Neujahrsempfang 2009

Zu Beginn des Neujahrsempfangs im Bürgerhaus am Seepark konnten die vielen Mitglieder und Gäste im Foyer die Vorführungen einer Abordnung von kleinen und größeren Mitgliedern des „Karate Clubs Shintaikan“ aus dem Stadtteil bestaunen. Mit kaum erkennbaren Griffen und Schwüngen wurden auch kräftige Männer von zarter Mädchenhand, von lautstarkem Beifall begleitet, krachend auf die Matten „gelegt“. Auch die kleinsten Kämpfer, oft noch im Vorschulalter, riefen große Bewunderung hervor.

Thomas Hammerich, Vorsitzender des Bürgervereins, durfte danach im Saal viele prominente Gäste, darunter die Landtagsabgeordneten Margot Queitsch und Bernhard Schätzle, Bürgermeisterin Gerda Stuchlik, viele Stadträte/innen und Vertreter von Vereinen und Organisationen begrüßen.

Bürgermeisterin Gerda Stuchlik hob in ihrem gerafften Rückblick einige Schwerpunkte der Stadtpolitik, die auch von der Bürgerbeteiligung am Haushaltsplan bestätigt worden seien, hervor. An der Spitze standen danach Kinder-, Jugend- und Familienförderung mit 62%, dicht gefolgt von Klima-, Umweltund Naturschutz mit 58%. Bildung und Wissenschaftsförderung seien mit 48% gewünscht und entsprechend von der Stadt gefördert worden. Priorität hätten auch Gebäudesanierung und Maßnahmen zur Einsparung von Energie genossen. Im schulischen Bereich läge ein Hauptgewicht auf der Förderung der Hauptschulen sowie der Stärkung sozialer Kompetenzen. Besondere Anstrengungen verlange eine Förderung ausländischer Schüler, da in Freiburg noch immer 25% ohne
Abschluss die Schule verließen!

In den Grußworten von MdL Bernhard Schätzle, dem AfB-Vorsitzenden Martin Kotterer, den banachbarten Bürgervereinsvorsitzenden Gerd Sanders und Horst Bergamelli standen die gute gemeinsame Zusammenarbeit aber auch der Wunsch nach Erhalt und Ausbau des Westbades im Vordergrund.

Thomas Hammerich sieht die Familien als wirtschaftliches Rückgrat eines Stadtteils; daher müsse Betzenhausen-Bischofslinde im Wettbewerb mit anderen Stadtteilen familiengerecht gestaltet werden. Vor allem müsse die bestehende gute Struktur im Stadtteil mit Läden und Geschäften in „Rollator- Entfernung“ gegenüber dem zukünftigen Einkaufszentrum auf dem Brielmanngelände
erhalten und für die Zukunft gesichert werden. Neben genügend Kindergärten und Schulen werde endlich auch das Jugendzentrum Chummy eine Heimat finden. Hammerich freute sich besonders, dass Gudrun Kreft vom Sozial- und Jugendamt, die sich sehr aktiv um Chummy bemüht habe, unter den Gästen weilte.

Leider sei für das Westbad keine positive Lösung in Sicht. Viele Familien mit Kindern suchten familienfreundlich gestaltete Bäder im Umland auf. Der Freiburger Westen brauche aber dringend ein Bad mit großer Liegewiese und Freibecken. Eine Privatisierung sei aus Sorge um Arbeitsplätze abgelehnt worden. Inzwischen habe sich eine Aktionsgemeinschaft Hallen- und Freibad West gebildet und eine weit reichende Unterschriftenaktion gestartet, um die Stadt zu verpflichten, das Außenbecken wieder zu eröffnen. Im Stadtteil zeigten, so meinte Hammerich weiter, viele Bürger großen Einsatz für öffentlich Belange. Er erinnerte dabei an die Graffitiaktion in Mooswald und Betzenhausen/Bischofslinde. Zusammen mit Privatpersonen und Geschäftsleuten seien Ideen entwickelt worden, die Zukunft im Stadtteil attraktiv zu gestalten, damit sich alle Generationen im öffentlichen Raum wohlfühlen könnten. Die Verwaltung und Kommunalpolitik habe Kenntnis von diesen Ideen und verfolge sie mit großem Interesse. Der Vorsitzende dankte den Vereinen für ihren großen Anteil am kulturellen Leben des Stadtteils. Worte des Dankes hatte er aber auch für die städtischen Ämter, ganz besonders dem Garten- und Tiefbau- sowie dem Sozial- und Jugendamt.

Bei einem guten Tröpfchen und feinem Hefezopf bildeten sich danach viele nette, wechselnde Gesprächsgruppen.

Text Harald Albiker, Bilder Nico Bischler und Roland Kreutner

Beitrag aus Bürgerblättle 194, Febr./März 2009