Neues von der IG Obergrün

Aktuelles: Kuchenstand im Obergrün am 16. Oktober ab 14 Uhr.

Ansonsten aktuelle Infos wie üblich auf www.igobergruen.de


Ein kleiner Rückblick: Vogelführung zum Neuntöter im Obergrün, So. 19. Juni, morgens

Beitrag im Bürgerblättle Aug./Sept. 2022:

Wenn dieser Vogel einen Ort zu seinem Zuhause erklärt, dann wissen wir, dass die Natur dort noch in Ordnung ist: Der Neuntöter braucht eine reich strukturierte Wiesen- und Heckenland­schaft mit vielen Insekten und ausgedehntem dornigen Dickicht, wohinein er sein Nest baut. Diese idealen Bedingungen findet er bei uns im Obergrün und sie führen dazu, dass er dieses Jahr zum vierten Mal in Folge im dort brütet!

Daher luden wir am Sonntag, den 19. Juni 2022 gemeinsam mit Ralf Schmidt, Vorsitzender des NABU Freiburg, und Kerstin Geigenbauer vom Vorstand des Vereins Bauernhoftiere für Stadtkinder um 7 Uhr morgens zur Vogelführung durch’s Obergrün ein. Das Interesse ist riesengroß, eine Gruppe von ca. 30 Menschen macht sich auf ins Gelände, wo durch die jahrelange Beweidung mit Schafen und Ziegen ein halboffenes Mosaik entsteht.

Allerorten gibt es Rendezvousplätze für Insekten, es gibt hohe und niedrige Bereiche und viele Randflächen – gerade die Ränder sind es, an denen die Artenvielfalt am größten ist. Wir hören und sehen die Mönchsgrasmücke, die Rabenkrähe, die Ringeltaube, den Stieglitz, Stare, Kohlmeisen, Mehlschwalben, Alpensegler, den Haussperling, den Girlitz, Saatkrähen und Mauersegler, den Graureiher und den Mäusebussard. Im Winter schlagen Gruppen von mehr als 100 Bluthänflingen ihr Nachtquartier hier auf. Und dann: der Neuntöter! Er sitzt auf einem Zaunpfahl und wartet geduldig, bis alle Menschen ihn im Fernglas ins Visier genommen haben. Sein auffälliger schwarzer Augenstreif am grauen Oberkopf ist deutlich zu sehen, in der Sonne leuchtet sein rotbrauner Rücken. Der Name Neuntöter beruht auf der Erzählung, er spieße zur Vorratshaltung neun erbeutete Insekten auf Dornen auf. Und wir erfahren, dass auch Bergmolche und Erdkröten im Obergrün wohnen, sowie Mauer- und Zauneidechsen – und staunen wirklich über diese große Artenvielfalt auf kleinster Fläche.

Einen ausführlicheren Bericht finden Sie auf unserer Webseite: www.igobergruen.de/aktuelles/


Juni 2022: Übergabe 2.641 Unterschriften an OB (Beitrag im Bürgerblättle Aug./Sept. 2022):

Am 22. Juni 2022 standen wir mit großem Transparent im Rathaus, um Herrn OB Horn und Herrn Baubürgermeister Haag die 2.641 Unterschriften unserer Petition zum Erhalt des Obergrün zu übergeben. Auch Mascha Klein von Parents 4 Future sowie BUND und Herr Stadtrat Winkler waren gekommen.

Herr OB Horn dankte uns für unser Engagement und erwähnte anerkennend die Arbeit des Vereins Bauernhoftiere für Stadtkinder e. V. In der Sache allerdings bissen wir auf Granit, die Bebauung sei eben nötig.

Einen ausführlicher (kritischer) Bericht zur Übergabe ist zu finden auf der IG-Webseite: www.igobergruen.de/aktuelles/


Beitrag im Bürgerblättle Febr./März 2022:

Das Gewann Obergrün ist die letzte naturnahe Freifläche in Betzenhausen-Bischofslinde und ein Gebiet mit ländlichem Charme. Es vereint Naherholung, Naturschutz, Artenvielfalt, Bildung und Spielotop für Kinder in einer Fläche. Da dort gebaut und viel Grünland zerstört werden soll, hat sich im vergangenen Oktober die Interessengemeinschaft Gesamterhalt Obergrün, kurz IG Obergrün, gegründet. Wir sind da ganz auf dem Kurs von Baubürgermeister Haag, der im Herbst 2021 anlässlich der Verleihung des Labels „StadtGrün naturnah“ in Gold sagte: “… wir wollen beständig daran arbeiten, Biodiversität im öffentlichen Grün zu erhalten und zu fördern.“

Seither hat sich einiges getan. Ende November berichtete die Badische Zeitung ausführlich über die IG-Gründung. Wir haben einen schönen Flyer erstellt und verteilt sowie emsig an der Webseite gearbeitet, die im Januar online ging: www.igobergruen.de.

Im Dezember versendeten wir einen elektronischen Adventskalender: Vom 1. bis zum 24.12. öffnete sich allmorgendlich ein Fenster in das Gewann Obergrün, und zwar jeweils im Büro des OB und der Bürgermeister:in, des Stadtplanungsamtes sowie der Gemeinderatsfraktionen. Sie alle erhielten täglich eine einladende E-Mail mit Fotos, Filmen, Informationen und persönlichen Texten zum Obergrün. Vielleicht machen sie ihnen ja Lust, sich das Gelände mal anzuschauen. Auf jeden Fall rufen sie den Widerstand gegen das Bauprojekt in der Bürgerschaft in Erinnerung. Diese Aktion war nur möglich, weil viele IG-Mitglieder mit kreativen Ideen zum Gelingen beitrugen – herzlichen Dank an alle!

Und neuerdings können Sie sich sogar in einer online Petition für den Erhalt des Obergrüns einsetzen: Link dazu ist auf unserer Webseite oder direkt unter chng.it/q5xTwSDDCy. In der ersten Woche unterschrieben bereits weit mehr als 600 Menschen! Es wäre hilfreich, wenn auch Sie im Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis Werbung für unsere Petition machen könnten.

Die IG Obergrün hat inzwischen bereits mehr als 100 Mitglieder. Darüber hinaus unterstützen uns auch etliche Organisationen ideell. Das ist gut, denn je mehr wir sind, desto mehr Gewicht hat unsere Stimme. Möchten auch Sie Mitglied werden? Wir würden uns freuen, schreiben Sie uns: igobergruen@posteo.de

Susanne Schlatter (IG Obergrün)


Gründung der “Interessen Gemeinschaft Obergrün” (IG Obergrün)

Beitrag aus Bürgerblättle Dez. 2021/Jan 2022:

Wo finden sich im Freiburger Westen noch Neuntöter, Wendehals und Klappergrasmücke, Mauer- und Zauneidechse, Gottesanbeterin, wo kreisen Mäusebussarde und Milane? Wo können Kinder noch auf Bäume klettern und direkt vor ihrer Haustür regelmäßigen Kontakt zu Eseln, Schafen, Ziegen, Schweinen, Pferden und Hühnern haben? Oder aus ihrer Grundschule oder Kita heraus direkt in die Natur ausschwärmen?

Als Einwohner:innen von Betzenhausen-Bischofslinde haben Sie die Antwort vermutlich schon auf den Lippen: im Gewann Obergrün! Vielleicht haben Sie ja sogar selbst als Kind dort schon gespielt. Und als Anlieger:innen sind Sie durch das Bürgerblättle und die Lokalpresse über die Bebauungsvorhaben der Stadt und des Investors Treubau informiert. Seit Jahren werden die vorgesehenen neuen Wohnblocks größer und höher und rücken immer dichter an das Vereinsgelände mit den Bauernhoftieren heran. Im kommenden Frühjahr soll die Offenlage sein. Da klingt es wie Hohn, dass die Stadt Freiburg im September 2021 das Label „StadtGrün naturnah“ in Gold erhalten hat – Baubürgermeister Haag: “… wir wollen beständig daran arbeiten, Biodiversität im öffentlichen Grün zu erhalten und zu fördern“.

Es gibt viele Bürger:innen, die diese Entwicklung seit langem entsetzt verfolgen. Anfang Oktober 2021 sind sie in die Offensive gegangen und haben die „Interessengemeinschaft Gesamterhalt Obergrün“ gegründet. Sie nutzen das Obergrün für Naherholung und Naturerlebnis, brauchen es dringend für ihre Lebensqualität und möchten es schützen. Auch die Arbeit des Vereins „Bauernhoftiere für Stadtkinder e. V.“ ist bedroht durch diese Neubaupläne. Profitiert die Stadtgesamtgesellschaft denn nicht ungleich mehr von einer Erhaltung des Obergrüns in seinem jetzigen Umfang, als wenn dort wenige hochpreisige Wohneinheiten entstehen? Was sollen 43 Wohnungen ausgerechnet an diesem empfindlichen Standort angesichts der Tatsache, dass der gesamte Freiburger Westen massiv verdichtet und zugebaut wird: neue Stusie-Wohnheime, Zinklern, Dietenbach, Kleineschholz – alles in allem Wohnraum für ca. 20.000 Menschen! Wohnbau ist Trumpf, Wohnbau sticht Ökologie, sticht Klima, sticht Kinderglück mit Schaf und Esel?

Das ist die Denke von gestern. Das nehmen die Menschen der IG Obergrün nicht länger hin. Arten- und Klimaschutz, Grünflächen und Spazierwege für Anwohner*innen, pädagogische Arbeit mit Kindern, die Pflege ökologisch hochwertigen Naherholungsraums – das ist ihnen elementar wichtig, dafür setzen sie sich ein. Informieren Sie sich über Aushänge im Gelände und auf unserer Website www.igobergruen.de.

Gerne können auch Sie sich engagieren, sprechen Sie uns an: igobergruen@posteo.de. Wir freuen uns sehr auf weitere neue Mitglieder und darauf, im Herbst/Winter gemeinsam einige fröhliche Aktionen umzusetzen. Unterstützt werden wir auch vom BUND, der den großen ökologischen Wert der Fläche schon lange kennt. Vielleicht sehen wir uns bald?

Gisela Fischer (IG Obergrün)


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