz Der Platz vor der gleichnamigen Kirche, die als das älteste Gebäude im Stadtteil gilt; siehe auch Beitrag zur St. Thomas Kirche.
Stockmattenweg Nach dem alten Gewann „Stockmatten“.
Sudermannstraße Hermann Sudermann (1857 – 1928) war ein deutscher Dramatiker, Schriftsteller und Bühnenauto. Sudermanns erfolgreichstes Stück wurde Heimat (1893) mit der Geschichte einer jungen Frau, die sich den Heiratsplänen ihres Vaters widersetzt und als berühmte Opernsängerin in ihre Heimat zurückkehrt.Viele seiner Werke wurde später auch verfilmt (mehr bei Wikipedia).
Sundgauallee Nach dem südlichsten Landschaftsteil im benachbarten Elsaß, gehörte ehemals auch zu Österreich. Heute endet die Lehener Straße als Seitenstraße zur Sundgauallee auf Höhe Bischofskreuz: früher ging sie bis Lehen: es trug also auch Streckenabschnitt im Gebiet von Betzenhausen der Namen Lehener Str.

Die Umgenennung Anfang der 1960er Jahre traf auf wenig Gegenliebe in Betzenhausen (nachzulesen z.B. im Freiburger Stadtanzeiger vom 6.12.1962): Offensichtlich eine Entscheidung in Gremien der Stadt ohne vorherige Abstimmung mit der Menschen in Betzenhausen.

Thannhauserstraße Dr. Siegfried Thannhauser (1885-1962) war ab 1930 Direktor der Medizinischen Klinik Freiburg, wurde aber 1934 von den Nationalsozialisten aus dem Amt vertrieben und zum Hilfsarbeiter degradiert. Er konnte später in die USA emigrieren. Seit 1953 war er korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, nach ihm benannt ist der Thannhauser-Preis. (mehr bei Wikipedia).
Tränkestraße Nach den Gewann-Namen „Tränkematten“ und „Tränkeäcker“.
Wiechertstraße Nach dem ostpreussischen Schriftsteller Ernst Wiechert (1887-1950).
Wilmersdorfer Straße Nach dem Berliner Stadtbezirk.
Wilhelm von Möllendorff Str. Der Mediziner Prof. Dr. Wilhelm von Möllendorff (1887 – 1944) war von 1919 bis 1922 und von 1927 bis 1933 Professor für Anatomie in Freiburg. 1933 war er kurzzeitig Rektor der Universität Freiburg, trat jedoch aufgrund nationalsozialistischer Presseangriffe gegen ihn nach wenigen Tagen vom Amt zurück. 1935 übernahm von Möllendorff eine Professur in Zürich und wurde Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (mehr bei Wikipedia).

Die Strasse war vor 2018 nach dem Chrirurgen Erich Lexer benannt.

Windausstraße Prof. Adolf Windaus (1876-1959) war ein (Bio-)Chemiker, der zeitweise in Freiburg arbeitete und lehrte. Im Jahr 1903 habilitierte er mit einer Arbeit über Cholesterin. Windau erhielt im Jahr 1928 den Nobelpreis für Chemie (mehr bei Wikipedia).
Zehntsteinweg Nach dem dortigen Gewann „Zehntstein“. Die Straße ist gleichzeitig auch eine Erinnerung an vergangene Jahrhunderte, in denen die Bürger von Betzenhausen grundherrschaftliche Abgaben/Steuern zu entrichten hatten (Zehnt). Erst mit dem Zehntablösungsgesetz im Nov. 1833 erfolgte auch für Betzenhausen die Ablösung des Zehnten (siehe auch unser Blick in die Geschichte von Betzenhausen).

Seit Frühjahr 2023 bietet auch die Stadt Freiburg ein Online-Lexikon zu allen Straßen-Namen, Plätzen und deren Hintergründe (siehe www.freiburg.de/strassennamen). Die Übersicht ist wohl zusammen mit dem 2012-2022 durchgeführten Projekt „Überprüfung Freiburger Straßennamen“ entstanden.

Dort bitte den Strassennamen eingeben, über Anfangsbuchstabe auswählen oder auf einer Karte suche.

10 Jahre Partnerschaft Teningen und Betzenhausen

Aktuelles 2022: Rückblick auf 10 Jahr Stadt-Land-Partnerschaft im Bürgerblättle 345 (Okt. 2022).

Am 14. Sept. 2012 gab es glückliche, neue Partner im Rathaus von Freiburg: Teningens Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker und Nicolai Bischler (damals Vorsitzender des Bürgervereins) unterschrieben die Urkunden zur fünften Stadt-Land-Partnerschaft eines Freiburger Stadtteils. Vorher hatte es mehrere Abstimmungs-Treffen gegeben, damit die „Ehe“ auch gelingt (siehe ausführlicher Bericht von damals weiter unten).

Im Bürgerblättle weisen wir regelmäßig auf Veranstaltungen hin, die in unserer Partnergemeinde Teningen stattfinden (bzw. in Ortsteilen wie Nimburg, Köndringen u.a.). Eine besondere Veranstaltung ist z.B. die Heimbacher Kilwi, die wir an anderer Stelle hier auf der Seite vorstellen. Die bereits erwähnte Nähe spürt man spätestens auch dann, wenn man sich mit dem Rad z.B. auf den Weg nach Nimburg macht: zügig gefahren an der Dreisam lang ist man schon nach einer dreiviertel Stunde am Ziel.

Ein letztes größeres Abstimmungstreffen mit Teningen gab es vor knapp drei Jahren: doch dann kam Corona und hat bereits angedachte weitere Aktivitäten verhindert. In Kürze soll aber wieder neues Leben in die Partnerschaft kommen.

Teningen und Betzenhausen können in diesem Jahr auf 1050 Jahre zurückblicken. Die zugehörige, heute noch vorhandene Urkunde, enthält die Namen beider Orte (denn sie „gehörten“ damals auch beide dem Schweizer Kloster Einsiedeln). Es gab also eine gemeinsame Geschichte schon lange vor der heutigen Stadt-Land-Partnerschaft.


Nachfolgend ein Bericht über die Entstehung der Stadt-Land-Partnerschaft im Jahr 2012 (Bürgerblättle 216 Okt./Nov. 2012)

Neue Stadt-Land-Ehe ist besiegelt (2012)

Der fünfte Freiburger Stadtteil traut sich: Ab sofort kooperieren Betzenhausen-Bischofslinde und die Gemeinde Teningen.

»Wir sind vermittelt worden – und es hat gepasst«, sagt Heinz-Rudolf Hagenacker, Bürgermeister von Teningen. Hagenacker und Nicolai Bischler, Vorsitzender des Bürgervereins Betzenhausen-Bischofslinde, sind am vergangenen Freitag im Freiburger Rathaus eine besondere Verbindung eingegangen: Sie unterzeichneten eine Stadt-Land-Partnerschaft. Die beiden führen damit die fünfte Partnerschaft zwischen Freiburger Stadtteilen und Gemeinden des Plenum-Gebiets Naturgarten Kaiserstuhl.

Nein, gekannt hätten Nicolai Bischler und Heinz- Rudolf Hagenacker sich vorher nicht, wie sie beide kopfschüttelnd angeben. Aber sympathisch wären sie sich bereits beim ersten Treffen gewesen. Das Freiburger Umweltamt verkuppelte den Stadtteil und die Gemeinde nördlich von Freiburg. »Wir hatten zwei oder drei Partnerschaftsvorschläge. Manche waren aber schon vergeben – wie im echten Leben auch«, sagt Hagenacker und lacht.

Ab sofort möchten Betzenhausen-Bischofslinde und Teningen in verschiedenen Bereichen kooperieren. »Wir erhoffen uns nachhaltige Synergien«, so Hagenacker. Und was heißt das konkret? »Unsere Direktvermarkter bekommen Verbindungen zu Freiburger Endverbrauchern«, sagt Teningens Bürgermeister. So könnten Teninger Betriebe ihre Produkte auf dem Betzenhauser Wochenmarkt anbieten. Weiter könnten die Betzenhauser Teningen als Naherholungsbereich entdecken. Und noch mehr: »Wir könnten unseren Fachkräftemangel bekämpfen, indem wir Partnerschaften mit Schulen im Stadtteil eingehen«, erklärt Hagenacker.

Teninger Betriebe könnten Kontakte zu den Betzenhauser Schulen knüpfen. Auch bei der Frage, wie man günstig Wohnraum schaffen kann, sollen Stadt und Land laut Hagenacker näher zusammenrücken. Auch Nicolai Bischler sieht der Ehe mit Teningen positiv entgegen. »Wir waren eigentlich mal ein Dorf, werden aber immer städtischer. Heute haben wir keinen einzigen Bauern mehr in Betzenhausen-Bischofslinde. Der ländliche Charakter ist verschwunden«, sagt er. Durch die Stadt-Land-Partnerschaft könne man daran arbeiten, dass die Kinder in der Stadt den Bezug zum Land und zur Natur in Zukunft nicht verlieren. »Teningen hat ein riesiges Waldgebiet, wo man mit den Kindern hin kann«, erklärt Bischler. Auch über Kurzzeittourismus könne man nachdenken, schließlich sei man von Freiburg aus ja schnell in Teningen.

Die Nähe zwischen Betzenhausen-Bischofslinde und Teningen spricht auch Oberbürgermeister Dieter Salomon an, der bei der Urkundenübergabe zur Stadt-Land-Partnerschaft am Freitag im Rathaus mit dabei ist. »Die Urkunde klingt ähnlich wie bei unseren Partnerschaften mit Städten in anderen Ländern. Nur das Stichwort Völkerverständigung fehlt«, sagt Salomon mit einem Schmunzeln. Stadt und Land seien seiner Ansicht nach in hohem Maße voneinander abhängig – beispielsweise wenn es um Arbeitsplätze oder Wohnungen ginge.

»Es gibt viele Städter, die haben noch nie einen vom Land gesehen«, stellt Dieter Salomon überspitzt dar. Das wird den Betzenhausern nicht passieren: Bereits in dieser Woche sei eine gemeinsame Wanderung mit den Partnern aus Teningen geplant. »Wir wollen über den Tellerrand hinausschauen «, sagt Nicolai Bischler.

Richtig angestossen auf die neue Partnerschaft wurde dann noch auf dem bisher letzten Bürgerhock von Betzenhausen-Bischofslinde im gleichen Jahre (siehe Bericht hier).


STADT-LAND-PARTNERSCHAFT
Die Stadt-Land-Partnerschaften werden zwischen Freiburger Stadtteilen und Gemeinden des Plenum-Gebietes Naturgarten Kaiserstuhl geschlossen. Plenum ist ein Projekt des Landes Baden-Württemberg, mit dem Naturräume wie der Kaiserstuhl geschützt werden sollen. Die erste Stadt-Land-Partnerschaft wurde bereits 2005 zwischen Eichstetten und Mooswald geschlossen. 2006 folgten Endingen und Vauban, 2008 Ihringen und das Rieselfeld und 2010 dann Gottenheim und Herdern.

Nachbar-Stadtteil „Landwasser“

Aktuelles:

Einladung zu einem KINDERFEST am Moosweiher, Sonntag 11. Sept. 2022, 11 – 16 Uhr (Wiese beim Vereinsheim der Sportgemeinschaft Landwasser). Motto: Sport-Spiel-Spaß.

Bei schlechtem Wetter wird das Fest auf Sonntag, den 18.09.2022 verschoben.

Eine Info des Bürgervereins Landwasser.


Vorstellung Freiburg-Landwasser

Auch unserere Nachbar-Stadtteile möchten wir kurz vorstellen: hier geht es um den nördlichen Nachbarn „Landwasser“.

Landwasser ist überwiegend in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre entstanden. Charakteristisch sind weit sichtbare Hochhäuser und große Wohnblocks, die allerdings am südwestlichen Rand von Bungalows und Einfamilienhäusern umgeben sind: genau diese Mischung hatte man in der Planung so gewünscht. Gebaut wurde in einem vorher eher sumpfigen Waldgebiet mit der Bezeichnung „Landwassermatten“. Als zentraler Punkt des Stadtteils wurde bei den damaligen Plaungen ein Einkaufszentrum vorgesehen, das aber bereits 2021 wieder abgerissen werden musste (jetzt wird neu gebaut).

Als Wahrzeichen des Stadtteils gilt der sog. „Rote Otto“: eine 12 Meter hohe Figurengruppe des Künstlers Eberhard Rau.

Noch heute ist Landwasser in weiten Bereichen umgeben vom Mooswald, einem weitläufigen Waldgebiet, das auch für andere Stadtteile als Naherholungsgebiet dient (und im Laufe der Jahre insbesondere immer wieder in den Fokus von Protesten kam, wenn dort neue Bauvorhaben publik wurden). Direkt am Wohngebiet liegt der Moosweiher, eine ehemalige Kiesgrube, die Anfang der 1960er Jahren entstanden ist: heute natürlich auch nur noch mit Freizeitnutzung, vor allem als Badesee.

Landwasser hat heute gut 7.000 Einwohner (in Spitzenzeiten Mitte der 1970er Jahre waren es über 9.000). Der Stadtteil ist über die Strassenbahnlinie 1 mit der Innenstadt verbunden, die ja auch durch Betzenhausen führt (Landwasser ist folgerichtig die Endhaltestelle).

Der Bürgerverein von Landwasser ist normalerweise über www.buergerverein-landwasser.de zu erreichen (die Seite wird Ende 2022 aber neu aufgebaut).

Siehe auch Wikipedia für weitere Details.

50 Jahre Wentzinger-Schulen

Die Wentzinger-Schulen, bestehend aus Realschule und Gymnasium, feiern am 24. September 2022 das runde Jubiläum mit einem großen Festtag. Darauf wollen wir an dieser Stelle schon mal hinweisen.  Die Schulen wenden sich insbesondere an ehemalige Klassenkamerad*innen, Kolleg*innen und Eltern mit der Bitte, sich vorab schon mal zu melden (auch Fotos sind gesucht). Alles Weitere auf den der WebSeiten von Realschule und Gymnasium.

Soweit ein erster Hinweis zum Fest. Für uns soll es aber auch ein Anlass sein, auf die Geschichte der Schulen im Nachbarstadtteil Mooswald zurückzublicken. Denn auch viele Menschen in Betzenhausen haben an einer dieser beiden weiterführenden Schulen einen grossen Teil der Kindheit verbracht oder besuchen die Schulen gerade.


Namensgeber ist Johann Christian Wentzinger, der als Bildhauer, Maler und Architekt hauptsächlich im Breisgau und insbesondere auch in Freiburg tätig war (1710 – 1797). Nach ihm benannt ist auch ein Wohn- und Atelierhaus am Freiburger Münsterplatz, das heute einfach als Wentzingerhaus bezeichnet wird. Dort ist seit 1994 das Freiburger Museum für Stadtgeschichte untergebracht. Wentzinger wurde schon zu Lebzeiten zum Ehrenbürger und Ehrenstadtrat Freiburgs ernannt. Mehr zum Namensgeber ist wie so häufig auf Wikipedia nachzulesen.

Im Jahr 1972 wurde der erste Bauabschnitt fertiggestellt (anfangs auch als „Schulzentrum West“ bezeichnet): aber die Geschichte der Schules begann schon einige Jahre davor. Schon Mitte der 1960 Jahre war der Bedarf für weiterführende Schule im Westen klar zu erkennen. Also entstand zunächste ein Gymnasium ohne eigene Räume. Stattdessen wurden ab 1966 Räume in anderen Schulen angemietet (über das ganze Stadtgebiet verteilt, aber z.B. auch in der Anne-Frank-Schule bzw. der Grundschule in Lehen). Der anfängliche Name der Schule ohne eigene Räume war verwirrenderweise „Staudinger-Gymnasium“.

Schule und Umgebung in openstreetmap.org

Der heutige Gesamtkomplex wurde zwei Jahre später fertiggestellt (1974): Markant ist der Grundriß. Heute ist es die größte Realschule und das zweitgrößte Gymnasium in Freiburg. Die beiden Schulen haben getrennte Organisationen und eigene Leitung, aber die Zusammenarbeit funktioniert und sie benutzen auch viele Einrichten gemeinsam: z.B. naturwissenschaftliche, musische und technische Fachräume, aber auch Sporthalle und Freisportanlagen.

Zu erwähnen ist natürlich auch das Westbad in direkter Nachbarschaft und auch die Nähe zum Seepark mit Ökostation. Die Schulen sind bestens zu erreichen: Radwege führen in Richtung Betzenhausen, Lehen, Rieselfeld, oder auch Landwasser und Innenstadt. Schul- und Linienbusse sorgen zusätzlich für gute Anbindung an weiter entfernte westliche Stadtteile und auch Umkirch, Hochdorf, Tuniberg und March.

Im Jahr 2007 beschloss die Stadt Freiburg das Gebäude grundlegend zu sanieren (energetische Erneuerung, Brandschutz, Schadstoffbeseitigungen). Die Arbeiten erfolgten im laufenden Schulbetrieb; gleichzeitig galt es, eine moderne und zukunftsfähige Raumkonzeption zu entwickeln.

Als „historisch“ könnte man auch eine Entscheidung am Wentzinger-Gymnasiumzum im Schuljahr 2013/2014 bezeichnen: seither bietet es als erstes öffentliches Gymnasium Freiburgs wieder G9-Klassen.

Natürlich stehen die Sporthallen der Wenzingerschule auch für ausserschulische Veranstaltungen zur Verfügung. Beispielhaft als Austragungsort des Freiburger Jonglierfestivals, das hier seit vielen Jahren über mehrere Tage an einem Wochende im Frühjahr stattfindet (ggf. auch im Seepark); organisiert von Jonglierbegeisterten für Jonglierbegeisterte. Ziel ist der der Austausch untereinander, mit anderen Kleinkünstlern und allen Interessierten (mehr unter www.jonglieren-in-freiburg.de).

Soweit ein erster Überblick. Es gibt sicher noch eine Fortsetzung…


Hier die WebSeiten des Wentzinger Gymnasiums www.wentz-gym.de  und der Realschule www.wentzinger-rs.de

Zum 50er-Jubiläum hier der Bericht in der Badischen Zeitung im Sept. 2022 (ggf. mit eingeschänktem Zugriff).

Im Gebäude integriert ist seit 1981 auch die Stadtteilbibliothek Mooswald, die ihr aktuelles Angebot auch regelmäßig bei uns im Bürgerblättle beschreibt. Hier unser Beitrag zum 40 jährigen Bestehen.

Schon gewusst?

In unregelmäßiger Reihenfolge haben wir im Bürgerblättle, dem Stadtteil-Magazin von Freiburg Betzenhausen, kurze Hinweise auf Punkte von Interesse, die wir auch hier aufnehmen wollen.


Aus Bürgerblättle 345 (Okt. 2022):

Tage des Wissens für junge Forscher

Schon seit 2009 gibt es Anfang Oktober zwei Tage im Bürgerhaus am Seepark, das ganz im Zeichen kleiner Forscher stehen. Es ist eine Veranstaltung des Vereins „wo wissen wächst e.V.“ aus Herbolzheim in Kooperation mit der Stadt Freiburg. Gedacht vor allem für 1. und 2. Grundschulklasse bzw. Schulanfänger aus Kindergärten.

Geboten sind originelle Experimente aus Naturwissenschaften, Technik und Handwerk, alles direkt im Bürgerhaus zu erleben. Die Anmeldung sollte über die Schulen/Kindergärten erfolgen. Mehr dazu auf: www.wowissenwaechst.de .

Termine 2022: (Mi. 5. – Do. 6. Okt.)


Bürgerblättle 266 (April 2021):

Vor 111 Jahren…

Bürgerverein Betzenhausen-BischofslindeAm 10.4.1910 hat sich ein Lokalverein Betzenhausen gegründet. Und wer jetzt  zurückrechnet, wird schnell die oben genannte Jahreszahl ermitteln. Keines der üblichen runden Jubiläen, doch eine solche Zahl fordert geradezu auf, mit einem Getränk freier Wahl anstoßen!

Zwei Jahre vor der Gründung des Lokalvereins, am 1.1.1908 war Betzenhausen zum Ortsteil von Freiburg geworden. Damals noch ein kleiner Ort auf Höhe der St. Thomas Kirche mit Bauernhöfen, Mühlen, Handwerksbetrieben und etwa 600 Einwohnern. Der Lokalverein – einer der ersten in Freiburg – hatte von Beginn an klare Ziele: „Zur Wahrung und Förderung örtlicher Interessen des Vorortes Betzenhausen unter Ausschluss von Politik und Religion“ (aus der ersten Satzung).

Die ersten Themen waren natürlich diejenigen, die Betzenhausen nach Freiburg geführt hatten: das fehlende Schulhaus, die Versorgung mit Elektrizität, der Anschluss an die Wasserversorgung und eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Eine Volkschule (Vorgänger der heutigen GHS) wurde sehr schnell gebaut; schon kurz danach entstand Interesse an einem öffentlichen Bad in der Schule. Der elektrische Strom kam 1917; eine erste Buslinie zwischen Freiburg und Betzenhausen fuhr 1921. Im Jahr 1931 wurde eine Gasleitung verlegt: auch dafür hatte sich der Lokalverein eingesetzt (passend zum Thema Gaskugel der letzten Zeit).

Das Jubiläum mit 25 Jahren Zugehörigkeit zur Freiburg wurde noch gefeiert. Doch nicht viel später ließ die NS-Zeit eine unabhängige Arbeit nicht mehr zu: der Lokalverein löste sich 1936 auf.

Im Jahr 1952 dann die Neugründung als “Ortsverein Betzenhausen“. Die jüngere Geschichte des Vereins dürfte vielen Lesern noch geläufig sein. Wir wollen deshalb nur ein beachtliches Fest im Jahr 1973 erwähnen, denn da hatte Betzenhausen schon das stattliche Alter von 1.000 Jahren erreicht: Basis bildet die Erwähnung von „Bezenhusa“ im Jahr 972 in einer Schenkungsurkunde. Parallel wurde die Feier zur ersten gemeinsamen Veranstaltung für den neuen Doppelstadtteil Betzenhausen-Bischofslinde. Im gleichen Jahr schien auch der Begriff „Ortsverein“ nicht mehr zeitgemäß und so ergab sich der “Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde”.

Siehe auch unseren ausführlichen Beitrag zur Geschichte des Bürgervereins hier auf der Homepage.

Ein „Geburtstags-Küken“ hat exakt am 10. April 2021 dann auch noch das Licht der Welt erblickt in unserem Storchennest auf der St. Thomas Kirche. Siehe unsere Impressionen dazu.


Im März 2021

Die Gasversorgung in Freiburg

Wie es mit der der Gaskugel weiter geht, ist Thema an anderer Stelle. Spannend wird es aber auch, wenn man die Hintergründe beleuchtet, die zum Bau der Gaskugel 1965 geführt haben. Dann gilt es einzutauchen in die Geschichte der Gasversorgung von Freiburg und die begann schon mehr als 100 Jahre vor der Gaskugel.

Im Dezember 1850 leuchteten erstmals die Strassen der Freiburger Innenstadt in einem weißen Licht: betrieben von Gas und nicht mehr von Öllampen wie zuvor. Es war im Grunde die Initial-Zündung für einen lange Nutzung von Gas zur Beleuchung von Straßen, Fabriken, Werkstätten und Wohnungen. Später natürlich auch für Öfen aller Art, Heizungen u.a. Betrieben wurden die Gaslampen mit „Leuchtgas“, das man in einem mehrstufigen industriellen Fertigungsprozess aus Kohle gewinnen konnte; eine anstrengende Arbeit mit viel Schmutz. Um dieses Leuchtgas zu produzieren hatte man im selben Jahr 1850 ein erstes Gaswerk an der Stelle der heutigen Johanneskirche errichtet. Bauherr war die private Gesellschaft Spreng & Sonntag. Das Gaswerk wurde bis 1884 betrieben: dann erst folgte dem Industriebau die heutige Johanneskirche. Um das Gas in die Innenstadt zu führen, hatte man erstmals Eisenrohre in den Straßen verlegt.

Nachfolgend wuchs der Bedarf an Gas kontinuierlich und meistens schneller als vorgesehen: ab 1884 kam das Gas aus einem neuen, weit größeres Werk in der Ferdinand-Weiß-Straße im Stühlinger. Dort stehen noch heute die Rundmauern, jetzt aber überbaut mit Wohnungen. Im dritte und letzte Gaswerk (ab 1936) im Industriegebiet Nord wurde bis 1965 betrieben: dann erfolgte Freiburgs Anschluss an die überregionale Gasversorgung mit Erdgas z.B. aus Förderungen an der Nordsee. Die Zeit der Gaswerke war damit vorbei, es begann genau da das Leben der Gaskugel als Pufferspeicher für die weitere Versorgung von Freiburg.

„Dies alles und noch viel mehr“ wird z.Z. in einem Buchprojekt der Arbeitsgruppe Gaskugel aufbereitet. Vorläufiger Titel: Freiburger Gasgeschichte(n), 1850 bis heute. Wir halten Sie auf dem Laufenden…


Aus Bürgerblättle 259 (Dez. 2019):

Plastikmüll in den Weltmeeren

Erst vor ca. 70 Jahren hat der Mensch Produkte aus Plastik erfunden. Ein Stoff, der in der Natur nicht vorkommt und von ihr auch nicht zersetzt wird. Plastik hat also etwas „unvergängliches“ in eher negativem Sinne.

70 Jahre sind ein Zeitraum, der nah an unserer durchschnittlichen Lebenserwartung liegt. Die kurze Zeit eines Menschenlebens hat also ausgereicht, um die Meere der Welt mit Unmengen von diesem unvergänglichen Material zu füllen: eine LKW Ladung Plastikmüll ist es pro Minute (!), die wir ins Meer entsorgen. Das sind 8 Mio Tonnen im Jahr; in Summe dürften es dort schon unvorstellbare 150 Mio Tonnen sein. Daraus haben sich inzwischen fünf riesige Plastikstrudel entwickelt. Aber Plastik schwimmt nur bedingt: ein grosser Teil ist also schon in den Tiefen der Meere angekommen.

Von den Folgen für Wasser, Fische, Seevögel,… (und letztlich auch uns) haben wir alle schon gehört: vom Wal mit 40 kg im Bauch bis zum Mikro-Plastik, das offensichtlich inzwischen überall ist. Die Zahlen oben haben wir zwei beeindruckenden Vorträgen entnommen, zu denen die Ökostation im Anfang November
eingeladen hatte (auch angekündigt im letzten Bürgerblättle):

  • Marcella Hansch präsentierte ihre Idee, wie diese Bedrohung vielleicht doch noch in den Griff zu bekommen ist. „Pacific Garbage Screening“ heißt ihr innovatives Projekt: dort arbeitet man an einer Plattform, die auf dem Wasser schwimmt, den Plastikmüll einsammelt und direkt verarbeiten soll. Siehe www.pacific-garbage-screening.de
  • Daniel Bichsel engagiert sich lokal, denn irgendwo muss der Müll ja herkommen. Also auch aus der Dreisam. Über seine Initiative „3SamCleanUp“ organisiert er regelmäßig Müll-Sammelaktionen an der Dreisam: „Wir räumen auf – Meeresschutz beginnt vor unserer Haustüre!“ Siehe www.dreisamcleanup.de

Wir möchten an diese Stelle beide Initiativen für interessierte Bürger im Stadtteil weiterempfehlen.


Aus Bürgerblättle 258 (Okt. 2019):

Das Varieté am Seepark

Wenn sich Akrobatik, Jonglage und Tanz, Musik und Magie auf der Bühne treffen, nennt man das auch gern „Varieté“. In den 1920 und 1930 Jahren gab es regelrecht einen Boom für diese Art von Veranstaltungen. Dann aber wurde es für viele Jahrzehnte ruhig.

Für Freiburg hat das Ehepaar Adelheid Hetzel-Mack und Sebastian Mack das Varieté vor 29 Jahren wieder zum Leben erweckt und dankenswerterweise in das Bürgerhaus am Seepark gebracht. Sebastian Mack war anfangs sogar noch selbst als Zauberer Sebastian auf der Bühne zu sehen. Artistik, Akrobatik, Comedy und Magie sind also seit 1991 am Seepark zu sehen, in diesem Jahr zwischen dem 7. und 17. November.

Wie immer ist es ein Programm mit viel Abwechslung, das speziell für diese Veranstaltungstage zusammengestellt wurde.

Wenn man sieht, welche Stars im Laufe der Jahre für das Varieté nach Betzenhausen gekommen sind, dann fragt man sich schon, ob die Bühne im Bürgerhaus nicht eigentlich zu klein ist. Einen besonderen Wert legen die Veranstalter seit Jahren auf die Rolle des Moderators, der Teil des Programms ist und nicht „nur“ ankündigt. Immer wieder haben bekannte Gesichter aus dem Bereich Kabarett / Comedy diese Rolle übernommen.

Siehe auch aktuelles Programm unter www.variete-am-seepark.de


Aus Bürgerblättle 253 (Dez. 2018):

Die erste Mundologia…

wurde veranstaltet im Januar 2004 (also vor 15 Jahren) mit ca. 3000 Besuchern im Bürgerhaus am Seepark. Heute bietet das Festival Reportagen in Veranstaltungshallen zwischen Waldshut-Tiengen und Rastatt. Die zentrale Veranstaltung der Mundologia mit Vorträgen, Workshops und Messe ist inzwischen in das Konzerthaus Freiburg umgezogen (diesmal 8. bis 10. Feb. 2019). Allein dort gibt es regelmäßig über 20.000 Besucher: die Mundologia ist damit wohl das größte Festival dieser Art in Europa. Welch eine Erfolgs-Geschichte mit Wurzeln in unserem Stadtteil!

MUNDOLOGIA steht für „Weltkenntnis“ (aus dem Spanischen). Das Bürgerhaus ist noch immer ein wichtiger Veranstaltungsort.

Siehe auch aktuelles Programm unter www.mundologia.de


Aus Bürgerblättle 253 (Dez. 2018):

Vor 250 Jahren …

wurde unsere Barockkirche St. Thomas fertiggestellt und dem zweifelnden Apostel geweiht. Verantwortlich für die Bauarbeiten in den Jahren 1767/68 war Stadtbaumeister Johann Baptist Häring. Erst vor wenigen Jahren wurden Kirchenschiff, Fassade und Turm renoviert. Seither hat dieses Kleinod im Mittelpunkt von Alt-Betzenhausen wieder seine ganz spezifische Ausstrahlung. Ein charakteristischer Blickfang, den unsere Störche auf dem Dach des Turms ideal ergänzen.