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Treffpunkt Familienbildung

Die Initiative ist regelmäßig mit Berichten und Terminen im Bürgerblättle vertreten (z.B. Ausgabe 257, Aug. 2019).


Treffpunkt Familienbildung: Kinder und Familien im Stadtteil

Die Initiative „Treffpunkt Familienbildung“ in Betzenhausen-Bischofslinde wurde im Sommer 2017 vom Förderverein der Matthäusgemeinde (Diakonieverein) gestartet. Kooperationspartner sind die Kindertagesstätten im Stadtteil, das Evangelische Jugendwerk und das Jugendzentrum Chummy (beide Sundgauallee 31) sowie das Diakonische Werk, die Psychologische Beratungsstelle und die Erwachsenenbildung (EEB) der Evangelischen Kirche in Freiburg.

„Treffpunkt Familienbildung“ will Eltern von Anfang an bei der Erziehung und im Familienleben stärken / unterstützen / begleiten / beraten. Einige Stichworte und Beispiele zu Themen:

Elternkurs / PEKiP®-Kurs (Prager-Eltern-Kind-Programm): Diese Kurse sind für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr gedacht. Ziel der Kurse ist es, Eltern und Babys im Prozess des Zueinanderfindens zu unterstützen.

Kochen mit Kindern: „An die Töpfe, fertig, los!“ : Kochen mit Kindern macht Spaß. Mit kindgerechten Rezepten werden auch die Kleinsten großartige Köche. Bei unserem Workshop wird von Eltern und Kindern gemeinsam ein leckeres Essen aus frischen Zutaten zubereitet. Besonders wichtig: Die Zutaten kommen aus der Region und sind typisch für die Jahreszeit. Wir essen gemeinsam.

Mit-Mach-Garten „MiMa“ mit Café: Ein Urban-Gardening-Projekt auf dem Matthäusgelände. Kooperation der evangelischen Matthäusgemeinde mit dem Kinder- und Jugendzentrum Chummy und dem Matthäus-Kindergarten. Alle sind willkommen! Wir treffen uns zweimal im Monat, donnerstags von 16 bis 18 Uhr. Leitung: Benjamin Beck (Natur- und Erlebnispädagoge).

FuN – Familie und Nachbarschaft: eine gemeinsame Familienzeit für 8–10 Familien. Alle Familienmitglieder sind herzlich willkommen!

Starke Eltern – Starke Kinder: Mehr Freude und weniger Stress im Alltag.

Darüber hinaus gibt es Vater-Kind-Events wie Bogenschiessen und Ralleys, Vorträge, Workshops u.v.m.

Das Jahresprogramm ist im Internet zu finden unter www.familienbildung-freiburg.de (oder Bestellung über Telefon 27 66 42).

Veranstaltungsort ist das Gemeindezentrum Matthäus (Sundgauallee 31).

 

Geschichte zum Bezirk Bischofslinde

Vorgeschichte

Der Bezirk Bischofslinde lag schon früher auf den Gemarkungsgrenzen des Dorfes Betzenhausen.

Auf diesem Gelände fand 1299 ein bemerkenswertes Gefecht statt, das für die gesamte Entwicklung von Freiburg wichtig sein dürfte: Der kriegerische Bischof von Straßburg (Konrad von Lichtenberg) wurde in dieser Schlacht durch einen Freiburger Metzger names Hauri verletzt wurde und starb kurze Zeit später daran. Die beteiligten Soldaten stellten darauf den Kampf ein, so dass mit dem Tod des Bischofs auch die Schlacht um Freiburg beendet war. Zum Gedenken an dieses besondere Ereignis wurde ein Steinkreuz/Sühnekreuz aufgestellt (das Bischofskreuz), neben dem über Jahrhunderte eine Linde wuchs (folglich Bischofslinde genannt). Für weitere Hintergründe siehe Das Bischofskreuz und seine Geschichte.

An die Bürger von Freiburg, die ihre Stadt damals so tapfer verteidigt hatten, wurde offensichtlich weniger gedacht oder zumindest nicht direkt. Indirekt wurde das Bischofskreuz auch zum Zeichen wachsender Eigenständigkeit städtischer Gemeinschaften (z.B. über die Zünfte) als Gegenpol zu den Adligen jener Zeit.  Mit der gewonnen Schlacht gab es erst mal Ruhe: allerdings mussten die zugehörigen Betzenhausener Felder im weiteren Verlauf der Geschichte noch häufiger als Aufmarschgebiet herhalten.

Andererseits war der “Schotterboden” auch nicht besonders fruchtbar: so wurden mit zunehmender Bautätigkeit in Freiburg Sand- und Kiesgruben in diesem Gebiet angelegt. Aus dem letzten und größten Baggerloch ist dann der Flückiger See entstanden.

Schön ist auch die Geschichte des Brunnens neben dem Bischofskreuz: Hintergrund ist ein Laufbrunnen an der Lehenerstraße, der in geschichtlichen Zeiten Haltepunkt von Markfrauen aus Lehen und Betzenhausen war, die sich ja üblicherweise zu Fuss auf den Weg nach Freiburg machten (bei mehr Interesse an den Hintergründen siehe Bericht (pdf) im Bürgerblättle 147 von 1998).

Entstehungsgeschichte Bezirk Bischofslinde

Bereits im Bebauungsplan von 1956 wurde das Gebiet des heutigen Bezirks Bischofslinde erstmals als Erweiterungsfläche für Wochnungsbau erwähnt. Ab 1963 erstellte die Städtische Wohnungsbaugesellschaft im Zehnsteinweg eine Wohnsiedlung für über 300 Familien, das größte soziale Wohnbauprojekt in Freiburg nach dem Krieg. Es sollte auch Heimat werden für Flüchtlinge, Rückkehrer und auch Obdachlose. Gleichzeitig sollte ein neues Zentrum für Behörden im Westen entstehen.

Damit wurde auch der Grundstein gelegt für den Bezirk Bischofslinde: Namengeber wurde eine historische Bischofslinde sein, die über Jahrhunderte neben dem Bischofskreuz stand und in den 1940-er Jahren einem Sturm mit Blitz-Einschlag zum Opfer gefallen war. Symbolisch für den Aufbruch pflanzte OB Dr. Keidel am 29. Mai 1963 am selben Ort eine neue Linde, die heute auch wieder eine stattlich Größe aufweist. Der Name dieses Stadtbezirks ist also gleichzeitig Geschichte.

Eine gute Übersicht zu den damaligen Planungen Bischofslinde gab ein Rückblich 25 Jahre später zum Jubiläum der Grundsteinlegung (also im Jahre 1988): hier die wichtigsten Teile für Interessierte zum Nachlesen in 25 Jahre Bischofslinde (PDF)“.

Bei den Planungen zum Bezirk Bischofslinde wurde vier Siedlungsbereiche identifiziert:

  • Das Seeparkviertel mit den Schwerpunkten Studentensiedlung (StuSie, ab 1965) und Idinger Hof (gebaut 1976)
  • Das Behördenzentrum mit zentralen Objekten wie Polizeidirektion und Regierungspräsidium,
  • Das “Kernland”von Bischofslinde mit dem Platz am Bischofskreuz als Nahversorgungsbereich, sowie Anne-Frank-Schulen und Kirchen St. Albert / Matthäus als zentrale Stellen.
  • Das Runzmattenviertel, in dem auch Gewerbe vorgesehen war

Das Seeparkviertel

Für die Studenten-Siedlung (StuSie) wurde geplant als sog. Parksiedlung. Sie war Ergebnis eine Wettbewerbs mit den Stuttgarten Archikten Irion, Graf und Maier als Sieger. Der Bau begann und bestand aus jeweils 3 Wohngebäuden unterschiedlicher Höhe mit gemeinsamen Hofraum. Im Juni 1966 wurde dieser erste Teil der StuSie feierlich eröffnet: dabei waren u.a. Ministerpräsident K.G. Kiesinger und Magnifizenz Prof. Helmut Baitsch. Einige der weiteren Hochhäuser wurden mit Unterstützung der Max-Kade-Stiftung erstellt. Nach Ende der ersten großen Bauphase bestand die StuSie aus ca. 20 Häusern mit etwas 1.500 Plätzen und wurde so zum größten Studentendorf in Freiburg.

Der Idinger Hof mit seinem eher ungewöhnlichen Klinker wurde 1976 errichtet und ist ein zweiter markanter Punkt im Seeparkviertel; ebenfalls ein Wettbewerbserfolg von den Freiburger Architekten Saß und Partner.

Zentrales Element des Seeparkviertels ist natürlich der Seepark selbst, der erst zur Landesgartenschau 1986 die heutige Gestalt annahm (nebenbei eine der erfolgreichsten Landesgartenschauen in Deutschland bisher). Der Seepark enhält eine Reihe markanter Bauwerke als Überbleibsel der Ausstellung; z.B. das Forsthaus,  der Aussichtsturm, das aus Sandstein gebaute Wassertürmchen sowie der Bacchus. Am Rande des Seeparks befindet sich das Hallenbad West, Freiburgs größtes Schwimmbad. Noch früher (ab 1968) gab es dort auch ein Freibad, das hoffentlich in 2022 wieder eröffnet wird.

Das Behördenzentrum

Erster Behördenbau war 1966 das Flurbereiningungsamt, es folgten u. a. das Landespolizeipräsidium (1973/74), die Oberpostdirektion (1975), das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt (1990) und das Regierungspräsidium (2001-2004). Sieht man von der Wohnbebauung an der Bissierstrasse ab, dann bildet die ab 1962 geplante Berliner-Allee die Trennlinie zwischen dem Behördenzentrum und dem Wohnquartier Bischofslinde.

Das “Kerngebiet” Bischofslinde

ist geprägt durch den Platz am Bischofskreuz als Nahversorgungsbereich, der Anne-Frank-Schulen und den beiden Kirchen St. Albert / Matthäus als zentrale Stellen. Dieser Bereich entstand zeitgleich mit dem Bau der Studentensiedlung auf der gegenüberliegenden Seite der Sundgauallee; maßgeblich beteiligt am Wohnungsbau waren die Genossenschaften „Wohnstättenbau“ und „Familienheim Freiburg“.

Die vierspurige Sundgauallee wurde mit Hochhäusern eingefasst, wobei die Höhe der Häuser jeweils in Richtung Dreisam und Flückigersee abnimmt. Letztendlich ergab sich daraus auch ein Mix aus unterschiedlichen Baustile: Geschoßwohnungsbau der Genossenschaften, Eigentumswohnungen, Reihenhäuser und auch Einzelwohnhäuser. Abseits der Sundgauallee sind die Wohnbereiche über Sackgassen oder Schlaufenstrassen erschlossen, so dass hinter den Hochhäusern eher ruhige Wohngebiete entstanden. Es sollte eine mustergültige Parksiedlung werden im Sinne einer “gegliederten und aufgelockerten Stadt”: erkennbar ist eine Trennung in die Bereiche Ost, Mitte und West mit jeweils durchgehenden Grünzügen von Dreisam zum Flückigersee (incl. Unterführung zur Sundgauallee).

Das Runzmattenviertel

Hier ist u.a. der Zehnsteinweg zu finden: die Städtische Wohnungsbaugesellschaft setzte dort dort ab 1963  das größte soziale Wohnbauprojekt Freiburg um, eine Wohnsiedlung für über 300 Familien, in denen vor allem Flüchtlinge, Rückkehrer und Obdachlose eine neue Heimat finden sollten. Ein Mischgebiet in dem auch Gewerbe vorgesehen wurde.

Besondere Architektur

Zahlreiche Gebäude in Betzenhausen-Bischofslinde sind über Architektenwettbewerbe entstanden und haben Auszeichnungen erhalten als typische Vertreter  einer gehobenen Nachkriegsarchitektur. Beispiele dazu: der 1976 errichtete Idingerhof, eine Wohnanlage mit über 200 Wohneinheiten in fünf- bis siebengeschossigen Häusern, deren besonderes Kennzeichen eine Klinkerfassade ist (war für Freiburger Verhältnisse eher ungewöhnlich ist). Und doch zeigt sich nur wenige hundert Meter entfernt an der Ecke Berliner Allee / Sundgauallee die ehemaligen OPD (Oberpostdirektion) ebenfalls als imposanter Klinkerbau. Desweiteren zur nennen ist das Bürgerhaus im Seepark, die Wohnanlage Gruberhof (“Wiehre des Westens”) und auch die Wohngruppe Tränkematten (realisiert von den ersten Baugruppen in Freiburg). Diese Gebäude sind Fixpunkte und nicht nur prägend für den Stadtteil.

Nicht vergessen wollen wir die den kühne Kirchenrundbau der Kirchengemeinde St. Albert (1968/69): gebaut in Form einer überdimensionalen Krone aus Betonfertigteilen und Buntglasfenstern. Zum 50 jähringen Jubiläum (2019) wurde die Kirche ausgezeichnet als eine von zwölf besonderen Kirchenbauten der Nachkriegszeit und steht seither unter Denkmalschutz.

Auch das noch…

Verkehrsanbindung: Zur Nachkriegsarchitektur gehört wie selbstverständlich auch das Auto als prägendes Element im Städtebau: Ergebnis dieses Denkens ist die Sundgauallee, anfangs auch als „Boulevard des Westens“ gepriesen. Sie war geplant als Verbindungsschnellstrasse zwischen Westumfahrung (Paduaallee) und Friedrichring. Daran erinnert auch die heutige ESSO-Tankstelle, die ursprünglich auf beiden Seiten der Sundgauallee existierte (heute ist das gegenüberliegende Gelände ein Teil der Studentensiedlung). Seit 1983 fährt auf dem Mittelstreifen der Sundgauallee die Straßenbahnlinie 1, die wohl meistgenutzte Verbindung in Freiburg. Darüber hinaus ist der Behördenbereich durch die Linien in Richtung Weingarten/Rieselfeld bestens an die Innenstadt angebunden.

Jubiläum: ein erstes richtiges Jubiläum gab es dann 25 Jahre nach der Grundsteinlegung (also im Jahre 1988): Anlaß für den damaligen Bürgerverein zu einem ersten Rückblick. Von der zugehörigen Festschrift mit vielen Informationen zum Werden des Bezirks Bischofslinde gibt es nur noch wenige Exemplare; deshalb haben wir die wichtigsten Teile eingescannt zum Nachlesen (“25 Jahre Bischofslinde“).

Sonstige Infos: viele Informationen zur Bevölkerungsstruktur, Verkehr, Wohnen und auch Wahlergebnissen im heutigen Stadtbezirk stellt wie üblich die Stadt Freiburg über das FR.ITZ-Portal zur Verfügung; hier der Bezirksatlas-Betzenhausen-Bischofslinde (pdf) aus dem Jahr 2018.

Der Mühlbach in Betzenhausen

Die letzte Mühle in Betzenhausen

Der heutige Mühlbach hat nicht mehr viel zu tun mit dem ursprünglichen Gewässer, das über lange Zeit das Leben in Betzenhausen geprägt hat. Der frühere Mühlbach (Mühlebach) war ein Wasserkanal mit mehreren Metern Breite und folglich auch mit weit mehr Wasser: nur so konnten auch die Wasserräder betrieben werden. Nebenbei versorgte dieser Bach auch noch die umliegenden Wiesen mit Wasser. Der Mühlbach galt einst als Lebensader von Betzenhausen (Beitrag aus Bürgerblättle 161, Juni 2002).

Auch der alte Mühlbach wurde über die Dreisam gespeist (mit Abzweigung etwa auf der Höhe der heutigen Berliner Allee) und endete wie heute hinter Legen. Es war also schon damals ein Runzbach. Der heutige Bach bei der Anne-Frank-Schule entspricht etwa noch dem ursprüglichen Lauf.

Über den Mühlbach wurden sogar im Jahr 1941 noch drei Wasserräder betrieben: eines gehörte zur Firma Beck, die Polsterwatte herstellte. Eine Wasserrad gehörte zur Mehlmühle Messerschmitt an der Dietenbachstraße (siehe Bild), die noch bis Ende der 1960er Jahre betrieben wurde. Diese letzte Mühle wurde auch erst 2002 abgerissen (siehe Bürgerblättle 161, Die alte Mühle von Betzenhausen ). In Lehen gab es dann noch ein Wasserrad, über das Maschinen zur Bürstenherstellung betrieben wurden.

Für die Kinder war der alte Mühlbach eine Gelegenheit um zu baden: in den 1920er-Jahren war sogar mal im Gespräch, dort ein Freibad einzurichten, denn in Betzenhausen hatte noch kein Schüler-/Volksbad wie andere Stadtteilen. Aber der Wasserstand war wohl zu schwankend und auch das Wasser nicht immer sauber genug: keine Wunder bei der verbreiteten Wassernutzung über Färbereien,  Fabriken sowie Gas- und Elektrizitätswerke (ein Bad wurde am Ende im Keller der Volksschule realisiert, siehe Beitrag hier).

Irgendwann war die Zeit der Wasserränder vorbei; und auch die Bewässerung der Wiesen nicht mehr erforderlich. In den 1960-er Jahre kamen zwei Bauvorhaben dem Mühlbach bzw. dem vorherigen Abzweig aus der Dreisam in die Quere: der Bau des Zubringers-Mitte mit Berliner Allee und auch die dort neu verlegte Gasleitung. Der vorherige Zulauf wurde geschlossen und Teile des Mühlbachs dort zugeschüttet. Zeitweise war sogar die komplette Trockenlegung diskutiert worden; allerdings konnten Vertreter von Betzenhausen und Lehen intervenieren. Mit dem Runz-Wesen verknüpft sind auch alte Wasserrechte der Runzmitglieder, die nicht einfach so übergangen werden können. So kam es zur heutigen “Notlösung” mit Restwasser aus der Escholz-/Metzgergrün-Runz.

Und so ist der heutige Weg des Wassers zu uns: nach Ausleitung aus der Dreisam auf Höhe Sandfang führt der Wasserweg über Gewerbekanal bis zum Martinstor. Von dort geht es überwiegend unterirdisch weiter entlang Metzgerau bis zur Faulerstrasse.  Dann Unterquerung der Bahnhofs-Bahnlinie und ab Kanalstrasse teilweise oberirdisch weiter entlang Ferdinand-Weiß-Strasse: durch die Schrebergärten an der Bissierstrasse, um dann die Berliner Allee zu unterqueren. Die Restmenge an Wasser füttert ab Anne-Frank-Schule unseren heutigen “Mühlbach”.

Gleich im ersten Abschnitt hinter der Anne-Frank-Schule wurde Ende der 1980-Jahre mit der neuen Bachführung auch ein Feuchtbiotop angelegt. Für dieses “Schulbiotop” hat dankenswerterweise und mit viel Engagement die Anne-Frank-Schule schon 1998 eine Bachpatenschaft übernommen (siehe Bericht zur Übergabe der Urkunde im Bürgerblättle 148). Auch über die Pflege durch Eltern und Kinder der Schule haben wir gelegentlich berichtet, z.B. im Bürgerblättle 183 (April 2007).

Das Bett des Mühlbachs führt vorbei an Sonnland und den SFE Sportplätzen weiter in Richtung Lehen (mit Unterquerung Paduaallee); in Lehen führt schliesslich der Weg zurück in die Dreisam an der Strasse “Im Hirschgarten”.

Leider hat dieser Rest Mühlbach kaum eine Chance zu aktivem Flussleben; zumal er inzwischen sehr oft ausgetrocknet ist (z.B. in trockenen Sommermonaten aber auch begründet durch Wartungsarbeiten am Gewerbekanal). Unrat tut ein Übriges. Der Zustand den Mühlbachs war schon häufig Thema im Bürgerblätte (z.B. Ausgabe 146 von 1998 mit dem Bericht “Warum gibt es im Mühlbach keine Forellen mehr ).

Der Bürgerverein Betzenhausen und Ortsverein Lehen setzen sich ein für eine weitere Renaturierung des Mühlbachs ein, was z.B. als Ausgleichsmaßnamen für aktuelle Bauvorhaben erfolgen könnte.


Stand 03.2020

2018 und 2019 waren sehr trockene Jahre und der Mühlbach praktisch das ganze Jahr über ausgetrocknet. Dies liegt zum einen am Wassermangel in diesen Jahren (Klimawandel), zum anderen wurde auch die EU Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt: nach dieser Richtlinie muss die Dreisam nun bei trockener Witterung einen höheren Restwasserspiegel behalten, um die dortigen Fischbestände zu schonen. Der Mühlbach bekommt sein Wasser als “Restgewässer” vom Gewerbekanal, der am Sandfangwehr in Littenweiler abzweigt. Wenn bei Trockenheit für den Gewerbekanal die Wassermenge reduziert wird, kommt weniger in Betzenhausen-Bischofslinde an. Das wenige Wasser versickert zudem unterwegs. Eine technische Möglichkeit, um Wasser bis nach Lehen zu behalten, wäre das Einbauen von Lehmmatten, schon auf Höhe des Stühlingers. Dies ist jedoch eine aufwenige und teure Methode. Sie könnte vielleicht als Ausgleichsmaßnahme für die Baugebiete Kleinescholz und Metzgergrün fungieren. Der AK Natur hat der Stadtverwaltung entsprechende Vorschläge gemacht.

 

Geschichtliches zum Lokal/Bürgerverein

Das Dorf “Betzenhausen” wird erstmalig 972 als „Bezenhusa“ urkundlich erwähnt und ist seit dem ersten Januar 1908 ein Stadtteil von Freiburg (siehe unsere Übersicht zur Geschichte von Betzenhausen).

Der Lokalverein

Der Lokalverein als Vorläufer des Bürgerverein wurde schon zwei Jahre nach der Eingemeindung gegründet. „Zur Wahrung und Förderung örtlicher Interessen des Vorortes Betzenhausen unter Ausschluss von Politik und Religion“ (aus der ersten Satzung vom 10.4.1910). Im Stadtarchiv Freiburg befindet sich die offizielle Mitteilung der Gründung als Lokalverein durch Ludwig Kiesel (Stadtrat und Mühlenbesitzer):

Lokalverein des Vorortes Betzenhausen, Freiburg i.Br.-Betzenhausen, 20. April 1910
Hochverehrter Stadtrat Freiburg i. Br.
Ganz ergebenst teilen wir mit, daß am 10. April ein Lokalverein Betzenhausen zur Förderung der Interessen des Vorortes gegründet wurde. Vorläufig zählt der Verein 30 Mitarbeiter. Erster Vorstand des Vereins ist Herr Ludwig Kiesel, Mühlenbesitzer. Nach Drucklegung der Statuten werden wir uns gestatten, ein Exemplar zur gütigen Kenntnisnahme einzusenden.
Ganz ergebenst
Lokalverein Freiburg i.Br.-Betzenhausen, Der I. Vorstand: L. Kiesel, Der Schriftführer: J.R. Müller

Mit dem Eingemeindungsvertrag hatte Freiburg einige Leistungen versprochen und die kamen auch schnell, z.B. eine Straßenbeleuchtung mit 15 Erdöllampen, dem Bau einer Wasserleitung und dem Bau einer eigenen Schule (heutige Gerhard Hauptmann Schule). Bei anderen Themen sollte es länger dauern:

  • Elektrischen Strom und das elektrische Licht kam 1917
  • Im Jahr 1932 erfolgte der Anschluss an die Freiburger Gasversorgung: ebenfalls ein Anliegen, für das sich der Lokalverein eingesetzt hatte (die ganze Geschichte der Freiburger Gasversorgung hat ja das heutige Gaskugel-Projekt dokumentiert);
  • Wichtig für Betzenhausen war schon immer die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Eine erste Buslinie fuhr ab 1926 durch Betzenhausen und sie wurde viel genutzt. Auf die Strassenbahn mussten man dann doch etwas länger warten, wie wir heute wissen: erst 1983 wurde auch die jahrzehntelang geforderte Straßenbahnlinie 1 bis zur Paduaallee fertiggestellt. In der Folge mahnte der Bürgerverein sofort die Schaffung von „Park and Ride”-Plätzen an.
  • Jahrelanges Thema für den Lokalverein war auch ein Schülerbad im Schulhaus.

Im Jahr 1933, dem 25-ten Jahr nach der Eingemeindung, dann ein erstes Jubiläumsfest. Eine entsprechende Feier zum 25-jährigen Jubiläum des Lokalverein kam aber nicht mehr zustande, denn die politischen Verhältnisse hatten sich geändert und ließen eine unabhängige Arbeit nicht mehr zu: stattdessen löste sich der Lokalverein 1936 auf.

Neugründung Orts-/Bürgerverein

Erst 1952 kam es zur Neugründung als “Ortsverein Betzenhausen”; die Gründungsversammlung war im „Bierhäusle“ in Lehen (siehe Rückblick 50 Jahre später im Bürgerblättle 161). Der anfängliche Jahresbeitrag betrug eine DM !

Die Errichtung der Gedenkstätte auf dem Betzenhausener Friedhof zur Erinnerung an die Opfer war eines der ersten grossen Themen (eingeweiht 1959). Der Bau der Autobahn nach Basel war ein anderes wichtiges Thema: gab es doch anfangs Planungen, welche die Trasse noch viel dichter an Freiburg sahen (etwa bei der heutigen Paduaallee). Glücklicherweise drängte der Ortsverein zusammen mit anderen Bürgervereinen im Freibuger Westen auf eine Lösung hinter dem Lehener Bergle, wie sie heute ist. Und die 50 Jahre Zugehörigkeit zu Freiburg konnte man dann auch wieder feiern.

Seit 1965 steht in Betzenhausen Gaskugel als Gas-Reservespeicher der Badenova für Freiburg und die Region. Heute sicher das Erkennungszeichen für Betzenhausen: der damalige Bürgerverein war wenig begeistert und protestierte (Landschaftsschutzgebiet). Im Jahr 2019 war dann Betriebsende und heute steht die Gaskugel unter Denkmalschutz.

Ansonsten waren Verkehrsprojekte auch immer wieder Thema ab den 1960-ger Jahren; zentral z.B. der Ausbau von Padua- und Sundgauallee. Zu erwähnen sind insbesondere die anfänglichen Pläne der Stadt, die Paduaallee als Teil der sog. Westrandstrasse auf einem Wall mit bis zu 8 Metern Höhe laufen zu lassen. Glücklicherweise konnten die Bürgervereine im Westen dort rechtzeitig mit Gegenvorschlägen eingreifen und diese “Mauer” verhindern. Bis Anfang der 1980 Jahre war die Dietenbachstrasse eine Durchgangsstrasse mit sehr grossen Verkehrsaufkommen: dass sie gesperrt wurde, lag am Baufortschritt bei der Paduaallee, aber sicher auch an den Bemühungen des Bürgervereins. 1983 kam endlich auch die Staßenbahn nach Betzenhausen.

Auf tausend Jahre Betzenhausen wurde im Jahr 1973 zurückgeschaut (also ein Jahr nach dem eigentlichen Jubiläum). Am 14./15. Juli wurde die Dietenbachstrasse gesperrt um auf dem Platz vor der St. Thomas Kirche die 1000 Jahre von Betzenhausen angemessen zu feiern. An der Kirchenmauer wurde ein Gedenkstein mit dem Wappen von Betzenhausen enthüllt. Einen schönen Bericht über das Fest findet man in den damaligen Lokalnachrichten vom Herbst 1973.  Es war auch das erste gemeinsames Fest für den Doppelstadtteil Betzenhausen-Bischofslinde. Eine schön gestaltete Festschrift enthielt viele Beiträge zur Geschichte von Betzenhausen und eine Vorstellung damaliger Vereine (wer mag, kann die Festschrift im Archiv des Bürgervereins einsehen).

Im diesem Jahr wurde auch der Vereinsname geändert: da der Begriff “Ortsverein” nicht mehr zeitgemäß erschien, entschied man sich für “Bürgerverein”. Und man wollte auch nach aussen zeigen, dass man sicher verantwortlich fühlte für die neuen Bewohner in Bischofslinde. So entstand also der heutige Name “Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde”. Das hat nachhinein leider auch zu etwas Verwirrung geführt, denn unser Stadtteil heisst nunmal Betzenhausen (bestehend aus den beiden Bezirken Alt-Betzenhausen und Betzenhausen-Bischofslinde).

In den Folgejahren organisierte der Bürgerverein zusammen mit anderen Vereinen jährlich einen Hock, der zeitwiese über ein komplettes Wochenende ging: bis 2001 wurde auf dem Platz vor der St. Thomaskirche gefeiert (dem ältesten Bauwerk von Betzenhausen); bis zum Ende 2012 dann auf dem Betzenhauser Torplatz (siehe Bericht vom letzten Bürgerhock).

Im Jahr 1983 wurde die jahrzehntelang geforderte Straßenbahnlinie 1 bis zur Paduaallee fertiggestellt: In der Folge mahnte der Bürgerverein sofort die Schaffung von „Park and Ride”-Plätzen an.

Im Januar 1976 erschien das erste Bürgerblättle: vorher hatte der Bürgerverein seine Beiträge in den “Lokalnachrichten aus Freiburg-West und Betzenhausen” veröffentlicht. Das eigene Stadtteil-Magazin wurde eine Erfolgsgeschichte mit inzwischen weit über 300 Ausgaben.

Im Januar 1987 lud der Bürgerverein zum ersten Neujahrsempfang, damals noch im Haus der Vereine in den Tränkematten (heutige Ricarda-Huch-Str.): seither ist dies eine gut gepflegte Tradition. Heute trifft man sich natürlich im Bürgerhaus am Seepark.

Wichtiges Thema in den 1970/80-ger Jahren waren die Entwicklungen am Flückigersee bzw. dem heutigen Seepark, der mit der Landesgartenschau 1986 entstand (und dem ersten Seenachtsfest). Damals wurde auch das heutige Bürgerhaus gebaut: anfangs aber verbunden mit vielen Diskussionen zur Nutzung, denn es sollte ja nicht nur große Veranstaltungen ermöglichen, sondern auch den Vereinen die Möglichkeit bieten für Treffen.

Die jüngste Vergangenheit

Der Bürgerverein (mit Dr. Thomas Hammerich als Vorsitzendem) kämpfte viele Jahre um ein Jugendzentrum in Betzenhausen-Bischofslinde, das wir heute als Chummy kennen. Seit 2006 läst der Bürgerverein jedes Jahr zwei große Weihnachtsbäume am Betzenhauser Torplatz und auf dem Platz am Bischofskreuz aufstellen und beleuchten.

Seit vielen Jahren kümmert sich der Bürgerverein auch um das Nest der Weißstörche auf dem Turm der St. Thomas Kirche. Das Familienleben der Störche im Frühjahr und Sommer zeigt dort seit 2011 eine Storchenkamera/WebCam mit weltweiten Zuschauern.

Ebenfalls seit 2006 ist der Bürgerverein mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten als Ergänzung zum Bürgerblättle: hier ist natürlich höhere Aktualität möglich als bei einem Magazin, dass “nur” alle zwei Monate erscheint. Die Homepage soll aber auch ein Platz sein für “Dinge, die es wert sind, längerfristig in der Öffentlichkeit gehalten zu werden” (so haben wir es gleich bei der ersten Vorstellung 2006 beschrieben). Folglich sind auch viele Beiträge aus früheren Ausgaben des Bürgerblättle auf unsere Homepage zu finden (bitte Volltext-Suche nutzen).

Ab den 2010-Jahren (mit Vorsitz von Nico Bischler) begann die Umsetzung eines Zentrenaktivierungskonzeptes (ZAK) mit Neugestaltung des Platzes am Bischofskreuz und der Oberen Sundgauallee mit Staßenbahnhaltestelle Betzenhauser Torplatz.

Und auch gefeiert wurde immer wieder, z.B. bei den jährlichen Neujahrsempfängen, aber vor allem auch das Jubiläum zum 100-ten Jahr der Zugehörigkeit zu Freiburg.

Amtszeit der bisherigen Vorsitzenden

Ab 1910  Ludwig Kiesel, Mühlenbesitzer
Ab 1919  Josef Raimund Müller, Hauptlehrer und Schulleiter
Ab 1929  Herr Kunzelmann, Bahninspektor
Ab 1933  Otto Ritt, Bäckermeister

1936 Auflösung des Lokalvereins
1952 Wiedergründung mit Otto Ritt

Ab 1952  Karl Unmüßig, Zimmermeister, Unternehmer
Ab 1967  Walter Kiefer, Stadtrat und ÖTV- Vorsitzender
Ab 1975  Willy Kapp, Installateurmeister
Ab 1987  Rolf Abendschein, Architekt, Projektleiter
Ab 2005 Dr. Thomas Hammerich, Hals-,Nasen-Ohrenarzt
Ab 2011 Nicolai Bischler
Ab 2018 Rolf Baiker
Ab 2019 Beate Diezemann
Ab 2021 Stephan Schleith


Viele weitere Details zur Geschichte des Lokal-/Bürgervereins sind in einem Sonderheft zu finden, das zum 100 jährigen Bestehen veröffentlich wurde (also im Jahr 2008, siehe Zusammenfassung hier).

An dieser Stelle darf natürlich auch ein Hinweis auf die Geschichte unseres Stadtteils bzw. des früheren Bauerndorfs Betzenhausen nicht fehlen (siehe unseren Beitrag dazu). Für Interessierte zusätzlich ein Verweis auf den “Kultur- und Geschichtskreis Betzenhausen-Bischofslinde e.V.”, der sich seit 1998 um Themen in der Geschichte von Betzenhausen-Bischofslinde kümmert (siehe www.kuge-freiburg.de).

Stadtteiltreff in neuen Räumen

Eröffnung der neuen Räume des Stadtteiltreffs am Samstag, den 11. Mai 2019

Die Quartiersarbeit Betzenhausen-Bischofslinde des Caritasverbandes Freiburg Stadt e. V. ist umgezogen. In zentraler Lage, Am Bischofskreuz 4, bietet der Stadtteiltreff Bürgersprechstunden, Beratungs- und soziokulturelle Angebote und ist Treffpunkt von Selbsthilfegruppen. Eine Übersicht zur Quartiersarbeit Betzenhausen Bischofslinde ist zu finden unten www.quartiersarbeit-bb.de.

Die neuen Räumlichkeiten eigenen sich für Vorträge und Veranstaltungen, ein Stadtteil-Schaufenster informiert über Aktuelles im Quartier.

Die Eröffnungsveranstaltung am Samstag, den 11. Mai 2019, ab 11 Uhr kamen viele Besuche (Einladung siehe hier).  Der Tag wurde eröffnet von Dr. Rainer Gantert, Vorstand des Caritasverbandes Freiburg-Stadt e. V., der die Geschichte und Erfolge in der Quartiersarbeit schilderte. Es folgten Grussworte von Boris Gourdial, dem Leiter des Amtes für Soziales und Senioren Freiburg, und Werner Hertleif als Vetreter des Bürgervereins.

Viel Sonne (es regente erst nach Ende der Feier), Zauberer, Kinderschminken und musikalische Beiträge rundeten das Rahmenprogramm der Eröffnungsfeier ab.

Jetzt ist das Stadtteilbüro also direkt am Platz am Bischofkreuz zu finden. Auch der Bürgerverein wird diese Räume zukünftig nutzen können für Treffen, zur Unterbringung des Archivs, aber auch ganz einfach als postalische Adresse.

Hier der ausführliche Bericht in der Badischen Zeitung.


Nachtrag Juli 2019:  Der Bauverein fördert Stadtteiltreff vom Caritasverband – Positives Zwischenfazit zwei Monate nach der Eröffnung des Stadtteiltreffs

Exakt zwei Monate nach der Eröffnung des Stadtteiltreffs Betzenhausen-Bischofslinde ziehen der Caritasverband Freiburg-Stadt e.V. und die Bauverein Breisgau eG ein positives Zwischenfazit. „Bereits seit den ersten Tagen nehmen die Bürgerinnen und Bürger den Stadtteiltreff an und beleben das Miteinander“ berichtet Dr. Rainer Gantert, Vorstand Caritasverband Freiburg-Stadt e.V.. Die Bauverein Breisgau eG hat die Räume des Stadtteiltreffs Am Bischofskreuz 4 an den Caritasverband Freiburg-Stadt e.V. vermietet. Die Genossenschaft fördert mit 500 Euro die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements.

Jörg Straub, Vorstand Bauverein Breisgau eG verdeutlicht: „Das Engagement des Caritasverbands ist vorbildlich und ermöglicht ein selbstbestimmtes Wohnen auch für Menschen mit Einschränkung. In Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein entsteht hier ein engmaschiges Netzwerk.“ … Hier die zugehörige Pressemitteilung vom 15. Juli auf Regiotrends.

 

 

 

Nach Nimburg mit dem Rad

Nimburg – das Tor zum Kaiserstuhl – ist ein Ortsteil unserer Partnergemeinde Teningen und hat eine schöne Gemeinsamkeit mit Betzenhausen: die Nähe zur Dreisam. Also ist es naheliegend, einfach mal mit dem Rad entlang der Dreisam nach Nimburg zu fahren (flussabwärts), denn schon nach etwa 13 km ist man am Ziel.

Idealer Startpunkt in Betzenhausen ist natürlich die Gaskugel: im ersten Teilstück bis auf Höhe Umkirch folgt man dem Dreisam-Uferradweg (FR1), aber auch danach ist Fahrt direkt am Ufer ohne Problem möglich (je nach Geschmack auf der linken oder rechten Uferseite).

Auch wenn Ingenieur Tulla hier vor fast 200 Jahren beim Umbau der Dreisam auf Gradlinigkeit Wert gelegt hat, es gibt doch viel zu entdecken an der Strecke, wobei eine Herde Schafe mit Nachwuchs in den Tagen um Ostern natürlich besonders passt (hier ein kleines Video zu dieser Begegnung, bitte mit Ton anschauen, denn vor allem die Lämmer haben viel zu sagen…).

Auf Höhe Nimburg lohnt ein kleiner Abstecher in das schöne Winzerdorf Eichstetten, z.B. um am Eingang Ausläufer der alten Dreisam wiederzufinden.

Nimburg hat eine lange Geschichte (erwähnt schon im Jahr 977) und ist seit 1974 Ortsteil von Teningen. Das Wein-Dorf hat heute knapp 2200 Einwohnern (zusammen mit Bottingen): im Ortskern findet man eine Reihe schöner Fachwerkhäuser, es lohnt sich also, einfach mal durch den Ort zu bummeln. Auf dem (ehemaligen) Rathaus sieht man im Sommer Störche: eine kleine Gemeinsamkeit mit Betzenhausen.

Von der kleinen Anhöhe “Beckebirgle” aus hat man einen fantastischen Rundblick über die Oberrheinebene und Kaiserstuhl: verständlich, dass dort früher die Grafen von Nimburg ihre Burg erbauen liessen. Von der östlichen Seite Nimburgs ist es nicht mehr weit zum Nimburger Bagger-/Badesee, der natürlich vor allem im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel ist.

Südlich von Nimburg liegt der Nimberg, wobei “Berg” eher etwas übertrieben ist für Höhen bis zu 70 Metern. Aber dieser kleine Höhenzug ist aus vielen Gründen erwähnenswert: zum ersten ist er das Zentrum des Wein-Anbaus von Nimburg. Genutzt werden ca. 60 ha, überwiegend in kleinteiligen Terrassen. Die Winzergenossenschaft Nimburg-Bottingen ist dem Badischen Winzerkeller angeschlossen. Am Nimberg liegt auch die Bergkirche (ca. 2 km entfernt von Nimburg): sie geht zurück auf ein ehemaliges Kloster und ist mit wunderbaren Fresken und beeindruckender Orgel ausgestattet. Auch wegen der besonderen Akustik gibt es hier gelegentlich Konzerte.

Den Nimberg zu Fuß zu erkunden geht am besten über den Nimbergpfad: ein Rundweg insbesondere für Wanderer, die Weitblick lieben (auf Kaiserstuhl, Schwarzwald, Vogesen u.s.w.). Man ist überwiegend unterwegs durch Weinberge, Obstwiesen, Hohlgassen und kommt auch an der erwähnten Bergkirche vorbei. Der Rundweg wurde 2008 eingeweiht (Länge 7.5 km): idealer Startpunkt ist das Rathaus von Nimburg, denn dort findet man auch gleich eine passende Info-Tafel (und dann weitere Themen-Tafeln am Weg).

Rückweg

Für den Weg zurück nach Freiburg gibt es mehrere Optionen: z.B. die Breisgau S-Bahn, die am Bahnhof von Nimburg hält (etwas ausserhalb des Ortes). Mit dem Rad wieder zurück entlang der Dreisam geht natürlich auch.

Aber es ist absolut lohnenswert, einen anderen Weg einzuschlagen: denn der oben genannte Nimberg liegt ohnehin südlich von Nimburg, also genau in Richtung Heimweg. Die leichte Steigung sollte man nicht scheuen: zur Belohnung folgt logischerweise die Abfahrt beim Ortsteil Bottingen. Der Radweg führt teilweise durch Löss-geprägte Hohlgassen, wie man sie typischerweise vom Kaiserstuhl kennt. Einer dieser Gassen ist ein sehr alter Verkehrsweg von Nimburg in die March (und damit Richtung Freiburg).

Hinter dem Nimberg folgt der schon erwähnte kleine Ort Bottingen: schon lange ein Teil von Nimburg und damit im Gebiet von Teningen. Auch Bottingen ist vom Wein geprägt und auch dort ist ein Storchenpaar zuhause (verständlich, denn Reute mit der Auffangstation ist ja auch nur wenige km entfernt).

Am Ausgang von Bottingen schlagen wir vor, der Dorfstrasse zu folgen, denn dann geht es ausserhalb des Ortes an schönen Bächen entlang in Richtung March: zuerst dem Schobbach, dann später dem Mühlbach, der letztendlich nach Holzhausen führt oder man fährt alternativ über Buchheim. Die vielfältigen Möglichkeiten weitere nach Betzenhausen zu kommen, dürften bekannt sein.

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis für Leser aus Nimburg: die Tour ist genauso schön anders herum für den nächsten Besuch in Betzenhausen.


Bei Interesse: hier eine Vorstellung der Ortsteile von Teningen.

Auch in früheren Zeiten war der Weg nach Teningen etwas besonderes, erst recht wenn die Reise mit dem Boot erfolgte. Zum Nachlesen hier ein kleiner Bericht, den wir 2018 im Bürgerblättle abgedruckt haben.

 

Freundeskreis Freiburg-Lviv

Seit 24. August 1989 ist Lviv (das frühere Lemberg, teilweise wird auch “Lwiw” verwendet) eine Partnerstadt Freiburgs: es ist die größte Stadt in der westlichen Ukraine, etwa 80 km von Polens Ostgrenze entfernt. Fast ebenso lange engagieren sich verschiedene Gruppen Freiburgs im “Freundeskreis Freiburg-Lviv e.V.” für die Region. In Betzenhausen organisierte Maria Steinle über viele Jahre Hilfsprojekte und hielt die Kontakte nach Lviv. Im Jahr 2017 erhielt sie für ihren Einsatz das Bundesverdienstkreuz.

Angefangen hatte alles mit der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft und einer Initiative von acht Freiburgerinnen, die sich “Frauen bauen eine Brücke” nannten. Daraus wurde 1993 der Verein “Freundeskreis Freiburg – Lviv”: Maria Steinle übernahm die Buchhaltung, ab 1996 war sie Vorsitzende. Altersbedingt musste sie den zugehörigen Verein “Freundeskreis Freiburg – Lviv” im Jahr 2019 auflösen (und ist dabei aufgegangen in den Freiburger Städtepartnerschafts-Verein).

Über den Freundeskreis wurden Sammlungen häufig vor Weihnachten und Ostern organisiert. Insbesondere Lebensmittelpakete wurden aus Freiburg finanziert mit den nötigsten Dingen: Eine Firma in Lviv kauft die Sachen, übernahm die Zusammenstellung und Verpackung und liefert die Pakete den Menschen nach Hause. Zeitweise finanzierte der “Freundeskreis Freiburg-Lviv” auch eine Suppenküche in Lviv für 150 Menschen.

Fast jährlich gab es Reisen per Zug nach Lviv um die Kontakte dort zu pflegen; übernachtet wurde dort in Jugendherbergen.


Wappen Rathausplatz Freiburg

Zur Städtepartnerschaft Freiburg-Lviv (Lemberg)

Für diese Städtepartnerschaft gibt es eigentlich auch gute, historische Gründe:

  • Freiburg (und damit auch Betzenhausen) gehörte bis zum Frieden von Preßburg zum Erzherzogtum Österreich (vierhundert Jahre lang bis 1805), Lemberg bis zum Vertrag von St. Germain (1918).
  • Es waren diejenigen Städte innerhalb von Österreich, die am weitesten im Westen (Freiburg) und am weitesten im Osten (Lemberg) lagen (ab 1772).
  • Nach 1772 sind viele Familien aus Baden und der Pfalz in die neuen Länder nach Osten gezogen und haben dort gesiedelt (Galizien und Bukowina). An manchen Namen in West-Galizien (heute Polen, dort auch Ortsnamen) und teilweise auch in Ost-Galizien (heute Ukraine) sind auch heute noch diese Wurzeln zu erkennen.

Mehr dazu auch in der Vorstellung von Lviv auf der Partnerseite der Stadt Freiburg. Natürlich ist auch der Beitrag auf Wikipedia wieder zu emphehlen.


Sonstige Hinweise / Berichte

 

 

Die Geschichte von Betzenhausen

Seit über 100 Jahren ist Betzenhausen ein Stadtteil von Freiburg, die Eingemeindung erfolgte am 1.1.1908. Hier wollen wir in aller kürze ein paar Dinge zur Geschichte nennen (ausführlicher siehe späterer Beitrag Ein Blick in die Geschichte von Betzenhausen). Der Zeitraum seit erster nachgewiesener Erwähnung im Jahr 972 lässt sich sehr grob in vier Blöcke unterteilen:

  • 400 Jahre im Besitz des Klosters Einsiedeln und weiterer individueller “Herren” (ab 972)
  • 400 Jahre im Besitz der Stadt Freiburg (ab 1381)
  • 100 Jahre Selbstständigkeit als Landgemeinde im Großherzogtum Baden (ab 1806)
  • 100 Jahre Stadtteil von Freiburg (ab 1908)

Vor der Eingemeindung 1908.

Über Jahrhunderte war Betzenhausen bäuerlich geprägt (im Grunde bis zum Zeiten Weltkrieg). Alles fing sehr klein an; deshalb hier ein kurzer Blick auf die Vorgeschichte des Stadtteils, denn Betzenhausen zählt zu den ältesten Umlandsiedlungen von Freiburg:

  • 972 gilt als das Jahr einer ersten Erwähnung von „Bezenhusa“ in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Einsiedeln durch Otto I. Dort blieb die Bauerngemeinde auch ca. 250 Jahre. Die gleiche Urkunde nennt übrigens auch unsere heutige Partnergemeinde Tenigen als „Deninga“: eine durchaus bemerkenswerte Gemeinsamkeit.
  • Nach den Jahren der Zugehörigkeit zum Kloster Einsiedeln folgte eine Periode (13. und 14. Jahrhundert), in der Betzenhausen als Besitz zwischen verschiedenen  “Herrschaften” verschoben wurde: mit dabei die Freiburger Grafen, die Falkensteiner, andere Klöster und am Ende das Haus “Geben-Sigsteins”.
  • 1299 wird die Betzenhausener Gemarkung Schauplatz einer für Freiburg geschichtlich wichtigen Schlacht: der Bischof von Straßburg – Konrad II von Lichtenberg – wird von rebellischen Bürgern Freiburgs verletzt (am Ort vom späteren Bischofskreuz) und stirbt nach Rückkehr in Straßburg.
  • Im Jahr 1381 kauft Freiburg die Gemeinde Betzenhausen für “18 Mark oder Pfund Silber” vom letzten der wechselnden Besitzer, dem Haus “Geben-Sigsteins”. Gut 400 Jahre hält dieses Untertanenverhältnis. Zu jener Zeit war das Dorf noch immer sehr klein: so verzeichnet ein Bericht von 1525 ganze 11 Häuser, im Jahr 1683 wurden dann aber schon 27 Häuser erwähnt.
  • 1806 wird Betzenhausen eine selbständige Landgemeinde im Großherzogtum Baden. Die Einwohner waren daraufhin erstmals freie Bürger, mit Gemeinderat und eigenem Bürgermeister.
  • Die Begradigung der Dreisam in den 1820er Jahren änderte die landwirtschaftliche Bewirtschaftung in weiten Bereichen, in denen es vorher regelmäßig Überschwemmungen gegeben hatte. Das Gebiet wurde trockener, das Grundwasser senkte sich ab, so dass teilweise sogar Brunnen versiegten. Also ging der Beitritt zur Stadt Freiburg auf eine Initiative von Betzenhausen zurück. Freiburgs Oberbürgermeister Winterer erkannte die Perspektiven und unterstützte die Anfrage: ein großer Teil des Stadträte war skeptisch, denn Betzenhausen hatte einige Wüsche und die erschienen teuer zu werden.

Zum Zeitpunkt der Eingemeindung im Jahr 1908 war Betzenhausen ein Dorf mit knapp 100 Häusern und ca. 600 Einwohnern mit einer Fläche von rund 280 Hektar. Das Dorf-Zentrum lag an der Kreuzung Dietenbachstrasse / Lehener Strasse (der heutigen Sundgauallee). Entlang des Mühlbachs gab es ein kleines “Gewerbezentrum” mit verschiedenen Handwerkern; insbesondere auch drei Mühlen, denn der Bach führte damals noch weit mehr Wasser als heute.

Einen Grundriß des Dorfes zum Zeitpunkt der Eingemeindung zeigte das Titelbild des Bürgerblättle 189 (April 2008, erschienen im Jahr des 100-jährigen Jubiläums).

1908 waren es vor allem wirtschaftliche Gründe, die Betzenhausen zu Freiburg führten: das Dorf erhielt Anschluss an die Freiburger Wasserversorgung, neue Straßen und eine Volksschule, die heutige Gerhard Hauptmann Schule (ab Ende der 1920-er Jahre auch genutzt als Volksbad; hier eine ausführliche Beschreibung zu Geschichte der Schule). Die Stadt Freiburg sah in der Eingemeindung eine Chance zur Ausdehnung nach Westen, denn Betzenhausen bot große unbebaute Flächen, auf denen in den 1960-Jahren z.B. der Bezirk Betzenhausen-Bischofslinde entstand (das Thema der Ausdehnung in Richtung Westen ist ja noch heute aktuell). Trotzdem brauchte OB Winterer einiges an Überzeugungskraft: zum Schluss stimmte man im Stadtrat mit 59 zu 38 dafür (in Betzenhausen war es klarer: 40 zu 1).

Die Eingemeindung am 1.1.1908 wurde ein großes Fest, wie es Betzenhausen wohl noch nicht erlebt hatte. Bei Interesse: im Stadtarchiv Freiburg ist noch der damalige Bericht der Freiburger Zeitung über die Feier zu finden.


Entwicklung nach der Eingemeindung.

Im Jahre 1910 gründet sich der Ortsverein, aus dem später der Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde wurde (siehe Geschichtliches dazu) .

Die beiden Weltkriege hinterließen Leid und große Zerstörung auch in Betzenhausen: im zweiten Weltkrieg war es insbesondere eine Bombennacht im November 1944.

Ab 1963 wird der Bezirk Bischofslinde gebaut mit dem Platz am Bischofskreuz als Zentrum und einer neuen Bischofslinde als Gründungssymbol. Etwa zeitgleich beginnt das  große, soziale Wohnbauprojekt „Zehnsteinweg“.

1965 Einweihung „StuSie“ als größte Studentensiedlung in Freiburg.

1973 war die Zeitgekommen für 1000 Jahre Betzenhausen, die nachfolgenden Jahr auch ausgiebig gefeiert wurden.

1986 Landesgartenschau als Grundlage des heutigen Seeparks.

2012 Das ZentrenAktivierungsKonzept (ZAK) soll die Attraktivität des Stadtteils verbessern; es beginnt die Umsetzung von Baumaßnahmen auf dem Platz am Bischofskreuz und die Neugestaltung Sundgauallee auf Höhe Betzenhauser Torplatz.


Für geschichtlich Interessierte

Hier ein Hinweis auf den „Kultur- und Geschichtskreis Betzenhausen-Bischofslinde e.V.“, der sich seit 1998 um Themen in der Geschichte von Betzenhausen-Bischofslinde kümmert: siehe www.kuge-freiburg.de.

Viele Details zur Geschichte von Betzenhausen enthält die Festschrift “100 Jahre Betzenhausen bei Freiburg 1908-2008” (herausgegeben vom KuGe), sowie die Sonderzeiten zum Bürgerblättle anlässlich der “90-jährigen Zugehörigkeit Betzenhausen zur Stadt Freiburg (pdf)“ im Jahr 1998.

Zusätzlich: zwischen Nov. 1976 und Aug. 1978 wurde viel über Ereignisse in der Geschichte von Betzenhausen zusammengetragen und in einer langen Beitragsserie im Bürgerblättle veröffentlicht (mit insgesamt 19 Fortsetzungen). Auch wenn das selbst schon “lange her” ist: die Erkenntnisse zur Vorgeschichte von Betzenhausen bleiben ja bestehen.

Viele Informationen zur Bevölkerungsstruktur, Verkehr, Wohnen und auch Wahlergebnissen im heutigen Stadtbezirk stellt wie üblich die Stadt Freiburg über das FR.ITZ-Portal zur Verfügung; hier der letzte Bezirksatlas-Alt-Betzenhausen (pdf) aus dem Jahr 2018.

Aktuelle Themen (alte darstellung)

Einladung zur Fackelwanderung am 28. Dez. 2019, 16:00 Uhr (WG Köndringen)

Eine schöne Veranstaltung in unser Partnergemeinde: die jährliche Fackelwanderung der WG Köndringen mit anschließender Glühweinparty im beheizten Festzelt. Start ist um 16:00 Uhr mit einem Sektempfang. Die Wanderung geht über eine leichte Strecke über den Hungerberg. Während der Fackelwanderung, gibt es eine Weinprobe und eine Überraschung. Ab 20:00 Uhr dann im Festzelt eine Verlosung.

Die Teilnahme an der Wanderung, inklusive Sektempfang, Weinprobe und Verlosung beträgt pro Person 15,- €.  Bitte anmelden auf der Homepage der WG unter www.wg-koendringen.de oder per Email info@wg-koendringen.de .


Bürgergespräch mit Oberbürgermeister Martin Horn

Als “OB vor Ort” war Martin Horn am Montag, 16. Dez. im Bürgerhaus am Seepark. Etwas 150 Bürger waren gekommen und viele Themen zum Stadtteil wurden angesprochen. Und gute Nachrichten hatte er auch mitgebracht: z.B. die Gaskugel unter Denkmalschutz, Umbau Betzenhauser Torplatz, Zusicherung zum Bau Freibad West, eine Überarbeitung der Pläne Obergrün und auch eine zugesicherte Perspektive für Bauernhoftiere. Hier eine kurze Zusammenfassung …


Die Gaskugel steht ab jetzt unter Denkmalschutz!

So konnte es Martin Horn als “OB vor Ort” am 16. Dez. im Bürgerhaus verkünden. Die vielen anwesenden Bürger von Betzenhausen hat es gefreut. Denn das ist eine wichtige Weichenstellung.

Im Juli 2019 wurde die Gaskugel – ein Erkennungszeichen von Betzenhausen – außer Betrieb genommen: nach 54 Jahren Betrieb als Reservespeicher für Freiburg und die Region. Die Gaskugel wurde 1965 errichtet. Eine Arbeitsgruppe mit Beteiligung des Bürgervereins sprach sich sofort für den Erhalt der Gaskugel aus und hat inzwischen Ideen für ein sanftes, weiteres Nutzungskonzept erarbeitet. Hier ein Bericht über den aktuellen Stand.


Baugebiet Obergrün

Grosses Interesse auf der Infoveranstaltung durch das Stadtplanungsamt am 22. Juli 2019 im Margarethe-Ruckmich-Haus. Dabei gab es viel Kritik. Jetzt werden die Pläne überarbeitet.

Hintergründe: Im Dezember 2015 hatte der Gemeinderat die Aufstellung des Bebauungsplans Obergrün im Stadtteil Betzenhausen beschlossen. Anfang 2019 konnte sich die Treubau mit den Eigentümerinnen und Eigentümern über eine mögliche Entwicklung des Areals einigen. Aktuell sind darin 35 Reihenhäusern vorgesehen, also eine sehr hohe Baudichte. Das Baugebiet liegt in direkter Nachbarschaft  zum Verein „Bauernhoftiere für Stadtkinder“. Zu weiteren Details geht es hier.


Nachverdichtung Studentensiedlung (StuSie)

Es ist das aktuell größte Bauprojekt in unserem Stadtteil. Und die Umsetzung geht für alle deutlich sichtbar voran.

Aus diesem Grunde hier Infos zum Hintergrund und ein Zwischenbericht zum aktuellen Stand bzw. Hinweisen auf die nächsten Schritte von Architekt Jochen Gerlach (Studierendenwerk Freiburg).


Das Freibad West kommt!

Inzwischen läuft die europaweite Ausschreibung für den Bau. Eröffnung zur Badesaison 2022 ist das Ziel. Auch Martin Horn bestätigte bei “OB vor Ort”, dass der Neubau planmäßig kommen wird. Aktuell sei “kein Grund für Verzögerungen zu erkennen”.

Bereits im letzten Jahr 2018 waren 3 Architekturbüros um ein Konzept mit Kostenschätzung gebeten worden: der Vorschlag von Architekturbüro Lehmann aus Offenburg überzeugte zunächst eine Jury der Regio Bäder GmbH und im Febr. 2019 auch den Sportausschuß. Hier gibt es mehr zum aktuellen Stand des Projekt …


900 Jahre Freiburg

In wenigen Wochen beginnt ein neues Jahr und auch ein neues Jahrzehnt. Für die Stadt Freiburg ist dieses Jahr verbunden mit einem besonderen Jubiläum, das sich in vielen Veranstaltungen widerspiegeln wird (siehe zugehörige Seite der Stadt Freiburg). An dieser Stelle möchten wir einzelne Themen hervorheben, insbesondere wenn sie Bezug zu unserem Stadtteil haben.

Die Freiburger Bürgerstiftung und die Ökostation laden dazu ein, Baumscheiben aufblühen zu lassen für das Stadtjubiläum. Lassen Sie sich begeistern und werden Sie Baumpatin/Baumpate bei uns im Stadtteil. Alles weitere bei 900 Jahre – 900 blühende Baumbeete bzw. hier ein der der zugehörigen Flyer von Freiburg packt an.

Sonderausstellung ab November 2019 : freiburg.archäologie – 900 Jahre Leben in der Stadt

Im Zuge der 900-Jahr Feier erhält der Spielkrater im Seepark ein neues Gesicht.


Der neue Gemeinderat

Das ist der neu gewählte Gemeinderat: 21 Frauen und 25 Männer, Durchschnittsalter 46 Jahre, zwischen dem Jüngsten und der Ältesten liegen 50 Jahre. Zwei Mitglieder des Gemeinderates – Jan Otto und Stefan Schillinger – wohnen in Betzenhausen. Hier sind die Gesichter und weitere Informationen zum Wahlergebnis.


Bürgerblättle als PDF-Download

Die aktuelle Ausgabe unserer Stadtteilzeitung und frühere Ausgaben stehen auch als PDF zum Download bereit.

Auf dem Wasserweg von Freiburg nach Teningen

Seit September 2012 besteht die Stadt-Land-Partnerschaft des Freiburger Stadtteils Betzenhausen-Bischoflinde mit der Gemeinde Teningen. Dass es allerdings auch vorher schon Anziehungspunkte zwischen den beiden Orten gab, soll diese kleine Geschichte belegen. Denn…

Erinnerung an frühere Zeiten, wer hat diese nicht. Und besonders schön, wenn sich auf diese Weise zeigt, dass schon sehr viel früher die Beziehungen zu Teningen entstanden sind. Lustig zu wissen wäre, wie sich unsere heutigen jungen Menschen mit unserer Nachbargemeinde treffen. Mit Spannung erwarten wir gerne „junge“ Berichte, die wir dann auch gene veröffentlichen.

Auf dem Wasserweg von Freiburg nach Teningen

Wer in meiner Jugendzeit eine Maid verehrt hat, der war auch bemüht, irgendwie angenehm aufzufallen, etwas besonderes zu leisten oder eben zu imponieren. Finanzielle Mittel standen dabei nur recht wenig zur Verfügung. Doch Ideen muss man haben oder – wie in diesem Fall – ein Faltboot. Das Hochwasser auf der Dreisam im Frühjahr bot sich an, darauf von Freiburg nach Riegel zu paddeln. Rasch war das Boot aufgebaut und über die Schwellen ruhigeres Wasser unterhalb der Stadtgrenze erreicht.

Die Brauerei war bald zu erkennen und es dauerte nicht lange, hatte man auch die Mündung der Elz erreicht. In weiser Voraussicht lag ein langes Seil an Bord, das nun zum Einsatz kam. Band man nämlich das Boot vorne und hinten an und hielt die Leine im richtigen Winkel, treidelte man so ohne große Anstrengung flussaufwärts. Das Ziel war Teningen, Heimat der oben erwähnten Maid.

Geduldig wurde bis zum Feierabend gewartet, der bei der Strumpffabrik BAHNER in Mundingen um 17 Uhr war. Es kann sich sicher jedermann vorstellen, dass die Heimfahrt ab dort mit dem Fahrrad bis Teningen sehr rasch hinter sich gebracht wurde, zumal die Aussicht bestand, mit einen Faltboot auf der Elz weiter stromabwärts zu fahren. Auf heimatlichen Gewässern paddeln zu können, machte irgendwie etwas stolz. In Riegel wurde auf die ALTE ELZ übergesetzt. Zwischen Feldern und Wiesen fuhr man nach Kenzingen. Das Boot war nach dieser Fahrt bald zusammen gelegt. Auf einem Faltbootwagen transportierte man es an den Bahnhof und benutzte den Zug für die Heimfahrt nach Teningen und Freiburg.

Heinz Gutzweiler

(Ein Beitrag aus dem Bürgerblättle 252 Okt./Nov. 2018)