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Neugestaltung Spielplatz Wiechertstrasse

Akueller Stand: Dez. 2021

Inzwischen sind die Arbeiten abgeschlossen: so ergab sich ein besonderes Weihnachtsgeschenk für die Kinder in Betzenhausen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle auch an das Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg!


Hier als Ergänzung noch der abschliessen Beitrag im Bürgerblättle 341 Febr./März 2022:

Im Dezember konnten die Sanierungs- und Umbau-Arbeiten bei dem 40 Jahre alten und 380 Quadratmeter großen Spielplatz in der Wiechertstraße beendet werden: Jetzt ist er wieder mit zeitgemäßem Spielgerät ausgestattet. Wegen Corona gab es leider keine Spielplatzparty wie sonst üblich.

Eine Besonderheit auf dem Spielplatz ist ein gepflasterter Bereich in der Mitte, der für den angrenzenden Wohnblock als Feuerwehrzufahrt dient. In früheren Ausgaben des Bürgerblättle hatten wir zur Beteiligung an der Planung aufgerufen und es wurde dabei u.a. der Wunsch geäußert, die gestalterische Grundstruktur des Platzes beizubehalten. Die alte Kletteranlage (ein „Kletteroktogon“) konnte aber aus Sicherheitsgründen nicht stehen bleiben: Gestalterisch ähnlich gibt es dafür jetzt eine moderne, vielfältige Kletterkugel. Neu ist auch eine Gruppe mit drei kleinen Trampolinen. In Summe sind es Anreize eher für ältere Kinder; auch weil es für Jüngere ohnehin schon andere Angebote gibt in der Umgebung.

Neu sind auch zwei Bänke und mehrere lange Sitzbalken aus Holz: letztere sollen auch die Steinkanten an den vorhandenen Hochbeeten entschärfen. Damit ist der kleine neue Spielplatz eigentlich eine Einladung an alle Generationen, sich dort aufzuhalten.

Nebenbei wurden einige Bereiche entsiegelt und ökologisch aufgewertet, vorhandene Bäume sind nach Möglichkeit erhalten geblieben und haben jetzt größere Baumscheiben; dort werden auch insektenfreundliche Pflanzen wachsen. Stolperstellen an den angrenzenden Fußwegen wurden beseitigt. Wir bedanken uns ausdrücklich bei der Stadt Freiburg für die Umsetzung und auch die vorherige Beteiligung der Bevölkerung. Über das städtebauliche Förderprogramms „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ haben sich auch Bund und Land an den Kosten beteiligt (der Spielplatz ist noch Teil des Sanierungsgebietes rund um den Betzenhauser Torplatz).

Die Redaktion


Mai 2021:  SO WIRD ES NUN

In den vergangenen Wochen gab es einige Rückmeldungen auf die Entwurfsvorstellung des Spielplatzes Wiechertstraße. Soweit möglich haben die Mitarbeiter_innen des Garten- und Tiefbauamtes  diese aufgegriffen und das Konzept in Teilen angepasst. Der grundsätzliche Planungsgedanke der Flächenentsiegelung mit Quartierskommunikation und Trampolinen wurde von den Nutzer_innen positiv bewertet und bleibt daher erhalten: siehe finaler Plan Spielplatz Wiechertstraße (pdf).

Nach intensiver Prüfung hat sich indes bestätigt, dass das über 40 Jahre alte Kletteroktogon trotz aller „Verteidigung“ aus sicherheitstechnischen Gründen nicht erhalten werden kann. Um den Forderungen nach Erhalt des Spielangebotes dennoch Rechnung zu tragen, wird es anstelle der ursprünglich angedachten Calisthenics-Kletteranlage durch eine gestalterisch ähnliche – jedoch sicherheitstechnisch aktuelle, deutlich modernere und vielfältigere – Kletterkugel ersetzt. Gebogene Rohre aus Edelstahl dienen zusätzlich zum Kletterkubus als „Geländer- Rutschen“, eine „Feuerwehrstange“ ermöglicht einen weiteren, kletterfreien Abgang. Zwischenpodeste aus Gummimatten ermöglichen bei Bedarf auch motorisch eingeschränkten Kindern das Spiel innerhalb des für sie sonst nur schwer wahrnehmbaren Seilkubus und bringen zusätzliche Abwechslung in die Kletterrunde.

Um auch generationsübergreifende Kommunikation zu ermöglichen, werden künftig 2 „richtige“ Bänke zum gemeinschaftlichen Verweilen einladen. Das platzsparende Konzept der Sitzbalken, die gleichzeitig die als gefährlich empfundenen Steinkanten der vorhandenen Hochbeete entschärfen werden, bleibt parallel dazu erhalten.

Im Anschluss an die nun anstehenden, technischen Detailplanung, Ausschreibung und Lieferzeit der Spielgeräte ist die Umsetzung für den kommenden Herbst/Winter vorgesehen.


Zusammenfassung

Der Spielplatz Wiechertstrasse liegt etwas unscheinbar im „im Hinterhof“ und ist deshalb auch eher wenig bekannt. Und er ist in die Jahre gekommen. Deshalb hat das Garten und Tiefbauamt (GuT) angeboten, diesen Spielplatz neu zu gestalten.

Nach einer ersten Termin zur Bürgerbeteiligung hat das GuT einen Gestaltungsvorschlag erarbeitet, der auch die gegebenen Rahmenbedingungen berücksichtigt (wie z.B. Feuerwehrzufahrt). Siehe auch Beitrag im Bürgerblättle April/Mai 2021.

Hier die zugehörige Projekt-Seite beim Garten und Tiefbauamt der Stadt Freiburg.


Stand März 2021: Vorstellung Gestaltungsentwurf

Nachfolgend die Ausführungen des GuT zu SPIELPLATZ WIECHERTSTRASSE – ENTWURFSVORSTELLUNG

Die anhaltenden Pandemiebeschränkungen erlauben es leider immer noch nicht, die bei Spielplatzumgestaltungen sonst üblichen Beteiligungstermine mit Treffen vor Ort stattfinden zu lassen. Doch allmählich muss es mit dem Spielplatzprojekt „Wiechertstraße“ weiter gehen – und Ihre Meinung ist uns dabei weiterhin wichtig! Daher wählen heute diesen Weg, um unseren Planungsprozess transparent zu machen.

Aufgrund der langen Lieferzeiten für Spielgeräte ist geplant, die Umbauarbeiten voraussichtlich im 4. Quartal des Jahres durchzuführen. Konstruktive Anmerkungen zum nachfolgend beschriebenen Gestaltungskonzept können Sie gerne bis zum 15. April 2021 per mail an das Garten und Tiefbauamt (GuT@stadt.freiburg.de) senden. Wir prüfen dann, inwiefern diese im Rahmen der fachlichen und verfügbaren Möglichkeiten berücksichtigt werden können.

AUSGANGSSITUATION

In den vergangenen 40 Jahren hat sich auf dem Spielplatz Wiechertstraße kaum etwas verändert. Die Fläche ist mit Betonpflaster und Fallschutzplatten aus Kunststoff fast vollständig versiegelt, ein grüner Rahmen aus Kastanienbäumen „verhockt“ in allzu kleinen, hochbeetartigen Baumscheiben. Das einzige Spielelement ist ein Oktogon aus Stahl mit integriertem Kletternetz, das nach all den Jahren jedoch abgespielt ist. Die alten Fallschutzplatten haben die erforderliche Elastizität verloren und biegen sich, so dass problematische Stolperstellen entstehen. Auch die vorhandenen Sitzbänke und der Abfallbehälter am Rand der Fläche haben schon bessere Zeiten gesehen.

Um auf dem Platz wieder eine zeitgemäße Gestaltung zu ermöglichen, wurde die Fläche in das Vorhaben „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier (SIQ) – Sanierungsgebiet Betzenhausen- Bischofslinde“ aufgenommen und wird nun von Bund und Land mit Städtebaufördermitteln unterstützt. Im Herbst 2020 fand vor Ort ein erster Bürgerbeteiligungstermin statt, zu dem mit mails, Plakaten und Wurfzetteln großräumig eingeladen wurde. Im Anschluss daran konnten noch einige Wochen lang Anregungen zur Umgestaltng im Wunschbriefkasten hinterlassen werden. Da der Platz eher unscheinbar „im Hinterhof“ liegt, wurde er aber im Viertel bisher offenbar kaum wahrgenommen, denn die Anzahl der Rückmeldungen war leider eher gering. Dennoch ließen sich Tendenzen ablesen. Neben einer Bemerkung wie „lassen Sie es wie es ist“ zeigte sich vor allem, dass im nahen Umfeld bereits ausreichend viele Angebote für kleine Kinder bestehen. Stattdessen wurden eher Bewegungsangebote für „Größere“ angefragt. Aber auch die Themen Kommunikation und Ökologie waren den Teilnehmer_innen wichtig.

KONZEPT

Die gestalterischen Möglichkeiten auf der eher kleinen Fläche sind dank einer frei zu haltenden Feuerwehrzufahrt und der vorhandenen Bäume begrenzt. Trotzdem haben die Planer_innen des Garten- und Tiefbauamtes ein Konzept entwickelt, in dem viele Anregungen des Beteiligungsverfahrens berücksichtigt werden konnten.

Die geometrische Formensprache des Platzes wurde beibehalten und mit Motorikangeboten für Nutzer_innen unterschiedlicher Altersgruppen ergänzt. Zahlreiche Balken aus Holz gliedern künftig die Flächen, „entschärfen“ die als problematisch empfundenen Steinkanten an den alten Baumscheiben und laden zum Verweilen oder zu nachbarschaftlichen Gesprächen ein. In Teilbereichen werden vorhandene Höhensprünge zwischen Gehweg und Platzfläche ausgeglichen, so dass ein künftig ein stufenloser  Zugang zur Fläche möglich sein wird.

Ein Erhalt der alten Kletteranlage ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Stattdessen bietet künftig eine Calisthenicsanlage mit (gewünschten) Holzpfosten vielfältige Bewegungs- und Sportanreize.  Ein langer Federwippbalken, eine Reckstange sowie ein verdrehtes Kletternetz ergänzen das Bewegungsangebot auch für die etwas jüngeren Besucher_innen, so dass das Thema Spiel bei aller Sportbegeisterung nicht zu kurz kommen wird. Ein großer Spaß für alle Altersklassen wird sicher die Reihe aus 3 kleinen Bodentrampolinen, die es so auf öffentlichen Spielplätzen in Freiburg bisher noch nicht gibt. Auf die Themen Kleinkindspiel und Sand wird wunschgemäß verzichtet, da dieser Schwerpunkt bereits auf den Spielplätzen im näheren Umfeld vielfältig vorhanden ist.

Im Bereich der Feuerwehrzufahrt bleibt die zum Inliner- oder Rollerfahren beliebte Pflasterfläche teilweise erhalten. Durch die Beseitigung von Unebenheiten im angrenzenden Gehwegbereich können künftig aber auch diese Flächen wieder problemlos für ähnliche Aktivitäten genutzt werden. Der Fallschutzbereich der Motorikkombination wird aus ökologischen Gründen entsiegelt. Künftig sorgen (wie auf den meisten Spielplätzen im Stadtgebiet) Holzhackschnitzel für die erforderliche Sicherheit.

Durch die großflächige Entsiegelung  werden nicht zuletzt die Standortbedingungen der vorhandenen Bäume nachhaltig verbessert. Eine zusätzliche Verbesserung bzw. ökologische Aufwertung der Fläche soll durch die deutliche Vergrößerung der bisher sehr beengenden Baumscheiben erfolgen. Auch das innerstädtische Kleinklima wird dadurch in diesem bisher „überhitzten“ Bereich nachhaltig verbessert. In den neu entstehenden Grünflächen bieten verschiedene, mittelhohe Blütenpflanzen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Insekten und werten die Fläche zudem optisch auf.


Stand Sept. 2020: Einladung zum Projektstart am Dienstag, 29.09. 2020.

Es war schon vor einiger Zeit angekündigt worden: jetzt kann endlich die Umgestaltung des über 40 Jahre alten Spielplatzes “Wiechertstraße” beginnen. Die Fläche ist zwar nur klein und mit allerlei Zwangspunkten belegt, aber trotzdem möchte das Garten- und Tiefbauamt (GuT) eine Neugestaltung erreichen, in der sich möglichst viele Nutzer*innen positiv wiederfinden können.

Erstes Treffen ist am Dienstag, 29.09. 2020 um 15.30 Uhr auf dem Spielplatz, um den Spielplatz gemeinsam anzuschauen (unter Beachtung der aktuellen Coronaregeln).

Dabei wird auch ein Wunschbriefkasten montiert: wer keine Zeit hat am Dienstag, kann in aller Ruhe in den darauffolgenden 3 Wochen seine Anregungen und Wünsche dort hinterlassen. Die Mitarbeiter*innen vom Garten- und Tiefbauamt sind neugierig was das kommt und leeren den Kasten regelmäßig…

Hier die zugehörige Projekt-Seite bei der Stadt Freiburg.

 

 

 

Die St. Thomas Kirche in Betzenhausen

Es ist vermutlich das älteste noch erhaltene Gebäude in Betzenhausen: die schöne Barockkirche St. Thomas. In verkehrsberuhigter Lage gehört der Dorfmittelpunkt von Alt-Betzenhausens mit der Kirche und dem Friedhof zu den etwas versteckten, aber nicht weniger bemerkenswerten Kostbarkeiten von Freiburg. Die St. Thomas Kirche gehört heute zur Kirchengemeinde Hl. Familie. Für die Erhaltung des Turm ist die Stadt Freiburg zuständig, wie es im Eingemeindungsvertrag von 1908 festgehalten wurde.

Eine Betzenhauser Ortskirche wird erstmals 1447 erwähnt als Teil der Freiburger Weststadtpfarrei St. Peter. Sie dürfte aber noch nicht viel mit dem heutigen Bau zu tun gehabt haben. Seit 1768 hat die Kirche ihre heute bekannte Gestalt und Größe: eine Arbeit von Johann Baptist Häring (sie hatte in dieser Form also 2018 ein 250-Jahre Jubiläum).

Bei der Bombadierung 1944 erlitt die Kirche grossen Schaden: offensichtlich gab es sogar die Meinung, ein Abriß sei die richtige Lösung. Es ist zu einem großen Teil das Verdienst von Stadtpfarrer, Konrad Fuchs, dass es zum Wiederaufbau in kleinen Schritten kam (zwischen 1954 und 1969). Eine zweite Phase mit Renovierungen begann 1978 und konnte zur Landesgartenschau 1986 abgeschlossen werden. Im Herbst 2015 folgte in einem letzten Schritt die Sanierung der Fassade von Kirchenschiff und Turm: An der Finanzierung beteiligte sich auch der Bürgerverein mit unterschiedlichen Aktionen.

Die Orgel in der Kirche ist eher klein, dafür aber eine der ältesten in Freiburg: gebaut Anfang des 19. Jahrhunderts vom Hugstetter Orgelbauer E. Stadtmüller (für weitere Details und Bilder siehe www.orgel-verzeichnis.de).

Eine große Aufwertung erhielt die Kirche 1977, als es gelang einen vorher kaum noch beachteten Hochaltar zu erwerben, der früher zum Benediktinerkloster Schuttern gehörte. Vor allem dieser Altar aus Stuckmamor mit Skagliola-Arbeiten gibt der Kirche heute ihren barocken Glanz.

Eine besondere Geschichte hat auch das Geläut im Turm der St. Thomas Kirche: nur eine einzige Glocke aus dem Jahr 1785 hat beide Weltkriege “überlebt” (siehe Bericht im Bürgerblättle Dez. 2003).

Der Brunnen vor der Kirche ist ein Geschenk der Stadt Freiburg aus Anlass der Eingemeindung von Betzenhausen im Jahr 1908 und ist Zeichen für den damaligen Wunsch, Anschluss an die Wasserversorgung von Freiburg zu erhalten: er wurde von Beginn an über städtisches Wasser versorgt und ist nebenbei eines der ältesten Stahlbetonbrunnen der Stadt. Das Bandenschild neben dem Ortswappen am Brunnenstock ist Zeichen der jahrhundertlangen Zugehörigkeit Betzenhausens zur habsburgisch-vorderösterreichischen Landesherrschaft.

Der Platz vor der Kirche wurde im Jahr 1984 neu gestaltet (z.B. mit Kopfsteinpflaster) und bekam auch da erst seinen Namen “St. Thomas Platz“. Der Platz rund um die Linde – zusammen mit der Kirche und dem umgebenden Friedhof – prägt seither den Dorfkern von Alt-Betzenhausen. Die Neueröffnung wurde mit einem besonderen Bürgerhock gefeiert unter Beteiligung des Bürgervereins und vieler anderer Vereine im Stadtteil (erst mit Fertigstellung der Paduaallee wurde die Dietenbachstr. vom Durchgangsverkehr befreit und so konnte man den Platz umgestalten).

Der Turm der Kirche – vermutlich der älteste erhaltene Teil der Kirche – beherbergt sein Jahrzehnten ein Storchennest, das vom Bürgerverein instand gehalten wird. Im Mai 2009 gab es als Anerkennung die Nabu-Plakette “Lebensraum Kirchturm”.

In diesem Turm befindet sich auch noch ein altes Uhrwerk, zu sehen z.B. im Video von Pfarrer Koffler hier auf Youtube.


Eine ausführliche Darstellung zur Geschichte der Kirche ist im Bürgerblättle 229 zu finden (Dez. 2014, siehe Auszug hier als PDF).

Wie immer lohnt auch ein Blick auf die Vorstellung in Wikipedia.

Wie war Weihnachten 1850?

Um 1850 war Betzenhausen ein kleines Dorf mit etwa 450 Einwohnern. Wie auch immer Weihnachten hier gefeiert wurde: aus dem fernen Freiburg (damals immerhin schon ein Städtchen mit gut 15.000 Einwohnern) gab es ganz Besonderes zu vermelden: die Straßen dort wurden um die Weihnachtszeit erstmals mit Gaslampen beleuchtet. Passend dazu nachfolgend einige Auszüge aus dem Buch zum Gaskugel-Projekt.

Der Ruf nach „Gaslicht“ auch in Freiburg

Buchvorstellung auf www.gaskugel-freiburg.de

Vor 170 Jahren, am 1. Dezember 1850, wurde auch in Freiburg erstmals eine Gasleuchte gezündet. Noch vor Weihnachten hatten alle Straßen das herbeigesehnte Gaslicht. Es war die Zeit, da die Eisenbahnen mit ihrem wachsenden Schienennetz schnelle Verbindungen zwischen der zunehmend industriellen Produktion und den Verbrauchszentren schufen, auch zwischen den Kohlerevieren und den schon bestehenden Gaswerken der größeren Städte. Es war auch die Zeit, in der die recht unzuverlässige Beleuchtung mit Öl nicht mehr der Forderung nach hellerem Licht entsprach…

Am 16. Dezember war es so weit. Alle Straßen im Zentrum der Stadt erstrahlten zum ersten Mal vollständig im Glanze der modernen Gasbeleuchtung. Am 21. Dezember gab es im Freiburger Theater zur Feier der Ankunft seiner großherzoglichen Hoheit eine Galavorstellung, bei der auch dieses Haus erstmals mit Gas beleuchtet wurde. Das Werk konnte nun dem dauernden Gebrauch übergeben werden. Man war sich einig: Freiburg war um eine schöne Einrichtung reicher geworden und den noch bevorstehenden Weihnachtseinkauf beging man mit zusätzlicher Freude. Nicht nur in den Geschäften war es heller, nach Abschaffung der düsteren Ölbeleuchtung fühlte man sich zudem auch sicherer in den Straßen…

In London hatte man schon seit 1812 Gasbeleuchtung, bald darauf folgten Paris (1815), Hannover (1825) und Berlin (1826)…

In Freiburg hatte man es mit der Einführung der Gasbeleuchtung zunächst nicht ganz so eilig. Zunehmend war man aber auch hier mit der Ölbeleuchtung, vor allem mit deren unzuverlässiger Wartung durch ortsansässige Handwerker, nicht mehr zufrieden. Das ergibt sich aus recht unerfreulichen Berichten der seinerzeit mit dieser Einrichtung befassten Amtsstuben. Nach den guten Erfahrungen mit dem Gaslicht, insbesondere im nicht allzu fernen Stuttgart, bemühte man sich ab 1848 auch in Freiburg um ein Gaswerk und eine neuzeitliche Gasbeleuchtung…

Zur Technik der Gaserzeugung um 1850

Dass man durch Erhitzen von Kohle unter Luftabschluss brennbares Gas erzeugen kann, ist schon seit über 200 Jahren bekannt. Mit dem Namen „Leuchtgas“ bezeichnet man allgemein ein Gemisch von Gasen, das durch eine solche „Trockene Destillation“ von Steinkohle entsteht.

Abschluss-Bemerkungen

Gas-Straßenlaternen gab es noch sehr lang in Freiburg (bis Mitte der 1990 Jahre). Um das Gas aus Kohle zu gewinnen, wurden im Laufe der Zeit drei Gaswerke in Freiburg betrieben: das letzte sogar noch bis 1965. Zu dem Zeitpunkt erfolgte der Anschluss Freiburgs an die überregionalen Ferngasversorgung und damit begann ja auch die Geschichte der Gaskugel in Betzenhausen. Als Straßenbeleutung kam das Gaslicht übrigens direkt nach der Eingemeindung (1908) nach Betzenhausen in Form von 18 Straßenlaternen.

Die Redaktion


Hintergründe:

Hier unsere ausführliche Buchvorstellung Freiburger Gasgeschichte(n) 1850 bis heute mit weiteren Infos.

Das Buch von Richard Funk ist erhältlich im Buchhandel und auch beim Verlag unter www.piceaverlag.de (112 Seiten, 14,80 Euro).

Es entstand im Rahmen des Projektes zur Erhaltung der Gaskugel in Freiburg-Betzenhausen; siehe weitere Infos in unserem Beitrag “Wie geht es weiter mit der Gaskugel?” und auch auf der Web-Seite des Gaskugel-Projektes www.gaskugel-freiburg.de  .

25 Jahre Naturschutzgebiet Rieselfeld

Bericht aus Bürgerblättle 340, Dez. 2021 / Jan. 2022:

Seit 1996 ist das Gebiet hinter dem gleichnamigen Stadtteil ein Naturschutzgebiet. Dass diese einzigartige Kulturlandschaft vor einem viertel Jahrhundert unter Schutz gestellt wurde, hatte ja auch direkt mit der Entwicklung des damals neuen Stadtteils zu tun. Der östliche Teil wurde bebaut, der westliche Teil sollte (als Ausgleichsmaßnahme) erhalten bleiben: so entstand die Idee zum Schutzgebiet. Seit 2006 ist es ein Flora und Fauna Habitat (FFH-Gebiet), zusätzlich ab 2010 auch Vogelschutzgebiet und Teil des Schutzgebietsnetzes Natura 2000.

Wie sich das Gebiet (die Natur) dort heute zeigt, hat enorm viel mit einer historischen „Last“ zu tun: „Nomen est Omen“. Seit Ende des 19. Jahrhundert wurden hier die Abwässer der Stadt Freiburg verrieselt: die Wiesen dort wurden also mehrfach im Jahr überschwemmt mit vorgefiltertem Abwasser. Eine sehr gut funktionierende eine biologische Kläranlage (im wahrsten Sinne des Wortes). Davor bevorzugte man die direkte Entsorgung vor allem über die Dreisam (die Gemeinden Fluss-abwärts werden sich „bedankt“ haben …). Die Idee zum Rieselfeld stammte – wie so viele andere – aus der Zeit von OB Winterer: Für bis zu 30.000 Menschen war das System ausgelegt und erst 1985 wurde der Rieselbetrieb endgültig eingestellt. Ein Grund für das Ende waren übrigens auch die wachsenden (nicht organischen) Schadstoffe im Abwasser, die neuere Methoden in Kläranlagen erforderten. Das beim Wachstum der Stadt Freiburg die Flächen aber ohnehin nicht mehr reichten, ist auch klar.

Mit der Verrieselung ist also die heutige Landschaftsgestaltung entstanden: Wiesen und Ackerflächen mit bester Düngung und dadurch fruchtbaren Böden, umrahmt und durchzogen von einem kilometerlangen System mit Gräben, eingefasst mit Tausenden von Obstbäumen für die Freiburger Frisch-Obst-Versorgung. Deshalb findet man im Gebiet auch heute noch reihenweise Apfel- und Birnen-Bäume mit alten Sorten. Das Gelände wurde vom Mundenhof aus bewirtschaftet; so wurden z.B. bis zu 400 Rinder versorgt.

Das alles ist heute eine einzigartige Landschaft mit vielfältigen Lebensräumen und ein Eldorado für Vögel und Insekten. Auch unsere Störche sind dort im Sommer gelegentlich unterwegs. Seit 2001 gibt es einen etwa fünf Kilometer langen Naturlehrpfad: an 27 Stationen wird viel Wissenswertes erläutert.

Eine solches Jubiläum muss natürlich auch „begangen“ werden; natürlich in Corona-bedingtem Rahmen: Deshalb trafen sich Vertreter verschiedener Umweltschutz-Organisationen und ehrenamtliche Unterstützer Anfang November zu einer kleine Expedition durch das Gebiet (in Begleitung von Umweltbürgermeisterin Christina Buchheit).

Und schon sind wir bei der Perspektive des Titelbildes: Die weite Landschaft, dann auch noch Wasserbüffel oder (schottische) Hochlandrinder oder Bisons in der Nähe des Mundenhofs; da fehlt kaum noch etwas vom Bild des „Wilden Westens“.

Die Redaktion


Bericht aus Bürgerblättle 340, Dez. 2021 / Jan. 2022.

LiF – Lauffreunde in Freiburg

Gelegentlich wollen wir vom Bürgerverein ja auch schöne Initiativen aus unserem Stadtteil etwas ausführlicher vorstellen.

Den Verein der “LiF – Lauffreunde in Freiburg” gibt es erst seit Mitte 2021. Nachfolgend Auszüge aus unserer Vorstellung des Vereins im Bürgerblättle 269 (Okt. 2021):

Gemeinsam (lauf-) stark!”

Das Trainerteam und Vereinsteam der Lauffreunde in Freiburg kommt aus den Stadtteilen Mooswald, Betzenhausen-Bischofslinde, Lehen und Stühlinger und hat sich zum Ziel gesetzt den Laufsport und die Leichtathletik in unseren Stadtteilen weiter auszubauen. Dabei soll es möglich sein, dass die ganze Familie Spaß, Zeit und Möglichkeiten findet den Sport auszuüben. Den Jüngsten (ab 5 Jahren) bieten wir eine spielerische Leichtathletik, die älteren Kinder und Jugendlichen werden gezielt in die Lauf- Sprung- und Wurfdisziplinen eingeführt und die erwachsenen Läuferinnen und Läufer finden in unterschiedlichen Laufgruppen die optimale Trainingsumgebung.

Die LAUFFREUNDE in FREIBURG verbindet die Begeisterung fürs Laufen. Gemeinsam ist kein Berg zu hoch, kein Tempo zu schnell und keine Strecke zu weit. Wir kümmern uns um Laufanfänger, Wiedereinsteiger und Wettkampfläufer gleichermaßen. Uns trifft man im Mooswald, an der Dreisam oder auf dem Lehner Bergle – mal mit Laufschuhen, mal mit Wanderschuhen und im Winter mit Langlaufskiern. Begleitet werden wir dabei von einem Trainerteam aus den Bereichen Laufen, Bergsteigen und Skilanglauf.

Neben unseren wöchentlichen Trainingsangeboten in den Stadtteilen Mooswald, Betzenhausen-Bischofslinde und Lehen haben wir Spaß an besonderen Lauf- und Wanderhighlights im ganzen Schwarzwald und Breisgau, die du auf unserer Website findest. Ob jung oder alt, groß oder klein, Anfänger oder Fortgeschrittener – wir freuen uns über sportbegeisterte Verstärkung unseres Teams.

Willst auch Du bald ein Teil der Lauffreunde in Freiburg sein, dann melde Dich bei uns. Mehr Infos unter www.lauffreunde-in-freiburg.de

Wir freuen uns auf Euch. Silke Drescher und Andrea Schwär und das ganze Team der Lauffreunde in Freiburg

 

Jahreshauptversammlung 2021

Am 8.10.2021 fand die diesjährige Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Betzenhausen-Bischofslinde bedingt durch die Corona Krise nicht im Frühjahr, sondern erst im Oktober statt. Es waren ca. über 70 Mitglieder anwesend.

Nach einer Gedenkminute für die Verstorbenen des letzten Jahres gab es Ehrungen für 25- bis 45-jährige Mitgliedschaft. Anschließend stellte die erste Vorsitzende Frau Beate Diezemann den Anwesenden den Geschäftsbericht vor. Der geplanten Satzungsänderung für die Anzahl der Beisitzer von bisher sieben Personen auf eine variable Größe von 5-9 Beisitzern wurde einstimmig zugestimmt.

Gesamtvorstand bei Verabschiedung von Beate Diezeman (es fehlt nur Kirstin Bock)

Nach der Entlastung des Schatzmeisters sowie des gesamten Vorstands stand in diesem Jahr wieder die Neuwahl des Vorstands an. Die erste Vorsitzende Frau Beate Diezemann kandidierte aus persönlichen Gründen nicht mehr. Der vom Vorstand vorgeschlagene Kandidat für den ersten Vorstandsvorsitz Herr Stephan Schleith wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig gewählt. Der 2-te Vorsitzende Herr Werner Hertleif, der Schatzmeister Herr Arnold Löffler und der Schriftführer Herr Jürgen vom Berg wurden ebenfalls in Ihrem Amt bestätigt.

Die bisherigen Beisitzer Frau Kerstin Geigenbauer, Frau Isabel Pérez Garcia, Herr Rainer Klotter, und Herr Ralf Ullrich wurden ebenfalls einstimmig gewählt. Nach Ihrer Vorstellung in der Versammlung wurden auch Frau Kirsten Bock (in Abwesenheit), Herr Dr. Christoph Gissler, Herr Alex Liedtke sowie Herr Dr. Bodo-Wolfram Hager und Herr Dr. Peter Haas von der Mitgliederversammlung einstimmig in den Vorstand berufen.

Zum Abschluss der Versammlung wurde Frau Diezemann für ihren überaus engagierten Einsatz von der Mitgliederversammlung für den Bürgerverein zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Sie hat in Ihrer 12-jährigen Tätigkeit viele Projekte angestoßen und begleitet sowie als Beisitzerin, zweite und erste Vorsitzende maßgebliche Akzente gesetzt. Die Mitgliederversammlung und das gesamte Vorstandsteam dankte ihr mit einem schönen Blumenstrauß, einer Berg- und Talfahrt auf den Schauinsland mit ausgiebigem Frühstück und einem Gaymann Kochbuch für ihren Einsatz.

Jürgen vom Berg (Foto Helmut Schiemann)


Hier zusätzlich ein Beitrag der Badischen Zeitung über den Abend (ggf. mit eingeschränktem Zugriff). Siehe auch unsere Liste der Vorstandsmitglieder.

ZAK mit Neugestaltung untere Sundgauallee?

Beitrag aus Bürgerblättle 269, Okt./Nov. 2021


Im April 2021 wurde der Betzenhauser Torplatz fertiggestellt. In gewisser Weise ein abschließender Schritt im ZentrenAktivierungsKonzept (ZAK), das sich über mehr als 10 Jahre zog. Zentrale Elemente waren vorher schon in diesem Bereich die Neugestaltung des Straßenbahnhaltestelle und der Sundgauallee.

Leider ging nicht alles so zügig wie man es sich erhofft hatte: insbesondere musste der Betzenhauser Torplatz im Jahr 2018 teilweise umgeplant werden; Corona bewirkte auch hier seinen Teil. Und leider ist noch immer ein Abschnitt offen, der anfänglich auch im ZAK-Projekt vorgesehen war: die weitere Neugestaltung an der Sundgauallee in östlicher Richtung (also ab Angelus-Silesius-Strasse, insbesondere bis zur Matthäus-Gemeinde bzw. Brandensteinstrasse). Hier stellt sich die Frage, wie es weitergehen kann, denn der Zeitrahmen des geförderten ZAK-Projekts scheint abgelaufen.

Im östlichen Bereich der Sundgauallee (bis zur Brücke über die Berliner Allee) sind auf jeden Fall die VAG Strassenbahn-Gleise zu erneuern. Dabei muss insbesondere auch die Haltestelle „Am Bischofskreuz“ auf einen bedarfsgerechten Stand gebracht werden, wie diese glücklicherweise für die anderen drei Haltestellen im Stadtteil schon erfolgt ist. Allein schon der Ausbau der StuSie wird noch für viele weitere Nutzer im ÖPNV bringen und dabei sind schon heute die Warte-Inseln häufig zu eng.

Der mögliche Städtische Teil der weiteren Umgestaltung der Sundgauallee (östlich ab Angelus-Silesius-Strasse) ist inzwischen vom ZAK-Projekt getrennt und könnte evtl. über das GuT realisiert werden. Der Zustand dort ist allseits bekannt: Der Fußgänger-/Radbereich ist in weiten Teilen eine “Hügellandschaft”, Steine lösen sich auf dem Bürgersteig, Regen überschwemmt größere Bereiche. Allein schon die Verkehrssicherungspflicht macht nach Ansicht des Bürgervereins eine Erneuerung dringend erforderlich! Der Radweg sollte wie im ersten Bauabschnitt auf die Straße verlegt werden. Auf Höhe der Esso-Tankstelle ist ein zusätzlicher Fußgänger-Übergang erforderlich: ein langer Wunsch der südlichen Anlieger und nun noch dringlicher durch die umfangreiche StuSie-Erweiterung auf der gegenüberliegenden Strassenseite.

Anfrage bei Anwohnern/WEGs

Solche Umbauten benötigen wie bisher auch der Zustimmung durch die Anwohner, wobei der Bürgerverein sich ausdrücklich dafür bedankt, dass alle Anwohner und WEGs beim ersten Teil des Umbaus rund um die StraBa-Haltestelle am Torplatz mitgemacht haben. Für den neuen Sanierungsabschnitt ab Angelus-Silesius-Strasse hat das APS (Amt für Projekt- und Stadtentwicklung) inzwischen die dortigen Hausbesitzer/Verwaltungen entsprechend angeschrieben. Davon hängt ganz sicher ab, ob es zum Umbau kommt. Im Sinne des gesamten Stadtteils hofft der Bürgerverein sehr, dass es auch jetzt wieder zu einer breiten Zustimmung der Anwohner/WEGs kommt wie im vorherigen Bauabschnitt.

Die Redaktion


Bauernhoftiere für Stadtkinder

Aktuelles: Freiraumwandern mit Eseln und Ponys

Ab Oktober 2021 möchten wir 1x monatlich eine schöne kleine Wanderung mit unseren Eseln und Ponys anbieten. Hierbei geht es auch um Achtsamkeit, denn die Tiere fordern Konzentration. Deshalb richtet sich dieses Angebot vor allem an Erwachsene und ältere Kinder. Mehr Infos auf unsere Homepage unter Angebote (bitte beachten Sie auch unseren offenen Samstag einmal im Monat am Vereinsgelände).

www.bauernhoftiere-fuer-Stadtkinder.de

Kerstin Geigenbauer


Baugebiet Obergrün

In unmittelbarer Nähe zum Vereinsgelände im naturnahen Park Obergrün beabsichtigt die Stadt Freiburg ein Baugebiet zu realisieren, durch das der Verein seine Arbeit gefährdet sieht. Die bisherigen Planungen will der Verein zum Anlass nahmen, um aufzuzeigen, wie wichtig das Obergrün als Gesamtfläche für alle Menschen im Westen Freiburgs ist.

Weitere Infos zum Baugebiet und den Planungen siehe Baugebiet Obergrün.


10 Jahre Bauernhoftiere für Stadtkinder (Mai 2020)

Im Mai 2020 gibt es Bauernhoftiere für Stadtkinder e.V. seit genau zehn Jahren! Deshalb hier als kleiner Rückblick ein Beitrag aus Bürgerblättle 261 Ausgabe April / Mail 2020.


Seit 2010 bieten wir qualifizierte tiergestützte Pädagogik und Naturpädagogik für Kinder an, haben viele Kooperationen mit Schulen und Kitas durchgeführt, Kindergruppen angeboten, unzählige Kontakte geknüpft. Vor allem haben wir viele, viele Kinderaugen durch Tierkontakt, Naturerlebnis und die Erfahrung der „Selbstwirksamkeit“ zum Leuchten gebracht und ihre Herzen höher schlagen lassen.

Seit zehn Jahren kämpfen wir unermüdlich für die ökologische Aufwertung und die langfristige Erhaltung des Gewann Obergrüns als Naherholungsgebiet und Naturerlebnisraum, schreiben Briefe, Berichte, Artikel, setzen uns mit Stadtverwaltung und Gemeinderat auseinander.

Begonnen hatte es 2010 alles mit den Ziegen Tiffi und Lorenz und vier zahmen Hühnern. Inzwischen leben sage und schreibe 28 Bauernhoftiere im Gewann Obergrün. Zu den Ziegen kamen 2011 vier Schafe hinzu, inzwischen sind es acht (Molly, Wanda, Susa, Lotte, Lullu, Katja-Vanille, Bella und Pünktchen). Wir begannen einzelne Flurstücke in der verbrachten Wiesenlandschaft zu pachten und diese mit den Ziegen und Schafen zu beweiden. Im Jahre 2012 kam der erste Esel Otto dazu. Bald darauf der zweite, der Esel Jakob.

Wir begannen, mit Unterstützung der Familie Pleuger, unsere Landschaftspflege auf die Wiesen- und Weideflächen Richtung Sonnland auszuweiten. Im Jahre 2013 haben wir dort gemeinsam zum ersten Mal selbst Heu gewonnen. Was für ein Erlebnis für Groß und Klein! Seitdem heuen wir regelmäßig selbst und produzieren wertvolles Futter auf den wertvollen Wiesen direkt vor Ort. Apropos Erlebnis: 2012 wurde der GEO-Tag der Artenvielfalt unter Leitung der Ökostation im Gewann Obergrün durchgeführt. Das hatte der Stadtverwaltung gar nicht gefallen, war doch damals der Tenor aus dem Rathaus, das Obergrün sei keine ökologisch wertvolle Fläche. So war dies bis heute auch der erste und einzige Geo-Tag, an dem kein Freiburger Bürgermeister ein Grußwort sprach. Das machte uns aber nichts. Viele große und kleine Forscher hatten innerhalb weniger Stunden über 600 Tier- und Pflanzenarten gefunden, trotz windigem Wetter. Heute ist die ökologische Wertigkeit der Fläche im Rathaus bekannt. Es gibt hier wertvolle Magere Flachlandmähwiesen, strukturreiche Weiden, Wäldchen, zahllose Insekten, Zauneidechsen und viele Vogelarten. 2019 brütete sogar der Neuntöter hier. Wir haben inzwischen einen Großteil der Flächen gepachtet, werten diese in aufwendiger Wechselweide ökologisch auf und stehen in konstruktivem Austausch mit der Stadtverwaltung.

Doch zurück zu den Tieren: 2014 wurden die Schweine Nelly und Franz angeschafft, 2015 die Kühe, damals Konrad, Rita und Fridolin. Heute sind noch Rita und Adelheid da. Seit 2016 gibt es wieder Pferde und Ponys im Gewann Obergrün, wie schon früher, als die Familie Pleuger auf den Wiesen ihre Trakehner-Pferde weiden ließ. Es war uns immer wichtig, an Vorhandenes anzuknüpfen. Unsere Großpferde Nando (Freiberger) und Nero (Appaloosa) weiden mit den Shettys Rasputin und Fedor.

Es gab immer auch Wechsel und Abschiede. Vor allem bei den Hühnern und bei den Kaninchen gibt es naturgemäß immer wieder Verluste und Neubeginne. Aktuell lebt bei uns das Deutsche Riesen-Kaninchen Kurt mit dem Widder-Zwergkaninchen Pumpernickel. Unsere Hennen heißen Schneewittchen, Frau Holle, Lovis, Olga und Uschi und werden von dem verschmusten Zwerghahn Gustav begleitet. Er liebt es, von Kinderhänden vorsichtig gestreichelt zu werden.

Es ist so viel geschehen in den vergangenen zehn Jahren, es lässt sich nicht alles niederschreiben. Positives wie Negatives, es gab ruhige und sehr aufregende Jahre. Vor allem die Bautätigkeiten haben uns stets umtrieben und werden dies wohl auch zukünftig. Davon lassen wir uns jedoch nicht unterkriegen. Wir betreiben den Verein hauptsächlich ehrenamtlich neben unseren Berufen und unseren Familien, es ist tatsächlich viel Arbeit. Wir sind aber glücklich und dankbar, in unserem geliebten Stadtteil die Möglichkeit zu haben, in Zeiten von Naturentfremdung und Artensterben tätig sein zu können und etwas an die Gesellschaft und die Natur zurückgeben zu können.

Es lässt sich abschließend sagen, dass unser Verein ebenso wächst und gedeiht wie unser Tierbestand. An dieser Stelle wollen wir uns ganz, ganz herzlich bei unseren Mitgliedern und Mitbürgern bedanken, die uns in der Vergangenheit durch ihre Mitgliedsbeiträge, Geld- oder Sachspenden, Mithilfe bei der Tierversorgung oder Aktionstagen, netten Zaungespräche und positiven Worte unterstützt haben! Ohne Sie und Euch wäre uns dies alles nicht möglich gewesen! Danke! Wir freuen uns auf die nächsten zehn Jahre mit Ihnen und Euch!

Cora Geigenbauer und Kerstin Geigenbauer

Besser kicken am Seepark

Viele Kinder spielen auf dem neuen Fußballfeld gemeinsam Fußball Der Ball rollt wieder: Sanierter Bolzplatz am Seepark eingeweiht

Seit dem 2. Sept. 2021 ist der Bolzplatz wieder für alle geöffnet. Nach sechs Monaten Sanierung, rollt der Ball auf dem Bolzplatz im Seepark wieder: das großes Einweihungsfest gab es wegen Corona nicht. Aber rund 60 Kinder aus Freiburger Partnervereinen des Sport-Club waren mit Freude dabei. Sie konnten anlässlich der offiziellen Eröffnung in den Genuss eines eigen für sie zusammengestellten Bolzplatz-Turniers teilnehmen

Und auch Oliver Leki, Vorstand des SC Freiburg, freut sich über die Fertigstellung des aufgewerteten Bolzplatzes: „Eines der Ziele unseres Gesellschaftlichen Engagements ist es, die Sportbegeisterung bei den Menschen in Freiburg und der Region zu fördern. Sehr gern haben wir uns daher am gemeinsamen Projekt mit der Stadt Freiburg beteiligt.“

Mit der Sanierung des Bolzplatzes im Seepark wird ein Angebot geschaffen, um den Breitensport in Freiburg zu stärken. Deshalb werden weitere Investoren und Bolzplatzförderer gesucht, um unter dem Motto „elf Freunde, elf Bolzplätze“ zehn weitere Sanierungen folgen zu lassen. Gemeinsam mit weiteren Partnern hat sich der SC Freiburg bereit erklärt, den Bolzplatz am Kreuzsteinacker, einen Abschlag vom Dreisamstadion entfernt, federführend in Angriff zu nehmen.


Stand März 2021: Der Bolzplatz am Ost-Ufer des Seeparks in Richtung Mooswald wird saniert und umgestaltet. Aus dem bisher überbreiten Platz sollen drei Kickplätze mit neuen Toren und schattenspendenden Bäumen entstehen. Auch der Rasen wird erneuert in der Hoffnung, dass er in Zukunft besser durch den Sommer kommt.

Sanierung und Umbau sind ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Freiburg mit dem SC Freiburg, der als „Bolzplatz Förderer“ über die Hälfte der Kosten übernimmt.

Baubeginn ist am Mittwoch, 3. März. Die Arbeiten dauern etwa drei Wochen. Gespielt werden kann auf den neuen Plätzen aber wohl erst im Juni wieder. Damit ein dichtes Grün entsteht, braucht der Rasen Zeit, um neu anzuwachsen. Zudem muss er regelmäßig gemäht werden. Bis dahin bleibt der Platz gesperrt.

Hintergründe zum Bolzplatz

Der Platz am Seepark ist bei vielen Sportlerinnen und Sportlern sehr beliebt. Doch die intensive Nutzung und die trockenen Sommer hinterlassen ihre Spuren: Der Rasen ist stark strapaziert, der Platz zudem in die Jahre gekommen.

Das Garten- und Tiefbauamt wird den Bolzplatz in den kommenden Wochen deshalb grundlegend erneuern. Bei einem neuen Rasen wird es jedoch nicht bleiben – der ganze Platz wird aufgewertet: Der vorhandene Ballfangzaun wird erweitert, außerdem werden neue Tore aufgebaut. Die größte Veränderung wird allerdings eine neue Aufteilung sein, so dass in Zukunft drei Bolzplätze zum Kicken einladen. Der jetzige Bolzplatz ist groß, erinnert von den Proportionen aber nicht an einen Fußballplatz. Dafür ist er deutlich zu breit. Mit dem neuen Konzept ändert sich das. Er wird schmaler gemacht – und neben der neuen Außenlinie entstehen zwei kleinere eigene Bolzplätze. Heißt: Aus eins mach drei. So können mehr Gruppen gleichzeitig Spaß haben.

Neben der sportlichen gibt es auch eine klimatische Aufwertung. Die Umgestaltung trägt das Motto „11 neue Klimafreunde“, deshalb werden elf großkronige Bäume um den Platz gepflanzt. Sieben Linden bilden künftig die natürliche Grenze zwischen dem großen und den beiden kleineren Plätzen. Neben den kleinen Plätzen stehen bereits Ahornbäume, hier werden vier weitere gepflanzt. Die grüne Elf spendet Schatten, damit sich die Sporttreibenden künftig auf neuen Sitzbalken ausruhen können. Auch der Rasen bekommt durch die Bäume mehr Verschnaufpausen und kann länger grün bleiben. Denn er wird durch Sonneneinstrahlung und Hitze strapaziert, Schatten und verbessertes Kleinklima kommen ihm künftig zugute.

 „Bolzplatz-Förderer“ SC Freiburg

Beim Hinrundenspiel gegen den FSV Mainz 05 liefen die Bundesligaprofis dafür mit einem Sondertrikot und der Aufschrift „Bolzplatz-Förderer“ auf. Möglich war das Projekt, da SC-Hauptsponsor Schwarzwaldmilch und Ärmelpartner Rose Bikes bei diesem Spiel auf ihre Werbepräsenz verzichtet hatten. Zudem konnten sich Mitglieder des Fördervereins Freiburger Fußballschule auf dem Sondertrikot verewigen – ein Anreiz für viele Mitglieder und Fans, dieses besondere Trikot zu erwerben. Dessen Verkauf nutzte der SC Freiburg für die Sanierung und Aufwertung des Bolzplatzes am Seepark. Nun übernimmt er über die Hälfte der Gesamtkosten des Projekts, die sich auf 75.000 Euro belaufen.

„Wir wollen die Sportbegeisterung bei allen Menschen in Freiburg und der Region entwickeln und fördern. Hierzu passt die Sanierung des Bolzplatzes am Seepark. Wir freuen uns, dass wir so Jung und Alt bessere Möglichkeiten zum Kicken ermöglichen können“, sagt Tobias Rauber, Leiter Gesellschaftliches Engagement des SC Freiburg. Dabei bringt sich der Sport-Club auch inhaltlich ins Projekt ein.

Zur Eröffnung der neuen Bolzplätze ist (sofern es die Pandemie zulässt) ein Training mit dem SC Freiburg geplant. Zu den Details werden Sport-Club und Stadt Freiburg gesondert informieren.

„Die Zusammenarbeit von Stadt und Sport-Club schafft im Seepark einen tollen Ort für die großen und kleinen Fußballfreunde der Stadt. Ein großes sportliches Danke an den SC für sein Engagement”, so Baubürgermeister Martin Haag. Die Stadt ist weiter auf der Suche nach Freundinnen und Freunden von Bolzplätzen. Um möglichst viele Kickplätze aufzuwerten, sind Interessierte eingeladen, den Ball anzunehmen, den der SC Freiburg ins Rollen gebracht hat. So könnten aus den „11 Klimafreunden“ im Laufe der Jahre „11 Freiburger Bolzplätze“ werden.

Die Redaktion (mit Auszügen aus einer Pressemitteilung der Stadt Freiburg 1.3.2021)

Lehen: 50 Jahre Eingemeindung

Es gibt viel Gemeinsames in der Geschichte von Lehen und Betzenhausen: zwei Dörfer, die nach früheren Verhältnissen nah beieinander lagen aber weit weg waren von Freiburg. So gab es z.B. über lange Zeit eine gemeinsame Schule und auch an den Bundschuh-Aufstand im Jahr 1513 wurde 500 Jahre später gemeinsam erinnert (siehe unser Beitrag zu 500 Jahre Bundschuh-Aufstand).

Betzenhausen wurde schon 1908 ein Stadteil von Freiburg und ermöglichte dadurch der Stadt eine weite Ausdehnung in Richtung Westen. Am 1. Sept. 1971 folgte die selbstständige Ortschaft Lehen, die seither zu Freiburg gehört. Heinz Scherer als damalige Lehener Bürgermeister und Freiburgs Oberbürgermeister Eugen Keidel unterzeichneten im neuen Ratssaal der Stadt den Eingemeindungsvertrag. Die Ortschaftsverfassung schrieb fest, dass wichtige Teile der Verwaltung in der Gemeinde verbleiben und der Ortsvorsteher im Freiburger Gemeinderat ein Mitspracherecht hat.

Lehen ist gleichzeitig Stadtteil und Bezirk, hat einen zwölfköpfigen Ortschaftsrat und eine eigene Ortsverwaltung. Und Lehen konnte sich bis heute als Randbezirk der Stadt seinen dörflichen Charakter bewahren:  Einfamilien- und Reihenhäuser mit Gärten prägen den Ortsteil. Sport und Freizeitmöglichkeiten bieten das Hallenbad Lehen, die Naherholungsgebiete Lehener Bergle und Bereiche des Stadtwalds sowie zahlreiche Vereine – einer der bekanntesten davon ist der Bundschuh zu Lehen e. V.

Heute (2021) hat Lehen ca. 2500 Einwohnerinnen und Einwohner. Bald dürften es mehr werden, denn nach langer Vorbereitungszeit wird in den nächsten Jahren das Baugebiet Zinklern realisiert (siehe unseren Beitrag zu Baugebiet Zinklern in Lehen ).

Siehe ausführlichen Bericht in der Ausgabe Nummer 798 des Freiburger Amtsblattes.