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Freiluft-Konzerte auf der Seebühne


Seit vielen Jahren organisiert die Stadt Freiburg im Sommer „Konzerte im Freien“ mit Freiburger Musikvereinen auf der Seebühne. Die Konzerte sind jeweils sonntags, sie sind kostenlos und gehen üblicherweise von 15:00 bis 16:15 Uhr.

Hier eine (vorläufige) Übersicht:

  • 15.05.2022: Musikzug der Feuerwehr Freiburg
  • 05.06.2022: Skyline Big Band MV Landwasser
  • 26.06.2022: Musikverein Opfingen
  • 10.07.2022: Musikverein Freiburger Verkehrs AG
  • 24.07.2022: Skyline Big Band Musikverein Landwasser
  • 31.07.2022: Musikverein Zähringen „SymBadisch“
  • 14.08.2022: Rathausmusik Freiburg
  • 04.09.2022: Musikverein Zähringen „SymBadisch“
  • 01.10.2020: Gamelangruppe Akaishi-Daiko
  • 01.10.2022: Rathausmusik Freiburg
  • 16.10.2022: Orchestergemeinschaft Seepark

Weitere „Konzerte im Freien“ sind auf den Bühnen im Stadtgarten (Musikpavillon) und am Waldsee zu hören. Hier gibt es die Gesamtliste: www.freiburg.de/konzerteimfreien


Kurzvorstellung einiger Musikvereine, die regelmäßig dabei sind:

Soulfamily ist ein Ensemble von Sängerinnen und Sängern aus Freiburg, die unter der Leitung von Joel Da Silva brasilianischen Soul, Pop, Bossa Nova und Gospel präsentieren. Mehr zum Ensemble gibt es auf der Facebook-Seite der Soulfamily.

Der Musikverein Freiburg-Hochdorf hat eine lange Tradition und ist regelmäßig auf Veranstaltungen in Freiburg zu sehen. Alles Weitere siehe hier: www.mvhochdorf.de

Auch die Skyline Big Band Musikverein Landwasser kommt seit Jahren regelmäßig auf die Seebühne. Die Big Band wurde 1990 durch den Musikverein Freiburg-Landwasser e.V. gegründet. Etwa 20 Musiker und Musikerinnen mit Saxophon-, Posaunen-, Trompetensatz und Rhythmusgruppe bilden eine typische, klassische Big Band Besetzung. Zum 30. Geburtstag der Band im Mai 2020 haben wir die Musiker auch im Bürgerblättle vorgestellt (Ausgabe 261). Alles Weitere siehe hier: www.skylinebigband.de

Im Musikverein Freiburg-Zähringen spielen ca. 55 Musikerinnen und Musiker Originalkompositionen für Blasmusik. Im Laufe der Jahre gab es mehrmals Zusammenarbeit mit internationalen Jazzmusikern. Siehe: www.musikverein-zähringen.de

Zum Freizeitmusikkorps der Polizei siehe www.polizeimusik-freiburg.de

Die Gamelangruppe Anggur Jaya spielt balinesische Gamelan-Musik. Siehe: www.gamelan-freiburg.de

Die Rathausmusik Freiburg wurde 1998 gegründet; heue besteht Blaskapelle aus 25 Musiker. Im Programm sind z. B. Polka,Walzer, Marsch u.a.

Das Freiburger Blasorchester e. V.  stellt sich vor unter  www.freiburger-blasorchester.de

Erste Anfänge vom Musikverein der Freiburger Verkehrs AG liegen im Jahr 1981, als fünf Mitarbeiter sich einfach mal trafen zum gemeinsamen Musizieren. Im Jahr 2022 gibt es eine Reihe von Kozerten, denn da werden 40 Jahre des Vereins gefeiert. Alles Weitere hier: www.vag-musik.de

Der Musikverein Opfingen besteht aus einem großen Orchester und einer Jugendkapelle mit Schwerpunkt Blas- und Unterhaltungsmusik; dazu viele Möglichkeiten der Ausbildung (von musikalischer Früherziehung bis kompletter Instrumentenausbildung). Alles Weitere hier: www.mv-opfingen.de

Der Musikverein Freiburg-Waltershofen stellt sich vor unter www.mvfrw.de

Die Orchestergemeinschaft Seepark ist ja hier in Betzenhausen zuhause und bestens bekannt. Damit erübrigt sich eigentlich auch die Vorstellung; hier unser Beitrag zu 20 Jahre Orchestergemeinschaft Seepark

Störche und die Gaskugel

Diesen kurzen Beitrag haben wir vor allem für Besucher erstellt, die über die Storchen-WebCam zu uns gekommen sind. Wir vermuten überwiegend überregionale Gäste, die mit Betzenhausen, einem Stadtteil von Freiburg im Breisgau, nicht ganz so viel anfangen können. Und deshalb auch kaum wissen können, dass es hier eine ganz besondere Gaskugel gibt!

Aber was hat eine solche Gaskugel mit Störchen zu tun ?

Eine erste Gemeinsamkeit ist der Anklang in den letzten Jahren:

  • Zeitgleich mit dem Corona-Virus kam ein verstärktes Interesse an unserer WebCam; vor allem auch ein Vielfaches an Zuschauern (wobei verbesserte Technik vielleicht auch Wert geschätzt wird). Insbesondere ist es inzwischen ein überregionales Interesse.
  • Im Jahr 2019 wurde die Gaskugel von Betzenhausen stillgelegt. Für Viele in Freiburg ein besonderes Wahrzeichen: natürlich erkennen wir an, dass unser Münster immer noch weit davor steht in der Rangliste! Zusätzlich ist dieses Wahrzeichen inzwischen das erste Industriedenkmal in Freiburg geworden. Eine Vielzahl an Gruppen engagieren sich für eine weitere kulturelle Nutzung, z.B. auf Basis der einmaligen Akustik darin: organisiert werden die Ideen in einer lebendigen Gaskugel-Initiative. Dort ist z.B. ein Buch erschienen über die „Freiburger Gasgeschichte(n)“: Wie es bei uns historisch zur Verwendung von Gas kam, dürfte auch auf andere Städte übertragbar sein.

Also haben wir in unserem Stadtteil zwei Projekte mit großer Ausstrahlung. Aber es gibt mindestens noch eine weitere Verbindung, etwas Naheliegendes im urspünglichen Sinne des Wortes:

  • Die St. Thomas Kirche mit dem Storchennest und die Gaskugel stehen nur wenige Hundert Meter auseinander. Würde man die WebCam nach rechts schwenken, wäre die imposante Gaskugel im Bild (aber dann natürlich kaum noch etwas vom Nest). Google-Maps mit Eingabe „Gaskugel Betzenhausen“ gibt die passende Orientierung und die St. Thomas Kirche ist dort im Plan auch gleich erwähnt.
  • Wenn im Sommer die Jungstörche so groß werden, dass es eng wird im Nest, dann zieht es die Eltern nicht selten auf die Gaskugel. Von dort haben sie einen wunderbaren Blick auf die Dreisam, an dessen Ufern die Störche gern nach Kleintieren suchen, aber sie können auch das Nest und das Treiben dort beobachten. Im Grunde die ideale Kombination aus Distanz und Nähe: Wir haben dann also eine Art von Helicopter-Eltern…

Speziell zur Gaskugel und dem Projekt gibt es viel zu berichten: Wenn wir auch nur etwas Interesse daran geweckt haben, würde uns das sehr freuen! In unserem Beitrag zur Gaskugel beschreiben wir Einiges zur Geschichte der Gaskugel und zu den Entwicklungen der letzten Jahre. Noch spannender für Aussenstehende ist vermutlich die Seite des Gaskugel-Projektes, insbesondere wenn es um kreative Ideen und Perspektiven für die Zukunft geht: siehe www.gaskugel-freiburg.de .

 

Unser aller Auto“mobil“

Aktuelles (Mai 2022): Stetes Fahrzeug-Wachstum weiterhin auch in Freiburg.

Trotz aller Diskussionen um Parkgebühren und Umweltauswirkungen: die Zahl der Autos in Freiburg wächst weiter und das gilt auch für die aktuellen Jahre. Sogar die Zahl der Autos pro 1.000 Einwohner nahm in 2021 weiter zu: da waren es 354 (zehn Jahre zuvor waren es „nur“ 340). Und immer mehr SUVs für das Stadt-Abenteuer sind dabei: in 2021 zählte das Kraftfahrtbundesamt 5.522 Fahrzeuge der Klasse in Freiburg und damit mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2016. Eine Verkehrswende ist offensichtlich noch nicht in der Bevölkerung angekommen; auch nicht in Freiburg.

Auch bundesweit war es zum 1.1.2022 wieder ein Höchststand mit 48,5 Millionen PKW: ca. 800.000 mehr als im Jahr davor. Das sind jetzt 580 Pkw je 1000 Einwohner (im Ländle BW sind es 613). Ein Effekt der E-Auto Initiativen ist der Trend zum Zweitwagen: es wurden die alten Verbrenner nicht im gleichen Maße abgeschafft. Für all die Pkw stehen übrigens in Deutschland etwa 160 Millionen Stellplätze zur Verfügung: der Raum wird nicht nur knapper durch die Zahl der Pkw; die werden gleichzeitig auch immer größer und bei Wohnwagen war 2021 zusätzlich noch ein Rekordjahr.


Nachfolgend ein Beitrag aus Bürgerblättle 269, Okt./Nov. 2021

Geteilte Freude, doppelte Freude!

Entnommen aus de.statista.com

Man kann es kaum glauben: Trotz aller Debatten um Klimaschutz und Verkehrswende stieg allein von 2010 bis 2020 die Pkw-Dichte um 14 % in Deutschland! Das bedeutet: aus 41,7 Millionen PKW wurden 47,7 Millionen, jedes Jahr kamen mehr als eine halbe Millionen Autos hinzu. Aus durchschnittlich 509 Pkw pro 1 000 Einwohner wurden 569 (Statistisches Bundesamt). Selbst im Corona-Jahr 2020 ist der Bestand gestiegen: Anfang 2021 lagen wir bundesweit schon bei 580 Pkw je 1000 Einwohner. Im dem Jahr war der Zuwachs mit 1,7% speziell in Green City Freiburg über Durchschnitt (was sogar der Spiegel und andere Medien bemerkenswert fanden).

Man beachte: zu Beginn der 1970er Jahre mit gut einem Viertel der Pkw von heute entstand die heutige Fußgängerzone von Freiburg; seither ist also z.B. der Münsterplatz kein Parkplatz mehr. Es war schon damals kein leichter Schritt und mit kontroverser Diskussion verbunden. Dass die Fahrzeuge von heute auch noch viel größer und PS-stärker sind als in früheren Jahren, kommt hinzu (z.B. für das SUV-Abenteuer in der Stadt). Am meisten Stärke (PS) zeigt man übrigens in Bayern gefolgt von Baden-Württemberg. Man merkt: Das Auto war und ist „des Deutschen liebstes Kind“.

Eine logische Konsequenz aus alle dem: Parkplätze werden immer knapper. Ein Umstand, den auch die Bewohner von Freiburg bei der Wohnfeldumfrage 2020 bemängelt haben. „Gefühlt“ gibt es immer weniger Parkplätze. Hinzu kommt, dass die weitere Umwelt-politische Richtung eine ganz andere sein wird und auch sein muss. Alle Modelle von zukunftsorientierten Städten reduzieren den Autoverkehr. Der Verdrängungswettbewerb wird zwangsläufig weiter steigen. Siehe z.B. aktuelle Freiburger Diskussion um Kosten für Anwohnerparkplätze oder Geschwindigkeitsbegrenzung 30km/h (die sogar Paris jetzt eingeführt hat).

Einziger kleiner Lichtblick bei dieser Betrachtung: bei jungen städtischen Bewohnern sind Führerschein und eigenes Auto nicht mehr angesagt. Lange Zeit waren dies ja Status-Symbol und Zeichen der Unabhängigkeit. Seit Jahren sinken hier die Zahlen, so dass Auto-Vertreter schon ein Problem darin zu sehen (üblicherweise wird Kaufverhalten der 18 – 24 Jährigen betrachtet). Auch eine Konsequenz: das Durchschnittsalter der Pkw-Besitzenden steigt.

Unser normales Straßenbild: Auto an Auto in Ruhestellung.

Wie viel fährt ein Auto durchschnittlich im Jahr? Ca. 12.000 bis 14.000 km dürften es sein (da scheint eine klare Aussage schwierig). Tendenz hier eher rückläufig: es gibt also immer mehr Pkw, aber pro Pkw wird weniger gefahren. Und wer nachrechnen mag: weniger als 3% eines Tages wird das Auto gefahren; über 97% der Zeit braucht es einen Parkplatz. Lässt man die Vielfahrenden einmal außen vor, ist das Verhältnis beim Rest noch weit extremer. Unser zentrales Symbol für Mobilität steht die meiste Zeit herum.

Dabei könnte es auch anders gehen: unterhalb von 10.000 km pro Jahr dürfte es sogar wirtschaftlich günstiger sein, ein Fahrzeug zu teilen. Mehr als 10 Nutzer kommen üblicherweise auf ein Carsharing-Fahrzeug. Im Stadtgebiet von Freiburg sind heute über 400 Fahrzeuge verfügbar. Hätte jeder Nutzer dieser Fahrzeuge sein eigenes, dann bräuchte man logischerweise viele weitere Parkplätze!


30 Jahre Carsharing in Freiburg

Aus Nachhaltigkeitsbericht Freiburg 2020

Und wieder kann man staunen: Seit 1991 gibt es ein Carsharing-Angebot in Freiburg, von Anfang an unterstützt durch den VCD. In der ersten Zeit wurden nur Privat-Parkplätze genutzt; ab 2012 suchte die Stadt selbst nach einem Konzept mit öffentlicher Unterstützung. Das war nicht einfach, denn gesetzliche Grundlagen waren dafür eigentlich nicht vorhanden. Doch Freiburg fand eine Lösung im „Carsharing-Aktionsplan 2012“: Über Änderungen im Bebauungsplan konnten 134 Standorte für Carsharing ausgewiesen werden und im Jahr 2015 stimmte auch der Gemeinderat zu. Erst ab Anfang 2021 wurde alles einfacher: Ein neues Bundesgesetz ermöglicht jetzt Stellplätze für Carsharing an öffentlichen Straßen und Plätzen über eine Sondernutzungserlaubnis. Die Entwicklung der zugehörigen Fahrzeug-Zahlen über die letzten Jahre ist eindrucksvoll (siehe Abbildung)

Stand heute (Sept. 2021) sind gut 100 städtisch unterstützte Stationen genutzt: 110 sollen es Ende 2021 sein. Eigentlich wäre sogar noch mehr möglich, doch bereits vorgesehene Stationen werden erst dann aktiviert, wenn ein Betreiber den Bedarf anmeldet. 45 Stationen auf privaten Flächen kommen noch hinzu. Zusammen sind es die oben schon genannten gut 400 Fahrzeuge. Green City Freiburg hat dafür natürlich einige Lorbeeren erhalten, denn es war die erste Stadt in Deutschland mit einem Angebot für Carsharing-Autos im öffentlichen Straßenraum. Und Freiburg ist bundesweit auch noch ganz weit vorn bei der Zahl der Fahrzeuge. Anbieter in Freiburg sind die bekannten Größen „Grüne Flotte“ und „Stadtmobil“; zusätzlich Flinkster für DB Kunden. Nicht zu vergessen „My-e-Car“ als südbadischer Anbieter von Elektro-Fahrzeugen, betrieben mit Strom von NaturEnergie.


Carsharing in Betzenhausen

Freiburgs Idee, diese Stationen über alle Stadtteile zu verteilen, hat sich bewährt. Dabei ist es ein erklärtes Ziel, innerhalb von höchstens 250 Metern von der Haustür ein Auto vorzufinden. Direkt in Betzenhausen sind Fahrzeuge auf 7 Stellplätzen zu finden, knapp hinter den „Stadtteil-Grenzen“ zu Lehen und Mooswald gibt es weitere. Das größte Angebot hat bei uns die Grüne Flotte.

Warum eigentlich nicht?

Natürlich wird der Individual-Verkehr noch lange auf dem eigenen Autos beruhen und mit den oben genannten Zahlen ist keinerlei Abkehr von diesem Trend zu erkennen! Auch Berufspendler und Vielfahrer werden bleiben, wobei das letzte Jahr die Erkenntnis gebracht haben dürfte, dass sogar mancher Vertriebstermin online stattfinden kann. Aber viele Autos werden doch nur gelegentlich gebraucht und auch das parkende Auto kostet Geld. Hier sollte man wirklich Carsharing in Betracht ziehen. Ein paar Entscheidungshilfen dürfen natürlich nicht fehlen:

  • Die Autos der Carsharing Anbieter sind meistens recht neu und auch gut gepflegt; inklusive angenehmer Dienste wie Wartung, Reifenwechsel, Vignette CH…
  • Welches Fahrzeug darf es denn heute sein? Ein Kleinwagen, etwas Passendes für den Besuch im Baumarkt oder ein „Bus“ für den Ausflug im Freundeskreis bzw. mit der großen Familie. Sie haben viel Freiheit bei der Wahl.
  • Sie werden sich wundern, dass selbst Kinder ein geliehenes Auto gern wieder aufräumen, bevor es zurückgegeben wird.
  • Und ein gesicherter Parkplatz ist übrigens auch inklusive.

Zum Schluss natürlich auch noch die ökologische Frage: vielleicht fährt man ohne eigenes Auto doch noch etwas weniger und nutzt Rad oder ÖPNV. Aber viel wichtiger: welcher Ressourcen-Verbrauch steckt dahinter, wenn für die mehr als 10 Nutzer eines Carsharing-Fahrzeugs auch noch jeweils ein Pkw produziert werden müsste.

Am Ende ist es wie in vielen anderen Fällen: Eine Sache der Gewohnheit.

Die Redaktion

Entnommen aus Bürgerblättle 269 / Okt./Nov. 2021


Update 2022

Bundesweit wurde zum 1.1.2022 ein neuer Höchststand gezählt mit 48,5 Millionen Pkw: also ca. 800.000 mehr als im Jahr davor. Das bedeutet jetzt 580 Pkw je 1.000 Einwohner (im Ländle BW sind es 613). Ein Effekt der E-Auto Initiativen ist leider der Trend zum Zweitwagen, denn es die alten Verbrenner wurden bei Kauf nicht im gleichen Maße abgeschafft. Für all die Pkw stehen übrigens in Deutschland etwa 160 Millionen Stellplätze zur Verfügung: der Raum wird nicht nur knapper durch die Zahl der Pkw; die werden gleichzeitig auch immer größer und bei Wohnwagen war 2021 zusätzlich auch noch ein Rekordjahr.

Blick nach Freiburg: Trotz aller Diskussionen um Parkgebühren und Umweltauswirkungen, die Zahl der Autos wächst auch hier weiter. Sogar die Zahl der Autos pro 1.000 Einwohner nahm in 2021 weiter zu: am Ende waren es 354 (zehn Jahre zuvor waren es „nur“ 340). Und immer mehr SUVs für das Stadt-Abenteuer sind dabei: Ende 2021 zählte das Kraftfahrtbundesamt 5.522 Fahrzeuge dieser Klasse in Freiburg und damit mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2016. Eine Verkehrswende ist offensichtlich noch nicht in der Bevölkerung angekommen; auch nicht in Freiburg.


Ergänzend dazu ein paar weiterführende Seiten:

Carsharing als Thema bei der Stadt Freiburg: www.freiburg.de

Zahl der Autos in den Städten wächst weiter, siehe Der Spiegel

Ökoinstitut Freiburg im Auftrag des Nabu: Impulse für mehr Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit in der Verkehrspolitik. Siehe www.nabu.de (PDF)

Umweltbundesamt: Mobilität privater Haushalte, siehe www.umweltbundesamt.de

Statistisches Bundesamt: Pkw-Dichte in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren um 12 % gestiegen, siehe www.destatis.de

Freiburg: Nachhaltigkeitsbericht 2020, siehe www.freiburg.de (PDF)

Das grüne Gebäude

Stadtgrün statt grau

Eigentlich wäre Green-City Freiburg ja prädestiniert dafür, viele grüne Gebäude zu haben. Nicht Grün als Aussenfarbe ist hier gemeint (obwohl das auch schön wäre statt so mancher Grau.In.Grau-Architektur): nein, hier soll es um begrünte und damit lebendige Fassaden gehen, aber auch Dachterrassen und Höfe mit Leben.

Natürlich gibt es in Freiburg auch ein passendes Prestige Objekt, das zum grünen Wahrzeichen werden soll: der über 50 Meter hohe Green City Tower auf dem Area des alten Güterbahnhofs. Dies könnte sogar die größe vertikale Vegetationsfläche an einem Haus in Deutschland werden. Mehr dazu auf www.green-city-tower.de

Ansonsten gibt es insbesondere von den begrünten Gebäuden noch nicht sehr viel: innovative Projekte stehen aktuell eher in anderen Städten. Aber Freiburg will nachbesseren mit dem Förderprogramm „GebäudeGrün hoch³„: Ein guter Grund für die Übersicht hier.

Hintergrund

In der Stadt wird es immer wärmer; entsprechende HotSpots sind schon identifiziert. Das Stadtklima ist also ein wichtiger Grund, Biodiversität zu fördern sicher auch. Und nicht zu unterschätzen: Begrünung ist einfach Menschen-freundlicher und sozialer als die grauen, eintönigen Strukturen der modernen Zweck-Architektur. Und diese Architektur ist grade auch in Freiburg häufig zu finden, logischerweise vor allem in den westlichen Stadtteilen, in denen Freiburg seinen Erweiterungs-Drang der letzten Jahrzehnte vor allem ausgetragen hat. Da gibt es kaum Gebäude, die es in einen Werbe-Prospekt der Stadt geschafft haben: Grün könnte auch da helfen!

Aber zurück zur ökologischen und klimatischen Begründung: sie soll hier natürlich zentrales Thema sein und darauf zielt auch das Programm der Stadt: „Denn je mehr grüne Dächer, lebendige Fassaden und offene Höfe es gibt, desto stärker ist der Einfluss auf das Klima in der Stadt. Die Begrünung reduziert im Sommer die Innentemperaturen und wirkt im Winter als natürlich Wärmedämmung, außerdem absorbieren die Pflanzen Lärm, Schmutz und Feinstaub.

Klingt alles auch nach Innovation beim Bauen und siehe da, es geht doch: direkt gegenüber der Lokhalle auf dem ehemaligen Güterbahnareal baut das Pharmaunternehmen Dr. Falk nach der Devise „Hier entsteht Zukunft„. Der Siegerentwurf vom Architekturbüro Cobe aus Kopenhagen wurde im Febr. 2022 ermittelt und zeigt u.a. wie Architektur thematisch ein vorhandenes, historisches Umfeld aufnehmen kann. Und auch hier ist eine begrünte Fassade fest eingeplanter Bestandteil (mehr in der zugehörigen Pressemitteilung (PDF)).

Nur als generelle Ergänzung hier zusätzlich der Hinweis auf ein weiteres Förderprogramm der Stadt Freiburg: „Artenschutz in der Stadt“ mit dem Ziel, die Artenvielfalt in privaten Gärten und Grünflächen zu erhöhen. Und Grünflächen sind in diesem Sinne ja auch Dächer und Fassaden (wobei wir zusätzlich erwähnen möchten, dass unser Obergrün für dieses Ziel erst recht ein positives Beispiel ist).

Zum Programm GebäudeGrün hoch³

Die Hauptziele sind Fassadenbegründung, Dachbegrünung und Entsiegelung. Die Web-Seite der Stadt zeigt gute Beispiele und natürlich ist aus Freiburg das Green City Hotel im Vauban dabei (ohne Grün wäre dies ja auch nur ein dunkel-graues kantiges Gebäude wie viele andere).

Das Programm der Stadt ist zu finden unter www.freiburg.de/gg3. Dort stehen auch verschiedene Broschüren zum Download zur Verfügung: z.B. ein umfangreiches Gutachten aus 2020 bzw. Machbarkeitsstudien und natürlich die Fördermöglichkeiten bzw. Anträge (Interessierte können mit bis zu 25 Euro pro Quadratmeter rechnen). Eine Erstberatung ist kostenlos. Das Projekt wird umgesetzt in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG).

Die Stadtverwaltung von Freiburg hat im Juli 2021 schon mal selbst 26 priorisierte Gebäude ermittelt und passende Begrünungsempfehlungen gegeben (z.B. für Gebäude wie Schulen oder Feuerwehr). Die Finanzierung ist aber noch unklar. Ein Prestige-Ojekt für Freiburg ist sicher der Green City Tower als erstes Hochhaus in Freiburg mit immergründen Pflanzen an der Fassade (siehe Abbildung bei flor-design).

In Freiburg-Betzenhausen

Gebäude der StuSie

Unzweifelhaft gäbe es auch bei uns im Stadtteil eine Reihe von Gebäuden, die nachträglich noch sehr sinnvoll begrünt werden könnten; bei uns wären sicher auch die vielen Flachdächer ein Thema. Das Projekt der Stadt Freiburg will ja insbesondere Initiativen von Gebäudeeigentümern unterstützen.

Überhaupt hat es in den letzten Jahrzehnten im Westen eine massive Nachverdichtung gegeben, was zwangsläufig auf Kosten von Grünflächen ging. Und dann gern in Architektur der Neuzeit, das heisst vor allem Betonoptik. Allen voran ist das natürlich bei der Studentensiedlung (StuSie) zu erkennen, wo die großen grauen Flächen nach dem Ausbau seit 2018 leider noch kräftig zugenommen haben (siehe Aufnahme, das Wetter hat sich am Tag des Fotos äquivalent triest eingerichtet). Der Bürgerverein ist dort im intensiven Kontakt mit dem Architekten: Ziel ist eine Begrünung für alle Gebäude (nicht nur die Neuen), ggf. auch in Kombination mit Solarzellen. Letztere natürlich vor allem an Gebäude-Seiten mit ausreichender Sonneneinstrahlung bzw. auf dem Dach.


Weitere Quellen

Viel zum Thema auch mit schönen Anwendungsbeispielen gibt es beim BuGG, dem Bundesverband GebäudeGrün e. V. (siehe www.gebaeudegruen.info). Beeindruckend dort gleich der erste Blick auf ein Hunderwasserhaus aus Vogelperspektive und schon fragt man sich, warum die vielen Hunderwasser-Ideen von der Standard-Architektur so ignoriert werden. Ansonsten: bei der BuGG gibt es eine Vielzahl an Informationsveranstaltungen zu den unterschiedlichsten Gesichtspunkten des Grün-Themas.

Eine schöne Übersicht zu möglichen Techniken der Fassadenbegrünung bietet der Nabu in seinem Beitrag Grüne Fassaden.

Grad in der Nachbarschaft in Lehen gibt es die Firma Flor-Design (www.flor-design.de) mit innovativen Ideen. Die Web-Seite www.greencitywall.de zeigt einige Projekte; vorgestellt auch im  Beitrag des Magazin Chili .

Und dann noch ein Spitzenreiter und auch in der Nähe von Freiburg (in Buchenbach): dort arbeitet die Firma Vertiko an vielfältigen Möglichkeiten der Fassadenbegrünung (siehe www.vertiko.de). Und weil sie so kompetent und gut sind, gab es Ende 2021 sogar den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für zukunftsweisendes Design.


Zum Abschluss hier noch einige Beispiele für Grünfassaden wie schon im Text erwähnt (viel mehr davon gibt es auf der Seite des BuGG):

 

Störche in Betzenhausen (Impressionen)

Im Frühjahr und Sommer zeigt unsere Storchenkamera/WebCam das Leben auf dem Turm der St. Thomas Kirche in Freiburg-Betzenhausen (seit 2011). Als Trost für die Herbst- und Wintermonate finden Sie nachfolgend ein paar Impressionen und Geschichten aus den letzten Jahren.

Jungstörche auf der St.Thomas Kirche werden jedes Jahr beringt (möglich nur im Alter von 4 bis 6 Wochen). Diese wichtige Aufgabe in luftiger Höhe übernimmt häufig Gustav Bickel, Vorsitzender des Vereins Weissstorch Breisgau e.V. und langjähriger Betreuer zahlreicher Stochenpaare am Tuniberg und in der March.

Der leichte Kunststoffring wird am Bein befestigt und ist mit einer individuellen Nummer versehen, mit deren Hilfe die Störche schon mit einem Blick durchs Fernglas oder Spektiv identifiziert werden können. Der Ring z.B. hilft aber bei Forschungsarbeiten. Der Zeitpunkt, wann die Ringe angelegt werden, wird auch immer wieder von WebCam Besuchern nachgefragt. Allerdings ergibt sich der Zeitpunkt meist erst kurzfristig. Deshalb haben wir 2022 ein eigenes Video dazu erstellt. Siehe unser Beitrag zur Störche Beringung 2022.


Sommer 2022

Mehr zur Beringung 2022

Erst Ende Februar (also schon recht spät) wurde das Nest besetzt. Wir gehen davon aus, das unsere Storchen-Dame vom letzten Jahre nicht wieder zurückgekehrt ist von ihrer Winter-Reise. Denn es gibt eine neue Partnerin und sie trägt einen Ring: deshalb wissen wir, dass sie 2016 in Freiburg-Gundelfingen aufgewachsen ist und dass sie auch in den vergangenen Jahren schon hier in der Gegend war (z.B. schon einmal mit Brut in Munzingen). Ab Anfang April lagen vier Eier im Nest: Am 3. Mai schlüpfte das erste Küken, wenige Tage später waren es drei.

Ende Mai dann eine kleine „Tragodie“: der schwächere dritte Jungstorch wurden aus dem Nest verstoßen. Wir gehen davon aus, das es die Alt-Störche selber waren und kein Fremdstorch. Der Jungstorch ist glücklicherweise auf einer Trittstufe unterhalb des Nestes liegengeblieben; wurde gefunden und heruntergetragen. Er kam zur Pfege-Station von “Weißstorch Breisgau” und hat sich dort gut erholt. Also Glück im Unglück!

Weil der Zeitpunkt der Beringung immer wieder nachgefragt wird, haben wir ein kleines Video aus WebCam-Mitschnitten erstellt (siehe Beitrag Störche Beringung 2022).


Sommer 2021

Video als Jahresrückblick 2021

Schon in den ersten Tagen vom Februar tauchte Vater Storch auf und sein Ring zeigt eindeutig, dass es wieder unser Storch aus den letzten Jahren ist. Doch dann wurde es nochmal hart für ihn: ein knackiger Wintereinbruch brachte Schnee sogar nach Freiburg und Temperaturen weit unter Null. Aber alles ging gut, denn kalte Füße bekommt Meister Adebar nicht so schnell. Mitte Februar folgte glücklicherweise seine Partnerin, denn es gab mehrmals konkurrierede Störche abzuwehren.

Verhältnismäßig früh schlüpften dann auch Küken aus drei Eiern. Nummer eins schaute ab dem 10. April in die Welt und traf damit gleich auf ein kleines Jubiläum: auf den Tag genau vor 111 Jahren – also am 10. April 1910 – wurde der Lokal-/Bürgerverein Betzenhausen gegründet, der seit vielen Jahren das Nest der Störche betreut. Diesen schönen Zufall als “Geburtstags-Küken” müssen wir einfach erwähnen!

Es war insgesamt ein regnerisches Jahr, aber die drei Jungstörche hatten sich gut entwickelt. Allerdings wurde anfang Juli ein Jungstorch das Opfer einer anderen Gefahr: er hatte sich bei seinen Flugversuchen in einer Hochspannungsleitung verfangen und das am Ende nicht überlebt. Bei der Gelegenheit möchten wir erwähnen: Hochspannungsleitungen sind leider auch eine der häufigsten Todesursachen auf dem späteren Erstflug in den Süden.

Eine Besonderheit noch: Erstmals haben wir neben den Bildern auch ein Video von 30 min erstellt mit Ausschnitten der WebCam; also ein kleiner Jahresrückblick auf 2021 mit der Weißstorch-Familie im Mittelpunkt.

 

 


Sommer 2020

Um wieder schöne Bilder zu erhalten, mussten wir die Kamera im Winter neu befestigen und mit einem stabilen Gehäuse versehen (denn die Storch-Eltern hatte im letzten Jahr das Regenschutzblech als Stehplatz entdeckt, so dass am Ende alles verbogen war). Da die Störche offensichtlich immer früher aus dem Süden zurück kehren, war auch unser Nest schon sehr früh besetzt (Anfang Febr.) und wieder ist es das gleiche Storchenpaar. Um die Ostertage (Anfang April) schlüpften dann vier Jungstörche: grad als Corona das öffentliche Leben bei uns nahezu zum Stillstand brachte. Schön anzusehen, wie unser Pfarrer Joachim Koffler die jungen Störche mit seinem Lied für Fenja begleitete. Leider ist ein Jungtier Anfang Mai gestorben: ein Dank an Bernd Wißler, der grad in dieser Zeit ein Video erstellt hat (anzuschauen über Youtube). Zum Schluss haben alle drei auch ihre Flugversuche erfolgreich beendet.

Überhaupt war 2020 wohl das erfolgreichste Jahr für Störche im Breisgau: nie zuvor wurden mehr gezählt (137 Nester mit 247 Jungstörchen). Siehe auch BZ-Interview mit Gustav Bickel im Aug. 2020 (evtl. eingeschränkter Zugriff). Rekord auch bei uns: nie zuvor hatten wir so viele Besucher für unsere WebCam (vielleicht ja auch ein Effekt des Corona-Jahres).


Sommer 2019

Vermutlich das gleiche Storchenpaar wie im letzten Jahr. Im Mai dieses Jahres erleben sie einen Kälteeinbruch mit langer Regen-Phase, was viele Storchenbabys in der Region nicht überleben. Auf der St. Thomas Kirche gibt es dreifacher Nachwuchs und alle haben sich bestens entwickelt. Besonderheit: Die Storch-Eltern haben unsere Kamera-Abdeckung als besonderen Aussichtspunkt entdeckt, verbogen und dadurch die Übertragung merklich eingeschränkt.

 

 

 

 

 

 


Sommer 2018

Vaterstorch auch dem letzten Jahr ist zurück. Diesmal findet er eine anderen Partnerin; sie trägt keinen Ring und kann deshalb auch nicht zugeordnet werden. Vierfacher Nachwuchs stellt sich ein und alle haben überlebt. Auch in diesem Jahr sorgte wieder Gustav Bickel vom Verein Weissstorch Breisgau e.V. für die passenden Ringe. Im Sommer hat dann ein Junges sehr früh das Nest verlassen und mit Flugversuchen begonnen: es musste daraufhin in der Auffangstation betreut werden.

 

 

 

 

 

 


Sommer 2017

In diesem Jahr war zum ersten Mal ein Brutstorch zu Besuch, der 2014 auf dem Mundenhof geboren und beringt wurde. Im Jahr 2016 hatte er noch versucht, auf einem Strommast bei Reute eine Familie zu gründen. Aber 2017 hat er dann unser Nest entdeckt und lieb gewonnen, denn auch einige weitere Jahre kam er zurück auf das Dach der St. Thomas Kirche.

Den Winter hatte er westlich von Madrid verbracht (ca. 1250 km von hier). Dort wurde er im November 2016 mehrfach beobachtet und anhand seines Ringes identifiziert. Beim Rückflug aus dem Winterquartier machte er dann wohl noch eine kleine Pause in der Nähe von Barcelona, wie eine Beobachtung am 25.02.2017 belegt.

Seine Partnerin im Jahr 2017 war Schweizerin. Leider haben wir keine weitere Dokumentation über das Leben im Nest; insbesondere auch keine Bilder, denn unsere WebCam war schon recht bald ausgefallen.


Sommer 2016

Schon im Febr. hatte sich der erste Storch eingefunden. Naßkaltes Wetter hatte im Juni dazu geführt, dass von den vier Jungstörchen nur zwei überlebten (in anderen Nestern der Umgebung war das Ergebnis sogar noch schlimmer). Siehe auch Hinweis in der BZ „Jungstörche auf der Thomaskirche“.

Für Unruhe sorgte zwischendurch eine laute, ferngesteuerte Drohne, durch die auch junge Störche leicht in Panik geraten können. „Storchennester sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützte Nist- und Brutstätten“, betont Gustav Bickel und weist darauf hin, dass es nach Artenschutzgesetz und Naturschutzgesetz  streng verboten mit Fluggeräten über Brut- und Nistplätze zu fliegen (hier ein ausführlicher Bericht in Bürgerblättle 239, Aug. 2016).


Sommer 2015

Es gab doppelten Nachwuchs, aber die Storchenkamera war schon bald ausgefallen und deshalb gibt es auch keine Bilder. Aber es ging auch nicht gut aus für die Jungstörche: Anwohner hatten beobachtet, dass die Elternstörche teilweise über mehrer Tage nicht gesehen wurden. Schliesslich besichtigte Gustav Bickel das Nest mit Unterstützung der Feuerwehr, aber es war schon zu spät: ein Jungstorch war bereits verstorben, der andere starb auf dem Weg zum Tierarzt (Bericht im Bürgerblättle 233, Aug. 2025). Mit funktionierender Kamera hätte man die kritische Situation vermutlich früher erkannt.

Nebenbei: im Sept. 2015 begannen Renovierungsarbeiten am Turm der St. Thomas Kirche. Man hatte sie schon extra in den Herbst gelegt, um die Gäste auf dem Dach nicht zu stören. Dabei wurde gleichzeitig auch das Storchennest durch ein neues ersetzt (siehe Bild rechts).


Sommer 2014

Ein Storchenpaar kam im April für kurze Zeit vorbei. Mochte aber nicht bleiben. Das dritte Jahr in Folge ohne Storchenfamilie im Nest.


Sommer 2013

In Betzenhausen hatte man extra das Nest neu ausgebaut. Aber es half nichts: ein Storch war zu sehen über meherere Wochen; aber fand kein Partnerin. So blieb das Nest leer für den Rest des Jahres. Überhaupt war es ein schlechtes Jahr für Störche insbesondere im Breisgau: Anfang Juni starben sehr viele Jungstörche durch einen Kälteeinbruch mit viel Regen. In ganz Baden-Württemberg haben am Ende nur etwas mehr als 500 Jungstörche überlebt; im Jahr davor waren es noch über 1400 gewesen.


Sommer 2012

Ein Storchenpaar ist nur kurz zu Besuch: es wurde von zwei aggressiven Krähen attackiert und hat sich dann lieber nach einer anderen Heimat umgeschaut. Das nutzte der Bürgerverein für bauliche Verbesserungen: um zukünftig besser zum Nest zu gelangen, montierte ein Dachdecker Standroste und Steigtritte für den Weg von der Dachluke bis zum Nest (eine Verbesserung der Sicherheit und insbesondere auch für Reinigungsaufgaben am Nest sehr sinnvoll).

 

 

 

 

 

 


Sommer 2011

Seit diesem Jahr gibt es die Web-Cam auf dem Turm der Thomaskirche. Im Bürgerblättle 207 (April/Mail 2011) schrieben wir: „Kampf um die Lufthoheit über dem Kirchturm St. Thomas – Bürgerverein bittet um Spenden.“

Wieder waren zwei aggressiven Krähen unterwegs und vertrieben die ersten Störche. Zudem wurde festgestellt, dass dem Nest mal wieder richtig hergerichtet werden musste. Also kam „Storchenvater“ Hagen Späth zur Hilfe und stieg mit seinen 70 Jahren doch noch einmal auf den Turm: „Ungefähr 7 bis 10 Zentimeter dick ist die jährliche Mistschicht, die sich meistens in der Mitte bildet.« Den Kranz verstärkte Späth mit neuem Reisig und legte ins Innere getrocknetes Seegras. Daran konnte ein Storchenpaar Gefallen finden: und die Krähen waren ihnen auch egal. Zweifacher Nachwuchs stellte sich ein: aber in einer sehr kalten Frühjahrs-Nacht sind die Jungtiere dann leider erfroren.

 

 

 

 

 

Über das Bürgerblättle hatten wir zu einem Mal-Wettbewerb »Mal den Storch« aufgerufen. 60 völlig unterschiedliche Bilder gingen ein, die dann in der Sundgau-Passage zu besichtigen waren. Und natürlich gab es auch Preise für ausgewählte Künstler.

Nebenbei: aus dem gleichen Jahr stammt auch ein schönes Video von Hagen Späth auf Youtube, der sich ja auch als Tierfilmer einen Namen gemacht hat. Siehe Störche in Holzhausen bei Freiburg (mit Erläuterungen vom „Storchenvater“).


Sommer 2009

Keine Bilder, aber am 11. Mai erhielt die St. Thomas Kirche symbolisch die Plakette „Lebensraum Kirchturm“ verliehen. Darüber berichtete auch die Badische Zeitung (siehe Bericht „Kirchturm als Kinderstube„, evtl. mit eingeschränktem Zugriff).

Durchschnittlich waren seit Beginn der 1990-er Jahre ein bis zwei Jungstörche pro Jahr zur Welt gekommen, erläutert Hagen Späth bei der Gelegenheit: „Damit hat dieses Projekt wesentlich dazu beigetragen, dass sich der Storchenbestand in der Region in etwa wieder auf dem Niveau von vor 50 Jahren eingependelt hat.“ Und Pfarrer Franz Leithenmay, der die Plakette entgegennahm, wusste zu ergänzen: da „Meister Adebar“ auf einem Bein stehe, sei er zugleich auch ein Vorbild für Besinnung und Meditation.


Sommer 2008

Aus diesem Jahr haben wir zwar kein Bild, aber doch eine Besonderheit zu berichten: die ersten Störche wurden wieder von Krähen verjagt. Also hat man Lautsprecher aufgestellt, die den Ruf eines Wanderfalken nachahmten. Die Krähen wurden zwar vertrieben, aber Störche haben sich dann doch keine mehr eingefunden.


Sommer 2005

Krähen im benachbarten Kastanienbaum waren in diesen Jahr das zentrale Problem: sie waren nicht so friedlich, wie es anfangs schien. Folglich mussten die brütenden Störche immer wieder Angriffe abwehren. Ein Teil der Eier ging dabei zu Bruch. Auf diejenigen Jungstörche, die es dann doch aus der schützenden Hülle schafften, wartete ein raues Umfeld mit Kälte und Regen. Sie starben alle an Unterkühlung und das Storchenpaar blieb „kinderlos“ wie es im Bürgerblättle erwähnt ist (dieses Wetter forderte viele Opfer auch in anderen Nestern im Umland).


Sommer 2004

Vermutlich fand sich wieder das Storchenpaar vom Vorjahr bei uns ein. Eine neue Kamera wurde installiert (aber aus techn. Gründen noch nicht für die Öffentlichkeit freigeschaltet). Dann ein guter Start: drei Eier wurden gesehen und später auch drei Jungstörche. Aber die Freude war nur kurz: zwei Störchlein starben schon bald und kurz nacheinander (Ursache unbekannt). Ein Elternteil verunglückte und musste in die Tierklinik. Allein konnte der andere Partner das letzte Junge nicht durchbringen: also wurde es aus dem Nest geholt und in die neue Pflegestation von SOS Weißstorch in Reute gebracht.


Sommer 2003

Endlich fand wieder ein Storchenpaar seine Heimat in Betzenhausen: Im Bürgerblättle 168 (März 2004) gab es einen Rückblick auf das Jahr 2003 und die Überschrift sagt schon vieles „Das Storchenpaar und sein Nachwuchs hatten 2003 viel zu leiden“: es schlüpfte ein Kücken, das mit viel Einsatz der Eltern nicht verhungerte. Denn in diesem Jahr waren rabiate Krähen unterwegs, die immer wieder das Nest angriffen. Mutter-Storch war komplett damit beschäftigt, den Jungstorch zur schützen und konnte selbst kaum auf Nahrungssuche gehen. Zum Schluss war sie selbst so stark abgemagert, dass nur noch eine „3-Wochen-Kur“ in der Auffangstation von SOS Weißstorch helfen konnte. Ende gut, alles gut: schliesslich machten sich alle zusammen auf den Weg ins Winterquartier.


Sommer 2002

Am Turm der Kirche mussten Renovierungsarbeiten durchgeführt werden und dabei war das „zerzauste“ Nest von den Arbeitern abgetragen worden. So stand es im „Storchenkurier“, dem damaligen Mitteilungsblatt von SOS Weißstorch Breisgau. Also machte sich Hagen Späth ans Werk, um einen neuen Horstring vorzubereiten und mit Hilfe der Feuerwehr wurde der auf das Dach gebracht. Der damalige, lokale Fernsehsender FR-TV begleitet die Aktion: die zugehörige Bericht wurde in den Tagen darauf einige Male ausgestrahlt (siehe auch Bericht im Bürgerblättle 165).

Zu der TV-Aktion gab es auch eine nette Zeichnung im erwähnten Storchenkurier (Ausgabe Dez. 2002, siehe Bild rechts). Aber leider fand sich in diesem Jahr wohl kein Storchenpaar mit Interesse an dem neuen Nest.


Sommer 2000

Das neue Jahrtausend beginnt gleich mal mit einer Sorge, wie in der Juni-Ausgabe 153 des Bürgerblättle zu lesen ist: „Wo sind die Störche“?

Weihnachten 1999 hatte Sturm „Lothar“ gewütet und auch das Storchennest stark beschädigt. Es wurde im Frühjahr wieder hergerichtet und auch Lollo und Hansi kamen zurück. Aber sie blieben nicht, sondern zogen nach einiger Zeit weiter auf den Mundenhof, um dort einen Kamin zu besetzen (mit fünf Jungstörchen als Nachwuchs). „Unser Storchenpaar“ hatte also wohl Lust auf einen Ortswechsel: wobei die beiden zur Futtersuche dann wieder in St- Georgen gesehen wurden, wie schon in den Jahren zuvor. Das Nest auf dem St. Thomas Turm blieb in diesem Jahr unbewohnt.


Sommer 1997 und 1999

In dieser Zeit hat sich offensichtlich ein Storchpaar mehrere Jahre hintereinander in Betzenhausen eingefunden. Und sie bekamen auch Namen: Lollo und Hansi.

Ein Bild aus 1997 zeigt fünf Störche im Nest: es gab also wohl dreifachen Nachwuchs.

1998 war St. Thomas mit dem Storchennest Titelbild im Bürgerblättle. Und es wurde neu eine TV-Direktübertragung vom Storchennest eingerichtet (also eine Art Vorläufer zur heutigen WebCam). Zu erleben war das Storchen-TV jeden Dienstag und Donnerstag für 2 Stunden in der Wohnanlage Freytagstrasse (auch in den Folgejahren). Drei Jungstörche wurden 1998 geboren; mehr ist allerdings z.Z. nicht bekannt.

Im Jahr 1999 gab es dreifachen Nachwuchs (49 waren es insgesamt in Freiburg und Umgebung). Es gab auch mehrere Berichte über das Leben der Störche im Bürgerblättle, wobei insbesondere erwähnt wurde, dass Lollo und Hansi einfach nicht genug Futter fanden und dass deshalb Zufütterung zumindest in der Zeit der Aufzucht der Jungen nötig war.


Sommer 1992

„Storchenvater“ Hagen Späth hatte das Nest nach der „Tragödie“ im Vorjahr gereinigt und mit Holz-Hächsel ausgelegt. Eine Storchenfamilie mit 2-fachem Nachwuchs fand sich ein. Wie schon in den vergangenen Jahren, stellt ein Nachbar wieder jeden morgen einen Eimer mit Storchenfutter bereit, der von den Storcheneltern wieder schnell entdeckt wurde. Ohne dieses Zufüttern gäbe es keine Störche in Betzenhausen, da war man sich sicher. Nach den Erfahrungen des Vorjahres wurden die umliegenden Höfe gebeten, kein frisches Gras liegen zu lassen.

In diesem Jahr berichtete auch die BZ wieder über die Turm-Bewohner.

Nebenbei wurde in diesem Jahr auch erstmals versucht eine Video-Übertragung einzurichten: leider war man mit dem Aufbau etwas spät dran und die Störche deshalb irritiert vom zusätzlichen Treiben da oben. Also alles zurück; im nächsten Jahr wolle man schon im Winter vorsorgen (so ein Bericht im BBL).


Sommer 1991

Auch dieses Jahr war die allgemeine Freude wieder groß, als Störche gesichtet wurden und es gab wieder 3-fachen Nachwuchs. Doch kam es schlimm: die Storcheneltern hatten ihr Nest schön weich mit viel Gras oder Heu ausgelegt. Im Mai gab es tagelang Regen: das Wasser sammelte sich im Nest und konnte durch die dichte Gras-Schicht nicht ablaufen. Alle 4 Jung-Störche sind dann vermutlich an Unterkühlung im überfluteten Nest gestorben. Leider konnte man die Situation nicht rechzeitig von ausserhalb erkennen (BBL 100, Dez. 1991). Auch aus diesem Grunde nahm man sich am Ende des Jahres vor, eine Kamera zu installieren (BBL 101).

Zu allem Unglück kam noch hinzu, dass Vater-Storch sich im Juli auch noch in einer Hochspannungsleitung verfing und verendete. Die Storchen-Dame blieb wohl wieder den Winter über hier. Ein Anwohner stellte ihr täglich einen Eimer mit Spezial-Futter hin. Bürger spendeten einige Hundert DM und der Bürgerverein verdoppelte die Summe. Sie überlebte blieb auch für die nächste Saison im Nest (BBL 102).


Sommer 1990

Die Storchendame aus dem Vorjahr hatte den Winter überlebt und Ende März fand sich ein neuer Partner. Dreifachen Nachwuchs gab es und alle sind im August zusammen in den Süden gezogen. Darunter auch ein Jungstorch, der zwischenzeitlich verletzt ins Tierheim gebracht werden musste (Bericht BBL 99 Nov. 1991). Auch Storchendame zog es in den Süden: vielleicht hatte sie den vorherigen langen Winter doch in zu schlechter Erinnerung.

Aus diesem Sommer stammt auch eine Zeichnung des Freiburger Künstlers Erich Kleinfelder mit der St. Thomas Kirche und Storchennest darauf. Diese Zeichnung war in nachfolgenden Jahren häufig dann in Berichten des Bürgerblättle zu finden, wenn es um unsere Störche ging (siehe Vorstellung des Künstlers und Sportpädagogen im Ausgabe 147 vom Dez. 1998).


Sommer 1989

Nach fast 10 Jahren Abwesenheit gibt es wieder ein Storchenpaar auf dem Turm der St. Thomas Kirche. Sogar die BZ schrieb darüber: wie sehr sich die Anwohner freuten und dass es ein konkurierendes Paar abzuwehren galt.

Erst im Bürgerblättle 98 vom Okt. 1991 dann rückblickend ein ausführlicher Bericht von Hagen Späth. Überschrift „Vom Glück und Unglück unserer Störche“:

Die Storchendame stammte aus einer Aufzuchtstation in der  Schweiz, der Hausherr vermutlich aus dem Elsaß. Es wurden vier Jungstörche großgezogen. Storchenvater und Nachwuchs haben sich im August aufgemacht in den Süden. Die Storchendame blieb hier und hat auch den Winter überlebt (regelmäßig versorgt über einen Anwohner in der Nähe der Kirche). Beklagt wurde, wie schwierig es für die Störche ist, geeignetes Futter zu finden. Zumal wichtige Wiesen südlich der Dreisam zur „Maisfabrikation umgebrochen“ wurden. Trotzdem: nach langer Pause hat es endlich eine Storchenfamilien wieder geschafft!


Sommer 1980 / 1981

Für das Jahr 1980 sind Störche dokumentiert, und sie brachten es sogar auf die Titelseite unseres Stadtteil-Magazins Bürgerblättle. Gleichzeitig wurde der Betzenhauser Hock angekündigt, der zu jener Zeit auf dem Platz vor der St. Thomas Kirche stattfand. Also gab es den folgenden Text als Erläuterung dazu:

Nach vielen Jahren nisten wieder einmal Störche auf dem Betzenhauser Kirchturm. Hoffentlich fühlen sie sich auf dem Hock als „Ehrengäste“ und überstehen ihn, wie sie das Unwetter am 21. Juni überstanden haben.

Wie es den Störchen dann wirklich erging, ist im Bericht über den gelungenen „Hock am Storchenturm“ leider nicht dokumentiert.

Allerdings führte dieses Storchenpaar dazu, dass im Jahr danach (1981) ein neuer Nistkorb eingerichtet wurde. Initiator war der Deutschen Bund für Vogelschutz, ein Vorläufer vom heutigen Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Sogar die Freiburger Zeitung berichtete ausführlich darüber. Wie sich in den Folgejahren herausstellte, war dieser große Einsatz aber für eine Wiederansiedlung doch noch nicht ausreichend.


Ein Bild von 1970

Nicht nur Störche machen es sich auf dem Kirchturm von St. Thomas bequem.

Das Foto zeigt Paul Weber (auf dem Nest sitzend) mit Anton Weber und Robert Weck, die 1970 den Dachstuhl neu gefertigt haben (aus Bürgerblättle 237, 2016).

Man sieht auch den Aufbau für das Storchennest: allerdings war es für viele Jahre nicht bewohnt (1955 und 1963 gab es nach unserem Wissen die letzte Brut).


Wir schauen weit zurück

Bereits 1827 wurde eine Storchenbrut im Rahmen der badischen Landesvermessung auf St. Thomas erfasst. Aus verständlichen Gründen ohne Foto: aber wir nehmen dieses Jahr gern zum Einstieg in Impressionen aus den Nachfolgejahren.

Besetzt war es wohl auch um 1870, von 1911 bis 1913. Ab den 1930 Jahren war es wohl regelmäßig besetzt bis zur Zerstörung der St. Thomas Kirche beim Luftangriff. Mit mehreren Unterbrechungen war dann 1963 für lange Zeit das letzte Storchenpaar bei uns zuhause.


Hier haben andere protokolliert

Betreuer vom Storchenhof Papendorf schauen schon seit 2012 bei uns vorbei und haben seither fast jedes Jahr schöne Screen-Shots erstellt.

Graffiti in Betzenhausen

In Ausgabe 341 (Febr. 2022) unseres Stadtteil-Magazins hatten wir Graffiti mit Christian Streich als Titelseite genommen: Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum des Trainers beim SC Freiburg. Das Ergebnis war wirklich aufgefallen und viele Bewohner haben uns darauf angesprochen. Ins Archiv des SC hat es unser Magazin damit auch erstmals geschafft. Also gute Gründe, das Thema Graffiti in Betzenhausen in einem eigenen Beitrag zusammenzufassen.

Zugegeben: Graffiti ist ein Phänomen unserer Zeit, das durchaus kontrovers diskutiert werden kann. Für die einen ist es eine moderne, junge Kunstform und auch Ausdruck urbanen Lebens; für andere geht es hier einfach nur um Schmierereien. So unterschiedlich die soziale und künstlerische Bewertung ist, so unterschiedlich ist auch die rechtliche: es gibt legale Flächen für Graffiti und es gibt illegale Graffiti auf privaten oder öffentlichen Gebäuden oder auch auf Fahrzeugen wie z.B. Straßenbahnen oder Zügen der Bundesbahn. Die Beseitigung illegaler Graffiti verursacht große Kosten, die am Ende leider häufig die Gesellschaft zu tragen hat, zugehörige Verursacher werden zwar strafrechtlich verfolgt, sind aber eher selten zu ermitteln. Graffiti als Kunst oder Vandalismus? Ein ziemlicher Spagat auf jeden Fall.

Kunst oder Vandalismus?

Andere Aspekte: das Grau in Grau unserer „modernen“ Architektur stört viele Menschen; auch dies ist ein Sozial-Faktor und die zugehörige Tristesse geht sicher auch manchmal auf unsere Laune. Aber Architekten lieben offensichtlich die „dezente“ Farbgestaltung: lebensfrohe Farben könnten ja am Ende irgendjemandem nicht gefallen (z.B. bei nächsten Gebäudeverkauf). Also bleibt man lieber „zurückhaltend“. Auch dagegen wollte die Graffiti-Szene immer angehen und phantasievoll Farbe zurück bringen in unser Umfeld.

Graffiti in Freiburg-Betzenhausen

Teilweise haben ganze Städte wie Linz oder die chilenische Hafenstadt Valparaiso auf den Trend zu Street-Art gesetzt und wurden nicht zuletzt über entsprechende Kunstprojekte sogar zu Touristenattraktionen. Auch Hundertwasser als Architekt und Künstler hat Farbe für unsere Städte eingefordert: zum Wohle ihrer Bewohner.

Eine fundierte Unterscheidung zwischen Street-Art und Graffiti wollen wir garnicht erst versuchen, aber vielleicht ein paar Anhaltspunkte nennen. Üblicherweise trifft man bei Straßen-Graffiti auf verfremdete Buchstabenkombinationen, denn der Ursprung liegt hier im Schreiben. Es geht also mehr um die kreative Gestaltung/Verfremdung von Schrift als um Malen oder Zeichnen. Die Buchstabenkombinationen als Leitthema zu wählen ist auch wieder ein Punkt, an dem sich die Geister des Gefallens oder Nicht-Gefallens scheiden. Zur Verfremdung dienen häufig geometrische Grundformen wie Kreise, Rechtecken, Rauten, Dreiecken oder Linien, natürlich auch Punkte. Der jeweilige Style bzw. das Design stehen im Mittelpunkt, aber am Ende bleiben die Buchstaben doch noch erkennbar. Häufigstes Werkzeug zur Gestaltung ist immer die Spraydose. Nicht zu vergessen: Straßen-Graffiti sind temporäre Kunstwerke, die nach gewisser Zeit durch andere Künstler wieder übermalt werden.

Von Street-Art könnte man immer sprechen, wenn eine Kunstform den Innenraum verlässt: auf die öffentliche Straße geht und dann auch ganz andere Inhalte und Motive haben kann als den Bezug auf Buchstaben. Insofern wäre Graffiti eigentlich eine Untergruppe von Steet-Art.


Street-Art Projekte

Auch in Freiburg gab es in den letzten Jahren einige prominente Street-Art Projekte. Allen voran die über 300 Meter lange Wand an der neuen Haltestelle zum SC Stadion. Ganz starke Diskussionen hatte in 2016 ein Haus in der Wiehre (Kirchstrasse) ausgelöst, das komplett mit einem Wandgemälde versehen wurde: neben schön oder nicht hatte hier vor allem der Denkmalschutz argumentiert (siehe Beitrag in Wikipedia). In beiden Fällen war der Freiburger Künstler Tom Brane aktiv (siehe www.tombrane.de).

Ein breites und ähnlich imposantes Kunstwerk hat seit 2019 auch die Gerhart-Hauptmann-Schule an einer Aussenwand zu bieten. Es ist eine Arbeit von Kindern mit dem Künstler Fabian Bielefeld (hier etwas verzerrt, denn es war gar nicht so leicht, das Bild hier in voller Breite wiederzugeben):

Siehe mehr dazu im Beitrag Kunstwerke im öffentlichen Raum.

Natürlich geht es auch kleiner, wenn z.B. Ameise, Biene und Co einen Stromkasten schmücken (hier Beispiel an der Ecke Runzmattenweg/ Zehntsteinweg). Dies war eine Ferienaktion für Jugendliche im Jahr 2020 als Kooperation zwischen Ökostation und Nachbarschaftstreff Zehntsteinweg. Eingerahmt wurde die Aktion mit einem Workshop zu Insektensterben und Artenvielfalt.

Auch ein schönes Projekt ganz in der Nähe bot eine graue Garagenwand im Jahr 2019: zusammen mit Graffiti-Künstler Andreas Ernst (www.inzoolo.de) wurde sie nach Ideen vieler Kinder mit bunten Phantasie-Bildern neu gestaltet. Das ganze erfolgte mit Unterstützung der Freiburger Stadtbau als Vermieter der Häuser hier.

An dieser Stelle auch noch ein Hinweis auf den Verein Achtung Frisch Gestrichen in Freiburg mit dem Ziel, „gemeinsam mit Künstlern, An- und Bewohnern öffentliche Kunst zu schaffen, um zur Stadtverschönerung beizutragen und die Kommuniktion des Umfeldes zu fördern“.

Öffentliche Flächen

In keinem Stadtteil von Freiburg wurden so viele öffentlicher Flächen freigegeben für Graffiti, wie in Betzenhausen: Das sind vor allem die Unterführungen der Sundgauallee und Berliner Straße. Intensiv genutzt wird auch die Fläche bei der Brücke der Paduaallee über die Dreisam. Auf www.freiburg.de/graffiti sind alle Freiflächen für Graffiti-Kunst aufgeführt und welche Regeln dabei zu beachten sind. Gefördert werden legale Street-Art- und Kunstprojekte vom Verein „Sicheres Freiburg e. V.“ (www.sicheres-freiburg.de). Sogar die Telekom unterstützt Graffiti auf ihren Verteilungskästen (siehe dortige Aktion „Aus Grau wird Bunt“).

Aber der Verein „Sicheres Freiburg e. V.“ geht mit Unterstützung der Stadt auch regelmäßig gegen illegale Graffiti vor (wie andere Kommunen auch): Laut einer Studie des Deutschen Städtetags summieren sich die Schäden bundesweit alljährlich auf 200 Millionen Euro (das sind vor allem Kosten für Beseitigung). Als Beispiel wurde im Jahr 2018 von der Stadt Freiburg rund 238.000 Euro für die Beseitigung der Schäden allein auf eigenen Objekten ausgegeben. Auch der Bürgerverein von Betzenhausen hat in den vergangenen Jahren mehrmals Aktionen zur Entfernung illegaler Graffiti unterstützt (siehe unser Beitrag Entfernen von Graffiti).


Weitere Quellen zum Thema Graffiti

Siehe auch weitere Hintergründe zum Thema auf Wikipedia, erläutert sind insbesondere auch unterschiedliche künstlerische Graffiti-Techniken zur Wandgestaltung.

Bekannt in Freiburg ist Graffiti-Künstler Andreas Ernst (aka Zoolo); er berichtete schon 2009 in zwei Videos über die Hintergründe.

Ein Tipp, der einfach sein muss: Kunst in Katakomben, das Street-Art-Museum in Neuf-Brisach. Bei Interesse hier einfach die Vorstellung im Magazin Chilli. Zitat von dort: „Das Museum MAUSA Vauban präsentiert Street-Art auf Weltniveau„. Und das auch noch ganz in der Nähe (muss man schon sagen).

Wir sprachen hier häufiger von Graffiti als Alternative zur neuzeitlichen GrauInGrau-Architektur: Auch Aussenbegrünung ist ein Versuch, Tristesse zu vertreiben. Siehe unseren Beitrag Das grüne Gebäude zur Freiburger Initiative „Stadtgrün statt grau“.

Graffiti-Beispiele in Freiburg-Betzenhausen

Nachfolgend eine Sammlung mit Graffiti, die an verschiedenen Plätzen in Betzenhausen gefunden wurden.

 

 

Wege zum demenzfreundlichen Quartier

In Betzenhausen-Bischofslinde lässt es sich gut leben – eine große Auswahl an leicht erreichbaren und gut sortierten Geschäften, eine vielfältige Gastronomie, eine rege und aktive Vereinslandschaft, eine breitgefächerte ärztliche Versorgung, die komfortable Anbindung in die Innenstadt und zahlreiche Möglichkeiten zur Naherholung machen das Leben hier so lebenswert für Jung und Alt. Im Quartier leben auch viele ältere Menschen und mit steigendem Lebensalter steigt auch das Risiko, von einer Demenz betroffen zu sein:

  • Aber was ist überhaupt eine Demenz?
  • Wie entsteht sie?
  • Was bedeutet die Diagnose für den Alltag von Betroffenen und Angehörigen?

Antworten auf diese und andere Fragen bietet das Projekt „Inklusives Betzenhausen-Bischofslinde – Wege in ein demenzfreundliches Quartier“, organisiert vom Stadtteiltreff Betzenhausen-Bischofslinde. Ziel des Projekts ist es, das Leben von Menschen mit Demenz ganz konkret vor Ort zu verbessern, so dass Betroffene und ihre Angehörigen so lange wie möglich selbständig zurechtkommen und auch weiterhin in der gewohnten Umgebung leben können.


Vergangene, laufende und zukünftige Aktionen

Info-Ecke zum Thema Demenz

Quartiersspaziergänge: Im Sommer 2021 startete das Projekt mit Quartiersspaziergängen. Betroffene, Angehörige, Ehrenamtliche und Fachkräfte erkundeten gemeinsam Hürden und Hilfreiches im Quartier und entwickelten Ideen für Neues.

Info-Ecke: Seit Ende 2021 gibt es in der Info-Ecke zu Demenz viele Informationsbroschüren, Literatur und Medien zum Ausleihen – auch Hörbücher, Comics, Kinderbücher, DVDs –, Informationen zu Unterstützungsangeboten sowie technische Hilfsmittel zur Ansicht und zum Ausprobieren. Bitte informieren Sie sich zu unseren üblichen Öffnungszeiten (Mo 10–13 Uhr, Di 14–18 Uhr, Do 9–12 Uhr)

Beratung: Seit Anfang 2022 bieten wir Beratung rund um das Thema Demenz mit vielen Informationen, Medien und Materialien. Wir beraten auch zu Anlaufstellen für Diagnostik, Behandlung und Hilfsangeboten in Freiburg. Beratungstermine: Di 11–13 Uhr (nach vorheriger Anmeldung)

Vortrag: „Verständnis für und Umgang mit Menschen mit Demenz“ am 20.4.2022 von 18–19.30 Uhr im Franz-Hermann-Haus, Sundgauallee 8. Es informiert Martin Frey, Heilpädagoge und examinierte Pflegefachkraft. Im Anschluss ist Zeit für Austausch und Gespräche.

Sich begegnen: Voraussichtlich ab April 2022 öffnet wieder unser wöchentliches Begegnungscafé im Stadtteiltreff.  Es gibt Kaffee, Kuchen und nette Gespräche. Alle Menschen sind willkommen. Wir verfügen über einen barrierefreien Zugang und ein behindertengerechtes WC (Do 15–17.30 Uhr).


Zu allen Aktionen und Angeboten sind Sie herzlich eingeladen! Für Informationen, bei Fragen oder wenn Sie Ideen mit uns teilen möchten, wenden Sie sich gerne an uns unter:

Stadtteiltreff Betzenhausen-Bischofslinde

Ansprechpersonen: Katharina Becker und Hanna Brockmann
Am Bischofskreuz 4, 79114 Freiburg, Tel. (07 61) 89 75 83 15

stadtteiltreff-bb@caritas-freiburg.de

Siehe auch unsere allgemeine Vorstellung Quartiersarbeit (Stadtteiltreff) in Betzenhausen

 

Eishalle / Eisstadion

Aktueller Stand März 2022:

Jetzt gibt es Ideen, wie die Zukunft des Eislaufsports in Freiburg gesichert werden könnte. Dabei soll der Betrieb in der „Echte-Helden-Arena“ nach Vorstellungen der Stadt noch bis Ende des Jahrzehnts verlängert werden. Gutachter haben eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, damit dies möglich wird. Dazu werden z.B. Teile der Holzkonstruktion am Dach erneuert, auch zusätzliche Messtechnik für ein Monitoring der Statik gehört dazu. Optional kommen noch Arbeiten bei Heizung, Lüftung und Elektroanlagen hinzu. Wie bisher wird es einmal jährlich eine gründliche technische Prüfung geben. Das Alles bedeutet natürlich erhöhte Kosten für die bisherige Arena. Auch für den EHC wird eine erweiterte Unterstützung vorgeschlagen, denn der hatte den bisherigen Vertrag wegen der hohen laufenden Kosten im letzten Herbst gekündigt.

Parallel gehen Planungen weiter, damit der Eislauf ab den 2030-er Jahren eine neue Heimat finden kann und die dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Nähe vom Messegelände liegen. Zwei Modelle stehen im Raum:

  • Eine kleinere Lösung primär für den Breitensport verzichtet auf nennenswerte Zuschauerränge und berücksichtigt die Tatsache, dass auch die heute Halle schon zu 90% der Zeit für die Allgemeinheit genutzt wird. Hier stehen Kosten ab 20 Millionen im Raum.
  • Model „Profi-Liga-Sport“ würde eine Halle mit mindestens 4.000 Zuschauer-Plätzen bedeuten und dann sicher über 50 Millionen Euro kosten. Das will die Stadt nur angehen, wenn sich der EHC mit einem Viertel der Kosten beteiligt.

Die beiden Modelle spiegeln unterschiedliche Prioritäten wieder und damit auch den Diskussionsbedarf der nächsten Zeit: bei den politischen Vertretern und natürlich auch beim EHC. Im Gemeinderat wird man vermutlich schon im April über die Ideen sprechen: dort hatte man Lösungsvorschläge ja auch angemahnt.


Betrieb der Eishalle

Die Eishalle trägt heute (seit 2019) den offiziellen Namen „Echte-Helden-Arena“ in Anlehnung an die bekannte Initiative zur Unterstützung der Kinder- und Jugendklinik Freiburg.

Es ist die Heimspielstätte des EHC Freiburg (den „Freiburger Wölfen“, siehe Spielplan), steht aber auch Breitensport also öffentliches Eislaufen zur Verfügung (seit 2019 sogar ganzjährig). Die Halle war anfangs eine der größten Hallen in Baden-Württemberg, ist aber aktuell nur noch für 3500 Zuschauer zugelassen. Auch Wikipedia widmet der Sporthalle einen eigenen Beitrag.

Zusammen mit Seepark, Westbad und Weststation ist die Eishalle ein Teil der „Sportmeile“ im Freiburger Westen.

Zur Geschichte der Eishalle

Die Eishalle an der Ensisheimer Strasse wurde Ende 1960-er Jahre vom ERC gebaut, dem Vorläufer des heutigen EHC. Vorsitzenden des ERC war damals Franz Siegel, dessen Namen die Halle auch bis 2018 trug. Anfangs war es eine offene Eisfläche, denn das Dach und damit die Umgestaltung zur Halle folgte erst in den 1970-er Jahren. Wegen finanzieller Probleme des ERC gelangte die Halle 1982 in die Hände der Stadt, die später Nutzungsrechte an den EHC vergab.

In den ersten Jahren nach dem Bau gab es zunächst kein Dach über dem Kopf: Es war ein Eisstadion und keine Eishalle. Im Landesarchiv gibt es ein paar schöne Bilder von Willy Pragher als Beleg, der glücklicherweise zu jener Zeit viel in Betzenhausen-Bischofslinde protokolliert hat. Im Bild hier von 1968 wurde wohl gerade eine neue Eisfläche aufgetragen: fast „lausbübisch“ betrachtet wie mit einem Blick durch ein Fernrohr.

Nebenbei: Etwa zeitgleich mit dem Eisstadion wurde auch das Freibad West gebaut; man hat also an Sommer- und Winterfreuden gedacht. Das heute geschlossene Aussenbecken des Westbades ist ja schon länger ein Trauerspiel  (siehe Beitrag hier).

Seit 2009 beurteilen Statiker den Zustand der Halle kritisch, insbesondere für den Fall, dass Schneemassen auf dem Dach liegen. Schon 2013 sprach sich Gemeinderat für einen kompletten Neubau aus (siehe Diskussion hier).  Über temporäre Sanierungsmassnahmen konnte als Übergangslösung zumindest eine Betriebsgenehmigung bis Mitte 2024 erreicht werden.

Der geplante Neubau

Für die Zukunft angedacht ist ein Neubau mit 2 Eisflächen. Eine Machbarkeitsstudie ist Arbeit, der Ort für einen solchen Neubau scheint aber noch sehr unklar, oft priorisiert wird Nähe zum neuen SC-Stadion (also beim Messplatz). Das bisherige Gelände wäre damit frei z.B. für Wohnungsbau.

In unmittelbarer Nähe des bisherigen Eisstadions liegt das Weststadion der Sport-Freunde-Eintracht (SFE): nach Ansicht des Bürgervereins sollte Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit auch bei geänderter Bebauung die Nutzung des Stadions gesichert bleibt, insbesondere auch der notwendige Fussball-Trainingsbetrieb.

Laut Bericht der Zeitschrift „Chili“ im Aug. 2020 ist inzwischen eine Machbarkeitsstudie fertig, die einen Standort auf dem Messplatz priorisiert (konzipiert als Multifunktionshalle).

Stand Okt. 2020

Insbesondere aufgrund der Corona-Auswirkungen geht die Stadt Freiburg inzwischen davon aus, dass ein Neubau einer Eishalle bis Ende der Betriebsgenehmigung (30. Juni 2024) nicht finanzierbar ist. Die bsiherige Kostenschätzung geht von 45 Millionen Euro aus. Zitat OB Horn: „Es tut uns allen wirklich weh. Aber angesichts der Kosten und der aktuell sehr angespannten Haushaltssituation ist ein Neubau im nächsten Doppelhaushalt nicht darstellbar. Doch wir wollen und werden nicht aufgeben, um den Eissport in Freiburg zu retten.“ Siehe Details auf der Seite der Stadt Freiburg.

Als Alternative steht inzwischen ein Projekt mit Investoren im Raum: Ziel wäre dabei eine Multifunktionshalle, die auch für Veranstaltungen geöffnet werden könnte (wobei Eissport weiterhin Hauptnutzung bleiben soll). Nach wie vor erscheint das Messe-Gelände beste Standort.

Stand Juli 2021

In der letzten Sitzung des Gemeinderates vor der Sommerpause war auch das Eistadion wieder Thema. Eine Mehrheit der Vertreter wünscht sich eine baldige Lösung; die bisherigen Vorschläge von Investoren stossen aber bisher aus unterschiedlichen Gründen auf Kritik. Gleichzeitig ist wohl auch der Eindruck aufgekommen, dass sich im Projekt kaum etwas bewegt, die Uhr zum endgültigen Aus für die heutige Halle tickt (Betriebsgenehmigung nur bis Mitte 2024). Aktuell ist eine Entscheidung für Mitte 2022 geplant; eine überwiegende Mehrheit der Mitglieder im Gemeinderat fordert aber in einem gemeinsamen Antrag eine Enscheidung bis Ende 2021. Es bleibt also ein spannendes Thema. Hier geht es zur Informations-Vorlage auf Freiburg.de.

Stand März 2022

Jetzt gibt es Ideen, wie die Zukunft des Eislaufsports in Freiburg gesichert werden könnte. Dabei soll der Betrieb in der „Echte-Helden-Arena“ nach Vorstellungen der Stadt noch bis Ende des Jahrzehnts verlängert werden. Gutachter haben eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen: Dazu werden z.B. Teile der Holzkonstruktion am Dach erneuert, auch zusätzliche Messtechnik für ein Monitoring der Statik gehört dazu. Optional kommen noch Arbeiten bei Heizung, Lüftung und Elektroanlagen hinzu. Wie bisher wird es einmal jährlich eine gründliche technische Prüfung geben. Das Alles bedeutet natürlich erhöhte Kosten für die bisherige Arena. Auch für den EHC wird eine erweiterte Unterstützung vorgeschlagen, denn der hatte den bisherigen Vertrag wegen der hohen laufenden Kosten im letzten Herbst gekündigt.

Parallel gehen Planungen weiter, damit der Eislauf ab den 2030-er Jahren eine neue Heimat finden kann und die dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Nähe vom Messegelände liegen. Zwei Modelle stehen im Raum:

  • Eine kleinere Lösung primär für den Breitensport verzichtet auf nennenswerte Zuschauerränge und berücksichtigt die Tatsache, dass auch die heute Halle schon zu 90% der Zeit für die Allgemeinheit genutzt wird. Hier stehen Kosten ab 20 Millionen im Raum.
  • Model „Profi-Liga-Sport“ würde eine Halle mit mindestens 4.000 Zuschauer-Plätzen bedeuten und dann sicher über 50 Millionen Euro kosten. Das will die Stadt nur angehen, wenn sich der EHC mit einem Viertel der Kosten beteiligt.

Die beiden Modelle spiegeln unterschiedliche Prioritäten wieder und damit auch den Diskussionsbedarf der nächsten Zeit: bei den politischen Vertretern und natürlich auch beim EHC.

Rettung von Kulturdenkmalen

Wir wollen an dieser Stelle gelegentlich auf Veranstaltungen der Arge-Stadtbild hinweisen, insbesondere natürlich dann, wenn sie sogar einen Bezug zu Betzenhausen haben.

Aktuell (Febr. 2022): „Zugochse zu verkaufen, gut eingefahren“ – Freiburg in den 50er Jahren (Mi., 23.2.2022 , 19.30 Uhr)

Ein Streifzug durch die turbulente Zeit der Freiburger 1950er Jahre – mit Anzeigen, Stilblüten und Fotos aus damaligen Zeitungen. Sie erfahren, warum man noch 1954 mit 140 km/h im Auto durch Freiburg rasen durfte, wie im Kino „Sensationen und Leidenschaften“ die Gemüter bewegten und warum man sich „auf eine Frau, die Taschenmesser, Bindfaden und Schraubenschlüssel mit sich führt“ unbedingt verlassen konnte. Historische Fotografien von längst verschwundenen Behelfsbauten, aber auch großen neu errichteten Gebäudekomplexen runden den Vortrag ab.

Ein kostenloser Online-Bildvortrag der Volkshochschule Freiburg in Kooperation mit Vistatour und der ARGE Freiburger Stadtbild. Alles weitere (z.B. Anmeldeinformationen) bei den Veranstaltungterminen der Arge-Stadtbild.


Historische Schätze im Keller?

Wir haben immer wieder Themen im Bürgerverein mit einem Hintergrund, bei dem auch historische Fotos von Betzenhausen hilfreich wären. Insbesondere sind wären das natürlich Bilder/Fotos von Alt-Betzenhausen und auch die die Zeit vor der Sundgauallee. Deshalb hier unsere Bitte, falls sie noch solche historischen Schätze besitzen: melden Sie sich einfach bei uns!

Natürlich sind uns auch sonstige Unterlagen zum gesamten Stadtteil (Bilder, Berichte, Zeitungsausschnitte…) jederzeit willkommen. Danke schon jetzt für eine E-Mail an redaktion@Betzenhausen-Bischofslinde.de.


Rettung von Kulturdenkmalen

Passend zum Theme ein Beitrag aus Bürgerblättle 263, Okt./Nov. 2020:

Die Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild e.V. hat eine Initiative gestartet, um gemeinsam mit den Bürgervereinen Gebäude und städtebauliche Situationen in den Stadtteilen zu identifizieren, die als besonders schützenswert angesehen werden. „Rettung von Kulturdenkmalen“ heißt das nach allen Seiten vernetzte Projekt, das auch die Zusammenarbeit zwischen Organisationen, Einzelpersonen, dem Verein, der Stadt und dem Denkmalschutz voranbringen möchte.

In der Vergangenheit gelang es dem 1967 gegründeten Verein bereits, zahlreiche Gebäude in Freiburg vor dem Abriss zu bewahren und die Verantwortlichen ebenso wie die Bürger*innen für diese Problematik zu sensibilisieren. Es geht darum, historische und kulturell bedeutsame Orte zu erhalten, die eine besondere Atmosphäre ausstrahlen und den städtebaulichen Charakter eines Stadtteils prägen. Das können Baudenkmäler sein, aber auch Bauten, die nicht unter den Denkmalschutz fallen, Grünanlagen oder Plätze, die den großen Modernisierungsmaßnahmen der letzten Jahrzehnte trotzen konnten. Für die Bürger*innen sind solche Orte identitätsstiftend, und sie werden immer rarer.

Projektleiter Joachim Scheck baut systematisch eine Datenbank auf, die Informationen über potenziell gefährdete Gebäude bündelt. Auch in der Vergangenheit abgebrochene Objekte werden darin erfasst. „Wir wollen nicht erst recherchieren, wenn es schon zu spät und der Abriss schon beschlossen ist, sondern schon im Vorfeld“, erläutert er. „Zusammen mit den Bürgervereinen wollen wir frühzeitig Wissen vermitteln.“ Dank Zuschüssen der Paul-Mathis-Stiftung konnte für zwei Jahre eine Mitarbeiterstelle für die Datenerfassung eingerichtet werden. Mit im Boot ist die Stadt, die die ARGE bei ihrer Arbeit mit Plänen und sonstigen Materialien im Bereich möglicher städtebaulicher Erhaltungssatzungen unterstützt. Im Gegenzug stellt die ARGE der Stadt die Ergebnisse ihrer Recherchen für die weitere Diskussion und rechtliche Umsetzung zur Verfügung. Auch das Stadtarchiv und das Vermessungsamt unterstützen die Arbeit.

Abbildungen: Blick in die Sundgauallee, 1929 (aus Sammlung Hans-Jürgen Oehler) und heute (von Joachim Scheck)

So können Sie mitmachen: Welche Orte machen den Charme von Betzenhausen-Bischofslinde aus? Bürger*innen können Vorschläge für besonders schützenswerte Gebäude und das Stadtbild prägende Orte einreichen, gern zusammen mit näheren Informationen, falls vorhanden:

ARGE Freiburger Stadtbild e.V., Stichwort „Rettung von Kulturdenkmalen“, Wallstr. 12, 79100 Freiburg
Ansprechpartner bei Rückfragen: Joachim Scheck, scheck@arge-stadtbild.de, Tel. 0179 / 649 4116, www.arge-stadtbild.de

Dr. Heike Piehler

 

Auf dem Weg zur Klima-Mobilität

Dienstag, 15. Febr. 18.30 Uhr, Konzerthaus Freiburg, Bürgerbeteiligung zum Klimamobilitätsplan für Freiburg. Eine Teilnahme vor Ort ist möglich oder per Livestream im Internet.

Auf diese Informationsveranstaltung der Stadt Freiburg möchten wir doch unbedingt hinweisen. Das Ziel: Freiburg ist eine von fünf Pilotkommunen, die mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg einen Klima-Mobilitätsplan erstellt. Er soll konkrete Projekte enthalten, bei denen vorab ermittelt wird, welchen Beitrag sie zum Klimaschutz leisten, was sie kosten und wie schnell sie realisierbar sind. Es können vorhandene Projekte sein, oder neue Ideen.

Oberbürgermeister Martin Horn und Baubürgermeister Martin Haag werden das Projekt vorstellen. Eine zusätzliche Live-Schaltung zu Landesverkehrsminister Winfried Hermann ist geplant.

Für die Teilnahme (vorort) im Konzerthaus ist Anmeldung bis 7. Febr. erforderlich, denn dort steht aufgrund Corona-Verordnung nur eine begrenzte Zahl an Plätzen zur Verfügung. Es gilt ausserdem: 2Gplus, Maske und Abstand. Online geht es ohne Anmeldung mit Aufruf der Veranstaltung hier: www.freiburg.de/kmp

Auf dieser Web-Seite gibt es auch alles Weitere zum Klima-Mobilitätsplan. Zentrales Ziel der Auftaktveranstaltung ist eine vielfältige Bürgerbeteiligung im Projekt.  Sinnvollerweise können auch dort schon Fragen gestellt werden (sowohl vor Ort als auch online). Wer Vorschläge hat, kann diese ab Ende der Veranstaltung auf der städtischen Beteiligungsplattform eintragen bzw. beschreiben: www.mitmachen.freiburg.de

Ein Verkehrsplanungsbüro sammelt die Eingaben und wird einen Bericht mit den Ergebnissen veröffentlichen. Voraussichtlich Ende 2022 entscheidet dann der Gemeinderat über den Plan.

Noch etwas zum Hintergrund: Freiburg will mit einem ambitionierten Ziel klimaneutral werden (bis 2038 und das ist keine ferne Zukunft!). Leider war die Entwicklung des Verkehrs in den letzten Jahren genau das Gegenteil: siehe auch unser Beitrag zum Auto-„mobil“ in Bürgerblättle-Ausgabe Oktober 2021. Hier und bundesweit nimmt die Zahl der Fahrzeuge weiter zu und es gilt dabei zusätzlich: größer, schwerer, leistungsstärker. Folglich wächst auch in Freiburg der Anteil des Verkehrssektors an den CO2 -Emissionen immer noch: Erschreckende 28 Prozent sind es.

Der notwendige Wandel wird nicht einfach sein. Bringen Sie also jetzt Ihre Gedanken und Ideen ein.

Ein Beitrag aus Bürgerblättle 341, Febr./März 2022


Weitere Hintergründe:

Um Freiburg ehrgeizige Ziele der Klimaschutzpolitik zu erreichen, begann im Jahr 2018 die Arbeit an einem Klimaschutzkonzept, das als mittelfristiger Masterplan Richtschnur sein soll für alle Ämter und städtischen Tochtergesellschaften. Zentrale Bestandteile:

  • Klimafreundliche Gebäude, Stadtplanung und Verwaltung​,
  • CO2-freie Mobilität
  • Erneuerbare Energien
  • Nachhaltige Wärmeversorgung
  • Gewerbe und Industrie
  • Klimafreundliche Lebensstile

So entstand das Klimaschutzkonzept 2019 (hier die zugehörige Broschüre auch direkt als PDF). Im Jahr 2021 wurde eine Klimaschutzoffensive, die ingesamt 120 Millionen Euro an Investitionen für bis 2028 enthalten soll.