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Die E-Scooter sind da

Inzwischen sind die ersten E-Scooter (E-Roller) auch in Betzenhausen zu sehen. Wohl selten wurde ein neues Verkehrsmittel mit so viel Skepsis “begrüsst” wie diese Fahrzeuge. Deshalb hier ein paar Zeilen zu den neuen “Verkehrsteilnehmern”.

Hintergründe

Aus anderen (Groß-)Städten haben viele schon einen Eindruck mitgenommen: die Scooter stehen “überall” und ungeordnet herum (oder sie sind umgefallen). Auch mit der Gefahr darüber zu stolpern, wenn man grad mal die Augen woanders hat.

Die Scooter wurden ursprünglich als Beitrag zur Verkehrswende gesehen, denn sie könnten den öffentlichen Nahverkehr sinnvoll ergänzen. In der Realität sieht es aber wohl anders aus: häufig scheinen Menschen in anderen deutschen Städten den E-Scooter zu nutzen, die vorher mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs waren (das wäre dann alles andere als Umwelt-freundlich).

E-Scooter fahren

E-Scooter sind als Fahrzeuge seit Juni 2019 für den Verkehr in Deutschland zugelassen. Für das Fahren braucht man keinen Führerschein; man muss aber mindestens 14 Jahre alt sein. Gefahren werden darf nur auf Radwegen, Radfahrstreifen und auf Fahrradstraßen. Wenn das alles nicht vorhanden ist, auch auf der Fahrbahn. E-Scooter dürfen also NICHT auf Gehwegen oder in Fußgängerzonen gefahren werden: insbesondere auch dann nicht, wenn dort das Schild “Radfahrer frei” hängt. Es gibt keine Helmpflicht (sei aber hier empfohlen) und bzgl. Alkohol gelten die gleichen Regeln wie für Autofahrer (also max. 0,4 Promille).

Leih-Scooter erst jetzt in Freiburg

Nach aktueller Rechtsprechung benötigt das Angebot von Leihsystemen KEINE gesonderte Genehmigung, ist also grundsätzlich zugelassen: allerdings kann eine Stadt Regeln über das “Wie” festlegen. Deshalb hat die Stadt Freiburg Anfang 2020 ein Konzept für den Umgang mit Anbietern erstellt mit dem Ziel “E-Scooter-Leihsysteme verkehrssicher, ökologisch nachhaltig und möglichst störungsfrei in das Mobilitätsangebot der Stadt zu integrieren“. Einzelne Punkte daraus: die Scooter müssen mit Ökostrom betrieben werden. Festangestellten Mitarbeiter*innen müssen für Wartung und Unterhalt der Flotte zur Verfügung stehen. Störende oder defekte E-Scooter müssen kurzfristig entfernt bzw. an andere Stelle gebracht werden. Ein Teil der E-Scooter muss in der Nähe von Haltestellen des ÖPNVs abgestellt werden und sie müssen weiträumig im Stadtgebiet zu finden sein (und nicht nur in der Innenstadt).

Anbieter müssen diesem Konzept zustimmen und das könnte letztendlich auch den “Wildwuchs” vermeiden, der in anderen Städten zu erkennen ist. Vielleicht sind ja die strikten Regeln auch ein Grund, warum sich erst Ende 2020 ein erster Anbieter nach Freiburg traute. Vermutlich gibt es aber auch noch andere Gründe, z.B. das Verbot von Fahrrädern in zentralen Bereichen von Freiburg’s Innenstadt (gilt auch für E-Scooter), der hohe Anteil an Bewohner*Innen, die ohnehin schon ein Fahrrad haben und damit auch fahren. Günstige Rad-Leihsysteme sind sicher auch ein Wettbewerb. Da stellt sich schon die Frage, wie gross die “Marktlücke” noch ist. Corona hat die Einführung vermutlich auch noch etwas gedämpft.

Erster Anbieter “Yoio”

Der erste Anbieter mit Leih-Scootern in Freiburg ist die Firma “Yoio“, die mit 150 Geräten an den Start gegangen ist (auch eine spezifische Freiburger Obergrenze je Anbieter). Yoio kommt aus Göttingen, also einer Stadt mit ähnlicher Struktur wie Freiburg. Bei Yoio wird die Fahrzeit im Minutentakt abgerechnet (19 Cent je Minute) bei 1 Euro Grundgebühr für jede einzelne Fahrt. Es geht mit max. 20 km/h voran: bei einem Unfall hilft die Haftpflichtversicherung der Firma.

In manchen Punkten hat Yoio die Bedingungen für das Fahren sogar noch verschärft, z.B. mit dem Mindestalter von 18 Jahren (bei Anmeldung zu bestätigen) und 0,0 Promille Alkohol .

So funktioniert es bei “Yoio”

Wie heute üblich braucht man eine App auf seinem Smartphone und eine Registrierung bei Yoio und Guthaben in der App (aufzuladen über Kreditkarte). Per GPS zeigt die App fahrbereite Roller in der Umgebung: man geht dorthin, scannt mit der Kamera eine QR-Code auf dem Lenker des Scooters und startet das Fahrzeug von der App aus. Das Fahren selbst sollte man auf jeden Fall erst mal etwas üben: also Ständer einklappen, lostreten und den Go-Schalter vorsichtig drücken, denn der regelt die Geschwindigkeit.

Beendet wird eine Fahrt wieder über die App auf dem Smartphone. Grundsätzlich ist der Abstellplatz recht frei: man darf aber keine Einfahrten, Durchgänge, Gehwege u.a. blockieren. Zusätzlich zeigt die App rote Bereiche, in denen der Scooter NICHT abgestellt werden darf (z.B. nicht im Seepark und auch nicht am Dreisamufer). Den Abstellplatz sollte man am Ende unbedingt fotografieren: auch als Beleg, dass alles ok ist.

Fazit

Seit 2020 werden Unfälle mit E-Scootern getrennt erfasst und es waren in diesem Jahr gut 1500 Unfälle mit Personenen-Schaden (auch leichtere mitgezählt); in ca. 80% der Fälle kamen dabei die Fahrer selbst zu Schaden (zum Vergleich: gut 73 000 Unfälle gab es in gleichen Zeitraum mit Beteiligung von Radfahrer*innen). Das sagt natürlich nichts darüber, wie es in Freiburg aussehen wird.

Wie bei allen Verkehrsmitteln sollte auch hier ein respektvolles Verhalten und Toleranz geboten sein. Während der Fahrt, aber auch die Abstellorte können schnell zum Problem werden. E-Scooter kippen auch leicht um oder werden umgeworfen: das ist eine grosse Gefahr für Menschen, die nicht gut sehen oder eine andere Behinderung haben. Konflikte sind also zu erwarten, aber je mehr dabei die oben genannten Verkehrsregeln eingehalten werden, desto weniger Konflikte dürften es sein.

Gelegentlich haben wir schon darauf hingewiesen, das im neu gestalteten Bereich der Sundgauallee kein Radverkehr auf dem Fußgängerweg erlaubt ist: das Verbot aber nicht funktioniert. Hoffen wir mal, dass sich jetzt nicht auch noch die E-Scooter dorthin verirren.

Passend zum Schluss: der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, nach Ablauf von zwei Jahren einen Erfahrungsbericht vorzulegen. Wir sind gespannt, ob und wie es in Green-City-Freiburg funktioniert.


Bericht aus Bürgerblättle 265, Febr./März 2021

Das Haus der Vereine

Ein Haus der Vereine gab es Mitte der 1980-er Jahre nur für kurze Zeit in Betzenhausen; trotzdem war es etwas besonderes und wir wollen kurz an den kleinen Vorläufer vom heutigen Bürgerhaus am Seepark erinnern.

Vorausgegangen war ein langes Ringen zwischen der Stadt Freiburg und dem Bürgerverein, vertreten durch den damaligen Vorsitzenden Willy Kapp: dessen Anliegen war es, dem Vereinsleben in Betzenhausen eine Wirkungsstätte anzubieten. Im Krieg war Betzenhausen in hohem Maße zerstört worden; unter den zerstörten Gebäuden waren auch diejenigen, welche die Vereine gern für ihre Treffen nutzten. Und auch 40 Jahre nach dem Krieg war dafür noch kein richtiger Ersatz gefunden. Nach Ansicht des Bürgervereins mit ein Grund, warum sich das Vereinsleben nicht wieder in der Form entwickelt hatte, wie es vormals gewesen war.

Dann fand sich die Lösung durch ein Haus, das vorher von der Firma Pleuger als Büro- und Blumenhalle genutzt worden war (in der heutigen Ricarda-Huch-Strasse). Eigentlich war schon ein Abriß vorgesehen, zumal ja auch in der Umgebung schon Wohnbebauung geplant wurde. Nach diversen Gesprächen kam es zur Einigung mit der Stadt und der Stiftungsverwaltung als Inhaber des Grundstücks: mit wenig Aufwand für Umbauten klappte der Übergang aus der vorherigen Nutzung in ein relativ gemütliches Vereinsheim. Unter Regie der Stadt hatten sich verschiedene Vereine mit Eigenleistungen beteiligt; was auch die Miete für die Vereine in übersichtlicher Größe halten sollte.

Im April 1985 war es dann so weit: als kleine inoffizielle Eröffnung konnte der Bürgerverein erstmals seine Jahreshauptversammlung im Haus der Vereine abhalten (in den Jahren davor war man noch wenige Meter weiter in der früheren Vereinsgaststätte der Eintracht untergekommen). Die offizielle Einweihung folgte im Oktober mit vielen Ehrengästen: Oberbürgermeister Böhme, diverse Stadträte, die Leitungsebene mehrerer Ämter und auch Vertreter aus den Bürgervereinen unserer Nachbarstadtteile wollten mitfeiern. Es war das erste Bürgerhaus in Freiburg überhaupt und das allein war ja schon etwas Besonderes. Musiker der lokalen Band “Rainbow” sorgten für die Unterhaltung.

Etwa zeitgleich mit der Eröffnung gründete sich auch wieder ein Musikverein Betzenhausen, der hier zu proben begann (heute vor allem bekannt in Form der Orchestergemeinschaft). Auch zu dieser Wiedergründung hatte der Bürgerverein bzw. Willy Kapp den Anschub gegeben.

Natürlich traf sich hier der Vorstand des Bürgervereins in den Folgejahren zu seinen Sitzungen; hier wurde auch erstmals zum Neujahrsempfang eingeladen. Aber in der Breite kam das Haus der Vereine dann wohl doch nicht so richtig zum Laufen, u.a. weil es in einem Wohngebiet stand, ein Teil des Hauses noch bewohnt war und damit einige Nutzungsmöglichkeiten wegfielen. Trotz der Eigenleistungen beim Umbau führten hohe Nebenkosten im Laufe der Zeit zu Fragen der Finanzierung. Die Kosten und deren Verteilung waren am Ende auch ein zentraler Punkt, warum die Anmietung der Räume nach 4 Jahren nicht mehr verlängert wurde. So gab es im März 1989 dort die letzte Jahreshauptversammlung des Bürgervereins und ein Nachfolger war ja auch schon in Sicht…

Nach Ende der Landesgartenschau, also ab 1987, wurde das heutige Bürgerhaus am Seepark für die weitere Nutzung hergerichtet, denn auf der Landesgartenschau war es “nur” eine Ausstellungshalle. Die weitere Nutzung bzw. der Umbau führten aber zunächst zu allerlei Diskussionen, insbesondere über die Aufteilung in unterschiedliche Raumgrößen. Man stimmte sich ab mit den Kollegen im Mooswald und fragte die beteiligten Vereine nach ihrem Bedarf (und das war vor allem der Wunsch nach kleinen Räumen für Treffen bzw. Proben statt nur einer grossen Halle). 1988 wurde der Umbau planmäßig abgeschlossen; im April 1989 folgte die offizielle Einweihungsfeier der Stadt Freiburg. So konnte das heutige Bürgerhaus am Seepark zur neuen Heimat z.B. für den Musikverein/die Orchestergemeinschaft werden.

Das Gebäude in der Ricarda-Huch-Straße stand nicht mehr lange: an gleicher Stelle sieht man heute Holzhäuser, errichtet von den ersten Baugruppen in Freiburg (also noch einmal etwas Neuartiges an diesem Ort).

Bilder: Harald Albiker

Aus der Geschichte Betzenhausens

Hintergrund

Zwischen Nov. 1976 und Aug. 1978 wurde viel über Ereignisse in der Geschichte von Betzenhausen zusammengetragen und in einer langen Beitragsserie im Bürgerblättle veröffentlicht (mit insgesamt 19 Fortsetzungen). Auch wenn diese Ausgaben selbst schon “lange her” sind: die Erkenntnisse zur Vorgeschichte von Betzenhausen bleiben doch bestehen.

Schon damals bedankte sich der Bürgerverein herzlich bei Frau Ingrid Pult für die Überlassung des Manuskriptes. Dieser Dank bezieht sich heute zusätzlich auch auf die Online-Version, die wir hier vorstellen.

Damit der wissenschaftliche Charakter der Arbeit nicht verloren ging, waren in den damaligen Bürgerblättle auch die relevanten Quellenangaben enthalten: darauf haben wir hier verzichtet um den Text möglichst leserlich zu halten (interessierte Leser mögen sich bitte beim Bürgerverein melden: wir haben alle Beiträge in unserem Archiv).


Inhaltsübersicht

Hier also eine Übersicht zum Inhalt (inkl. Link auf die zugehörigen Abschnitte):

I. Naturraum und Siedlungsbild (lesen…)

II. Herrschafts- und Besitzverhältnisse (lesen…)

  • Herrschaft
  • Besitzverhältnisse
  • Grenzstreitigkeiten

III Die Gemeinde und ihre Einrichtungen (lesen…)

  • Allgemeine Verwaltung
  • Gericht
  • Frondienste an die Ortsherrschaft
  • Armenhaus
  • Schule
  • Kirche
    • a) Kirchliches Leben
    • b) Zehnt
    • c) Das Bischofskreuz
  • Gasthäuser

IV. Bevölkerung (lesen…)

V Kriege und Unruhen

Vl. Wirtschaft (lesen…)

  • Landwirtschaft
  • Forstwirtschaft
  • Wasserwirtschaft

Online-Version

Der Online-Auftritt des Bürgervereins Betzenhausen-Bischofslinde wurde im Bürgerblättle 180 (Okt. 2006) erstmals vorgestellt. U.a. mit dem Hinweis, hier aktueller zu sein, als es mit einem Stadtteil-Magazin sein kann, das “nur” alle zwei Monate erscheint.

Aber auch die Komponente des Erhaltens wurde bei der Vorstellung des Web-Auftritts betont:  “Hier ist auch Platz für Dinge, die es wert sind, längerfristig in der Öffentlichkeit gehalten zu werden“. Für dieses Ziel sind die hier vorgestellten Unterlagen zur Geschichte von Betzenhausen aus den Jahren 1976 bis 1978 ein wunderbares Beispiel.

10 Jahre Jugendzentrum CHUMMY

Ein Fest zum Jubiläum hat Corona in diesen Jahr leider verhindert. Aber jetzt zum Jahresende haben die Chummy-Mitarbeiter:innen noch ein schönes Jubiläumsheft erstellt (weiter zum PDF-Download).

 

Seit in den 1960er Jahren der Stadtteil Bischofslinde gegründet wurde, gab es Bestrebungen aus der Bürgerschaft auch einen Treffpunkt für die Kinder und Jugendlichen zu gestalten. Zu Beginn wurden Jugendräume im Kellergeschoß des neugebauten Gemeindehauses von St. Albert angedacht. Mitte/Ende der 1970er Jahre gab es beim Bau der Matthäuskirche einen zweiten Anlauf, Räume für ein Jugendzentrum zu schaffen. Beide Vorhaben kamen zum damaligen Zeitpunkt jedoch leider nicht zustande.

So gab es vor etwa 20 Jahren, zum Zeitpunkt des ersten Freiburger Jugendrates, keine Einrichtung für die Jugend des Freiburger Stadtteils Betzenhausen-Bischofslinde. Sebastian Hammerich machte, als damaliger Jugendrat aus dem Stadtteil, gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin Frau Petzold auf den großen Bedarf für ein Jugendzentrum aufmerksam.

Daraufhin machte der Bürgerverein die Einrichtung eines Jugendtreffs zu seinem Thema: Mit Vertreter_Innen aller für dieses Vorhaben relevanten Institutionen im Stadtteil wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, um einen geeigneten Standort zu finden und eine Konzeption zu entwickeln. Ende der 1990er Jahre wurde schließlich ein eigener Trägerverein gegründet und mittels eines Wettbewerbes an der Anne-Frank-Grundschule der Name „Chummy“ gefunden.

Der „Trägerverein von Chummy Jugendzentrum in Betzenhausen-Bischofslinde e.V.“, unter seinem damaligen Vorsitzenden Thomas Hammerich, organisierte in angemieteten Räumen der katholischen Kirchengemeinde St. Albert und der evangelischen Matthäus-Gemeinde die ersten Anfänge einer nicht kirchlichen, nicht gebundenen Jugendarbeit im Stadtteil. Die angebotene Tanzgruppe und die Offenen Treffs fanden rasch regen Anklang unter der jungen Zielgruppe. Diese „Übergangsphase“ dauerte schlussendlich jedoch fast 10 Jahre.

Einweihung Chummy am 23.07.2010

Erst als der Ältestenrat der Matthäusgemeinde sich dafür entschied, die Kellerräume der Matthäuskirche langfristig an den Chummy-Trägerverein zu vermieten, konnte das Chummy im Jahr 2009 dort einziehen und die Räume im Juli 2010 offiziell eröffnen (siehe Bild).

Spätestens seitdem ist das Chummy Jugendzentrum offizieller Teil der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Freiburg und bietet Kindern und Jugendlichen, aus dem Stadtteil aber auch stadtweit, an fünf Tagen in der Woche eine Anlaufstelle und einen Treffpunkt.

Neben der Offenen Tür und geschlechterspezifischen Gruppenangeboten werden Tagesausflüge gemacht, Ferienbetreuungen angeboten und Ferienfreizeiten bzw. Hüttenwochenenden durchgeführt. Längst lässt sich nicht alles was bisher an Projekten und Aktionen durchgeführt wurde hier in Kürze wiedergeben. Wichtig ist jedoch:

Kindertreff kreativ

Bei alldem sollte und soll weder der Spaß noch die (informelle) Bildung zu kurz kommen! Genau das macht die Offene Kinder- und Jugendarbeit und mit ihr das Chummy zu etwas besonderem. Denn das Jugendhaus bietet eine Lern- und Erfahrungswelt, wie sie Kinder und Jugendliche heutzutage nur noch selten finden. Es gibt wenig vorgegebenen Inhalt, Regeln und Pflichten werden mit den Besucherinnen und Besuchern gemeinsam ausgearbeitet. So werden selbstbestimmte Möglichkeiten für die Persönlichkeitsentwicklung geschaffen.

Wer sich genauer über die pädagogische Arbeit und die dahinterstehenden Konzepte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit informieren möchte, kann dies auf der Website der AG OKJA (Arbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit Freiburg) www.okja-freiburg.de  oder der AGJF (Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Baden-Württemberg) www.agjf.de  tun.

Nicht zuletzt bedarf es für eine gelingende Jugendarbeit oftmals einer Kooperation mit anderen Vereinen und Institutionen aber auch einzelnen Mitbürgern (aus dem Stadtteil). Daher möchten wir uns an dieser Stelle bei all denen bedanken, die uns in den vergangenen 10 Jahren in unterschiedlichster Art und Weise unterstützt haben und hoffen auch in den nächsten 10 Jahren auf so viele tolle Menschen zu treffen.

Michael Muschiol (Chummy Hausleitung)

Beitrag im Bürgerblätte 263, Okt 2020


Mehr über die Arbeit im Jugendzentrum ist auf der Homepage des Chummy zu finden, siehe www.chummy-jugendzentrum.de; oder einfach mal vorbeischauen in der Sundgauallee 31.

Hier zwei kleine Erinnerungen an die Umbau-Maßnahmen im Jahr 2010:

Gestaltung Aussenbereich

Streichaktion Thekenbereich

 

 

 

 

 

 

 

Und hier noch Eindrücke von den Räumen im Innenbereich heute.

Billiard-Raum

Hauptraum mit Theke

 

Eintracht Sportzentrum Tränkestrasse

Im Jahr 2020 konnten wir auf 100 Jahre Fußball in Betzenhausen zurückblicken. Über Beiträge in unserem Stadtteil-Magazin “Bürgerblättle” haben wir Einzelthemen aus dieser Zeit aufgegriffen. Hier ein Rückblick auf das Sportzentrum Tränkestrasse im Bürgerblättle 264 (Dez. 2020).


Seit 100 Jahren rollt der Fussball in Betzenhausen!

Als im April 1911 ein Verein Namens „Hertha Freiburg“ gegründet wurde, war damit der Grundstein für Vereinsfussball im Freiburger Westen gelegt. Danach zog sich die Fussballgeschichte im Freiburger Westen über Nachfolgevereine, Neugründungen und Zusammenschlüsse bis zu dem hin, was wir heute kennen, nämlich den 2004 neu entstandenen Sportfreunden Eintracht Freiburg, die mit Blick auf ihre Uroma Hertha 2011 die „100 Jahre Sport im Freiburger Westen“ gebührend feiern konnten.

Wir vom Bürgerblättle möchten daran anknüpfen, die Geschichte aber mit dem Jahr 1920 beginnen lassen, als fußballbegeisterte Betzenhausener zur Gründung des „FC Betzenhausen“ zusammenkamen. Doch wo sollte man das tun, wofür man den Verein gegründet hatte, wo konnte auf der Betzenhäuser Gemarkung der Ball rollen? Zunächst nirgendwo, so dass man sich zum Kicken „auswärts“ treffen musste, nämlich auf dem Gelände des Flugplatzes.

Erinnerungen an das Sportzentrum Tränkestrasse

So weit weg von Betzenhausen, dass konnte jedoch keine Dauerlösung sein und so fand sich eine Wiese an der Tränkestrasse, wo ab 1928 Torschreie zu hören waren.

Durch die Wirren des zweiten Weltkriegs war 19 Jahre später erst mal Schluss mit Fußball. Bis 1955 – also ein Jahr nach dem “Wunder von Bern” – die Neugründung als “SV Lehen-Betzenhausen” mit einer Herren- und einer Jugend-Mannschaft begann. Zunächst weiterhin ohne echte „Platzheimat“, denn gekickt wurde zwar teilweise auch an der Tränkestrasse, das Vereinslokal mit Umkleidemöglichkeiten war jedoch das Gasthaus Schützen in Lehen (immerhin 10 Minuten Fußweg, die Paduaallee gab es ja noch nicht).

Eine Jugendmannschaft auf dem Platz an der Tränkestrasse, das Vereinsheim im Hintergrund (vermutlich 1969, damals noch ein Rasenplatz)

In den 1960-ger Jahren entstand dann an der Tränkestrasse ein modernes Fussballgelände einschließlich eines schmucken Vereinsheims mit integrierter Gaststätte. Modern war dies auch deswegen, weil der Platz in den 1970-ger Jahren zu einem exakt planierten Hartplatz aufgerüstet wurde, was aus damaliger Sicht ein echter Fortschritt gegenüber den bisherigen „Buckelmatten“ war.

Mit der Inbetriebnahme erhielt der Fußball in Betzenhausen einen beispiellosen Aufstieg. Insbesondere mit ihrer Vielzahl an Fußball-Jugendmannschaften wurde der fortan in  „Eintracht Freiburg “  umbenannte Verein führend in Freiburg und der ganzen südbadischen Region. Also auch kein Zufall, dass unser Bundestrainer Jogi Löw in Betzenhausen seine Karriere als Jugendspieler begann und in der  Saison 1977/78 mit der A-Jugend Vizemeister in Südbaden wurde.

Vieles weitere gäbe es noch zu erzählen: z.B. über das Spiel der Eintracht im Jahr 1970 (da waren es 50 Jahre Fußball in Betzenhausen), als an der Tränkestrasse gegen die Bundesligamannschaft von Schalke 04 mit dem legendären Trainer Rudi Gutendorf gekämpft wurde. Zum Schluss stand es 2:5 für Schalke: die Eintracht hat sich also wacker geschlagen.

Aber nicht nur dem Vereinsfussball diente das Sportzentrum an der Tränkestrasse. Vielmehr war dies auch sozialer Treffpunkt für Jung und Alt. So tummelten sich auf dem Hartplatz Kinder und Jugendliche zu jeder Tageszeit, wohlwollend beobachtet von den älteren Semestern, die es sich auf der Außenterrasse der Vereinsgaststätte bei Weizenbier oder Weinschorle gemütlich gemacht hatten. Insofern auch verständlich und symbolisch, dass dieses Gebäude über zwei Jahrzehnte als Titelbild der Eintracht-Nachrichten zu sehen war (bis 1989).

Die Geschichte des Sportzentrums endete 2005: jetzt befinden sich auf dem Gelände schmucke Reihenhäuser, die sich um einen grünen Innenhof reihen. Eine Veränderung, die mit einem weinenden und einem lachenden Auge zu kommentieren ist. Einerseits ging mit der Neubebauung ein Stück Fußball- und Freizeitkultur unter, andererseits wurde so der Betzenhauser Fussballgeschichte eine  Zukunft gegeben. Mit dem Verkauf des Geländes an der Tränkestrasse war die Fusion der beiden Westvereine Eintracht und Sportfreunde verbunden. Das in die  Jahre gekommene Weststadion an der Grenzstrasse konnte auf Vordermann gebracht und somit gesichert werden, dass auch nach hundert Jahren in Betzenhausen weiterhin der „Ball rollt“.

Wir möchten an dieser Stelle Respekt und Dank den Personen aussprechen, die sich in der hundertjährigen Geschichte rund um den Fußball und seiner Infrastruktur ehrenamtlich engagiert haben. Insbesondere auch dafür, dass sie  Generationen von fußballbegeisterten jungen Menschen begleitet haben.

Nicht nur die Tränkestrasse, sondern auch das idyllisch gelegene Fußball Areal an der Gaskugel ist eng mit der Fußball Geschichte von Betzenhausen verbunden. Wie es dazu kam und was das Gelände heute noch für den Betzenhauser Fußball bedeutet, dazu möchten wir in der nächsten Ausgabe noch etwas schreiben.

(Beitrag aus Bürgerblättle 264, Dez. 2020).

 

Wohnen für Hilfe

Update Nov. 2020: Frau Nicole Krause ist Leiterin des Projektes Wohnen für Hilfe beim Studierendenwerk Freiburg. Sie konnte die Ideen und ihre Arbeit kürzlich auch im ARD-Büffet vorstellen (gleich in den ersten 10 Minuten der Sendung).

Hier als Hintergrund ein Beitrag von Beate Diezemann im Bürgerblättle 255, April / Mai 2019


Bei meiner Mitarbeit im Nachbarschaftstreff Zehnsteinweg des Caritasverbandes und durch die Thematik allgemeiner Wohnungsnot (nicht nur) der Studierenden habe ich mich an das Programm „Wohnen für Hilfe“ erinnert.

Ausgangssituation:

  • Ältere Menschen im Stadtteil verfügen, nachdem die Kinder aus dem Haus sind und evtl. ein Partner verstorben ist, oft über sehr viel Wohnraum. Andererseits nehmen dadurch die Vereinsamung und die Beschwerlichkeit im Alltag zu. Diese Menschen möchten verständlicherweise ihre großen Wohnungen/Häuser nicht aufgeben, wobei die Größe sie oft an die Grenze ihrer körperlichen Möglichkeit eines selbständigen Wohnens bringt.
  • Aber auch Familien mit Kindern und Berufstätige können oftmals Hilfe im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung gut gebrauchen.
  • Studierende andererseits suchen dringend nach günstigen Wohnmöglichkeiten und wären gerne bereit, hierfür kleinere Hilfeleistungen zu erbringen.

Hier die Idee des Programms: „Wohnen für Hilfe“ des Studierendenwerks Freiburg-Schwarzwald, Wohnpartnerschaften mit Studierenden

Senioren, Familien oder sonstige Interessierte bieten Studierenden ein Zimmer, möglicherweise auch eine Einliegerwohnung. Dazu wird zwischen Vermietern und den Studierenden ein ganz normaler Mietvertrag zu einer vereinbarten reduzierten Miete geschlossen. Die Studierenden erbringen frei vereinbarte und freiwillige Hilfsleistungen für die Vermieterinnen und Vermieter.

Vertragsgestaltung Vertragspartner sind nach erfolgreicher Vermittlung ausschließlich Vermieter und Mieter. Dabei ist hervorzuheben, dass das Studierendenwerk nicht die Vertragsgestaltung übernimmt, sondern lediglich berät.

Vermittlung Ansprechpartner für Mieter/innen und Vermieter/innen ist das Studierendenwerk. Die Vermieterangebote werden beim Studierendenwerk in einer Vermieterliste geführt und geben u. a. Auskunft über:

  • Wohnangebot: Wohnort / Stadtteil, Zimmergröße, Gartennutzung, Badnutzung, Küchennutzung etc.
  • Art und Umfang der gewünschten Hilfe
  • Wünsche des Vermieters an seine/n Mitbewohner/in (Geschlecht / Interesse an Studierenden aus dem Ausland / Interessen und Hobbies)
  • Kontaktdaten der Vermieter bei Interesse nur auf Anfrage!

Ablauf Die Vermittlung der Wohnpartnerschaften erfolgt nach einem bestimmten Konzept: Der persönliche Kontakt, umfassende Information der Interessenten über das Projekt sowie eine intensive Beratung und Betreuung der Studierenden und der Vermieter sind für eine erfolgreiche Vermittlung unerlässlich. Die Mitarbeiterin macht nach Vereinbarung einen persönlichen Gesprächstermin oder einen Hausbesuch bei den Vermietern, erläutert das Programm, klärt anhand einer Checkliste die wichtigsten Fragen und erstellt ein detailliertes Angebotsprofil.

Die Studierenden bewerben sich zunächst mit einem Bewerberbogen unverbindlich für die Teilnahme an Wohnen für Hilfe. Nach Abgabe des Bogens und Prüfung der Kriterien werden die Interessenten in die Datei aufgenommen und erhalten den Zugang zu der Liste mit den Vermieterangeboten. Daraus wählen sie aus, welche Angebote für sie interessant sind und fragen die Kontaktdaten beim Studierendenwerk nach, um dann einen persönlichen Kennenlerntermin mit den Vermietern zu vereinbaren. Parallel wird eine Kopie des Bewerberbogens an die angefragten Vermieter gesendet, um sie zu informieren, wer sich für ihr Angebot interessiert.

Informationen und Kontakt

Studierendenwerk Freiburg, Schreiberstr. 12 – 16, 79098 Freiburg Ansprechpartner für Studierende und Vermieter: Nicole Krauße, Tel. (0761) 2101-353, E-Mail: krausse@swfr.de, Sprechzeiten: Di und Do 9:00-12:00 Uhr und nach Vereinbarung

Der Bürgerverein sieht in diesem seit Jahren bewährten Programm eine von vielen Möglichkeiten der Vereinzelung der Menschen im Stadtteil entgegen zu wirken. Alt und Jung könnten sich auf diese Art gewinnbringend helfen. Aber auch junge Familien könnten für eine familiäre Entlastung und damit mehr Zeit für entspannteres Miteinander schaffen.

Beate Diezemann, Arbeitskreis Soziales


 

100 Jahre Vereinsfußball in Betzenhausen

Seit 100 Jahren rollt der Fussball in Betzenhausen!

Als im April 1911 ein Verein Namens „Hertha Freiburg“ gegründet wurde, war damit der Grundstein für Vereinsfussball im Freiburger Westen gelegt. Danach zog sich die Fussballgeschichte im Freiburger Westen über Nachfolgevereine, Neugründungen und Zusammenschlüsse bis zu dem hin, was wir heute kennen, nämlich den 2004 neu entstandenen Sportfreunden Eintracht Freiburg, die mit Blick auf ihre Uroma Hertha 2011 die „100 Jahre Sport im Freiburger Westen“ gebührend feiern konnten.

Wir an dieser Stelle daran anknüpfen, dass aus Betzenhauser-Sicht die Geschichte eigentlich mit dem Jahr 1920 begann, als fußballbegeisterte junge Leute zur Gründung des „FC Betzenhausen“ zusammenkamen. Die bewegte Geschichte des Fussballs in Betzenhausen findet sich auch in verschiedenen Vereinsnamen wieder, die sich im Laufe der Jahre jeweils bildeten. Hier vorab und in aller Kürze eine Zusammenfassung:

  • 1920 die Gründung als “FC Betzenhausen” wie schon oben erwähnt; von Beginn an unterstützt durch den Lokalverein, der z.B. mit den Antrag zum Übungsplatz bei der Stadt Freiburg stellte.
  • Nach dem Krieg erfolgte die Neugründung im Jahr 1955 unter dem Namen “SV Lehen-Betzenhausen” und zeigt die damalige Verbindung zwischen beiden Stadtteilen. Eine Paduaallee (Westrandstrasse) gab es noch nicht, geübt wurde sogar teilweise neben der damaligen Vereinsgaststätte, dem Gasthaus “Zum Schützen”.
  • Ab 1961 folge der “Sportverein Eintracht Freiburg” mit dem neuen Gelände an der Tränkestrasse und Vereinsheim dort.
  • Eine temporäre Fusion mit dem Sportverein DJK führte 1972 zu “Eintracht DJK Freiburg“. Doch die Verbindung hielt kaum sieben Jahre. In dieser Zeit kam das neue Gelände an der Gaskugel hinzu. Ab 1984 dann auch mit den anliegenden Tennisplätzen und ihrer Tennisklause.
  • Die Fusion mit den “Sportfreunden Freiburg” führte dann 2003 zu “Sportfreunde Eintracht Freiburg (SFE)”, wie wir sie heute kennen. Das bedeutete Trennung von der Tränkestrasse aber verbesserte Trainingsbedingungen über das Gelände am Weststadion.

Beiträge im Bürgerblättle

Über Beiträge in unserem Stadtteil-Magazin “Bürgerblättle” haben wir Einzelthemen aus den 100 Jahren aufgegriffen, siehe:


Die erste Phase (1920 bis 1939)

Natürlich wurde auch vor 1920 schon Fußball gespielt von jungen Menschen damals: z.B. auf verschiedenen Wiesen, von denen es zu jener Zeit noch viele gab. Der Ortspolizist war wenig begeistert. Also nahm sich der damalige Lokalverein der Sache an und beantragte bei der Stadt Freiburg, einen Platz zu Verfügung zu stellen. Leider ohne Erfolg. Gefunden wurde aber ein Platz auf dem heutigen Flughafen Gelände (damals ein Exerzierplatz). Torstangen und etwas Sägemehl für die Begrenzungen: dann konnte es losgehen. Gespielt wurde zum Spaß, aber auch im Wettbewerb: Anreise zu den gegnerischen Manschaften im Grunde immer per Rad (also durchaus entsprechend dem allgemeinen Trend von heute).

Anekdoten aus der ersten Phase: Zwei Fußbälle standen zur Verfügung: sorgsam gepflegt und händisch repariert. Im Wettbewerb gespielt wurde sonntags; freitags war Training. Als erstes “Vereinslokal” diente das Bierhäusle in Lehen.

1928 klappte es dann doch mit einem Gelände im Ortsteil: es gelang, die Wiesen an der heutigen Tränkestrasse zu pachten, die später zum zentralen Vereinsgelände werden sollten. Leider fehlte es 1936 am Geld; der Pachtvertrag wurde gekündigt und der Verein stand wieder ohne Gelände da. Die erneute Suche begann: kurze Zeit konnte man auf den Sportplatz vom damaligen Arbeitsdienst im Mooswald ausweichen. Dann kam der 2. Weltkrieg, die jungen Fußballer wurden eingezogen, so dass bald nur noch eine Restmannschaft bestand: Schon deshalb gab es keine Zukunft; 1939 musste sich der Verein auflösen.

Die Neugründung

Fast 10 Jahre brauchte es nach dem Krieg, bis in Betzenhausen und Lehen wieder genügend Fußball-begeisterte zusammenfanden. Selbst der Bürgermeister von Lehen unterstützte das Ansinnen und so wurde im Juni 1955 mit dem “SV Lehen-Betzenhausen” wieder ein Fußball-Verein im Stadtteil gegründet. Natürlich brauchte man Ball, Trikots, Aufnahme in den Südbadischen Fußballverband u.a. Recht kurzfristig konnte man den Platz an der Tränkestraße pachten; ein Jahr später nach einer großen Spendenaktion sogar teilweise kaufen: eine kluge Entscheidung, den viele Jahre später sollte der gesteigerte Wert des Geländes dem Verein aus finaziellen Problemen helfen. Mit dem Sportplatz war es möglich, dass der Verein schon zweieinhalb Monate nach der Gründung wieder an Rundenspielen teilnehmen konnte. Erster Gegner in einem Freundschaftsspiel war übrigens der VfR Merzhausen, im Punktspiel war es der SC Neuershausen und ein motivierender Sieg mit 5:2.

Zum provisorischen Vereinslokal wurde das Gasthaus “Zum Schützen” in Lehen, dort gab es auch Umkleidekabinen, wichtig vor allem für Gästemannschaften (aber weder Waschmöglichkeiten noch Duschen). Auch wenn es die Westrandstrasse (Paduaallee) noch nicht gab: der Schützen war über 1 km vom Spielplatz entfernt und auch anreisende Mannschaften mussten diesen Fuß-Weg in Kauf nehmen (auch nach dem Spiel: naß und verschwitzt). Schon nach wenigen Jahren war klar: das musste sich verbessern lassen,

So entschloss man sich im Jahr 1961, das neue Vereinsheim dierekt am Sportplatz an der Tränkestrasse zu bauen:  gebaut wurde in hohem Maße in Eigenleistung der Vereinsmitglieder; Baumaterial wurde zum großen Teil gespendet. Aber natürlich war alles so zu stemmen: ein Antrag auf Zuschuss bei der Stadt hatte nur Chancen, wenn der Verein auch als städtischer Verein zu erkennen war: so entstand mit dem Vereinsheim auch gleichzeitig der neue Name “SV Eintrcht Freiburg”. Und glücklicherweise wurde dann auch ein Zuschuss gewähnt. Anfang 1962 war Richtfest; aber bis alles stand, dauerte es doch noch einwenig: die offizielle Einweihung folgte im Febr. 1965. Jetzt war vieles besser: zur Verfügung standen Dusch- und Umkleidekabinen, Sanitärräume und auch ein Raum für Schiedsrichter. Von Bedeutung im “Sportheim Eintracht” wurde insbesondere auch der bewirtschaftete Gastraum mit ca. 70 Sitzplätzen;  dort konnte in den Folgejahren auch der Bürgerverein seine Versammlungen abhalten. Dass die ersten 10 Jahre nach Neugründung so erfolgreich und zielorientiert gestaltet werden konnten, war ganz besonders dem damaligen Vorsitzenden zu verdanken: Anton Dilger.

Die Eintracht entwickelt sich

Im Jahr 1972 fusionierte die Eintracht zeitweilig mit der DJK Freiburg, die ihr bisherige Sportgelände an der Schwarzwaldstraße abgeben musste. Es folgten einige aufregende Jahre, insbesondere weil der Verein gleichzeitig ausserst reiselustig wurde und von sagenhaften Auslandsreisen zu berichten ist. Weltweit unterwegs war man u.a. in den Tropen Afrikas, Mittelamerika und Asien. Zur Jahreswende 1073/74 wird z.B. von einer Reise in die Dominikanische Republick und Haiti berichtet. Überall wurde die Mannschaft aus Freiburg begeistert begrüsst. In Santo Domingo verlor man leider 2:1 gegen eine einheimische Auswahl. Der nachfolgende offizieller Empfang hat aber die Niederlage wohl schnell vergessen lassen. Die Weiterfahrt nach Haiti wurde zu einem echten Abenteuer, denn dort herrschte noch Diktator Duvalier und das Land war entsprechend abgeschottet. Doch der Aufwand hatte sich gelohnt, denn es folgte ein Spiel gegen den damaligen haitianischen Meister Athletique Violet Port au Prince vor 23.000(!) begeisterten Zuschauern. Es war ein Spiel Amateure gegen Profis, denn in der Mannschaft von Port au Prince spielten diverse Nationalspieler (sechs von ihnen waren im Folgejahr sogar bei der Weltmeisterschaft dabei). Auch hier schlug sich die Eintracht bestens und verlor nur 1:3. Die nächste Reise ging dann übrigens in den Fernen Osten (u.a. nach Saudi-Arabien).

Ab Beginn der 1970er-Jahre bemühte sich die Eintracht auch intensiv um ein zweites Sportfeld: es waren viele zähe Verhandlungen mit der Stadt Freiburg bis im August 1974 dann endlich das Gelände bei der Gaskugel für den Sportbetrieb zur Verfügung stand. Zur Einweihungsfeier war der FV Offenburg zu Gast, damals ein echtes “Schwergewicht” im Amateurfußball, so sprach man schon vom Spiel des Jahres.

Mit dem Wachstum von Betzenhausen in den 1960/1970er Jahren (z.B. komplett neuer Bezirk Bischofslinde) wuchs auch der Bedarf an weiteren Sportarten: so wurde aus dem Fußball-Club ein Sportverein mit weiteren Abteilungen für Handball, Ski und Wandern, Volleyball und vor allem auch Tennis. Aber wir bleiben hier beim Fußball…

Die Jugendarbeit

Die über viele hervorragende Jugendarbeit bei Eintracht Freiburg wurde zweimal mit dem “Sepp Herberger Preis” des DFB gewürdigt: im Jahr 1986 und dann nochmals 1998. Es gibt nur wenige Vereine, die diese Auszeichnung mehrfach erhalten haben. Eine Reihe von Spielern hat es nahc der Fußball-Schule der Eintracht in Profi-Klasse geschafft, insbesondere zum SC Freiburg (Jogi Löw ist dabei sicher das prominenteste Beispiel).

100 Jahre Gartenfreunde Freiburg-West

Es ist wohl eine der ältesten Kleingartenvereine in Freiburg: gegründet im Jahre 1920 haben die Gartenfreunde Freiburg-West jetzt im Jahre 2020 das stolze Alter von 100 Jahren erreicht. Eigentlich war die damalige Zeit noch geprägt von Not und Elend: umso erstaunlicher, dass sich einige Idealisten fanden, um einen solchen Verein zu gründen (vielleicht war es aber auch gerade die Not, die einen eigenen Garten sinnvoll erscheinen ließ).

Im Dezember soll vereins-intern auch noch etwas gefeiert werden: hoffen wir mal, dass Corona dem nicht wieder in die Quere kommt.

Der Verein der Gartenfreunde Freiburg-West hat heute fast 700 Mitglieder und betreut ca. 450 Kleingärten. In Betzenhausen sind es in erster Linie die Kleingartenanlagen in der Nähe der VAG Haltestelle Bissierstrasse: das Gebiet “Untermetzgergrün” erstreckt sich von Berliner Allee bis zur Güterbahnlinie. Um in den Stühlinger zu radeln, ist der Weg quer durch das Gelände ideal (und viele Leser werden es kennen). Von der Berliner Allee gut zu sehen ist auch das Vereinsheim, das man Jahrzehnte als “Vogelnest” kannte und in dem heute die Gaststätte “Küchenschelle” ihre Heimat hat (mit schönem Garten!). Eine zweite, aber kleinere Kleingartenanlage ist “Obergrün” hinter der Anne-Frank-Schule (entlang Autobahnzubringer Mitte).

Gartenfreunde West Kleingartenanlage Untermetzgergrün

 

Zum Jubiläum darf natürlich ein kleiner Rückblick auf die Geschichte nicht fehlen, wobei über die ersten Jahrzehnte wohl nicht viel dokumentiert ist. Alles begann 1920 mit wenigen Gartenfreunden, die zunächst ein Gelände im Freiburger Westen bewirtschaften durften, auf dem  sich vorher vor allem Schutthalden angesammelt hatten (Lage nicht ganz klar). Eingetragen wurde ihr Verein als “Kleingartenverein Freiburg-West”. Schon 1931 gestaltete man eine erste Kleingartenordnung, die z.B. den Anbau von Gemüse festlegte und auch die Haltung von Kleintieren regelte.

Kriegsbedingt kam es 1946 zur Neugründung und in den 1970-ger Jahren entschied man sich dann für den heutigen Namen “Verein der Gartenfreunde Freiburg West e.V.”. Anfangs erstreckten sich die Gärten im Untermetzgergrün bis in den Stühlinger, die aber 1976 mit Bau des Berufsschulzentrums aufgegeben werden mussten. Ein Dauerthema: diese Verdrängung durch Bautätigkeiten begleitet unsere Gartenvereine ja bis heute. Ende der 1970-ger Jahre wurde das Vereinsheim an der Bissierstrasse gebaut, in dem heute auch das Vereinslager untergebracht ist. Nebenbei sind alle Mitglieder verpflichtet, sich mehrere Stunden im Jahr an Gemeinschaftsarbeiten zu beteiligen.

Gefeiert wurde natürlich auch immer mal wieder; z.B. im Jahr 1980 das 60-jährige Jubiläum, als gleichzeitig die Wasserversorgung im Gewann Obergrün eingeweiht werden konnte. Auch damals hat das Bürgerblättle schon berichten können.

Die Bedeutung des Vereins für den Stadtteil zeigt sich schon in der Zahl der Kleingärten, die betreut werden; die Bedeutung spiegelt sich aber auch in den Aufgaben wieder, denen sich der Verein stellt. Hier einige Punkte aus der Satzung:

  • Zusammenschluss aller am Kleingartenwesen interessierten Bürgern.
  • Förderung und Erhaltung von Kleingartenanlagen und ihre Ausgestaltung als Bestandteil der Allgemeinheit zugänglichen öffentlichen Grüns ein.
  • Förderung der Kinder und Jugendlichen, insbesondere durch Erziehung zur Naturverbundenheit.
  • Förderung des Natur,-Umwelt-und Landschaftsschutzes

Kleingärten sind beliebt und wer Interesse hat neu einzusteigen, muss auch Geduld mitbringen; es gibt eine Warteliste mit Bewerbern.

Der Bürgerverein möchte an dieser Stelle ganz herzlich zum Jubiläum gratulieren!

Kontakt: 1. Vorsitzender Herr Wolfgang Fögele
Gartenfreunde Freiburg West e.V., Bissierstr. 2a, 79114 Freiburg,  Tel. (07 61) 8 35 55
www.gartenfreunde-freiburg-west.de


Bericht aus Bürgerblättle 264, Dez. 2020 / Jan. 2021

90 Jahre Familienheim Freiburg

Die Genossenschaft “Familienheim Freiburg” wurde im Jahr 1930 gegründet. Die Gründung basierte auf Beschlüssen des 68. Deutschen Kirchentages, der im Jahr zuvor mit der allgemein schlechten Wohnraumversorgung ein zentralem Thema in Freiburg stattgefunden hatte. Es wurde zum erklärten Ziel, der damals herrschenden Wohnungsnot über einen gemeinnützigen Wohnungsbau zu begegnen und dabei Wohnungen insbesondere für kinderreiche Familien zu schaffen. Schon im Gründungsjahr wurde mit dem Bau eines ersten Gebäudes mit 45 Wohnungen begonnen.

Heute zählt die Genossenschaft 8.679 Mitglieder und besitzt 2.710 Wohnungen, rund 90 Prozent davon befinden sich in Freiburg und davon wieder über 600 Wohnungen in Betzenhausen-Bischofslinde.

Firmensitz ist seit 1968 in der Gaußstraße 5 im Stadtteil Betzenhausen. Siehe auch www.familienheim-freiburg.de


Gebäude Charlottenburger Straße

Beitrag im Bürgerblätte 264 (Dez.2020/Jan.2021):

Baugenossenschaften wie Familienheim Freiburg sind Garanten für sicheren und bezahlbaren Wohnraum. In diesem Jahr feiert das Unternehmen sein 90-jähriges Jubiläum. Auch 90 Jahre nach der Gründung ist die wichtigste Aufgabe der Genossenschaft, ihre Mitglieder mit Wohnraum zu fairen Mietpreisen zu versorgen. Über das Dauernutzungsrecht sind Eigenbedarfskündigungen ausgeschlossen, was den Mieterinnen und Mietern zusätzliche Sicherheit verleiht.

Im Stadtteil Betzenhausen-Bischofslinde besitzt Familienheim Freiburg 615 Wohnungen, in deren Erhalt sie seit 2013 kontinuierlich investiert. Zuletzt hat die Baugenossenschaft die drei Punkthäuser in der Charlottenburger Straße 1-5 mit insgesamt 108 Wohnungen modernisiert. Dadurch hat sich der Wohnkomfort der Mieterinnen und Mieter deutlich erhöht; und auch von außen wirken die Häuser wie neu.

Mit der Photovoltaikfassade in der Wilmersdorfer Straße 3 und 5 aus dem Jahr 2000 und der energiesparenden Ziegelbauweise ohne Wärmedämmverbundsystem im Meckelhof 13 aus dem Jahr 2016 stehen zudem zwei ökologische Vorzeigeprojekte der Familienheim Freiburg im Stadtteil.

Text und Bild: Ursula Ellenberger

Kontakt: Familienheim Freiburg Baugenossenschaft eG, Gaußstraße 5, 79114 Freiburg (Ecke Sundgauallee)
Telefon: 07 61 / 88 88 7-0, E-Mail: info@familienheim-freiburg.de , www.familienheim-freiburg.de


Ergänzungen: die Ausgabe 11/20 (PDF) des Mitglieder-Magazins “Familienheim aktuell” enthält mehrere Sonderseiten zu Betzenhausen-Bischofsline (u.a. auch ein Interview mit Beate Diezemann). Für die oben erwähnte Photovoltaikfassade erhielt Familienheim Freiburg im Jahr 2002 den Sonderpreis Photovoltaik des Deutschen Fassadenpreises und 2003 den Hugo-Häring Preis des Bunds Deutscher Architekten Baden-Württemberg.

 

Hallenbad Freiburg West

Seit Jahren Thema bei uns im Stadtteil ist das fehlende Freibad, denn das zugehörige Aussenbecken des Westbad wurde im Jahr 2003 ausser Betrieb genommen. Siehe andere Beiträge dazu auf unsere WebSeite, z.B. zu Aussenbecken Westbad (Freibad).

Allesdings wollen abseits dieses Themas auch nicht übersehen, dass es seit Anfang der 1970er Jahre auch das Hallenbad Freiburg West (kurz Westbad) in der Nähe vom Seepark gibt. Immerhin das größte Hallenbad in Freiburg und wohl auch das sportlichste, denn die Ausstattung ist besten geeignet für Sport- und Vereinsschwimmer.  Aber natürlich steht das Bad auch für den Breitensport zur Verfügung.

Viele Bilder zum Westbad bietet Regiobäder auf www.badeninfreiburg.de ; dort zu finden sind natürlich auch die Öffnungszeiten, Hinweise auf Schwimmkursen u.a.

Bemerkenswert im größten Freiburger Hallenbad ist natürlich das große Sportbecken mit einer Bahnlänge von 50m, aber es gibt auch vieles mehr, z.B.: 10m-Sprungturm mit eigenem Sprungbecken, separates Nichtschwimmerbecken und separates Baby-Planschbecken, vier Whirlpools, behindertengerechter Umkleide- und Duschbereich, Tischtennisraum und natürlich Cafeteria.

Im Aussenbereich gibt es ein Kinderbecken. Die große Liegewiese in der Nähe vom See mit diversen Spielgeräten (Schach, Tischtennis) ist natürlich ein Anziehungspunkt im Sommer (trotz fehlendem Aussenbecken).

Im Westbad gibt es regelmäßig große Events, natürlich Wettkämpfe und Meisterschaften im Schwimmen oder Wasserball, aber auch zum Beispiel Turmspringshows. Oder auch mal ein Treffen von “Meerjungfrauen” mit bunten Fischflossen. Ende 2012 war sogar “Wetten dass?” schon für eine Kajak-Wette zu Gast.

Gebaut wurde das Hallenbad Anfang der 1970er Jahre (also nach dem Aussenbecken); die letzte große Sanierung gab es im Jahr 2011.

Seit 1977 hat der Schwimm-Sport-Verein Freiburg e.V. im Westbad seine Heimat (www.ssvf.de). Siehe auch unsere Übersicht zu Sport im Stadtteil .