Schon gewusst?

In unregelmäßiger Reihenfolge haben wir im Bürgerblättle, dem Stadtteil-Magazin von Freiburg Betzenhausen, kurze Hinweise auf Punkte von Interesse, die wir auch hier aufnehmen wollen.


Aus Bürgerblättle 345 (Okt. 2022):

Tage des Wissens für junge Forscher

Schon seit 2009 gibt es Anfang Oktober zwei Tage im Bürgerhaus am Seepark, das ganz im Zeichen kleiner Forscher stehen. Es ist eine Veranstaltung des Vereins “wo wissen wächst e.V.“ aus Herbolzheim in Kooperation mit der Stadt Freiburg. Gedacht vor allem für 1. und 2. Grundschulklasse bzw. Schulanfänger aus Kindergärten.

Geboten sind originelle Experimente aus Naturwissenschaften, Technik und Handwerk, alles direkt im Bürgerhaus zu erleben. Die Anmeldung sollte über die Schulen/Kindergärten erfolgen. Mehr dazu auf: www.wowissenwaechst.de .

Termine 2022: (Mi. 5. – Do. 6. Okt.)


Bürgerblättle 266 (April 2021):

Vor 111 Jahren…

Bürgerverein Betzenhausen-BischofslindeAm 10.4.1910 hat sich ein Lokalverein Betzenhausen gegründet. Und wer jetzt  zurückrechnet, wird schnell die oben genannte Jahreszahl ermitteln. Keines der üblichen runden Jubiläen, doch eine solche Zahl fordert geradezu auf, mit einem Getränk freier Wahl anstoßen!

Zwei Jahre vor der Gründung des Lokalvereins, am 1.1.1908 war Betzenhausen zum Ortsteil von Freiburg geworden. Damals noch ein kleiner Ort auf Höhe der St. Thomas Kirche mit Bauernhöfen, Mühlen, Handwerksbetrieben und etwa 600 Einwohnern. Der Lokalverein – einer der ersten in Freiburg – hatte von Beginn an klare Ziele: „Zur Wahrung und Förderung örtlicher Interessen des Vorortes Betzenhausen unter Ausschluss von Politik und Religion“ (aus der ersten Satzung).

Die ersten Themen waren natürlich diejenigen, die Betzenhausen nach Freiburg geführt hatten: das fehlende Schulhaus, die Versorgung mit Elektrizität, der Anschluss an die Wasserversorgung und eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Eine Volkschule (Vorgänger der heutigen GHS) wurde sehr schnell gebaut; schon kurz danach entstand Interesse an einem öffentlichen Bad in der Schule. Der elektrische Strom kam 1917; eine erste Buslinie zwischen Freiburg und Betzenhausen fuhr 1921. Im Jahr 1931 wurde eine Gasleitung verlegt: auch dafür hatte sich der Lokalverein eingesetzt (passend zum Thema Gaskugel der letzten Zeit).

Das Jubiläum mit 25 Jahren Zugehörigkeit zur Freiburg wurde noch gefeiert. Doch nicht viel später ließ die NS-Zeit eine unabhängige Arbeit nicht mehr zu: der Lokalverein löste sich 1936 auf.

Im Jahr 1952 dann die Neugründung als “Ortsverein Betzenhausen“. Die jüngere Geschichte des Vereins dürfte vielen Lesern noch geläufig sein. Wir wollen deshalb nur ein beachtliches Fest im Jahr 1973 erwähnen, denn da hatte Betzenhausen schon das stattliche Alter von 1.000 Jahren erreicht: Basis bildet die Erwähnung von „Bezenhusa“ im Jahr 972 in einer Schenkungsurkunde. Parallel wurde die Feier zur ersten gemeinsamen Veranstaltung für den neuen Doppelstadtteil Betzenhausen-Bischofslinde. Im gleichen Jahr schien auch der Begriff „Ortsverein“ nicht mehr zeitgemäß und so ergab sich der “Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde”.

Siehe auch unseren ausführlichen Beitrag zur Geschichte des Bürgervereins hier auf der Homepage.

Ein “Geburtstags-Küken” hat exakt am 10. April 2021 dann auch noch das Licht der Welt erblickt in unserem Storchennest auf der St. Thomas Kirche. Siehe unsere Impressionen dazu.


Im März 2021

Die Gasversorgung in Freiburg

Wie es mit der der Gaskugel weiter geht, ist Thema an anderer Stelle. Spannend wird es aber auch, wenn man die Hintergründe beleuchtet, die zum Bau der Gaskugel 1965 geführt haben. Dann gilt es einzutauchen in die Geschichte der Gasversorgung von Freiburg und die begann schon mehr als 100 Jahre vor der Gaskugel.

Im Dezember 1850 leuchteten erstmals die Strassen der Freiburger Innenstadt in einem weißen Licht: betrieben von Gas und nicht mehr von Öllampen wie zuvor. Es war im Grunde die Initial-Zündung für einen lange Nutzung von Gas zur Beleuchung von Straßen, Fabriken, Werkstätten und Wohnungen. Später natürlich auch für Öfen aller Art, Heizungen u.a. Betrieben wurden die Gaslampen mit „Leuchtgas“, das man in einem mehrstufigen industriellen Fertigungsprozess aus Kohle gewinnen konnte; eine anstrengende Arbeit mit viel Schmutz. Um dieses Leuchtgas zu produzieren hatte man im selben Jahr 1850 ein erstes Gaswerk an der Stelle der heutigen Johanneskirche errichtet. Bauherr war die private Gesellschaft Spreng & Sonntag. Das Gaswerk wurde bis 1884 betrieben: dann erst folgte dem Industriebau die heutige Johanneskirche. Um das Gas in die Innenstadt zu führen, hatte man erstmals Eisenrohre in den Straßen verlegt.

Nachfolgend wuchs der Bedarf an Gas kontinuierlich und meistens schneller als vorgesehen: ab 1884 kam das Gas aus einem neuen, weit größeres Werk in der Ferdinand-Weiß-Straße im Stühlinger. Dort stehen noch heute die Rundmauern, jetzt aber überbaut mit Wohnungen. Im dritte und letzte Gaswerk (ab 1936) im Industriegebiet Nord wurde bis 1965 betrieben: dann erfolgte Freiburgs Anschluss an die überregionale Gasversorgung mit Erdgas z.B. aus Förderungen an der Nordsee. Die Zeit der Gaswerke war damit vorbei, es begann genau da das Leben der Gaskugel als Pufferspeicher für die weitere Versorgung von Freiburg.

“Dies alles und noch viel mehr” wird z.Z. in einem Buchprojekt der Arbeitsgruppe Gaskugel aufbereitet. Vorläufiger Titel: Freiburger Gasgeschichte(n), 1850 bis heute. Wir halten Sie auf dem Laufenden…


Aus Bürgerblättle 259 (Dez. 2019):

Plastikmüll in den Weltmeeren

Erst vor ca. 70 Jahren hat der Mensch Produkte aus Plastik erfunden. Ein Stoff, der in der Natur nicht vorkommt und von ihr auch nicht zersetzt wird. Plastik hat also etwas „unvergängliches“ in eher negativem Sinne.

70 Jahre sind ein Zeitraum, der nah an unserer durchschnittlichen Lebenserwartung liegt. Die kurze Zeit eines Menschenlebens hat also ausgereicht, um die Meere der Welt mit Unmengen von diesem unvergänglichen Material zu füllen: eine LKW Ladung Plastikmüll ist es pro Minute (!), die wir ins Meer entsorgen. Das sind 8 Mio Tonnen im Jahr; in Summe dürften es dort schon unvorstellbare 150 Mio Tonnen sein. Daraus haben sich inzwischen fünf riesige Plastikstrudel entwickelt. Aber Plastik schwimmt nur bedingt: ein grosser Teil ist also schon in den Tiefen der Meere angekommen.

Von den Folgen für Wasser, Fische, Seevögel,… (und letztlich auch uns) haben wir alle schon gehört: vom Wal mit 40 kg im Bauch bis zum Mikro-Plastik, das offensichtlich inzwischen überall ist. Die Zahlen oben haben wir zwei beeindruckenden Vorträgen entnommen, zu denen die Ökostation im Anfang November
eingeladen hatte (auch angekündigt im letzten Bürgerblättle):

  • Marcella Hansch präsentierte ihre Idee, wie diese Bedrohung vielleicht doch noch in den Griff zu bekommen ist. „Pacific Garbage Screening“ heißt ihr innovatives Projekt: dort arbeitet man an einer Plattform, die auf dem Wasser schwimmt, den Plastikmüll einsammelt und direkt verarbeiten soll. Siehe www.pacific-garbage-screening.de
  • Daniel Bichsel engagiert sich lokal, denn irgendwo muss der Müll ja herkommen. Also auch aus der Dreisam. Über seine Initiative „3SamCleanUp“ organisiert er regelmäßig Müll-Sammelaktionen an der Dreisam: „Wir räumen auf – Meeresschutz beginnt vor unserer Haustüre!“ Siehe www.dreisamcleanup.de

Wir möchten an diese Stelle beide Initiativen für interessierte Bürger im Stadtteil weiterempfehlen.


Aus Bürgerblättle 258 (Okt. 2019):

Das Varieté am Seepark

Wenn sich Akrobatik, Jonglage und Tanz, Musik und Magie auf der Bühne treffen, nennt man das auch gern „Varieté“. In den 1920 und 1930 Jahren gab es regelrecht einen Boom für diese Art von Veranstaltungen. Dann aber wurde es für viele Jahrzehnte ruhig.

Für Freiburg hat das Ehepaar Adelheid Hetzel-Mack und Sebastian Mack das Varieté vor 29 Jahren wieder zum Leben erweckt und dankenswerterweise in das Bürgerhaus am Seepark gebracht. Sebastian Mack war anfangs sogar noch selbst als Zauberer Sebastian auf der Bühne zu sehen. Artistik, Akrobatik, Comedy und Magie sind also seit 1991 am Seepark zu sehen, in diesem Jahr zwischen dem 7. und 17. November.

Wie immer ist es ein Programm mit viel Abwechslung, das speziell für diese Veranstaltungstage zusammengestellt wurde.

Wenn man sieht, welche Stars im Laufe der Jahre für das Varieté nach Betzenhausen gekommen sind, dann fragt man sich schon, ob die Bühne im Bürgerhaus nicht eigentlich zu klein ist. Einen besonderen Wert legen die Veranstalter seit Jahren auf die Rolle des Moderators, der Teil des Programms ist und nicht „nur“ ankündigt. Immer wieder haben bekannte Gesichter aus dem Bereich Kabarett / Comedy diese Rolle übernommen.

Siehe auch aktuelles Programm unter www.variete-am-seepark.de


Aus Bürgerblättle 253 (Dez. 2018):

Die erste Mundologia…

wurde veranstaltet im Januar 2004 (also vor 15 Jahren) mit ca. 3000 Besuchern im Bürgerhaus am Seepark. Heute bietet das Festival Reportagen in Veranstaltungshallen zwischen Waldshut-Tiengen und Rastatt. Die zentrale Veranstaltung der Mundologia mit Vorträgen, Workshops und Messe ist inzwischen in das Konzerthaus Freiburg umgezogen (diesmal 8. bis 10. Feb. 2019). Allein dort gibt es regelmäßig über 20.000 Besucher: die Mundologia ist damit wohl das größte Festival dieser Art in Europa. Welch eine Erfolgs-Geschichte mit Wurzeln in unserem Stadtteil!

MUNDOLOGIA steht für „Weltkenntnis“ (aus dem Spanischen). Das Bürgerhaus ist noch immer ein wichtiger Veranstaltungsort.

Siehe auch aktuelles Programm unter www.mundologia.de


Aus Bürgerblättle 253 (Dez. 2018):

Vor 250 Jahren …

wurde unsere Barockkirche St. Thomas fertiggestellt und dem zweifelnden Apostel geweiht. Verantwortlich für die Bauarbeiten in den Jahren 1767/68 war Stadtbaumeister Johann Baptist Häring. Erst vor wenigen Jahren wurden Kirchenschiff, Fassade und Turm renoviert. Seither hat dieses Kleinod im Mittelpunkt von Alt-Betzenhausen wieder seine ganz spezifische Ausstrahlung. Ein charakteristischer Blickfang, den unsere Störche auf dem Dach des Turms ideal ergänzen.