Neujahrsempfang 2016

Mit der Kernforderung nach mehr ernst gemeinter Bürgerbeteiligung startete der Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde in das Neue Jahr 2016.

Nicolai Bischler stellte die Frage, ob es wirklich der richtige Weg sei, „alles zu bebauen, was bebaubar ist. Beton und Steine alleine sind doch noch kein tragfähiges Konzept!“, so Bischler. Er sprach sich dafür aus, nicht nur in Fragen der Baupolitik, sondern auch im Bereich Verkehr und in Sachen Naturbad, die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger ernster zu nehmen und sie frühzeitig mit einzubeziehen.

Bischler nannte aber auch positive Beispiele der Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Bürgerverein. Im Rahmen des Zentren-Aktivierungs-Konzepts (ZAK) bestehe eine gute Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Ämtern und dem Bürgerverein und der Interessensgemeinschaft SUBI.

Das St. Thomas Projekt konnte letztes Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. Hier dankte Bischler dem Gebäudemanagement der Stadt Freiburg aber insbesondere auch den ausführenden Architekten Herrn Duy Pham (für die Stadt Freiburg) und Herrn Klaus Kaulard (für das Erzbischöfliche Bauamt). Ein ganz besonderer Dank ging an Klaus Dages, der als „Capo vor Ort“ Ansprechpartner für die großen und kleinen Sorgen der Handwerker war.

Der Vorsitzende konnte neben Herrn Bürgermeister Ulrich von Kirchbach auch Teninges Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker begrüßen. Bürgermeister von Kirchbach ging in seinem Grußwort auf die Flüchtlings- und Wohnungssituation in Freiburg ein. Nichts zu tun, die Dinge auszusitzen, ist seiner Meinung nach der falsche Weg. „Die Stadtverwaltung muss handeln – sonst würde das in einer sozialen Katastrophe enden.

Teningens Bürgermeister, Heinz-Rudolf Hagenacker, forderte zu mehr interkommunaler Zusammenarbeit auf. Und auch gegenüber Bund und Land müsse die Region stärker als eine Einheit auftreten, denn in Teningen gebe es ähnliche Probleme wie in Betzenhausen, so zum Beispiel eine alternde Infrastruktur. Auch mit fehlenden Wohnungen und hohen Preisen habe die Gemeinde genauso zu kämpfen wie die Stadt Freiburg.

Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang durch den gemischten Chor der Chorgemeinschaft Nimburg, der dem Abend eine ganz besondere Note gab.

In den Grußworten bedankte sich zum einen Pfarrer Koffler von der Seelsorgeeinheit Freiburg-Nordwest für die Unterstützung bei der Sanierung der St. Thomas Kirche. Die Nachbarbürgervereine aus Landwasser und Mooswald machten in ihren Grußworten ebenfalls die starke Neubebauung im Freiburger Westen zum Thema und kritisierten, dass damit mehr und mehr Freiflächen verloren gingen. Für das geplante dritte und vierte Gleis der Rheintalbahn sei als Ausgleich die Dreisam im Freiburger Osten renaturiert worden obwohl durch die Planungen der Westen der Stadt betroffen sei, bemängelte Dieter Dormeier, der stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins Landwasser: „Das ist ein Schildbürgerstreich.“

Die besten Wünsche zum neuen Jahr überbrachten auch die Nachbargemeinde Lehen, die Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine, sowie die Flüchtlingsinitiative „Mosaik am Mittwoch“, die sich vorstellten. Ein Neujahrsgruß kam sogar aus dem fernen Afrika: der katholischen Priester Abbé Alphonse Ndabiseruye aus Burundi, der einige Jahre in St. Albert tätig war und derzeit in Freiburg zu Besuch ist.