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Nachbarschaftspost

Ein Aktion vom Stadtteiltreff, die wir unbedingt weiter empfehlen möchten. Schicken Sie einen netten Gruß (Karte, Brief, Selbstgebasteltes oder Selbstgemaltes) bis Montag den 24. Mai an den Stadtteiltreff am Bischofskreuz oder geben Sie einfach den Briefumschlag dort ab. Alles weitere hier im Plakat:

Neugestaltung Betzenhauser Torplatz

Blick auf den neugestalteten Torplatz

Aktueller Stand April 2021:  Anfang März wurde der Torplatz fertig, etwa einen Monat danach auch der gegenüberliegende Platz vor dem NKD.  Gleich die ersten Tage haben viele Bewohner die Gelegenheit genutzt um einwenig in der Sonne zu sitzen. Die “Einweihungsfeier” war Corona-bedingt sehr klein: Baubürgermeister Martin Haag kam als Vertreter der Stadt um zusammen Beate Diezemann und Ralf Ulrich am 20.4. einen kleinen Spaziergang über den neuen Platz zu machen (Erinnerungsfoto inklusive).

Der Platz wurde deutlich aufgewertet und bei den Planungen wurden die Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibenden von Beginn an mit einbezogen. Es entsteht ein attraktiver öffentlicher Raum und die Nahversorgung wird gestärkt. Der Umbau schafft damit einen großen Mehrwert für den Stadtteil“, sagt Baubürgermeister Martin Haag. Siehe auch offizielle Pressemitteilung der Stadt Freiburg vom 26. April 2021.

Einen abschliessenden Bericht gab es auch in der Badischen Zeitung (ggf. mit Zugriffs-Einschränkungen). Natürlich werden wir auch im nächsten Bürgerblättle noch etwas darauf eingehen.


Hintergründe

Die Umgestaltung des Betzenhauser Torplatzes ist ein Teilabschnitt im Zentrenaktivierungskonzept (ZAK) für Betzenhausen-Bischofslinde (siehe auch Dokumentation zum Torplatz und ZAK bei der Stadt Freiburg).

Holzinstallationen 1986 von Hans Dieter Schaal

Eine Besonderheit sind hier bisher die bisherigen Holzkunstwerke, die im Rahmen der Landesgartenschau 1986 entstanden sind, aber eigentlich auch nur als temp. Installation gedacht waren (auch für den Architekten und Künstler Hans Dieter Schaal, der sie zu damaliger Zeit entworfen hatte). Da die mächtigen Holz-Installationen aber nicht wieder abgebaut wurden, entwickelte sie sich zu einem charakterischen Merkmal für den Stadtteil Betzenhausen. Nachteil: der Torplatz selbst wurde kaum noch als Platz wahrgenommen und im Laufe der Jahre verfielen die Holz-Installationen auch zusehens (hier ein Rückblick mit zusätzlichen Bildern).

Anregungen durch den Bürgervereins Betzenhausen-Bischofslinde und Untersuchungen des Verkehrsplanungsbüros Dr. Baier  legten nahe, den Betzenhauser Torplatz gestalterisch besser mit der gegenüberliegenden Straßenseite zu verknüpfen. Insbesondere auch, um die trennende Wirkung der Sundgauallee zu verringern und gleichzeitig eine attaktive Platzsituation mit Aufenthaltsqualität zu schaffen.

Visualisierung Betzenhauser Torplatz (aus APS Drucksache BA-18/007)

Die Umbauten an der Stadtbahnhaltestellen Betzenhauser Torplatz, die beidseitige Reduzierung der Auto-Fahrspuren von vier auf zwei Fahrspuren waren dafür die ersten Schritte (siehe Freigabe Sundgauallee im Jahr 2016).

Blieb als zusätzliche Aufgabe, den Platz selbst auch neu zu gestalten, zusammen mit der gegenüberliegende Nord-Seite mit dem Platz vor dem NKD. Es wurden verschiedene Varianten erarbeitet, wobei auch immer zu berücksichtigen war, dass der Platz als südlicher Haupteingang zum Seeparkgelände eine wichtige Verbindungsfunktion erfüllt.

Die Erarbeitung der Varianten in Workshops und resultierenden Ideen vom Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung (APS) wurden am 26.09.2017 im Bürgerhaus am Seepark vorgestellt, siehe Dokumentation zur Bürgerveranstaltung(PDF). Letztendlich wird ohne die bisherigen Holzkunstwerke ein offener Platz entstehen, der zur neu gestalteten Straßenbahnhaltestelle passt und auch den vorhandenen Baumbestand weit besser zur Geltung kommen läßt.


Rückblick auf die Entwicklung des Projektes in den letzten Jahren

Mai 1997

Jetzt gibt es einen Bauernmark auf dem Betzenhauser Torplatz. Und doch wird der Platz auf der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins im Folgejahr als “Sorgenkind” bezeichnet, da sich die großen Kunstobjekte in einem wenig attraktiven Zustand befänden (also schon gut 10 Jahre nach der Errichtung).

Sept. 1998

Einige schadhafte Stellen des Kunstwerks wurden von der Stadt ausgetauscht. Aber insgesamt werden die Kunstwerke als “trist und verwahrlost” empfunden, wie es die BZ berichtet. So kam die Idee auf, die Kunstwerke mit einem neuen Anstrich zu versehen. Allerdings ergab Rücksprache mit dem Künstler Dieter Schaal, dass dies nicht seinem Wunsch entspricht: eher sei der Verwitterungsprozess Bestandteil seiner Arbeit.

Juli  2002

Der Betzenhauser Torplatz soll die Menschen von Betzenhausen zusammenführen. Deshalb findet der traditionelle Bürgerhock jetzt erstmal auf dem Torplatz statt (bisher auf dem Platz vor der St. Thomas Kirche). Für einige Jahre ist das auch gelungen; siehe Bericht hier.

Okt. 2004

Schon im Bürgerblättle März/Juni 2004 stellte der Bürgerverein fest: “Einst war dies … ein ansehnliches Kunstwerk… Doch heute, und dies schon seit einigen Jahren, ist es eher ein Schandfleck geworden.”

Im Oktober berichtet sogar die BZ darüber, dass der Zustand des Platzes und insbesondere der Kunstwerke von Dieter Schaal “in den letzten Jahren viel Kritik geerntet” hat. Es wurden zwar immer wieder faulende Holzteile ausgewechselt, die Gesamtsituation hat das aber kaum verändert. Aus diesem Grunde hat sich jetzt ein Initiative gebildet (u.a. mit Beteiligung der Bürgervereins), die den Platz attraktiver machen will, damit er von den Bürgern gern angenommen wird. Erster Schritt war ein Putzaktion und ein neuer Abfalleimer.


Juni 2014: Bürger-Workshop in den Räumen von St. Albert

Die Neugestaltung des Betzenhauser Torplatzes ist Teil des ZAK geworden. Zentrale Ziele: stadträumliche und gestalterische Aufwertung des Platzraums, Erhöhung der Aufenthaltsqualität und vielfältige und flexible Nutzung (im Alltag, an Markttagen und auch für Stadtteilfeste).

Im Febr. 2014 hatte es im Bürgerhaus eine Veranstaltung zu den Planungen für die Sundgauallee und die Haltestelle am Torplatz gegeben, die ja im ersten Schritt realisiert werden sollten (siehe Bericht dazu). Dabei wurden wurden aber auch erste Ideen gesammelt für die Gestaltung des Platzes selbst. Der Bürgerverein schlug vor, diese Ideenfindung in einem eigenen Workshop fortzusetzen.

So kam es im Juni 2014 zu parallelen Workshops mit den Einzel-Themen: Plastiken, Funktion des Platzes und zukünftige Gestaltung. Siehe Protokolle Workshop-Ziele , Präsentation zum Workshop und Bericht im Bürgerblättle 227. Auch nach den Workshops gab es weitere Abstimmungen (z.B. mit Jugendlichen vom Chummy).

Sept. 2017: Vorstellung der Pläne zur Umgestaltung

Bürgerveranstaltung mit Präsentation der Ergebnisse aus den bisherigen Workshops durch das Büro Henne Korn im Bürgerhaus am Seepark; siehe Dokumentation(PDF). Letztendlich soll ohne die bisherigen Holzkunstwerke ein offener Platz entstehen, der zur neu gestalteten Straßenbahnhaltestelle passt und auch den vorhandenen Baumbestand weit besser zur Geltung kommen läßt.

März 2018 Bau-Ausschuss

Vorstellung der Umgestaltungspläne im Bau-Ausschuss (siehe Informationsvorlage).

Nov. 2018: Umgestaltung des Betzenhauser Torplatzes verzögert sich

Die bisher angedachte Umgestaltung am Betzenhauser Torplatz ist leider nicht wie geplant möglich. Hintergrund ist der Umstand, dass rund ein Drittel der Fläche des Platzes im Privatbesitz ist, in diesem Fall in Händern einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Seit 2012 hatte das Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung (APS) mit der Wohnungseigentümergemeinschaft verhandelt. Aber das APS konnte keine Zustimmung der Eigentümergemeinschaft zur Umgestaltung erzielen (was auch immer die Gründe einzelner Bewohner waren). Dabei wären die zur Umgestaltung anfallenden Kosten von Bund, Land und Stadt übernommen worden.

Der Bürgerverein wird sich zusammen mit dem Markverein beim Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung (APS) dafür einsetzen, dass zumindest für den Rest-Platz ein Lösung gefunden wird, die z.B. auch für den (bisher) kleinen Bauernmarkt eine Zukunfts-Perspektive bietet (Fertigstellung bis Frühjahr 2021 scheint nach aktuellen Planungen möglich).


Mai 2020: Der vorgesehene Termin Do, 14. Mai, um 17 Uhr entfällt wegen Coronavirus!

Anlässlich des diesjährigen Tages der Städtebauförderung war ein öffentlicher Rundgang über den Betzenhauser Torplatz angekündigt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung wollten die aktuellen Planungen zur Umgestaltung des Platzes vorstellen, Fragen beantworten und informieren über das weitere Vorgehen informieren.

Rückblick: Das Sanierungsgebiet Betzenhausen-Bischofslinde wurde 2012 in das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ aufgenommen. Seither hat die Stadt im Rahmen ihres Zentren-Aktivierungs-Konzepts (ZAK) Teile der Sundgauallee und den Platz am Bischofskreuz neu gestaltet. Dies geschah mit Unterstützung durch Fördermittel von Bund und Land. Nach Zustimmung des Gemeinderates beginnt noch diesen Herbst die Umgestaltung des Betzenhauser Torplatzes. Bei zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen des ZAK konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger bereits ihre Ideen einbringen.

Mehr zum Tag der Städtebauförderung steht auf www.tag-der-staedtebaufoerderung.de.

Autor: Stadt Freiburg


Juni 2020: Der Gemeinderat hat in seinen Sitzungen vom 26. und 27. Mai 2020 der Umgestaltung Betzenhauser Torplatzes zugestimmt. Damit liegen die Planungen im aktuellen Zeitplan: vorraussichtlich können im letzten Quartal 2020 die Umbauarbeiten beginnen. Neben dem Torplatz ist ja auch die gegenüberliegende Seite betroffen (Platz vor dem NKD), also Nord- und Südseite. Die Umbauten werden wahrscheinlich zeitlich entkoppelt, d.h. nacheinander erfolgen.

Aus dem Protokoll: “Ohne Debatte beschlossen hat der Rat, den Betzenhauser Torplatz umzugestalten. Das Projekt ist ein Baustein des schon seit dem Jahr 2012 laufenden Zentren-Aktivierungs-Konzept Betzenhausen-Bischofslinde und soll den Platz attraktiver machen. Verzögert worden ist die Planung dadurch, dass nicht der gesamte Bereich des Platzes öffentliches Gelände ist, wodurch auch nur dieser Teil umgestaltet werden kann. Die Holzplastiken werden zurückgebaut, zur Sundgauallee hin wird ein größerer Solitärbaum gepflanzt und Sitzbänke installiert. Die Kosten der Umgestaltung liegen bei rund 600.000 Euro, ein Teil der Kosten wird von Bund und Land getragen.”

Hier geht es zu den Unterlagen der Beschlussvorlage und weiteren Details inklusive dem Entwurf (PDF)  zur Umgestaltung. Grundlage dies Entwurfs sind die Überlegungen, die anfangs für die Gesamtgestaltung des Platzes vorgesehen waren. Es gilt also annähernd die Visualisierung, wie sie weiter unten auf dieser Seite abgebildet ist, wobei der Privat-Bereich erhalten bleibt und der öffentliche Bereich so gestaltet wird, dass keine optischen Brüche entstehen (z.B. beim Pflaster und im bisher schon vorhandenen Baumbereich). Auch deshalb hat der aktuelle Entwurf Abweichungen gegenüber der Animation unten.

Sehr erfreulich aus Sicht des Bürgervereins ist, dass auch besondere Details in die Planung aufgenommen wurden: z.B. Barrierefreiheit, Trinkwassersäule wie auf dem Platz der Alte Synagoge, günstige Stelle für Christ-/Narrenbaum, neu konzipierte Beleuchtung zur Vermeidung von Angsträumen u.a. Etwas Besonderes sind auch die modernen technischen Lösungen für Strom- und Wasserversorgung als Unterflurelemente. Der zukünftigen Nutzung im Rahmen von Bauernmarkt oder Stadtteil-bezogenen Veranstaltungen steht also nichts mehr im Wege.

Okt. 2020: Die Umgestaltungsarbeiten am Betzenhauser Torplatz haben begonnen (siehe auch Beitrag im Bürgerblättle Aug./Sept. 2020). Zunächst erfolgte  der Umbau des Torplatzes nördlich der Sundgauallee (Anfang März abgeschlossen, danach wird südlich der Sundgauallee gearbeitet). Der Wochenmarkt wurde im ersten Bauabschnitt auf die Südseite der Sundgauallee verlegt (vor den NKD) und wird danach wieder auf die  bisherige Seite unmittelbar vor den Kastanienplatz zurückkehren (also auch etwas näher an die Sundgauallee als vorher).

Im Rahmen der Baumaßnahme werden die vorhandenen hölzernen Kunstwerke abgebaut. Der Bodenbelag und die angrenzenden Grünflächen werden erneuert, bleiben in der Höhenlage aber größtenteils bestehen. Im südlichen Bereich werden zudem Poller den neugestalteten Platz vor unerlaubtem Befahren sichern. Bei dem neuen Belag handelt es sich vorwiegend um Beton- und Natursteinpflaster, einzelne Bereiche werden aber auch als wassergebundene Wegefläche sowie als Pflanz- und Rasenflächen hergestellt. Weiterhin werden zwei bepflanzte Sitzelemente aus Betonfertigteilen angebracht. Die vorhandenen Bäume bleiben bestehen.” (Stadt Freiburg)

April 2021: im März war der Torplatz fertig, etwa einen Monat danach auch der gegenüberliegende Platz vor dem NKD.  Gleich am ersten Tag haben viele Bewohner die Gelegenheit genutzt um einwenig in der Sonne zu sitzen. Die “Einweihungsfeier” war Corona-bedingt sehr klein: Baubürgermeister Martin Haag kam vorbei um zusammen mit Beate Diezemann und Ralf Ulrich am 20.4. einen kleinen Spaziergang über den neuen Platz zu machen (Erinnerungsfoto inklusive).

Kommunaler Vollzugsdienst (VD)

Nachtrag: dass es wohl doch nicht die richtige Entscheidung des Gemeindesrates war, zeigt sich ja auch an den Problemen, die z.B. im Seepark mit Verschmutzung und (nächtlicher) Ruhestörung auftreten. Siehe unseren Beitrag Lärm und Müll im Seepark.

Stand 27. April 2021: Leider hat der Gemeinderat mit 27 zu 19 Stimmen eine Kürzung des Vorzugsdienstes beschlossen (nach unserer Kenntnis mit den Stimmen der Grünen, Eine Stadt für alle, JUPI und Teilen der SPD/Kulturliste).  OB Martin Horn hatte sich dafür eingesetzt, den Vollzugsdienst in der bisherigen Stärke zu belassen und sieht es weiterhin kritisch: “Ich werde es umsetzen und mit dem Land verhandeln. Ich denke aber, dass uns das auf die Füße fallen wird.” Siehe auch Bericht der Badischen-Zeitung (ggf. nur mit eingeschränktem Zugriff).


Stand 13. April 2021: bei fünf Freiburger Bürgervereinen ist eine Frau erste Vorsitzende. In einem gemeinsamen Brief an den OB und die Fraktionen des Gemeinderates haben diese Frauen nun noch einmal Stellung bezogen zur geplanten Kürzung des Vollzugsdienstes.

Sehr geehrter Herr  Oberbürgermeister Horn, sehr geehrte Damen und Herren des Freiburger Gemeinderates,

angesichts der Abstimmung im GR am 27.04.2021 über die künftige personelle Ausstattung des VD übersenden wir Ihnen im Anhang aus den Stadtteilen, die am meisten unter einer Reduzierung des Vollzugsdienstes leiden würden (die Innenstadt, der Stühlinger und rund um den Seepark) unsere dringende letztmalige Bitte, von einer Kürzung abzusehen. Über alle Stadtteilgrenzen hinweg sehen die Unterzeichnerinnen, bei einer personellen Reduzierung um ein Drittel des jetzt schon personell dünnsten VD im Lande die Gefahr, auch die nächliche Sicherheit für Frauen zu erheblich zu schwächen. Deshalb bitten wir vor allem die Gemeinderätinnen, unser Engagement für Frauensicherheit zu unterstützen und keiner Kürzung zuzustimmen. Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Anca Rosler-Koslar, Lokalverein Innenstadt Freiburg i.Br. e.V.
Ingrid Winkler, Vorsitzende AFB
Daniela Ullrich, Vorsitzende BV Stühlinger
Beate Diezemann, Vorsitzende BV Betzenhausen-Bischofslinde
Ursula Jautz, Vorsitzende BV Mooswald

Hier geht es zum Frauenbrief gegen Kürzung VD (PDF) .


Beitrag aus Bürgerblättle 266 April / Mai 2021:

Mit Unverständnis und großer Enttäuschung haben wir zur Kenntnis genommen, dass einzelne Fraktionen den kommunalen Vollzugsdienst (VZ) von 17 auf 11 Mitarbeitende kürzen wollen; insbesondere würden dadurch wohl auch nächtliche Kontrollgänge, speziell an Wochenenden und Feiertagen wegfallen. Gerade an diesen Tagen wird aber vermehrte Bestreifung benötigt.

Bild: Polizeipräsidium Freiburg

Nach unserer Ansicht hat die Aufstockung des VD das Sicherheitsgefühl in Freiburg in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Eine Aufstockung, die nach dem Mord an der Dreisam nicht nur von uns sehr begrüßt wurde, brachte auch eine merkliche Entlastung der Polizei, die sich hierdurch um andere Probleme kümmern können. Die verstärkte Bestreifung unseres Stadtteils, insbesondere des Seeparks konnte hierdurch besser erfüllt werden.

Gerade in jüngster Vergangenheit häufen sich wieder Störungsmeldungen im Seepark. Selbst in dem jungen Jahr sind wir als Bürgerverein bereits wieder mehrfach in die Thematik Ruhestörung etc. einbezogen. In den kommenden wärmeren Monaten wird es sicher noch mehr werden, das zeigen die Erfahrungen des letzten Jahres.

Vor etwa 20 Jahren gab es sogenannte „Seepark Ranger“: eine sehr sinnvolle und effektive Prävention, deren positive Auswirkungen man nicht unterschätzen und schon gar nicht aufgeben sollte. Jede nicht durchgeführte Straftat/Ruhestörung fördert das ruhige und entspannte Miteinander.

Das individuelle Gefühl der Sicherheit, das durch die Präsenz des Vollzugsdienstes vermittelt wird, wiegt sicherlich schwerer als nicht exakt greifbare Kostenaspekte. Wir sind überzeugt, dass eine Reduzierung viel Unverständnis bei der Bevölkerung hervorrufen würde und wir bitten unsere Vertreter*innen im Gemeinderat, sich für die Beibehaltung des Vollzugsdienstes in der bisherigen Stellenanzahl einzusetzen.

Beate Diezemann (erste Vorsitzende)


Weitere Hintergründe

Der Vollzugsdienst geht auf eine Vereinbarung zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Freiburg im März 2017 zurück und nahme seine Tätigkeit im Okt. 2017 auf. Hier die damalige Pressemitteilung der Stadt Freiburg. Eine erste Zwischenbilanz der Stadt dann im Sommer 2018. Mit einem klaren Votum wurde diese Sicherheitspartnerschaft zwischen Land und Stadt im Jahr 2019 vom Gemeinderat bestätigt und dabei sogar ausgebaut um weitere Stellen.

OB Horn hat sich bei den Haushaltsberatungen 2021 trotz der allgemein kritischen Situation klar für den VD in jetziger Form und gegen eine Kürzung ausgesprochen. Siehe zugehörige Pressemitteilung der Stadt Freiburg.

Das Jahr der Störche

Auch wenn die Überschrift so klingen mag: wir wollen dem traditionellen chinesischen Mondkalender kein weiteres Tierzeichen hinzufügen (dort sind es bisher zwölf Tiere, z.B. Pferd, Schaf, Hund und Schwein, aber nicht der Storch).

Hier soll es um den Ablauf innerhalb eines Weißstorch-Lebensjahres gehen. Davon kann der Weißstorch durchaus mehr als 30 Jahre haben, soweit ihm natürliche Gefahren oder auch Hochspannungsleitungen nicht in die Quere kommen. Wir wollen hier insbesondere auch auf die Gewohnheiten unserer Gäste auf dem Turm der St. Thomas Kirche in Betzenhausen eingehen: ein Storchennest mit langer Geschichte. Die Störche sind bei ihrer Anwesenheit in den Frühjahr/Sommer-Monaten auch live zu erleben über unsere Storchenkamera/WebCam.


Sommerquartier in Betzenhausen

Rückkehr aus dem Süden

Beginnen wir mit dem Februar: dann verlassen die Störche normalerweise ihr Winterquartier für den Flug zu uns, wobei sie das immer früher tun. Ein Beispiel: unser Brutstorch des Jahres 2021 traf Anfang Febr. schon bei uns ein; im Jahr 2017 war er erst Ende des Monats da (es war das gleiche Tier). Störche kommen gern zurück zu ihrem Horst aus dem Vorjahr: wenn es schon besetzt ist, führt das zu Streit und gelegentlich auch heftigen Kämpfen. Aber auch ganz andere Feinde können in Erscheinung treten: in Betzenhausen zählen Krähen dazu und haben in mehreren Jahren dafür gesorgt, dass Störche nicht einziehen mochten (z.B. 2012). Es waren Ideen gefragt, um dieses Problem zu lösen (siehe unsere Impressionen aus vergangenen Jahren). Wenn dann am Ende doch alles gut gegangen ist, wartet der Brutstorch nicht nur auf (s)ein Weibchen; er macht sich auch gleich mal nützlich mit Haushaltspflege, sprich Ausbesserungsarbeiten am Nest.

Üblicherweise folgen die weiblichen Störche ca. 2 Wochen später. Meistens finden dann auch die gleiche Paare zusammen; insbesondere dann, wenn sie im Vorjahr erfolgreich gebrütet hatten. Störche pflegen also eine andauernde Partnerschaft. Manchmal erkennt der wartende Storch sein Weibchen in enorm großer Entfernung; die Freude darüber ist dann auch sichtbar und beeindruckend. Zur Begrüssung wird natürlich ordentlich “geklappert”. Der Familien-Zusammenhalt gilt allerdings nur für die Brut-Saison bei uns: im Winterquartier geht/fliegt man üblicherweise getrennte Wege (gilt also auch für Hin- und Rückflug). Schwierig wird es gelegentlich, wenn das Weibchen sich “verspätet” und dann ein Konkurrentin versucht den vermeintlich leeren Platz einzunehmen: auch das kann wieder zu länger anhaltenden Auseinandersetzungen und Kämpfen führen.

Die Brutzeit

Wenn alles gut geht, liegen irgendwann im März bis zu 5 Eier im Nest. Beide Elternteile wechseln sich beim Brüten ab, wobei das Weibchen nach Beobachtungen aber wohl größerer Zeitanteile investiert: die Brutablösung ist jedes Mal ein freudiges Ereignis und schön zu beobachten per Storchenkamera. Immer wieder wird zwischenzeitlich auch das Nest mit frischem Heu verschönert und ausgepolstert. Die Brutdauer beträgt gut 30 Tage: folglich sind Mitte April bis Anfang Mai die Jungstörche geschlüpft.

Dann beginnt eine kritische Phase: die Eltern müssen über die kommenden 2 Monate genügend Nahrung herbei schaffen. Störche sind nahezu “Allesfresser” beliebt sind Kleintiere wie Regenwürmer, Insekten, kleine Fische, Frösche, später auch Mäuse, Entenküken und Jungvögeln, Schlangen und auch Aas. Aber es gibt auch andere Luftbewohner, die wiederum den Nachwuchs der Störche als Beute betrachten. Deshalb bleibt in den ersten Wochen immer ein Elternteil bei den Jungen. Feindlich gesinnt kann natürlich auch das Wetter sein: insbesondere Kälteeinbrüche mit Hagel oder tagelanger Regen waren in den vergangenen Jahren kritisch. Bei zu viel Wasser von oben kann ein Nest verstopfen und einen See bilden. Je jünger die Tiere sind, desto größer die Gefahr zu ertrinken (siehe auch Impressionen aus den vergangenen Jahren).

Aufzucht und Beringung

Im Alter von 4 bis 6 Wochen erhalten die Jungstörche einen Kunststoffring am Bein, der mit einer individuellen Nummer versehen ist. Der Ring stört die Tiere in keiner Weise, sie können aber mit einem Blick durchs Fernrohr oder Teleobjektiv identifiziert werden. Das hilft bei Forschungsarbeiten: so lässt sich z.B. nachvollziehen wo und mit welchem Partner die Störche brüten, wohin ihre Reise in den Süden geht und wie sie zurückkommen. Alle relevanten Beobachtungsdaten werden in Deutschland vom Max-Planck-Institut (MPI) für Verhaltensbiologie in Radolfzell gesammelt (Weitergabe von Daten zur Beringung oder aus Beobachtungen ist z.B. eine Aufgabe von Storchen-Betreuern). Um den Ring in luftiger Höhe anzubringen sollte man schwindelfrei sein. Seit Jahren übernimmt Gustav Bickel bei uns diese Aufgabe: er ist Vorsitzender des Vereins Weissstorch Breisgau e.V. und langjähriger Betreuer zahlreicher Storchenpaare am Tuniberg und in der March. Die Eltern geraten übrigens bei diesem Besuch nicht in Unruhe und warten einfach ausserhalb des Nestes (siehe auch Beitrag zur Störche Beringung 2022).

Wenn irgendwann im Juni der Nachwuchs kräftig genug erscheint und auch immer mehr Futter anfordert, gehen (fliegen) beide Elternteile gleichzeitig auf die Nahrungssuche. Natürlich wird es zu dieser Zeit auch immer enger im Nest: trotzdem schön zu sehen, wie die Familie am Abend zusammenrückt und jeder im wahrsten Sinne des Wortes “sein Plätzchen findet”. Parallel wird der Platz aber auch aus einem anderem Grund knapp: die Jungstörche starten mit Flugversuchen, wobei die ersten (Trocken-)Übungen primär zur Kräftigung der Arm-Muskulatur dienen, also Flügelschlagen.

Flügge werden

Im Juli wird das Übungsprogramm dann konkreter: die Jungen breiten ihre Flügel aus, hüpfen im Nest hoch und gleiten bald automatisch darüber (“vom Winde verweht”).  Immer höher, immer weiter; manchmal ist der Mut oder Leichtsinn auch etwas zu groß und so folgt am Ende eine Notlandung auf dem Boden der Tatsachen. Wenn es der Nachwuchs dann nicht wieder zurück ins Nest schafft, hilft die Aufzuchtstation von Vereins Weissstorch Breisgau e.V. in Reute. Nebenbei: Storcheneltern hier in Betzenhausen landen auch gern mal auf der Gaskugel, wenn es ihnen zu eng und zu bunt wird im Nest und sie ihren Nachwuchs lieber mit etwas Abstand betrachten möchten.

Kontinuierlich steigt im Juli bei den Jungstörchen der Drang, das Nest zu verlassen und rauszufliegen in die Welt: allerdings bleibt diese Welt zunächst noch recht übersichtlich und nennt sich z.B. Dreisam mit umliegenden Flächen oder anderen landwirtschaftlich wenig genutzten Bereichen in der Nähe Freiburg. Es sind gemeinsame Wochen der Futtersuche, denn auch das will erst mal gelernt sein. Letztendlich sollen die “jungen Leute” es am Ende ja bis nach Afrika schaffen. Und zwar allein! Bis zur weiten Reise bleibt die Familie also erstmal zusammen.


Winterquartier der Westzieher

Der August hat ein klares Ziel: Abflug ins Winterquartier

Weißstörche aus dem Breisgau gehören zu den Westziehern, d.h. sie fliegen südwärts über Frankreich nach Spanien und Portugal. Sie fliegen immer in Gruppen: trotzdem ist es nicht die reine “Gruppendynamik”, die den Weg bestimmt. Es scheint den Störchen angeboren, dass sie aufbrechen und dass sie den westlichen Weg wählen. Die Zahl der Störche, die über Gibraltar weiter nach Westafrika fliegt, hat in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich abgenommen, aber manche wagen es trotz allem sogar noch bis zum Nigerdelta. Unsere Störche haben sich wohl in den letzen Jahren westlich von Madrid aufgehalten (belegt durch Sichtung über die Ringe).

Video: Die Weisheit des Schwarms – die globale Reise der Störche (knapp 4 min)

Egal wie weit die Reise auch geht: es ist eine Meisterleistung, eine solche Strecke mit so wenigen Flugstunden zu überstehen. Das gilt vor allem für die Jungstörche und leider sind dort die Verluste auch besonders hoch. Aber wie so häufig: die Technik macht’s möglich! In diesem Fall heisst die Flugtechnik “Ausnutzung der Thermik” um in die Höhe zu gelangen und dort kräftesparend zu gleiten. Um solche Aufwinde zu erkennen, braucht es wiederum Erfahrung. Wer sie hat, wird auch schnell zum Anführer der jeweiligen Reisegruppe: eine Erkenntnis aus dem Jahr 2018, die Störche mit Sendern dem Max-Planck-Institut geliefert haben (ein Video vom dortigen Institut für Verhaltensbiologie zeigt sehr schön dieses Flugverhalten von Gruppen bei Aufwinden). Störche mit diesen Fähigkeiten sind dann auch häufiger als Weitflieger unterwegs nach Westafrika, die Route führt über die Meerenge von Gibraltar (gerade für dieses Teilstück gilt: non-stop). Etwa 100 bis 150 km werden im Durchschnitt pro Tag zurückgelegt: von Betzenhausen nach Madrid dürften unsere Störche also etwa 10 Tage unterwegs sein (ca. 1250 km von hier).

Orientierung

Zugvögel: wohin es Vögel im Winter zieht, wie sie sich orientieren und wie sie auch wieder zurückfinden, das hat die Menschen immer fasziniert (neben dem Fliegen selbst natürlich auch). Bei Interesse an den Flugrouten der Störche: einige Tiere aus dem Breisgau tragen inzwischen kleine Sender. Über die App “Animal Tracker” lässt sich erkennen, wohin deren Reise in den Süden geht.  Einen Sender haben insbesondere diejenigen Störche erhalten, die in der Aufzuchtstation in Reute betreut werden mussten: so möchte man u.a. erkennen, ob sie andere Routen wählen als die frei fliegenden Störche.

Im Winterquartier

Angekommen: das Leben der Störche bei uns können wir beobachten; also müssen hier auch noch ein paar Sätze folgen, wie es denn im Winterquartier aussieht. Das Zusammensein als Paar und in der Familie gilt ja nur für die Zeit der Brut-Saison. Die Anwort ist wohl ein “Leben in der WG”: Gruppen von Störchen besetzen ganze Bäume als Schlafstelle, oder sie haben Astgeflechte als Nester, die eng aneinander gebaut sind (z.B. in Bäumen, auf Dächern alter Häuser oder auf Mauern). Sie sind auch gemeinsam unterwegs zur Nahrungssuche. Natürlich bevorzugt der Storch auch im Winterquartier Gegenden mit Flussniederungen, Teichen und feuchten Wiesen um die passende Nahrung zu finden; auch Reisfelder mit Krebsen und afrikanische Gegenden mit Heuschrecken. Häufig waren es in vergangenen Jahren auch offene Mülldeponien, die Störche in Spanien angezogen haben, eine Art “Feuchtgebiet unserer Zivilisation”, in dem es neben Essensresten auch Kleintiere gibt, die zum Speiseplan des Storchs passen (siehe auch Arte-Dokumentation weiter hinten). Doch auch diese Mülldeponien werden eher weniger; unklar, wie es weiter geht.

Auch wenn unser Storchenpaar der letzten Jahre wohl seinen Winter in Spanien verbracht hat: immer noch beachtlich viele Störche zieht es weiter nach Afrika, über die Sahara bis in die nachfolgenden Feuchtgebiete z.B. von Tansania. Die Überlebenden befinden sich danach ggf. in Gesellschaft von Giraffen und Elefanten. Eine beeindruckende Dokumentation von Arte beschreibt diesen Flug und auch die Strapazen, denen insbesondere Jungstörche dort ausgesetzt sind (siehe Hinweise zur Doku weiter unten).

Daheim geblieben

Inzwischen gibt es auch Störche, denen die Strapaze der Reise in Süden nicht gefällt und deshalb gleich hier bleiben. Wer auch immer zuerst auf diese Idee gekommen ist: vielleicht war es ein Versehen oder einfach ein Ausprobieren. Es funktioniert, solange Würmer, Mäuse, Schnecken oder Fische zu finden sind. Grundsätzlich können Störche ihre Wärme gut speichern (besser als z.B. kleine Singvögel) und kühlen deshalb auch nicht so leicht aus. Und da vergangene Winter auch nicht mehr so streng waren wie früher, hat es einfach geklappt. Häufig wird dieser Erfolg auch an die nächste Generation weitergegeben; inzwischen ist betrachtet auf das ganze Land ein merklicher Anteil, der das Daheimbleiben gelernt hat.

Zum Schluss: Das Leben der Störche ist gefährlich; ganz besonders im ersten Lebensjahr und damit auch beim ersten Flug ins Winterquartier. Geschätzt nur 20% dieser Jungtiere überleben das erste Jahr: Hochspannungsleitung sind nach aktuellem Stand die größte Gefahr, natürlich auch ander Raubtiere zu Lande und zur Luft. In manchen Regionen wird der Stoch gejagt.


Arte-Dokumentation “Zugvögel”

Wer sich für das Leben der Störche und ihre Flugrouten interessiert, sollte sich auch etwas Zeit nehmen für die Arte-Dokumentation “Zugvögel”, in der erstmals die Reise von Zugvögeln mit Helikopter-Kameras begleitet wurde. Die komplette Dokumentation besteht aus 4 Folgen, die gelegentlich auf den bekannten Doku-Kanälen als Wiederholung gezeigt wird. Aktuell geplant für April 2021, siehe ARD-Programmhinweis (dann sicher auch in der Mediathek).

Arte-Video: Zugvogel Storch (knapp 30 min)

Auszüge dieser Doku mit Bezug auf die Reise und den Flug der Störche sind in einem Zusammenschnitt auch auf Youtube zu sehen, Titel  ARTE – Zugvogel Storch. Der Kamera-Helikopter begleitet im Film die Störche auf der Westroute bis nach Tansania. Beschrieben und gezeigt wird auch hier das Flugverhalten mit Ausnutzen von Aufwinden. Begleitet werden Jungstörche aus einem Ort in Rheinland-Pfalz, die sich Ende August auf den Weg in den Süden machen: vorbei an Freiburg (!), über Genfer See, Südfrankreich nach Spanien. Auch das Leben auf spanische Müllkippen ist dokumentiert. Warum sich welches Tier für den Weiterflug entscheidet bleibt auch hier eine offene Frage. An der Meer-Enge von Gibraltar sammelt sich eine große Gruppe mit mehreren Hundert von Störchen: Konzentration vor dem Not-Stop Flug über Wasser (Störche fliegen normalerweise nur über Land um besagte Aufwinde zu nutzen und sie sind Nichtschwimmer). Auch bei diesem anstrengenden 20km Teilstück ist erstmals ein Kamera-Helikopter dabei. Noch größer wird die Gefahr mit Überquerung der Sahara: bis zu einem Drittel der beteiligen Jungstörche verliert das Leben. Einige der Störche tragen Sender und sie alle haben als Ziel die Feuchtgebieter südlich der Wüste (vor allem in Tansania).

Hier die ursprüngliche Beschreibung zur Komplett-Dokumentation Zugvögel:

Warum nehmen Zugvögel Jahr für Jahr die Strapazen eines langen Fluges auf sich? Die Dokumentation begleitet Zugvögel mit atemberaubenden Luftbildern von ihren Reisen aus der Vogelperspektive – im Dienste der Wissenschaft. Der Kamera-Helikopter überquert mit Störchen gemeinsam die gefährliche Straße von Gibraltar und begleitet sie in der Luft bis nach Tansania und Kenia.

Diese Dokumentation begleitet Jungstorch Borni auf seiner ersten langen Reise nach Afrika. Allein – lange vor seinen Eltern – zieht Borni mit seinen drei Geschwistern Richtung Süden, eine gefährliche Reise mit zahlreichen abenteuerlichen Etappen.

Der Flug mit Tausenden anderer Störche über die Camargue und die Straße von Gibraltar wird dabei erstmals von einer gyrostabilisierten Helikopter-Kamera begleitet. Um herauszufinden, wo die Zugvögel den Winter verbringen, zeichnen möglichst kleine und leichte Hightech-Sender jede Flugbewegung eines Vogels als GPS-Koordinaten auf und melden dazu Flughöhe und -geschwindigkeit, Luftwiderstand sowie Energieverbrauch. Damit wird man in Zukunft Erstaunliches per Vogelzug erfassen und vorhersagen können – von lokalen Windverhältnissen bis zu Unwettern, drohenden Erdbeben oder Riesenheuschreckenplagen. Denn Änderungen der Routen haben immer einen Grund. Nur wenn es sich lohnt, lernen Tiere im Laufe der Evolution zu wandern, meist auf der Suche nach Nahrung oder besseren Brutrevieren.

Doch Zugvögel leben gefährlich, der Vogelzug war schon immer eine Frage des Überlebens. Von 20 Milliarden Singvögeln weltweit sterben inzwischen jedes Jahr 10 Milliarden. Die meisten Vögel, die wir aus unseren Gärten kennen, ziehen über unsere Köpfe hinweg, wenn wir schlafen. Welche Gefahren ihnen im Schutz der Dunkelheit dennoch drohen, macht eine Animation der nächtlichen Massenwanderung sichtbar. Peter Berthold, Deutschlands Guru unter den Vogelforschern: “Meine persönliche Prognose ist, dass wir, wenn die Klimaerwärmung so weitergeht wie jetzt, in hundert Jahren bei uns keine Zugvögel mehr haben.”

Dokumentarfilm Deutschland 2016 | arte


Weitere Fundstellen zur allgemeinen Info

Die hier genannten Videos (und weitere) haben wir auch auf dem Youtube-Kanal des Bürgervereins von Betzenhausen vermerkt: siehe dortige die Playlist “Störche” .

Natürlich ist der Weißstorch auf Wikipedia beschrieben. Der Storch ist Wappen des Nabu, er war Vogel des Jahres 1984 und 1994, folglich gibt es beim Nabu auch viel zu lesen über den Weißstorch selbst und das Flugverhalten in Richtung Süden.

Die Forschungsergebnisse beim Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie bringen z.B. Erkenntnisse darüber, wie die Flugkünste selbst über das Flugziel der Störche mitentscheiden. Zum Flugverhalten in Gruppen: ein Video vom Max-Planck-Institut zeigt, wie eine Gruppe von 27 Störchen gemeinsam den Aufwind nutzen, und wie wenige Flügelschläge sie dabei brauchen (2 Minuten Video).

Als erste Wahl bei Fragen zum Weißstorch im Breisgau hier noch ein Hinweis auf den Verein Weissstorch Breisgau e.V. mit seiner Aufzugstation in Reute; der Verein führt auch eine Statistik zur Entwicklung des Bestandes im Breisgau.

Wenn es um eine schöne Darstellung für Kinder geht, möchten wir die nachfolgende Doku (Youtube-Video) empfehlen: “Wo klappert der Storch? | Reportage für Kinder |Anna und die wilden Tiere”.

Vor ca. 50 Jahren war der Weißstorch bei uns fast komplett verschwunden; so wurde er zum Wappentier des Nabu. Der Bestand hat sich aber inzwischen sehr gut erholt. Dazu hat das Nest auf dem Turm der St. Thomas Kirche ja auch seinen Beitrag geleistet: im Mai 2009 erhielt die Kirche St. Thomas dafür die Nabu-Plakette “Lebensraum Kirchturm” (siehe Geschichte der Störche in Betzenhausen ).

Zum Abschluss jetzt muss es noch ein Tip her, falls Sie doch gern mal ein Buch zur Hand nehmen und etwas über die Zeit wissen möchte, wie der Storch in Europa wieder heimisch wurde und wie man mit ersten Sendern und auf abenteuerliche Weise seine Flugrouten und Winterquartiere feststellte.  Storchen-Experte und Biologe Holger Schulz ist dafür genau der Richtige; wir empfehlen also gern sein Buch “Boten des Wandels: Den Störchen auf der Spur“.

Bauen mit Holz im Obergrün?

Aktuell März 2021: neue Beiträge auch wieder in der Badischen Zeitung mit den Themen Holzbau und bezahlbares Wohnen und Große Holzbauten sind noch die Ausnahme (siehe Hinweise weiter unten im Text)

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Holzbau hat Zukunft!

Eigentlich sieht das auch die Stadt Freiburg so und bietet darum seit Anf. 2020 ein recht einmaliges Förderprogramm. Fachkundige Handwerksbetriebe haben wir viele in der Regio; passendes Holz ohnehin. Dazu noch der Naturpark Obergrün in direkter Nachbarschaft: da sollte sich doch ein Baustil empfehlen, der diesem Umfeld angemessen wäre!  Wenn Holz nicht hier, wo dann?

Holz steht für umweltfreudliches und nachhaltiges Bauen; aber hier noch einige weitere Vorteile in Stichworten (es gäbe viel mehr zu berichten):

  • Stabilität: in Wuchsrichtung ist Holz sogar tragfähiger als Mauerwerk und das bei weit geringerem Gewicht.
  • Holzbauten sind brandsicher; es gelten die gleichen Regeln wie bei “normalen” Gebäuden.
  • Schallschutz: das war vielleicht früher ein Thema, aber dank vieler Innovationen in den letzten Jahrzehnten sind die Anforderungen an erhöhten Schallschutz heute durchgängig erfüllt.
  • Holzhäuser lassen sich bestens vorfertigen; also ist die Baustelle schneller fertig und es gibt dort weniger Dreck und Lkw-Verkehr.
  • Ein Holzbau hat ein wunderbares Raumklima und Wohngefühl.

Holz = Schwarzwaldhaus ? Das gilt schon lange nicht mehr. Die Übersicht Holzbau-Projekte in Freiburg (PDF) der Architektenkammer Freiburg in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg zeigt eine Auswahl an Ideen. Im Mooswald hat z.B. Familienheim Freiburg 2018 ein modernes Mehrfamilienhaus als Holzbau errichtet (siehe zugehörige Presse-Mitteilung). In Freiburg Weingarten entsteht z.Z. ein 8 stöckiges Hochhaus aus Holz (für die Stadt Freiburg sicher auch ein Prestige-Objekt) und auf einem Parkhaus im Zentrum soll mit Holz aufgestockt werden (sicher eine gute Idee ).

Gerade hier in Betzenhausen (nur einige hundert Meter entfernt vom Obergrün) wurde schon vor 30 Jahre eine Formation mit innovativen Holzhäusern gebaut, die bundesweit Beachtung fand: vom Deutschen Bauherrenpreis 1992 (pdf) bis “Schöner Wohnen”. Jahre vor der Stadtteil-Entwicklung im Vauban waren es die ersten Baugruppen in Freiburg, anfangs auch gern als “Oeko-Siedlung” bezeichnet: hier das ursprüngliche Projektblatt bzw. ein Bericht im Bürgerblättle 133 von 1995 (pdf). Mit ähnlichem Konzept und den gewonnenen Erfahrungen folgten später Holz-Projekte in anderen Ortsteilen wie  Opfingen und Au.

In Berlin soll bald das größe Holzbauviertel weltweit entstehen. Im Obergrün könnte Freiburg – bzw. der verantwortliche Bauträger – in kleinem Maßstab zeigen, dass man es auch hier “drauf hat”! Und dabei vielleicht auch weg kommen von 08-15-Architektur. Was würde wohl der Freiburger Gestaltungsbeirat zu einer solchen naturnahen Bauweise am Park Obergrün sagen?

Klimaschutz ist ein zentraler Punkt, der für Holz spricht: es war sicher auch der entscheidene Grund für das bereits erwähnte Förderprogramm der Stadt Freiburg. Man schätzt, dass ca. 11% der weltweiten CO2 Emmissionen durch die Bauindustriee und deren aktuelle Werkstoffe verursacht werden (z.B. durch hohen Energie-Verbrauch bri der Herstellung von Zement / Beton). Bäume dagegen entziehen der Atmosphäre CO2 und unser Ziel muss es sein, dass dieses CO2 über lange Zeit im Holz gebunden bleibt.

Abschliessend noch eine andere Perspektive: der heimische (Schwarz-)Wald hat in den letzten Jahren sehr gelitten, denn Sturmschäden und trockene Sommer lassen inzwischen ein wirkliches Waldsterben befürchten; siehe Waldzustandbericht 2020 (pdf)). Als Vorbote gibt es seit Jahren ein Überangebot an Holz, insbesondere Schadholz, das aus dem Wald gebracht werden muss. Andernfalls würde der Borkenkäfers noch unkontrollierter wüten: durch die warmen Winter fühlt er sich ohnehin immer wohler hier. Der Holzpreis ist teilweise so sehr in den Keller geraten, dass sogar Export auf internationale Märkte zum Mittel der Wahl wurde (wobei Corona das zeitweise wieder verhindert hat). In dieser schwierigen Lage ist eigentlich die nachhaltige Holzverwertung (z.B. durch lokalen Holzbau!) ein Gebot der Stunde: zur Unterstützung der heimischen Forstwirtschaft und damit letztendlich auch zur Erhaltung des Waldes.


Nehmen wir doch unsere politischen Vertreter beim Wort…

Eine Stadt Für Alle (Gregor Mohlberg): “Dem Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen muss mehr und mehr die Zukunft gehören. Neben dem Verkehr ist der Bereich Bauen und Wohnen einer der wesentlichen Eintragsmomente für CO2 seitens privater Haushalte.”
Weiter zum vollständigen Beitrag im Gemeinderat am 22.10.2019.

SPD Fraktion ( Ernst Lavori ): “Wir möchten aber einen echten Anreiz schaffen für mehr Holz und mehr Klimaschutz durch Holzverwendung. Andere Städte wie Hamburg oder München machen uns das schon seit längerem vor“.
Weiter zum vollständigen Beitrag im Amtsblatt-Artikel Nr. 737 vom 15.02.2019

Die Grünen (Dr. Maria Hehn): „Mehr verbautes Holz, das bedeutet mehr gespeichertes CO2. Das ist die richtige Antwort auf die aktuelle Herausforderung, möglichst viel CO2 langfristig zu binden.
Weiter zur Pressemitteilung vom 18.10.2019

Freiburg Lebenswert (Dr. Wolf-Dieter Winkler): “Die Baumeister vergangener Jahrhunderte haben sich nicht nur bei Gebäuden aus Stein wie dem Freiburger Münster, sondern auch im Holzbau ein phänomenales Wissen angeeignet, das einen nur ehrfürchtig werden lassen kann. Diese Gebäude werden Jahrhunderte alt. Es ist daher völlig unverständlich, dass dieses Wissen weitgehend verloren ging bzw. einem architektonischen Verständnis Platz machen musste, das einen grausen lässt.”
Weiter zum vollständigen Beitrag im Gemeinederat am 23.10.2018.

JUPI Fraktion (Lukas Mörchen):  “Es gibt ein Potential an Bauvorhaben, die mit einer nennenswerten Holzverwendung umgesetzt werden können Deshalb müssen wir die Verwendung von Holz bei allen Bauvorhaben fördern, um ernsthafte Schritte zum Erreichen unserer Klimaschutzziele zu machen“.
Weiter zum vollständigen Beitrag im Gemeinderat am 5.2.2019

Ministerpräsident Winfried Kretschmann: “Holz als Baustoff ist eine der effektivsten, ökonomisch sinnvollsten und rasch wirksamsten Varianten zur CO2-Minderung. Durch diese gute Öko-Bilanz hat der Holzbau eine große Bedeutung für den Klimaschutz. Deshalb setzt sich die Landesregierung entschlossen dafür ein, den Anteil der Holzverwendung im Bauwesen weiter zu steigern.”
Aus dem Vorwort zum 5. Holzbau-Forum in Donaueschingen, Mai 2020.


Beiträge in der lokalen Presse (eine Auswahl)

Große Holzbauten sind noch die Ausnahme:  “Naturpark Südschwarzwald wirbt für Mehrfamilienhäuser aus Holz, doch die sind noch die Ausnahme. Eigentlich müsste der Bau von Häusern aus Holz boomen. Denn nicht nur im Schwarzwald wartet wegen der Borkenkäferplage viel Holz auf eine nachhaltige Verwertung….” (weiterlesen Badische Zeitung vom 19. März 2021)

Holzbau und bezahlbares Wohnen muss kein Wiederspruch sein: “In Staufen entsteht in einem Modellprojekt erschwinglicher und nachhaltiger Wohnraum / Erste Wohnungen dieses Jahr fertig. Eine der drängendsten Fragen der Zeit ist neben der Energiewende nach wie vor der Bau bezahlbarer Wohnungen. Eine Antwort auf beide Fragen gelingt in Staufen… Energiekonzept entlastet Mieter: Auch hier lohnt ein Blick auf die Ökobilanz…”(weiterlesen Badische Zeitung 17. März 2021)

Interview mit Dipl. Ing. Rainer Probst mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Architektenkammer im Bezirk Freiburg/Südbaden Tenor: insbesondere die Freiburger Architektenkammer ist von den Möglichkeiten überzeugt, die der Holzbau ermöglicht (weiterlesen  Badische Zeitung vom 8. Dez. 2020). (siehe auch Hinweis unten auf Muster-Projekte der Kammer).

In Freiburg Weingarten entsteht im Jahr 2020 ein 8 stöckiges Prestige-Objekt aus Holz (weiterlesen Badische Zeitung vom 8. Dez. 2020).

Wald, Forstwirtschaft, Holzbau im (Klima)Wandel: “Der dritte trockene Sommer in Folge hat seine Spuren im Wald hinterlassen. Im Zusammenspiel mit Borkenkäfer und Coronapandemie hat sich die Situation dieses Jahr extrem zugespitzt….” (weiterlesen bei Wirtschaft im Südwesten Okt. 2020).

Infos rund um Holz und Holzbau

“Bauwerk Schwarzwald” heißt ein vom Land Baden-Württemberg geförderte Netzwerk zur Erforschung der besonderen schwarzwaldspezifischen Baukultur, zur Beratung zukunftsweisenden Gestaltung und zur Unterstützung von Aus- und Weiterbildung. Auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit gehören zu den Zielen, für die “Bauwerk Schwarzwald” mit Kammern, Verbänden, Einzelinitiativen und Privatpersonen kooperiert.  siehe www.bauwerk-schwarzwald.de

Die Übersicht Holzbau-Projekte in Freiburg (PDF) der Architektenkammer Freiburg in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg zeigt einige Ideen.

Wer in Freiburg ein Gebäude aus Holz baut,  oder mit Holz aufstockt, kann einen Zuschuss der Stadt bekommen. Freiburg scheint die erste Stadt im Land mit einem solchen Fördertopf zu sein: zeigt es doch auch die Priorität, die der Holzbau in Freiburg eigentlich hat. Das zugehörige Förderprogramm gibt es seit Jan. 2020.

Alle drei Jahre vergibt das Land Baden-Württemberg diverse Preise für besonders gelungene Architektur und Innovationen; siehe www.holzbaupreis-bw.de.

Viele Hintergründe zum Bauen mit Holz in unserer Region bietet www.pro-holz-schwarzwald.com. u.a. mit Beispielen unterschiedlicher Holzbauen. Als download zu finden ist hier auch die Broschüre “Holzbauten in Südbaden. 100 ausgewählte Projekte“.

Auf dem ehemaligen Flughafen Tegel soll in den nächsten Jahren das größte Holzbauviertel  weltweit entstehen; siehe Bericht bei rbb24.

Dass “andere Städte wie Hamburg und Berlin schon weiter sind” wurde oben schon zitiert; hier also z.B. ein Fernsehbeitrag des NDR.

Der Waldzustandbericht 2020 (pdf) für Baden-Württemberg.


Sonstige Quellen zum Holzbau

Waldbesitzerinformationen bei www.waldgenossenschaftdtw.de/aktuelles

Der aktuelle Holzmarkt bei www.fbg-kleines-wiesental.de

Die Holzbauoffensive Baden-Württemberg hier www.holzbauoffensivebw.de/de

Forstpraxis: “Am Holz führt kein Weg vorbei”, siehe www.forstpraxis.de

 

Happy Birthday: 20 Jahre Wikipedia (2021)

Welch ein Erfolg: über 50 Millionen Seiten sind heute in Wikipedia zu finden. Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass dies möglich ist. Am 16. März 2001 wurde die deutsche Version unter Web-Adresse www.wikipedia.de vorgestellt; zwei Monate zuvor hatte die engl. Version das Licht der Web-Welt erblickt. Zum Jubiläum gibt es natürlich eine Sonderseite 20.wikimedia.de mit vielen Online-Veranstaltungen und Glückwünschen prominenter Wissenvermittler wie Jean Pütz, Ralph Caspers und Ranga Yogeshwar.

Wikipedia ist eine der meistbesuchten Seiten im Internet und dabei eher „unscheinbar“: keine blinkenden Animationen und Bilder, nur ein Logo und Schrift in Schwarz und Blau. Glaubhafte Information steht im Mittelpunkt. Wikipedia sieht damit auch ein wenig aus wie „von gestern“, denn das Design hat sich in den letzten 20 Jahren kaum geändert. Wikipedia ist also inzwischen eine verlässliche Konstante in unserer kurzlebigen Internet-Zeit!

Hinter dieser freien Enzyklopädie steckt kein mächtiger Konzern, sondern eine Stiftung mit Sitz in San Francisco: kein Google, kein Facebook (sie sind sogar mit eigenen Initiativen gescheitert). Es sind freiwillige Autorinnen und Autoren, die weltweit für das „freie Wissen“ schreiben. Im Grunde also ehrenamtlich Tätige. Dabei hätte der Gründer Jimmy Wales mit der Idee des „Online-Lexikons“ sehr reich werden können. Aber die Idee war ihm wichtiger: anfallende Kosten werden bis heute über Spenden gedeckt und das sind nicht wenige (bei fast 100 Millionen Dollar jährlich liegt der Aufwand inzwischen).

Wer schaut heute noch in einem Brockhaus nach? (Pflege 2014 eingestellt nach der 21. Ausgabe). Junge Menschen wüssten vermutlich kaum noch, wie darin etwas zu finden wäre. Nur ein Beispiel dafür, wie Wikipedia unser Denken und Handeln beeinflusst hat.

Hier geht es zur Geburtstagsseite 20.wikipedia.de und die liefert auch gleich noch ein paar beeindruckende Zahlen zum Geburtstagskind: mehr als 55 Millionen Artikel weltweit, davon ca. 2.5 deutschsprachig, 1.000.000.000 Aufrufe allein für deutsche Artikel pro Monat, ca. 80.000 Mitglieder im Verein Wikipedia Deutschland…

Ein Thema von Betzenhausen ?

Aber warum machen wir den Geburtstag dieses globalen Unternehmens hier zum Thema? Ganz einfach, weil es bei Wikipedia auch so viel über unseren Stadtteil zu entdecken gibt!

Was wir noch anfügen möchten…

In unserem Land wird viel gelesen und geschrieben: vielleicht ist deshalb die deutsche Ausgabe von Wikipedia auch die viertgrößte der Welt. Doch leider sind auch bei uns nur ca. 10% der Schreibenden Frauen (wobei die Zahl geschätzt ist, da häufig mit Pseudonym geschrieben wird). Und dabei sucht Wikipedia schon lange intensiv nach weiblicher Verstärkung! Ein großes Ungleichgewicht gibt es leider auch in der geografischen Verteilung: die Autor*innen und Leser*innen stammen überwiegend aus den Industrie-Nationen der westlichen Welt.

Bei dieser Größe bleibt es nicht aus, dass auch mal Inhalte falsch sind. Überraschenderweise kam das aber bisher eher selten vor im Vergleich zur unglaublichen Menge an Themen, die behandelt werden. Und wenig auch im Vergleich zu dem, was sonst an „alternaiven Wahrheiten“ bewusst und unbewusst inzwischen in die Welt gesetzt wird. Das zeigt auch, wie wirksam inzwischen das interne Qualitätssystem bei Wikipedia geworden ist.

Doch diese Qualität hat auch ihren Preis bzw. bedeutet Aufwand, z.B. durch verpflichtende Quellenangaben, durch ein eingespieltes, gegenseitiges Korrektur-System und viele Regeln. Glaubwürdigkeit und Wahrheit als erklärte Ziele können sehr anstrengend sein für die Beteiligten einer Diskussion. Leider hat dieses Streben nach dieser Qualität auch einen weiteren Nachteil: in Ländern und Sprachen mit wenig niedergeschriebenen Quellen, ist auch Wikipedia weniger gut vertreten. Dort haben es auch die Wikipedia-Autor*innen schwerer (z.B. im gesamten Afrika). Fast schon zu erwarten: auch so manchem politischen System ist diese Informationsbreite und Qualität nicht geheuer (Wikipedia dort also gesperrt).

Fazit: Wikipedia ist sicher die größte Wissenssammlung, die je zusammengetragen wurde. Manche sprechen sogar von einem „Weltwunder“. Geschaffen fast ausschließlich in ehrenamtlicher Arbeit von einer Gemeinschaft, die überwiegend aus Nicht-Profis besteht (bisher haben sich über 3,5 Millionen Autor*innen registriert).


Der Text basiert auf einem Beitrag im Bürgerblättle, Ausgabe April/Mai 2021.

Siehe auch späteren Beitrag in der Badischen Zeitung (Januar 2023): “Wie sich das Internetlexikon Wikipedia gegen Fake-News behaupten muss” (ggf. mit eingeschränktem Zugriff).

Erweiterung Anne-Frank-Schule und Kita Fang-die-Maus

Aktueller Stand und Zusammenfassung:

Seit Frühjahr 2019 wird am Erweiterungsbau gearbeitet (geplantes Ende für das Gesamtprojekt ist 2024). Stand Febr. 2021 ist der Anbau auf der Südseite der Anne-Frank Schule in Richtung Obergrün-Park fertiggestellt. Jetzt wird die Schule abschnittsweise saniert. Teil des 2. Bauabschnittes wird auch ein kleiner eingeschossiger Anbau auf der Haupteingangsseite sein, in dem der Verwaltungsbereich und das Lehrerzimmer untergebracht werden.

Einen ausführlichen Bericht darüber gibt es im Freiburger Amtsblatt vom 26. Febr. 2021. Auch die Badische Zeitung berichtete am 13. Febr. 2021 ausführlich darüber (Online Ausgabe evtl. nur eingeschränkt abrufbar).

Auch Bürgermeister Martin Haag freut sich, dass der Erweiterungsbau „in Betrieb“ gehen kann, sobald die Schulen pandemie-bedingt wieder öffnen können. „Besonders gefällt mir die ansprechende Holzfassade, die sich im Endausbau an den Gebäudeteilen entlangziehen wird. Ich freue mich auch, dass der Zeit- und Kostenrahmen bisher eingehalten werden konnte.” Siehe passend dazu eine aktuelle Pressemitteilung (12.2.2021) der Stadt Freiburg.

Bei der Gelegenheit: eine angemessene Bebauung mit Holz haben wir uns ja auch kürzlich für das Baugebiet Obergrün gewünscht.


Mai 2019: Spatenstich Erweiterung Anne-Frank-Schule und Kita Fang-die-Maus

Am 28. Mai 2019 war Spatenstich für die Sanierung und Erweiterung von Schule und Kita an der Wilmersdorfer Straße. Jetzt folgt rege Bautätigkeit, die mehrere Jahre dauern wird.  Im Herbst 2024 soll das anno 1971 errichtete Gebäude dann optisch, baulich und energetisch den aktuellen Ansprüchen entsprechen. Die Schule wird um Unterrichtsräume und Ganztagesräume umfangreich erweitert. Am Ende wird es auch eine große Mensa geben, und Kreativräume, einen Forscherraum, einen Ruheraum, Spielezimmer und mehr. Aus der zweigruppigen Kita „Fang die Maus“ wird eine sechsgruppige Einrichtung werden.

Beim Spatenstich anwesend waren u.a. Baubürgermeister Martin Haag und Bürgermeisterin Gerda Stuchlik, sowie Vertreter aus Bauverwaltung, Schulverwaltung, Schulleitung, Bürgerverein und Lokalpolitik. Architekt Cornell Fuchs vom Waldkircher Büro fuchs.maucher.architekten.bda erläuterte seinen Entwurf, mit dem er 2017 die europaweite Ausschreibung gewonnen hatte.  Die dreigeschossige Erweiterung in Richtung Süden wird unmittelbar an den Bestand der Schule angebaut. Somit reicht ein Aufzug, um beide Gebäudeteile barrierefrei zu machen.

An die Nordseite des Bestandsbaus wird der Verwaltungsbereich der Schule angebaut und an die Westseite der größte neue Bauteil: die Cafeteria, der zweigeschossige Ganztagesbereich der Schule und die dann auf sechs Gruppen erweiterte Kita Fang die Maus. Da die Schule und die Kita seit jeher eng zusammen arbeiten, ist es sinnvoll, neben jenen Bereichen, die notwendigerweise optisch und akustisch zu trennen sind, auch gemeinsam nutzbare Bereiche einzurichten.

Auf dem Gelände der Schule fallen der Betrachterin gleich der reiche Baumbestand und die schützenswerte Blumenwiese auf. Allerdings wird es notwendig sein, einige Bäume zu fällen, auch um die rückwärtig liegende, besonders schützenswerte Wiese zu schonen. Ende 2020 wird das Gebäudemanagement hier einige Großbäume umpflanzen; und die Ersatzpflanzungen für die gefällten Bäume kommen allesamt wieder auf das Gelände der Schule.

Die Gesamtkosten für dieses Bauprojekt betragen rund 27,6 Millionen Euro (ohne Ausstattung). Davon entfallen 15,2 Millionen auf die Schulerweiterung, 6,4 Millionen auf die Schulsanierung und 6 Millionen auf den Kita-Neubau.


Die Anne-Frank-Schule

Im Sommer 1971 wurde die Schule fertiggestellt. Eingezogen sind damals zunächst neun Grundschulklassen und zusätzlich sieben Gymnasialklassen (letztere wechselten nach einem Jahr zum Schulzentrum West, dem heutigen “Wentzinger-Gymnasium”).

Inhaltlich entwickelte sich die Schule ab den 1980 Jahren immer mehr in Richtung Reformpädagogik; entsprechend diesem Konzept wurden z.B. ab Mitte der 1990er Jahre die ersten jahrgangsübergreifenden Familienklassen gebildet. Gleichzeitig wurde aber in dieser Zeit auch der Platz bereits knapp: Abhilfe konnten zusätzliche Pavillonräume schaffen.

Seit den 1990er-Jahren wird der Schulbetrieb durch eine Kernzeitbetreuung ergänzt: anfangs ein Angebot der Caritas, inzwischen betreut von einem privaten Trägerverein AUB. Wenig später wurde das schulische Angebot durch eine Hausaufgabenbetreuung ergänzt.

Im Jahr 2001 suchte das Schulamt eine Schule, die bereit war, gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung durchzuführen. Entsprechend dem Konzept der Reformpädagogik fanden sich an der Anne-Frank-Schule wieder Lehrer*innen, die bereit waren, diese ersten Gedanken an Inklusion aufzunehmen.

Die Zusammenarbeit aller am Schulleben Beteiligten war der Schule in all den Jahren seit Gründung besonders wichtig. Zum Ausdruck kam dies auch im Umbau des Schulhofs im Jahr 2008/09, der vorher eher ein tristes Dasein fristete und jetzt eine “Bewegungslandschaft” mit vielen Spielgeräten bietet.

Seit vielen Jahren gibt es eine schöne Kooperation mit dem benachbarten Verein “Bauernhoftiere für Stadtkinder“. Hinter der Anne-Frank-Schule wurde Ende der 1980-Jahre am Mühlbach ein Feuchtbiotop angelegt, für das die Anne-Frank-Schule ab 1998 eine Bachpatenschaft übernommen hat (siehe Bericht zur Übergabe der Urkunde im Bürgerblättle 148). Gemeinsam mit den Freiburger Bachpaten und fleißigen Eltern wird das “Schulbiotop” regelmäßig gepflegt (siehe z.B. Bericht im Bürgerblättle 183 vom April 2007).

Die Erweiterung der Anne-Frank-Schule – zusammen mit dem Kindergarten “Fang die Maus” – ist eine konsequente Fortsetzung der bisherige Geschichte.

Für mehr Informationen siehe www.annefrankgrundschule.de

Die Kita “Fang die Maus”

Die Kindertagesstätte (Kita) „Fang die Maus“ ist einen Einrichtung der “Freiburger Kinderhausinitiative”.

Seit Gründung im 1989 ist sie Containern neben der Anne-Frank-Schule untergebracht; wunderschön umgeben von einem großen, mit vielen Bäumen und Sträuchern bewachsenes Außengelände (siehe Fotogalerie der Kita). Im Gebäude gibt es 2 Gruppenräume, mehrere Funktionsräume und Aktionsbereiche, die zum pädagogischen Konzept gehören (zusätzlich auch eine Küche). Das Team besteht aus ca. 8 pädagogischen Fachkräften.

Für mehr Informationen siehe Kita “Fang die Maus”.

Zentren-Aktivierungs-Konzept (ZAK)

Hintergründe:

Handel und Dienstleistung sind wichtig für Stadtteilzentren; bei fehlender Nahversorgung besteht die Gefahr, dass auch die Wertigkeit eines Stadtteils insgesamt verloren geht. Auch für die Stadtteilzentrum von Betzenhausen-Bischofslinde mit den Bereichen Obere Sundgauallee und Bischofslinde ist ein Strukturwandel zu befürchen.

Diese Gedanken führten in den vergangenen Jahren immer wieder dazu, sich über Fragen wie diese Gedanken zu machen:

  • Wie bleibt unser Stadtteil als Wohngebiet attraktiv?
  • Wie kann die Nahversorgung im Stadtteil erhalten und sogar gestärkt werden?
  • Wie können wir den öffentlichen Raum attraktiver und funktionaler gestalten ?
  • Ist die Straßenraumgestaltung noch zeitgemäß im Bezug auf den aktuellen Verkehr und umweltfreundlichere Lösungen in der Zukunft?
  • Wie lässt sich private Engagement stärken werden?

Als im Jahr 2007 die Planungen für ein neues Einkaufszentrum auf dem Brielmanngelände an der Berliner Allee konkreter (die heutigen “Westarkaden”), sahen viele Bewohner von Betzenhausen darin auch eine Bedrohung für die Attraktivität der Nahversorgung im eigenen Stadtteil. Das zeigte sich spätestens im Rahmen eines Bürgergesprächs im März 2007, das gemeinsam mit dem Bürgerverein Mooswald veranstaltet wurde. Der Bürgerverein teilte diese Bedenken und drängte die Stadt Freiburg zu handeln.

Als ein Ergebnis entstand das sog. “Zentren-Aktivierungs-Konzept (ZAK)” für Betzenhausen: ein Handlungskonzept für Umgestaltungen im Stadtteil, dessen konzeptionelle Ideen im Endbericht (PDF) zusammengefasst sind. Die Ausarbeitung war auch Voraussetzung für eine Teilnahme am Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ war. Dieser Förderantrag wurde im Oktober 2009 vom Gemeinderat beschlossen. Mit Realisierung des ZAK gründete sich 2012 auch die Interessengemeinschaft SuBi (= “Sundgauallee – Am Bischofskreuz”) mit Gewerbetreibenden, Dienstleister und Gastronomen, um den Umgestaltungsprozess zu begleiten.

Eine gute Übersicht über das gesamte Projekt bietet auch die zugehörige Web-Seite der Städtebauförderung, siehe www.staedtebaufoerderung.info.

Phasen der Neugestaltung

Die vorgesehene Umgestaltung gliedert sich in mehrere Bauabschnitte (hier jeweils mit einem Link auf die zugehörige Projekt-Seite beim Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung, APS):

(1) Neugestaltung ‘Platz am Bischofskreuz’ (2013)

Die Umbauarbeiten wurden nach rund dreimonatiger Bauzeit im Juni 2013 abgeschlossen. Der neue gestaltete Platz wurde am 20. 6. 2013 mit einem Fest eingeweiht, bei dem auch Bürgermeister Prof. Dr. Haag anwesend war. Anlässlich der Einweihung des neuen Platzes hatte der Bürgerverein auch um Vorschläge für die Namensgebung gebeten: letztendlich entfielen die meisten Stimmen auf »Platz am Bischofskreuz« als Vorschlag des Bürgervereins.

(2) Umgestaltung der oberen Sundgauallee mit Erneuerung VAG Haltestelle Betzenhauser Torplatz (2016)

Hier dominierte über Jahrzehnte der Eindruck einer breiten Verkehrsschneise, die selbst an der Haltestelle nur schwer und unter Gefahren zu überqueren war. Überhaupt zeigten sich Teile der Sundgauallee in einem unattraktiven und verwahrlosten Zustand. Dazu Unrat, Matschflächen bei Regen und defekte Betonumrandungen von Pflanzen. Nicht unbedingt eine Einladung zum Verweilen. Eine ausführliche Beschreibung vom früheren, teilweise verwahrlosten Zustand der Haltestelle ist z.B. im Bürgerblättle 194 (Febr. 2009)  zu finden. Es gab immer wieder Unfälle; im Okt. 2009 verunglückte dort ein 16-jähriges Mädchen tödlich: auch das eine Mahnung, endlich etwas zu unternehmen  (siehe Bürgerblättle 199 vom Dez. 2009).

Nach einem gelungenen Abstimmungsprozess und Vorstellung der Planungen im Bürgerhaus 2014, konnten die Umbauarbeiten für diesen Bauabschnitt im Nov. 2016 fertiggestellt werden. Die Arbeiten dauerten über ein halbes Jahr, zwischenzeitlich war die Sundgauallee sogar komplett gesperrt (siehe ausführlichen Bericht zur Freigabe).

Die Haltestellen der Stadtbahn auf Höhe des Betzenhauser Torplatzes sind jetzt versetzt angeordnet und auseinander gezogen. Dazwischen können Menschen zu Fuß oder per Rad die Sundgauallee breitflächig queren. Im Haltestellenbereich gilt eine neue 20er-Zone für den Autoverkehr um die sichere Querung ohne Ampel für Fußgänger zu erlauben. Für Blinde, Sehbehinderte und Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist eine Signalanlage für die Fahrbahnen eingerichtet; sie ist im Regelzustand dunkel und nur auf Anforderung aktiv – eine sogenannte schlafende Bedarfsampel.

(3) Platzgestaltung Betzenhauser Torplatz  (Eröffnung Anfang 2021)

Vor der Landesgartenschau 1986 hatten sich die Organisatoren überlegt, wie der Haupteingang zu diesem Großereignis zu gestalten wäre. Man entschied sich für einen Entwurf des Ulmer Künstlers und Architekten Hans Dieter Schaal mit 4 symbolischen, großen Torelementen aus Holz. An denen hatte aber zwischenzeitlich der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen hat. Schon im Bürgerblättle März/Juni 2004 stellte der Bürgerverein fest: “Einst war dies … ein ansehnliches Kunstwerk… Doch heute, und dies schon seit einigen Jahren, ist es eher ein Schandfleck geworden.”

Der Betzenhauser Torplatz wurde eigentlich kaum als Platz wahrgenommen und war erst recht kein attraktiver Aufenthaltsbereich. Das neue Gestaltungskonzept ohne Holzkunstwerke versucht den Betzenhauser Torplatz mit der gegenüberliegenden Straßenseite gestalterisch zu verknüpfen und damit auch die trennende Wirkung der Sundgauallee zu mindern. Der Künstler Hans Dieter Schaal hatte seine Installation ohnehin nur als temporäres Werk gesehen.

Leider konnten die Neugestaltung nicht so schnell erfolgen wie anfangs geplant: der Platz ist zu etwa einem Drittel auf nicht-öffentlicher Fläche und die zugehörigen Wohnungseigentümer wollten den Plänen der Stadt nicht gesamthaft zustimmen. Aus diesem Grunde musste es zu einer eingeschränkten Lösung kommen. Die Fertigstellung war im Frühjahr 2021, siehe unseren ausführlichen Bericht zur Neugestaltung Betzenhauser Torplatz .

(4) Umgestaltung untere Sundgauallee / Haltestelle Bischofslinde (offen)

Auch der Bereich der Sundgauallee zwischen Angelius-Silesius-Strasse und Brandensteinstrasse ist im anfänglichen Vorhaben enthalten und sollte aufgefrischt werden werden wie der bisherige Bereich der oberen Sundgauallee (siehe Abschnitt 2 weiter oben). Auch hier wäre Reduzierung der Strasse auf eine Fahrbahn sinnvoll kombiniert mit Verlegung des Radweges auf die Straße. Dann lässt sich auch der Bürgersteig neu gestalten entsprechend dem Gesamtkonzept. Am Ende würde sich auch dieser Bereich nahtlos an die bereits umgestaltete westliche Sundgauallee anschliessen. Für dieses Projekt liegen aktuelle noch keine Zeitpläne und Finanzierungszusagen der Stadt vor: vermutlich können diese Maßnahmen nur im Zusammenhang mit anderen Sanierungsvorhaben umgesetzt werden (z.B. VAG-Gleise).

Vermutlich ist vor 2024/2025 nicht mit VAG-Maßnahmen zur Erneuerung der Haltestelle “Platz am Bischofskreuz” zu rechnen; abhängig z.B. vom Baufortschritt bei der StuSie. Vorher ist nach aktuellem Stand auch nicht mit einem signalgesteuerten Fußgängerübergang an bei der Esso-Tankstelle zu rechnen oder und auch nicht mit einer Verlegung der Radwege als  Radschutzstreifen auf der Sundgauallee.

Radwegekonzept Freiburg (BIO)

Generell offenes Thema ich auch die durchgängige Radverbindung ab Rathaus im Stühlinger in Richtung Betzenhausen: heute ist die Radverbindung auf der Südseite ausgeschildert, denn auf der nördlichen Seite (eigentlich verkehrstechnisch die korrekte Seite) endet der Radweg an einer Fußgängerbrücke zur Unterführung Berliner Allee. Eine ebenerdige Verbindung über die Berliner Allee als sinnvolle Alternative ist im Radverkehrskonzept Freiburg 2020 vorgesehen als Teil der Route “BIO” (Betzenhausen – Innenstadt – Oberau): eine Umsetzung dürfte erst mit dem Baugebiet Kleinescholz bzw. dem zweiten Bauabschnitt zum Rathaus im Stühlinger erfolgen.


Abstimmungen im Entwicklungsprozess

In viele Details und Gestaltungsschritte zum ZAK war der Bürgerverein und auch die Händlergemeinschaft SuBi eingebunden. Aber viele Schritte zur Realisierung erfolgten in breiter und aktiver Bürger-Beteiligung im Stadtteil; einige Beispiele:

  • Bürgerveranstaltung Mai 2012 mit Vorstellung des Stadträumlichen Gestaltungskonzeptes und  Ideen zur Umgestaltung der Sundgauallee und VAG Haltestelle.
  • Informationsveranstaltung und Bürgerbeteiligung Febr. 2014 mit Stand zum Verkehrs- und Freiraumkonzept sowie Stand der Planungen.
  • Torplatz: erste Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung im Juni 2014 mit Präsentation und Workshop.
  • Sundgauallee – VAG Haltestelle: Informationsveranstaltung April 2015 mit Themen Verkehrsplanung und Stand im Planungsprozess
  • Sundgauallee – VAG Haltestelle: Bürgerveranstaltung März 2016 zum Stand der Umbaumaßnahmen und Bauablauf.
  • Torplatz: Bürgerveranstaltung Sept. 2017 zur Umgestaltung Betzenhauser Torplatz insbesondere mit Zusammenfassung der Workshop-Ergebnisse.
  • Torplatz: Rundgang zusammen mit Mitarbeitern des Stadt im Mai 2020 muss wegen Corona-Virus leider entfallen; die geänderte Planung entspricht aber in großen Bereichen dem Stand, der 2017 schon für den Gesamtplatz vorgestellt wurde.

Alle weiteren, öffentlich zugänglichen Unterlagen sind auf der zugehörigen Projekt-Seite der Stadt Freiburg zum ZAK zu finden, inklusive Beschlüssen des Gemeinderats bzw. beteiligter Ausschüsse, u.a.  siehe hier ...


40 Jahre Stadtteilbibliothek Mooswald

Seit 1. Febr. 1981 gibt es die Stadtteilbibliothek Mooswald, die leicht erreichbar in der benachbarten Wentzingerschule zu finden ist. Im Febr. 2021 gibt es also 40 Jahre zu feiern!

Historischer Bus als Fahrbibliothek (Archiv der Stadtbibliothek)

Davor gab es eine Fahrbibliothek mit Haltestelle an der Gerhart-Hauptmann-Schule (siehe Bild vom historischen Bücherbus).

Aus Anlaß des Jubiläums sind jetzt Menschen gesucht, die in diesen vier Jahrzehnten dabei waren: teilen Sie mit uns Ihr kuriosestes Erlebnis, Ihre netteste Begegnung, kleine Anekdoten …

  • Welche Lieblingsbücher hatten Sie früher?
  • Waren Sie als Kind schon in der Bibliothek?
  • Was hat Ihnen besonders gefallen?
  • Wer hat den ältesten Leseausweis?
  • Kennen Sie noch den Bücherbus oder haben Sie alte Fotos?

Zum Jubiläum im Februar 2021 möchte die Stadtteilbibliothek Mooswald eine kleine Broschüre herausgeben und Ihre Kommentare auf der Homepage veröffentlichen. Wenn Sie noch eine kleine Erinnerung an den Bücherbus oder die Stadtteilbibliothek früher und heute mitteilen möchten, melden Sie sich bitte bis zu den Weihnachtsferien.

Schreiben Sie uns ein paar Zeilen an stadtbibliothek-mooswald@stadt.freiburg.de oder rufen Sie an 0761/201-2280

Das Team der Stadtteilbibliothek Mooswald: Gerlinde Muckenhirn, Elke Gerdesmeier, Barbara Waller

Hier schon mal eine Auswahl von Rückmeldungen vorab:

  • Der Bücherbus hielt an der Elsässerstraße/Almendweg auf der Tour nach Landwasser. Wir haben immer gewartet, bis er kam. 50 Pfennig pro Monat für Kinder hab ich mir vom Taschengeld abgespart und erst später meiner Mama gebeichtet. Mein Lieblingsbuch war „Die Welt in meiner Hand“ von Irene Rodrian. Vielleicht wurde ich deshalb Krankenschwester. Nach meinem eigenen Schlaganfall half mir Gabi Kösters Hörbuch „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“. Zum 80. Geburtstag bekam meine Mama einen Tolino, weil die Augen nachließen. Sie war die älteste Leserin der Bibliothek.“
  • „Ich bin als Kind auf Karl May gestoßen und habe mich festgelesen…“
  • „Mit 3 Kindern ist die Büchertasche immer voll! Vorlesestunden für Kinder und zufällige Treffen mit anderen Familien sind schön“
  • „Mein magischer Moment war der Besuch einer Grundschulklasse, die spontan zur Ruhe gekommen ist, als ein Kind angefangen hat, leise ein Weihnachtslied zu summen“

Hintergrund: in unserem Stadtteil-Magazin Bürgerblättle berichten wir regelmäßig über Neuerungen in der Stadtteilbibliothek Mooswald, die leicht erreichbar in der benachbarten Wentzingerschulen zu finden ist. Hier eine allgemeine Vorstellung als Beitrag in Bürgerblättle 245 (Aug. 2017).

 

 

 

Pressemitteilung Aussenbecken Westbad

Aus gegebenem Anlass nachfolgend eine Presse-Mitteilung des Bürgervereins zum Projekt “Aussenbecken Westbad” vom 22. Jan. 2021.


Mit großer Enttäuschung reagiert der Bürgerverein Betzenhausen-Bischofslinde darauf, dass die Verwaltung die Wiederherstellung des Außenbeckens im Freiburger Westbad aus dem Entwurf des Doppelhaushalts 2021/2022 gestrichen hat.

„Wenn es dabei bleibt, dass das Freibecken im Westbad nicht in den neuen Haushalt kommt, dann verschiebt sich der Bau des Beckens auf Jahre hinaus“, befürchtet die Bürgervereinsvorsitzende Beate Diezemann.

„Damit werden Familien und Kinder benachteiligt – genau die, die sowieso von der Corona-Pandemie am stärksten betroffen sind“, ärgert sich Beate Diezemann.

Gerade in Corona-Zeiten wäre ein Freibecken im Westbad im Sommer ein wichtiger Beitrag, um gut durch die Krise zu kommen. Wenn man diesen Sommer noch kein Freibad haben könne, dann sei es umso wichtiger, jetzt alle Schritte zu unternehmen, um den Neubau möglichst bald verwirklichen zu können.

Kritisiert wird vom Bürgerverein auch, dass die Verwaltung schon im März 2020 an sich vorgesehene Maßnahmen zur Vorbereitung still und leise gestoppt habe, obwohl hier sicherlich einiges an Kosten schon entstanden sei.

„Es fällt leider immer schwerer, der Verwaltung zu glauben, dass sie die Verwirklichung des Freibads wirklich will“, meint Beate Diezemann.

Der Bürgerverein hat eine klare Botschaft an die Verantwortlichen: „Wir fordern von der Stadt Freiburg und vom Gemeinderat, alles zu tun, um eine schnellstmögliche Umsetzung des dringend benötigten Freibadbaus zu schaffen. Noch eine Verschiebung um Jahre hinaus ist dem Freiburger Westen nicht zuzumuten.“

Beate Diezemann bringt die Forderung des Bürgervereins Betzenhausen-Bischofslinde auf den Punkt: „Das Freibad muss im Haushalt 2021/2022 bleiben und der Bau ab diesem Jahr umgesetzt werden!“

Ralf Ullrich, Arbeitskreis Bauen und Wohnen.


Ergänzung 1.Febr. 2021:

Die Vorsitzenden der Bürgervereine Betzenhausen-Bischofslinde, Brühl- Beurbarung, Landwasser, Stühlinger und Mooswald wenden sich in einem gemeinsamen Brief an Herrn Oberbürgermeister Horn und die Stadträtinnen und Stadträte des Freiburger Gemeinderates. Nachzulesen auf Mooswald.org.

Vorher hatte sich auch schon die Dachorganisation der Freiburger Bürgervereine (AFB) für das Projekt ausgesprochen.


Für Hintergründe siehe Beitrag Ausssenbecken Westbad. Hier auch ein Beitrag vom Freundeskreis Freibad West im Bürgerblättle 265 Febr./März 2021:

Kein Baustopp beim Westbad-Freibecken 

Aus der Tagespresse mussten wir erfahren, dass die Stadtverwaltung vorschlägt, das neue Freibecken beim Westbad vorerst nicht zu bauen.

Zu den Fakten: Das alte Außenbecken beim Westbad wurde vor über 17 Jahren stillgelegt. Grund war, dass wegen Mittelknappheit die notwendige Sanierung unterblieb. Aus den Bürgervereinen, der Stadtpolitik und über unseren Verein  gab es seitdem viele Vorstöße, eine Wiedereröffnung des Freibads zu erreichen. Auf Antrag mehrerer Fraktionen des Gemeinderats wurde dann endlich vor zwei Jahren der Neubau des Freibads beschlossen und die notwendigen Gelder im Haushalt eingestellt. Vorangegangen waren jahrelange Diskussionen auf allen Ebenen. Unterschiedliche Betriebsmodelle und die Variante „Naturbad“ wurden untersucht, eine Machbarkeitsstudie gefertigt und die Planung des Freibads ausgeschrieben. Alle Argumente und Meinungen sind dabei vielfach gehört und ausgetauscht worden- vermutlich wird es im Freiburger Raum kein Vorhaben  dieser Größenordnung geben, dass derart intensiv erörtert und von allen Seiten durchleuchtet worden ist. Sowohl OB Horn wie auch BM Breiter haben schließlich noch Anfang des Jahres 2020 öffentlich versichert, dass die Massnahme planmäßig vorangeht, in diesem Jahr rd. 1 Mio EUR für die Planung eingesetzt werden und das Bad im Sommer 2022 geöffnet sein wird.

Offensichtlich ist aber nichts vorangegangen. Den lang überfälligen und vom Gemeinderat beauftragten Bau des Freibads jetzt noch kippen zu wollen – mit genau dem gleichen „Kein Geld da“ -Argument wie vor über 17 Jahren – das versteht niemand mehr. Denn: Noch nie war das Freibad so wichtig wie jetzt – das haben wir doch alle spätestens in diesem Sommer lernen dürfen. Weil die Menschen Luft und Licht suchen. Und keinen Platz in den Bädern finden können. Damit Kinder schwimmen lernen. Und Familien wenigstens eine Art von Ersatzurlaub machen können. Und die vermeintliche Alternative Baggersee lebensgefährlich sein kann. Die so vielfach anerkannten und dringenden Bedürfnisse der Menschen müssen jetzt endlich Priorität haben und dürfen nicht wieder unter die Räder kommen. Das Bad nur als Kostenfaktor zu betrachten – das ist komplett verkehrt. In anderen Orten hat man die Bedeutung erkannt: z.B. in Breisach oder in Vogtsburg; dort werden die Freibäder saniert.

Es wird wohl leider keinen anderen Weg geben: Der Gemeinderat muss diesen Einsparvorschlag nochmals korrigieren. Damit die Forderung nach dem Freibad eine breite Basis hat, brauchen wir Ihre Unterstützung: Geben Sie Ihre Stimme oder Meinung unserem gemeinsamen Anliegen. Schreiben Sie einen Leserbrief. Sprechen Sie Mitglieder des Gemeinderats an. Bitte helfen Sie mit, damit wir unser gemeinsames Ziel endlich erreichen.

Joachim Kerrmann, Freundeskreis Freibad West e.V.