Nach Nimburg mit dem Rad

Nimburg – das Tor zum Kaiserstuhl – ist ein Ortsteil unserer Partnergemeinde Teningen und hat eine schöne Gemeinsamkeit mit Betzenhausen: die Nähe zur Dreisam. Also ist es naheliegend, einfach mal mit dem Rad entlang der Dreisam nach Nimburg zu fahren (flussabwärts), denn schon nach etwa 13 km ist man am Ziel.

Idealer Startpunkt in Betzenhausen ist natürlich die Gaskugel: im ersten Teilstück bis auf Höhe Umkirch folgt man dem Dreisam-Uferradweg (FR1), aber auch danach ist Fahrt direkt am Ufer ohne Problem möglich (je nach Geschmack auf der linken oder rechten Uferseite).

Auch wenn Ingenieur Tulla hier vor fast 200 Jahren beim Umbau der Dreisam auf Gradlinigkeit Wert gelegt hat, es gibt doch viel zu entdecken an der Strecke, wobei eine Herde Schafe mit Nachwuchs in den Tagen um Ostern natürlich besonders passt (hier ein kleines Video zu dieser Begegnung, bitte mit Ton anschauen, denn vor allem die Lämmer haben viel zu sagen…).

Auf Höhe Nimburg lohnt ein kleiner Abstecher in das schöne Winzerdorf Eichstetten, z.B. um am Eingang Ausläufer der alten Dreisam wiederzufinden.

Nimburg hat eine lange Geschichte (erwähnt schon im Jahr 977) und ist seit 1974 Ortsteil von Teningen. Das Wein-Dorf hat heute knapp 2200 Einwohnern (zusammen mit Bottingen): im Ortskern findet man eine Reihe schöner Fachwerkhäuser, es lohnt sich also, einfach mal durch den Ort zu bummeln. Auf dem (ehemaligen) Rathaus sieht man im Sommer Störche: eine kleine Gemeinsamkeit mit Betzenhausen.

Von der kleinen Anhöhe “Beckebirgle” aus hat man einen fantastischen Rundblick über die Oberrheinebene und Kaiserstuhl: verständlich, dass dort früher die Grafen von Nimburg ihre Burg erbauen liessen. Von der östlichen Seite Nimburgs ist es nicht mehr weit zum Nimburger Bagger-/Badesee, der natürlich vor allem im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel ist.

Südlich von Nimburg liegt der Nimberg, wobei “Berg” eher etwas übertrieben ist für Höhen bis zu 70 Metern. Aber dieser kleine Höhenzug ist aus vielen Gründen erwähnenswert: zum ersten ist er das Zentrum des Wein-Anbaus von Nimburg. Genutzt werden ca. 60 ha, überwiegend in kleinteiligen Terrassen. Die Winzergenossenschaft Nimburg-Bottingen ist dem Badischen Winzerkeller angeschlossen. Am Nimberg liegt auch die Bergkirche (ca. 2 km entfernt von Nimburg): sie geht zurück auf ein ehemaliges Kloster und ist mit wunderbaren Fresken und beeindruckender Orgel ausgestattet. Auch wegen der besonderen Akustik gibt es hier gelegentlich Konzerte.

Den Nimberg zu Fuß zu erkunden geht am besten über den Nimbergpfad: ein Rundweg insbesondere für Wanderer, die Weitblick lieben (auf Kaiserstuhl, Schwarzwald, Vogesen u.s.w.). Man ist überwiegend unterwegs durch Weinberge, Obstwiesen, Hohlgassen und kommt auch an der erwähnten Bergkirche vorbei. Der Rundweg wurde 2008 eingeweiht (Länge 7.5 km): idealer Startpunkt ist das Rathaus von Nimburg, denn dort findet man auch gleich eine passende Info-Tafel (und dann weitere Themen-Tafeln am Weg).

Rückweg

Für den Weg zurück nach Freiburg gibt es mehrere Optionen: z.B. die Breisgau S-Bahn, die am Bahnhof von Nimburg hält (etwas ausserhalb des Ortes). Mit dem Rad wieder zurück entlang der Dreisam geht natürlich auch.

Aber es ist absolut lohnenswert, einen anderen Weg einzuschlagen: denn der oben genannte Nimberg liegt ohnehin südlich von Nimburg, also genau in Richtung Heimweg. Die leichte Steigung sollte man nicht scheuen: zur Belohnung folgt logischerweise die Abfahrt beim Ortsteil Bottingen. Der Radweg führt teilweise durch Löss-geprägte Hohlgassen, wie man sie typischerweise vom Kaiserstuhl kennt. Einer dieser Gassen ist ein sehr alter Verkehrsweg von Nimburg in die March (und damit Richtung Freiburg).

Hinter dem Nimberg folgt der schon erwähnte kleine Ort Bottingen: schon lange ein Teil von Nimburg und damit im Gebiet von Teningen. Auch Bottingen ist vom Wein geprägt und auch dort ist ein Storchenpaar zuhause (verständlich, denn Reute mit der Auffangstation ist ja auch nur wenige km entfernt).

Am Ausgang von Bottingen schlagen wir vor, der Dorfstrasse zu folgen, denn dann geht es ausserhalb des Ortes an schönen Bächen entlang in Richtung March: zuerst dem Schobbach, dann später dem Mühlbach, der letztendlich nach Holzhausen führt oder man fährt alternativ über Buchheim. Die vielfältigen Möglichkeiten weitere nach Betzenhausen zu kommen, dürften bekannt sein.

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis für Leser aus Nimburg: die Tour ist genauso schön anders herum für den nächsten Besuch in Betzenhausen.


Bei Interesse: hier eine Vorstellung der Ortsteile von Teningen.

Auch in früheren Zeiten war der Weg nach Teningen etwas besonderes, erst recht wenn die Reise mit dem Boot erfolgte. Zum Nachlesen hier ein kleiner Bericht, den wir 2018 im Bürgerblättle abgedruckt haben.