Das Rathaus von Betzenhausen

Foto: Archiv Kultur- und GeschichtsKreis

Ein Rathaus vermutet man bei uns im Stadtteil eigentlich überhaupt nicht. Und doch gab es ein solches Gebäude für mehr als 100 Jahre.

Betzenhausen war im Jahr 1806 selbstständig geworden: von da ab gab es einen Bürgermeister, einen Gemeinderat, eine Bürgerausschuss und zugehörige Sitzungen. Aber Betzenhausen besaß zuerst kein eigenes Rathaus: folglich fanden die Sitzungen in einem Gasthaus statt (es war wohl der Bären) und Akten lagerte der Bürgermeister in seinem Privathaus (nebenbei: das Amt des Bürgermeisters war zu jener Zeit ehrenamtlich). Natürlich war das alles kein richtig guter Zustand.

Aber es brauchte seine Zeit, bis Betzenhausen endlich ein eigenes Rathaus mit Versammlungsraum und Archiv bekam. Erst im Jahr 1853 war es so weit und das zugehörige Gebäude stand an der damaligen Lehener Straße, heute dürfte das etwa die Sundgauallee 69 sein.

Nach der Eingemeindung 1908 wurde das Gebäude als städtische Dienststelle genutzt; der Weg für Betzenhauser Bürgern nach Freiburg war ja immer noch weit (ohne heutige Verkehrsmittel wie Straßenbahn). In der nationalsozialistischen Zeit wurde das Haus zur Parteizentrale und Treffpunkt zugehöriger Gruppen.

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Haus sogar recht gut und so wurde es zu einem privaten Wohnhaus. Aber dann kam städtische Planer mit dem Ausbau der Lehenerstraße zur Sundgauallee: Das ehemalige Rathaus stand im Weg und so folgte Mitte der 1970-er Jahre der Abriss (wie bei einigen anderen Gebäuden auch, die dort noch für den alten Kern von Betzenhausen standen).

Siehe auch unseren Beitrag mit Blick in die gesamte Geschichte von Betzenhausen.